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Dresdner Nachrichten : 01.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
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- Dresdner Nachrichten : 01.05.1880
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IRv88» äVil-äruttvrskrunso 48 lummer L. IHi8t;I»roI<1'8 Neltdalin u. lattvrsall u p«nsloii»8tallunge», 2 Ltruvestranso 2. tvn»Ilme rnn veusluuüulciilen. Neltuntorrlokt tllr Damen, llorron u.Iiiultor ru jeder lageervlt. ssrilk 7 tlkr Oavaloaden navl, aus«iirt», stsoici !t LIK, im ^Iwniiement tzilli- oer. ^llmvuul in 30 eleuanten Ver- leitipterllen mit vollsvtullj^ nenom 8attel/eu?. ^nkloll>en koviieloyant. fatiroosokirrv r. ^olbstkulsciurc-u. von > onipüotilt ein reielilialtlx?os Dauer vloirnntor <H»ireI«ir»I»« !z tilr ltnabvn »ml Slücicliou ms rum ^Iter von 16 ckaliren. e Deslellunxon nach Ltaass rveicleo in eigenen Stellers prompt erlvliigt. Rr. 122. Sö. Fahr«. 188«. WktterungSauSstchten: Wechselnde Bewölkung, zeitweise heiter, kühl, trocken. Poltttsche». Vielleicht noch eine Woche vor Pfingsten wird der Reichstag am Ende seiner Thätigkeit stehen. Der Senioren-Convcnt, d. h, die Vereinigung der Parteiführer deü Reichstages, ist zusammcngetretm, hat die Geschäftslage geprüft und gesunden, das» am 11., vielleicht schon am 8 Mai der NeichStagSschluß erfolgen kann. Bis dahin fehlt es allerdings nicht an Arbeit. Das Sozialisten- und das Wuchergesetz erwarten die letzte Handanlegung; das Slempclsteuer- gesetz ist an einen Ausschuß gegangen, der, wenn er überhaupt das Gesetz in Angriff nimmt, was noch zweifelhaft, sich darauf beschränken wird, die Börscnsteuer aus dem Entwürfe hcrauSzuschälen und alles Uebrige, namentlich die Quittungssteuer, in die Aschegrube zu schütten. Ferner harrt noch die Verlängerung der Handelsverträge mit Oesterreich und Belgien des parlamentarischen Ja und Amenö; das Münzgesctz wird Anlaß zu lebhaften Auseinandersetzungen geben: das Gesetz über die Küstenschifffahrt jedoch wcnigArbeit mehr verursachen. Die Landwirthe dringen auf Durchberathung des Gesetzes zum Schutze gegen Viehseuchen; die konservativen und die Vertreter der Handwerker auf Beschlußfassung über ihre auf Revision der Gewerbeordnung und Einführung von Innungen gerichteten Anträge. Wenig Aussicht hat die Vorlage wegen zwei jähriger Budgetperioden im Reichshaushalt, sowie daö Biersteuer gesetz noch einmal berathen zu werden. Noch tief im Bundeürathe steckt die Krüppclsteuer und der Antrag Preußens auf Einverleibung AltonaS und St. Paulis in daS Zollvereinsgebiet. Letztere Frage kommt auch in Gestalt einer Interpellation in dm Reichstag. So ungefähr ist die Geschäftslage im Reichstage. Man sieht, die Abge ordneten müssen sich sputen, um Alles fertig zu bringen. Da schleppt denn der neu in den Reichstag gewählte Führer der preußischen Fortschrittspartei, vr.Virchow, neuen Arbeitsstoff auf den Werkplay Der Antrag, dm ReichülagSabgeordnetm Diäten zu gewähren, ist eine alte Forderung; wiederholt habm frühere Reichstage sie erhoben, ohne daß der Reichskanzler sie berücksichtigt hätte. Statt der Diäten gewährte «Freikarten aus dm Eisenbahnen. Da aber unsere Volksvertreter mittelst derselben auf Negimmtüunkvstm ebenso gut vonBerlin weg-, als nach Berlin Hinreisen könnm, so hat sich die freie Benutzung der deutschen Eisenbahnen mehr als ein Mittel, den Reichstag