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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186702017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-02
- Tag1867-02-01
- Monat1867-02
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1867
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WUUWÜM MW^W» Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. V» 32. Freitag den 1. Febniar. Bekanntmachmg. M7. Der am 1. Februar d. I. fällige erste Termin der Grundsteuern ist nach der zum Gesetze vom 24. Decbr. v I. erlassenen Ausführungs-Verordnung von demselben Tage mit Drei Pfennigen von der Steuer-Einheit zu entrichten and werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge nebst den städtischen Gefällen von diesem Tage ab und spätestens binnen 14 Tagen nach demselben an die Stadt-Steuer-Einnahme allhier zu bezahlen, da Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Leipzig, den 30. Januar 1867. Bekanntmachung. Der Nath der Stadt Leipzig. . vr. E. Stephani. Taube. Auf den Straßen hiesiger Stadt sollen 70 bis 80 Ständer zur Entnahme von Master aus der Wasserleitung aufgestellt und eS soll die durch Zeichnung oder Modell darzustellende Construction derselben auf dem Wege der Concurrenz beschafft werden. Für die beste Ständerconstruction haben wir einen Preis von Einhundert Thaler auSgesetzt. Indem wir die Herren Techniker so wie die Besitzer von Eisengießereien und Maschinenbauanstalten auffordern, sich bei dieser Concurrenz zu betheiligen, bemerken wir, daß lie näheren Bedingungen von heute an auf mündliche oder schriftliche Anfrage von unserem Bauamte zu erhalten sind. Leipzig, am 25. Januar 1867. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schlerßner. Bekanntmachung. Hierdurch bringen wir zur Kenntniß der Betheiligten, daß die vom 20. bis zum 27. October vorigen IahreS annoch zu zah lenden Quartier- und Verpfleggelder wie früher mit 12 »Uf 9 ingleichen die vom 28. October ab nur zu gewährenden Quartier- geldrr von 5 pro Tag und Mann für die von uns später noch besonders namhaft zu machenden Stadtdistricte vom 15. Februar dieses IahreS an im Unterzeichneten Quartieramte, RathhauS 1. Etage, gegen Vorzeigung der QuartierbilletS zur Auszahlung kommen werden. DaS Quartieramt. Leipzig, den 31. Januar 1867. Rose. Lamprecht. Euterpe-Conrert. k'. 8. — Ein wieder mehrfach anziehendes Programm bot das siebente Concert des MusikvereinS Euterpe am 29. d. M. ES wurde eröffnet mit der Ouvertüre zur „ Zauberflöte", hin sichtlich deren Ausführung es unS freut, berichten zu können, daß das Tempo nicht in der üblichen Weife, wonach sie zu einer bloßen Virtuofenleistung deS Orchesters gemacht wird, überstürzt wurde. Von Instrumentalsolos hörten wir ein Concert für Bioloncell mit Dichtster von Luigi Boccherini (1735—1805), Andante auS dem Concert von Molique und „Arlequin" und „Papillon" uS den „MaSkenballscenen", componirt und vorgetragen von Herrn D. Popper, Kammervirtuos des Fürsten von Hohen- zollern auS Prag. Die Leistungen dieses Künstlers sind dem Publi cum von früherher in guter Erinnerung; durch Reinheit, Schön heit, Adel und eine Vergeistigung deS ToneS, die alle- gewiffer- niaßen materiell Schlackenhafte deS VioloncellklangeS, das wir nicht bei alle» Virtuosen überwunden finden, abgestreift hat, durch fer tig Technik, zu deren voller bravourmäßiger Entfaltung eS die damaligen Vorträge freilich nicht kommen ließen, sowie durch Arme der Austastung und wohl nuancirte Darstellung reiht sich dn Künstler unstreitig an die ersten Vertreter seines Instrumentes. Was die von ihm vorgeführten Werke betrifft, so