zu leeren, als ihn zu füllen, herausgestellt. Da nun sich ergebm hat. daß die Kosten, welch« die Eisenbahnen den, Reiche für diese Freifahrten der Abgeordneten berechnen, so hoch kommen, als wenn Jeder dm Tag 1b Mark Diäten bekäme, so wäre cS wirklich eine Frage praktisch« Erwägung, die Freifahrtkarten wieder abzuschafien und dafür Diäten zu zahlen. Doch wird dieser erste Antrag Virchow'S, wie sein gleich zu erwähnender zweiter und der Antrag Völk'S, auf Herabsetzung der BcschlußfähigkcitSziffer, im Reichstage nicht mehr zur Berathung kommen. Ein anderer Antrag Virchow'S bezweckt die Gegenwart des Reichskanzlers im Reichstage. Der einzige der Volksvertretung verantwortliche Beamte soll vor ihr «scheinen, Rede und Antwort stehen und über seine Pläne Aufschluß geben. Das ist ein so bescheidenes und naturgemäße» Verlangen, daß man es in wenigen Jahren nicht begreifen wird, wie z. B. der größte Theil des jetzt versammelten Reichstage» hat vorübergehen können, ohne daß die Volksvertretung auch nur ein einziges Rial den Kanzler zu Gesicht bekommen hat, mochten auch die wichtigsten Fragen der auswärtigen und inneren Politik zur Berathung stehen. Gleichwohl weiß alle Welt, welche Aufnahme dieses Verlangen Virchow'S bei dem Kanzler finden muß, der unschwer eine gegen ihn gerichtete Spitze heraus- fühlt. Gerade jetzt, wo ein Schneegestöber von neuen Steuern über dem Reichstage sich entladet, wäre eS für diesen sehr werthvoll, die Steuerpläne des Fürsten Bismarck im Ganzm kennen zu lernen. Man «fährt ja nur Einzelnes, Bruchstücke, Widersprechendes. Nur so viel weiß man. daß « seine Steuerpläne keineswegs für abge schlossen hält. Eine Steuerreform auf dm Weg „Kleiner Bissen" verweisen, heißt ihre Durchführung vereiteln, so soll er sich geäußert haben. Also auf große Bissen kommt'S an; denn das Reich müsse massenhafte Einnahmen «halten Nun, zu viele kleine Bissen auf einmal äußern die Wirkung großer Bissen: sie bleiben mitunter im Hals, stecken. Jetzt berett» ereignet sich dn originelle Fall, daß von allen Steuervorlagm keine einzige zum Abschlüsse in dieser Session kommt. Der Wahlsieg der Sozialdemokraten in Hamburg beschäftigt noch immer die öffentliche Meinung in hohem Grade. ES ist nicht zu bezweifeln, daß die Verhaftung des Hartmann schm WahlcomittS und seine alsbaldige Freigrbung, das Verbot der Geldsammlungen und die Konfiskation d« Wahlkasse, sowie die Beschlagnahme selbst harmloser Wahlaufrufe den Sozialdemokraten zu der Glorie des MärHrerthumS verholfen haben. In jeder Volksmenge wird cS zahlreiche Menschen geben, die ohne Weitere« mit einem Verfolgten sympathifirm. Diese Gunst ward dm Hamburger Sozialdemo kraten durch die polizeilichen Maßregelungen verschafft. Nicht wenig ab« half zu ihrem Siege der Uebcrtritt der Handwerkerpartci, der Zünftler, die aus Zorn gegen die Fortschrittspartei, welche von In nungen nicht« wissen will und für Gewerbefreiheit schwärmt, lieber gleich für einen Sozialdemokraten stimmten. Der Haupthebel war ab« der drohende Zwangsanschluß St. Pauli» an dm Zollverein. Die Bevölkerung dies« Matrosmvorstadt will nicht weg von Ham burg. Welche Erbitterung in Hamburg dn preußische Antrag her- vorgrrusen, spiegeln nur verschämt die Reden wieder, welche in ein« „Versammlung Eine» Ehrbarm Kaufmanns" in Hamburg (so heißt dort die Gilde der Kaufleute) gehalten wurden. Man sprach von .Mein Ueberfall unseres guten Rechts"; so hätte d« selige Bundcs- rath gewiß nie gehandelt: Hamburg sei nicht gewöhnt, daß seine In teressen in Bern» mit Wohlwollen oder auch nur mit Sachkmntniß behmchett würden, ab« jetzt habe man e« hi« mit der bloßenGewalt zu thun. E» fielen Stichrlrrdm auf da» Benehmen de» „Ehren bürgers von Hamburg", kurz die tanzlersrommsten Hansen führten ar trutzige Reden. Was man ihnen gar nicht verdenken kann. Venn uns auf einmal eine Zolllinie quer durch die Stadt gezogen und viele Tausende von Fußgängern, Pfndebahnen, Omnibussen und Fuhrwerken ein« Zollcontrole unterworfen würden — daö Halloh möchte man hören. Für Hamburg steht aber mehr aus dem Spiele als daö bloße Vermeiden von Zollbelästigungen. Trennt man St. Pauli von Hamburg, so schneidet man damit die an d« Elbe gelegenen Riesenspeichcr, die Niederlagen der Amerikanischen Packetbootgesellschaft, die Lüg« der Seeschifffahrtsartikel, die großen für den Export arbeitenden Etablissements, dieVichlandeplätzeu.s.w. ab und führt gegen Hamburgs Handel einen furchtbaren Schlag. „Ein Ehrbarer Kaufmann" zu Hamburg protestirte nun dagegen mit Kraft und Würde. Aber die Hamburg«Kausmannögilde sollte auch daran denken, die Interessen d« Zollvereins-Industrie besser wahrzunehmen. Wir widerstreben jeder Beugung des guten Rechts der Hanseaten, aber wir fordern sie auch dringend auf, nicht länger ihre bencidenswerthe geographische Lage so auszubeuten, daß die Industrie des deutschen Mutterlandes darunter leidet und nur die Englands prositirt! Die Ministerkrisis, die in Italien auSgebrochcn ist, hat einen sehr ordinären Grund: persönliche Streitigkeiten und Gier nachdem Besitze der Regierungsgewalt. Die auswärtige Politik des Mi nisteriums Eairoli erhielt die Billigung desParlamento, umso Heller loderte der alte Zank um die innere Politik auf. Es stehen Neu wahlen vor der Thür und so dreht sich Alles dämm: Wer wird Minister des Innern sein, um die Wahlen leiten und beeinflussen und so seinen politischen Genossen die Staatsümter verschaffen zu können? Die Opposition benutzte eine Budgetfrage, um der Regie rung ein Mißtrauensvotum zu crtheilen. Statt daö Budget im Ganzen vorzulegen und sich auf ein Jahr bewilligen zu lassen, läßt sich's die Regierung nur immer auf einen Monat bewilligen. Dieses abgeschmackte Verfahren vcranlaßte die Kammer zu einem Tadels Votum. Die Negierung konnte nun entweder abdankcn oder die Kammer auflöscn: sie wählte das Erste«. Gladstone hat die Ansprüche der Radikalen auf entsprechende Vertretung in der Regierung befriedigen müssen. Eine interessante Zusammenstellung ist es jedenfalls, daß der vornehme seine aristo- krattsche Lord Granville als Unterstaatssekretär im Auswärtigen den Sir Charles Dilke erhalten hat, der aus seinen republikanischen Neigungen nie Hehl machte. Dilke besitzt zwar als Herausgeber der Zeitschrift „Athenaeum" einen Namen von guten, Klang in der wissenschaftlichen Welt, aber eö ist dann ein eigenthümlicheS Schau spiel, daß er und sein republikanischer Gesinnungsgenosse, der blinde Prof. Fawcett, als Generalpostmeistcr, vor ein« so stolzen Königin daö Knie beugen und ihr die Hand küssen. Von der Pflicht der Kniebeugung ist seinerzeit nur John Dright ausgenommen worden. Als Quäker konnte er sich dazu nicht verstehen; seine LcibcSgcstalt wehrte sich überdies gegen den Knix. Mit Recht sagt man, die Scene mit dem Handkuß und der Knikbeugun" Gladstone's in Windsor müsse der Beobachtung eines Mo'-eeröw >Evesen sein. Lord BeaconSficld gedenkt nunmehr einigeLandgute Hughendcn der Ruhe zu pflegen. „Mir ist noch nie daS Glück zu Theil geworden", so bemerkte er im Freundeskreise, „das Blühen meiner Bäume zu beobachten: ich will cs jetzt mit Behagen genießen". Reneste Telearamme »er..Dresdner NachrtStev." Berlin. 