konnten sowohl das Concert von Boccherini ein mehr als historisches Intereste, sie auch die eigenen Compositionen deS Vortragenden unleugbar einen gewissen künstlerischen Werth beanspruchen, natürlich unter den Einschränkungen, welche durch daS in ihnen vertretene Genre selbst gegeben sind. Die Darstellung deS BurleSk-Komischen ist ztlungen durchgeführt sowohl durch charakteristische Erfindung wie entsprechende Verwendung der Mittel. Jedenfalls documentirt brrr Popper als Compomst beachtenSwerthe Begabung und Selbst ständigkeit (abgesehen von einer flüchtigen RiminiScenz an Berlioz M Schluß deS Papillon), wie auch schon außerordentliche Rou tine in der Handhabung der Mittel; seine Instrumentation weist Hauche originelle Klangcombinationen auf. DaS Concert von boccherini möchte weniger den Namen eine- solchen — wenigstens « modernen Sinne — verdienen, da die Begleitung dem Solo- Hrumente gegenüber im Ganzen eine wesentlich selbstständige SoSe spielt. Seinen inneren Gehalt anlavgend, so spricht sich Ham wohlthuend erwärmende und innige Empfindung aus. Der erste Theil des ConcertS enthielt außerdem ein Phantasie- stück für Altsolo und Orchester „An die Nacht" (Text von Shelley) von Robert Volkmann, gesungen von Fräulein Clara Martini. Wir sind der Direction abermals für die Vorführung dieser Novität zu Danke verpflichtet. Daß der Er folg derselben nicht eigentlich durchschlagend und unmittelbar zün dend ausfiel, liegt in der That an der für den ersten Blick be- remdenden Eigenthümlichkeit derselben, die aber ihrem künstleri- chen Werthe Nicht- entzieht. Allerdings tritt die eigentliche Wärme >es Gefühls hinter der mehr beschaulichen Austastung und geist vollen Behandlung der Dichtung, wie der vorwiegend pathetischen Haltung zurück — ein Umstand, der auch den Borttag des Werkes erheblich schwierig macht und etwaige Mängel in dieser Beziehung bei Fräulein Martini entschuldigen läßt. Unter dem bezeich- neten Gesichtspunkte erscheint denn auch daS Werk als eine mit poetischem Feingefühl coucipirte und mit reicher psychologischer Detarlzeichnung ausgeführte Tondichtung voll charakteristischer Mo mente. Wir erinnern an Stellen wie: „Verhüll' mit den Locken deS Tags Hellen Schein, Und küß' ihn, bis müd' er ans Herz sich Dir lehnte." — Die Ausführung der Solopartie durch Fräulein Martini, in welcher dieselbe durch ihre klangvollen Stimmmittel besten- unterstützt wurde, erschien, abgesehen von den bereits an gedeuteten Desiderien, angemessen und verständig. Die den zweiten Theil füllende Manfred-Musik von Schu mann wurde unS von der Euterpe bereits vor zwei Jahren vor- aeführt. Wir können indeß diese baldige Wiederholung nur gut heißen, da das Werk, wie sich wenigstens auS der diesmaligen Auf führung zu ergeben schien, noch lange nicht in dem Maße einge bürgert und dem Publicum vertraut geworden ist, wie eS dies seinem hohen Kunstwerthe nach wohl verdiente. Die herrliche Ouvertüre insbesondere ging spurlos vorüber. Freilich kann bei dem engen, unlösbaren Zusammenhang zwischen Dichtung und Musik eigentlich auch nur eine Vorführung auf der Bühne, an der man es biS jetzt — eine einzige durch LiSzt in Weimar »nsereS Wissens veranstaltete ausgenommen — auS kleinlichen Rücksichten gegen daS große Publicum in beklagenSwerthester Weise ' fehlen lasten — ' den vollen künstlerischen, de- Werkes würdigen Andruck machen. — Die Schmnannsche Musik schließt sich in der Grundstimmung der Dichtung in meisterhafter Treue an; ja sie steht mit dieser auf gleicher Höhe. Wie diese enthüllt auch fie unS
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