3«. April. ReickStag. Zum Vorsitzenden der Stemvelgeictzfomussssion Ist N i <k t e r - Meißen gcwüblt. von Lcntbe verletzte« vor »vlererum last leeren Bänken über das Vtebscucve» geietz. Grai von Fugger - Kirctzverg unk Nuppert beantragen Si'egiall der Bestimmung, wonacb ein MeictzSkommisiar «»annt werden kann, um die landcSbeborblictzen Maßregeln elntzeitUctz ^u gestatten bezw. wonacb der RctctzStanzler oder der Reictzökommissar die Bcvtzrdcn der einzelnen Bundes staaten mit directcn Anweisungen versetzen soll. Streicvung letzterer Bestimmung beantragt auctz Freiherr v. Ow. Graf v Fugger «klärt, iür Batern eriNIrc das Bcvüriniß einer einheitlicben Regelung nickt, weshalb er dem Gesetz, da» tiei in bestehende Ansckmiungtn elngreiie. kühl bi» ans Herz hinan grgenüberstebe. Wenigstens bedürle es nickt so drastischer Mittel, um die bundesstaatlichen Behörden zu veranlassen, ihre Pftictzt zu ttzun. Minister Hoimann entgegnet, ein MeickStag»- abgeordneter sollte sein Herz auch kür «olcke Bestimmungen er wärme», die nickt gerade Iür sein engeres «nterlanb ein Bedürk- niß sind. Nack längerer Diskussion über die Franc, ob durck die Bciugniß, die Bundes - Staaken mit Anwei sungen zu versetzen, nickt eine VerkassungSänberung bedingt werde, werken die gekackten Bestimmungen angenommen. Graf v. Fugger unk Ruppert wollen nickt, daß die Polizei an die Gutachten der beamteten Tblerärzte bezüglich zu erlassenden Scuckcnmaßregeln unbedingt gebunden iet. Ein bteöbez. Antrag wirb mehrseitig, auch vom Regieriingötltcke aus. bekämpft und sotann abgelebtst. Frbr. v. O w beantragt Ausnahme foiaenker Bestimmung: „Das Aostretcn. wie das Erlbscken rin« «rucke muß in ten Amtsblättern des verseuckten Bezirke» und rer angrenzenden Be-irte össentlick bekannt gemacht werben." Der Antrag ward abaeielmt trotz teö großen Genicktes, rav Antragsteller daraus legte. Günther-Sackten bedauert, baß hie Regierungsvorlage die Impfung gegen die Lungenseucve nickt ungeordnet wissen wolle (der Eistwurs schreibt nur Zwanav- Impfung der Schake ln Fällen von Geicstr vor). Die Sungenikuche bade die größte Verbreitung, e» gebe kein sickere» Heil-, und Sckutzmittel dagegen. Au« allen größeren Mirtb- scka'ten aber anerkenne man. daß die Impfung immer noch da» beste Mittel dagegen sei. Wo die Seucke elnniste, gebe vom geimpften Vicb etwa kie Häitte. vom ungeimpsten ave, unter Um- stänben der ganze Stall verloren. Gr bedauert, kak der wiss»n- sckastlicke Streit, nickt aber die praktische Ertabrung hier den Auvickiag gebe und stellt ein dieSbczüoltcke» Amendement iür die dritte vetung in Auvstckt. Nack der Regierungsvorlage sollen die näheren Vorschriften für einzelne Scucken vom B»n-, beoratb durch Instruktion erlassen werden. Nack ten Kommission», l anträgen soll die» durch kaiserliche Verordnung mit Zustimmung deö BunveSrcstdS geschehen. Diese Verordnung soll dem Rktck-tagr sofort vezirbenbltch bei seinem nächsten Znsammrn- ttcten vo,gelegt werde» und laußcr Krast zu setzen sein, wenn eo der Reichstag verlangt. Gras v. Holstein beantragt Wie derherstellung der Regierungsvorlage im Interesse eines schnellen VeriahecnS. Nachdem Minister He > mc, nn, Lcdmiebel rc. iür den Antrag gesprochen, ward derselbe, soweit er die Vorlegung der Verordnung an den Reichstag betrifft, angenommen. Für die Zell der Gc'abr durch tolle Hunde schreibt der Entwurf Festlegung oder Maulkorb und Lelneiühren der Hunde vor. Acker,» a „ » wendet sich gegen die Hunde leine. Seit 1876 labe es I» Dresden beständig Hunde- spcrrcn gegeben; wem, eine Sperre zu Ende gewesen, sei immer ein neuer toller Hund ausgctaucht. Polizeilich sei die Hundeleine angeordnet, damit aber eine große Unbcgucmitchkctt geschaffen worden. Drei Jahre sti das so fort gegangen, kann bade die Polizei die Leine lallen gelassen; aber die setzt vor- geschriebene Auisichtsstibrung komme faktisch de», Gebot t« Leine gleick. Dresden scl aus diesen Maßregeln nicht berauSgekommen, aber die Toliwutb habe nicht ausgebört. Nach dem Gutachten einer ärztliche» Autorität lel die Hunde leine nur schädlich. Er wünsche nicht der Geiadr Voischub zu leisten, wodl aber eine Prüfung der Frage, ob die Hundeleine nothwentig und zweckmäßig sei. Iegcl will durch möglichst hohe Hundesteuern die Hunde verminter». Je weniger Hunde da sind, desto weniger können beißen. Die Sitzung wurde vertagt. Berlin, R». April. Die PetitionSkommisiien teö Reichs tages berlcid neuerdings über die AntivivisectlonSletitionen und beschloß den liebe:gang zur Tagesordnung, da die bestehen de» polizeilichen Manregcli, gegen die Tdicrguälerei genügten. Betreffs des vo», Scniorcnconvent des RclgStagS für den l l.Mai in Aussicht genommenen Relckslagsscklusseö wird offiziös geschrieben: Die Entscheidung stede nur bcm Kglier zu und dürfte die Enticheldung des Kaisers kaum teststebcn, da viele Vorlage» uncrltdlgt sind. Den Bundes-Regierungen ist vom Sessionssckluß nicktö bekannt. — Der AuisicktSrath der Sükleetzaiidels.cselischast beschloß eine aukierortentllcke General versammlung bevuiö der Wahl von Lignlkatc ren aut den 24. Mat klnzubcrnse». - Unrichtig ist. daß StaatSselr. Stephan den Namen Postickretär in Postlckrcibcr umwandcln will. Die Hamburger Petition wünscht die Elnvezlrkung Hamburgs ln das Zollgebiet. Eö verlautet, daß für Hamburg der kleine Belagerungszustand beim BundcSrakh beantragt werbe. Die „Post" plaldirl iür ein Zusammengehen der Konservativen mit der Gruppe Bennigsen und wünscht deebalb das Fallenlassen des für dle Liberalen unan nehmbaren Punktes deS Innuiigögesetzeö: daö Verbot dcsHaltrnS von Lehrlingen durch ditchtinnungsmeister. Frankreich. Ein neues Manifest Jerome Napoleons kündigt an. daß er gegen die klrchenkeindlichen Tendenzen der Radikalen protestire. Rbelm». :>o. April. Der Streik, den 15,000 Nrdeltn be gonnen haben, dauert iort. Ruhestörungen sind hierbei blSber nicht voraekommcn. Rußland. Einer Melkung de» „Petersburger Eourln" zufolge erging an alle Israelitischen Ausländer der Pollzetbetehl, innerhalb 6 Stunden Petersburg zu verlassen. — Die deutsch« russische Eorreiponkenz hält die Nachrickt über die Verbastuna deö Attentäters Szewicz ausrecht. Der Entdecker dcö Attentäter» scl der Polizei-Kommissar Gaul, welcher dafür zum Major er nannt worden lel. Locale» avv Sächsische». — Dem Aktenlnspektor bei der hiesigen kgl. Polizeldlrektion, Herrn Earl Ernst Grosche, ist daö Dlenstprädikat als Odn- burcautnspektor durch das kgl. Minlsterium dcö Innern ver- Ucbcn worden. — Die Waldarbeiter und OrtSrickt« Rüg. Lerchner in Mulde und Aug. KleinI. in Muldenverg haben da» allge meine Sbrenzcickcn erbaltcn. - Der ReickSkagScoinmiision zur Berathung der Stempel st euervorla ge «Börsen- und Oulttungsstempel) gehört au» den sächsischen Abgeordneten der Prot. Richter-Meißen an. - Herr Stadtrath Walther hat sich durch da» rauhe Wetter nicht abdalten lassen, eine Urlaubsreise nach Karlsbad anzutrcten. — Zur Vermessung und Absteckung der Eisenbahn Hain»- berg « Dippoldiswalde - Sckmtedeberg sind zwet Sektionen eingerichtet, von denen die erste iIngenleur Rotber und Mcnzner» den Lrakt von HainSberg bl» Setiersvoei rriv. Malter, die zweite (Ingenieur Klette) den Trakt von Malter bi» Sckmierebcrg übernommen haben. Aus letzterem sind die Ar beiten bereits bis DippolbiSwalde vorgerückt und der Badnbottn der Nähe der Freibcrgcrstraße in DippolbiSwalde abgesteck». — Das 200-iadrige Bestehen des sächsischen Garde- relterreglmenteS wird nicht, wie prolectirt war, im Oetober d.I-, sondern erst im Krüblahr 1881 seterttcb begangen »vrrben. Kur fürst Georg III. errichtete auch «n der Tbat erst l68l ein sieben des Heer, welche» sich seine ersten Lorbeeren >683 holte, uni« persönlicher Führung seiten» de» Kurfürsten und gelegentlich der Befreiung W»e»s von den Türken. - Der Schlußtermin zur Anmeldung iür dle im Herbst tleies IabreS in Buenos Ayre» stattstndenden Industrie-Au». stcllung ist aut 31. Juli b. I. iestgesetzt worden. Bel dem Kgl. Ministerium de» Innern sind Anmeldungstorniulare zu baden sowie ver S ituaiionöplcm der Ausstellung rc. einzustben. Dasselbe kann bei den Handelskammern des Landes gelckeven. — Die Rechtsanwälte klagen bere t» reckt sehr über die ge ringe Haltbarkeit der neuen Talare. 60 Mark für einen Stoff, der wie Zunder reißt, erscheint allerdings aiö ein ziemlich bover Preis. Ein viel be'ckättlgt« Sackwalter schickte dteier Tage seinen Taiar, der in einer LckössengcricktSsitzuna einen langen Gcklitz bekommen hatte, zur schleunigen Reparatur zu feinem Schneider und fügte eine bittere Bemerkung über das schnelle Zerreißen deö Tatars hinzu. Wie entschuldigte sich der biedere Navelkünstier? „Saarn Sie Ihrem Prinzipale", rief er dem Schreiber zu, „bei seinen deftigen Geberden könnte der Tatar nicht so lange halten, wie ein Priesterrock." — Der Schauspieler Paradteß befindet fick setzt s» Leipzig, wie die Lübecker Zta. meldet, in Untersuchung wegen gewerbsmäßig betriebenen Glücksspiel» and soll sogar im Ver backt stehen, stck falscher Karten bedient zu haben: eö werde» dtestrdalb auch in Lübeck Recherchen angestrltt, ob Paradieß fich wäbrenb seines Aufentbaite» dort vielleicht hat AehniicheS za schulden kommen lassen. — Im geschäftlichen Verkehr werben vielfach Waare« unter lal scher Bezeichnung de» Urs pro na Sorte» oder der ProductlonSstättc angeboren, vertäust oder gekaust. ohne daß fick' ln jener Bezeichnung nach der Gcpfiogrnbeit des Ver kauf» mebr finden läßt, aiö eine ..Anpreisung der Waare". Unter gewissen Umständen scvoch Ist der Verkant von Waaren unter falscher Bezeichnung des UrtprunaSortcS al» Bettug zu bestrafen, und da» Reichsgericht bat neuerdings ein sichere» oblerttves Ktt,
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