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Dresdner Nachrichten : 12.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186305122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-12
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.05.1863
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»««Mittag» ir llßr «ngrno«» «« <» d«r »rpedttto»: «artmstraK 1». Hageökatt für UnterhMmg und Geschäftsverkehr. Mitrrdacteur Theodor Drodisch. M«. IS». Dknft-a, den 12. M-i 18SS. '"L,! Dresden, den 12. Mai. — Se. Maj. der König hat dem Bankier Nathan Simon - son, dermalen Affocie des Bankierhauses Wollheim und Comp, zu Wien, die Annahme und das Tragen des ihm von Sr. Maj. dem Kaiser von Oesterreich verliehenen Ritterkreuzes des Franz-Joseph-Ordens gestattet - I K. H. die Prinzessin Amalie ist vorgestern Abend von Schlackenwerth auf Schloß Jahnishausen eingetroffen — s Oeffentliche Gerichtsverhandlungen vom 11. Mai. Heute Einspruchsverhandlungen. Die erste, eins Privat anklage wegen einer Ohrfeige betreffend, in Sachen Friedrich August Schumann's Wider Carl Friedrich Gebauer, wurde ver tagt, weil erst noch ein ärztliches Gutachten eingeholt werden muß. — Die zweite Sache ist wiederum eine Privatanklage, welche die verehelichte Christiane Müller gegen den Bergarbeiter Gottlob Fleischer beim Gerichtsamt Döhlen angestellt. Das Ganze rührt von einem Kinderkrakehl her, der fast alle Tage zwischen den Kleinen stattfand. Der kleine 6jährige Traugott Müller soll dabei am schlimmsten gewesen sein. Fleischer hat nun, wie die Klägerin behauptet, den Traugott bei den Ohren genommen und ihn in dieser Situation eine ganze Strecke fort geschleift, so daß die Ohren eine bedeutende Hautentzündung erlitten. Das geschah am 2. August v. I. Als nun aber in Folge dieser Mißhandlung die Müllern den Fleischer zur Rede setzte, meinte er: „Ihr seid eine richtige Räuberbande!" Das Gericht verurtheilte ihn zu 1 Thlr. Strafe und in die Kosten. Dagegen erhebt er Einspruch, er stellt Alles in Abrede, aber ohne allen Erfolg. Er muß den Thaler bezahlen und hat sich nur noch mehr Gerichtskosten gemacht. — Die dritte Verhand lung hat einen Holzdiebstahl zum Fundament, dessen die 42- jährige Handarbeitersfrau Amalie Auguste Wilhelmine Sattler auS Dresden beschuldigt ist. Eigentlich ist sie blos Anstifterin des Diebstahls. Sie ging am 15. December 1862 mit ihren beiden kleinen Töchtern, von denen die eine 10, die andere 8 Jahre alt ist, von der Kasernenstraße aus nach Hause. Als sie auf die Königsbrückerstraßs kam, sah sie an einem Grund stück einen altersschwachen, eingefallenen Zaun, von welchem sie durch ihre Kinder Amalie und Ottilie einzelne Hölzer losbrechen und mitnehmen ließ. Es wurde bald bemerkt und ein Gens- d'arm nahm ihr das Holz wieder weg. Die Angeklagte leug net die That nicht weg, denn ihre eigenen Kinder haben gegen sie gezeugt. Das entwendete Holz ist auf „sechs Pfennige" taxirt. Da leider die Sattler schon einmal wegen Diebstahls mit 4 Monaten Arbeitshaus bestraft ist, so erhielt sie wegen dieses neuen Vergehens 4 Tage Gefängniß, wogegen sie Ein spruch erhebt und zwar nur im Allgemeinen. Sie ist heute selbst auf der Anklagebank erschienen. Hr. Staatsanwalt Held meint, daß hier schwer zu helfen sei, er beantrage die Bestäti gung des ersten Bescheides, die auch erfolgt. — Ihr folgt auf der Anklagebank ein junges hübsches Mädchen, erst 18 Jahre alt und wegen Betrug- schon einmal mit 3 Tagen Gefängniß bestraft. Sie ist ländlich gekleidet, ein violetMktirtes Tuch umhüllt das Gesicht. Sie ist heute des Diebstahls beschuldigt und sitzt schon in Haft. 4 Wochen und 3 Tage Gefängniß kgt sie vom Gericht zudictirt erhalten. Sie soll nämlich am 8. November vorigen Jahres auf ihren vielen Wanderun gen, die sie in der Umgegend von Dresden unternommen, nach dem Dorfe Trachau gekommen uud dort mit dem Han delsmann Jllig im dasigen Gasthofe zusammengetroffen sein. DaS giebt sie auch zu. Jllig hatte einen Echiebebock bei sich, auf dem er Tücher und wollene Maaren lzu öffentlichem Ver kauf herumfuhr. Als er in genanntem Dorfe ankam, schob er den Schiebebock im Gasthofe in die Scheune und hatte die Absicht, dort zu übernachten. 'Ebenso die Angeklagte, Amalie Friederike Schubert. Nachmittag gegen 3 Uhr ging sie in die Scheune, die nicht verschlossen war und stahl dort von dem Schiebebocke Jllig's sechs schwarz- und weißwollene Shawls im Gesammtwerthe von 2 Thlr. 10 Ngr. und zwei blau und weiß gefärbte Tücher im Werthe von. 1 Thlr. 7 Ngr. 5 Pf. Ohne Abschied zu nehmen, ohne ihre Zeche zu bezahlen, ging sie mit dem Gestohlenen ab. Der Dnnstmann Gerhardt, die Wirthin Gasch und die Waschfrau Elise Müller haben sie hier in Dresden im Besitze solcher Maaren gesehen, denn nament lich dem Elfteren hat sie Tücher zum Verkauf angeboten. Der Dtenstmann wunderte sich selbst — er sagte, so viel Geld habe die Schubert nie gehabt, um sich solche Tücher zu kaufen. Herr Staatsanwalt Held meinte blos: „Ich beantrage die Bestäti gung des ersten Urtels!" — Auch diese erfolgte nach kurzer Berathung. — Den Schluß des heutigen Gerichtstages bildet ein Peitschendiebstahl, dessen den Kutscher Johann Traugott Loßner beschuldigt ist. Er hat dafür 12 Tage Gefängniß er halten. Die Peitsche, die auf 1 Thlr. 15 Ngr taxirt war, ist von- Fischbein und von einer hiesigen Droschke vom Bocke heruntergenommen. Diese Droschke soll in einem verschloffnrn Raum gestanden haben. Loßner, der heut auf die Anklage bank tritt, will natürlich von dem Diebstahl nichts wissen Er will die Peitsche vor 5 Jahren geschenkt bekommen und sie dann renovirt, nicht aber gestohlen haben Es sind indeß viele Indizien gegen ihn da. obgleich vermuthet wird, daß der Drosch kenkutscher auch die Peitsche verloren haben konnte, denn er soll an jenem Abende so „grau" gewesen sein, daß ihm zwei Andere nur mit Mühe vom Bocke herunterbringen konnten. Herr Staatsanwalt Held erörtert noch einmal den Thatbestand und weist Alles nach, was zur Begründung und Aufrechterhal tung der Anklage nöthig ist. Er beantragt auch hier die Be stätigung des ersten Erkenntnisses, da zu viel Beweise gegen Loßner vorhanden sind. Es blieb daher auch beim Mm. — Nachdem behufs Gründung einer allgemeinen Dresd ner Krarcken-, Invaliden- und Strrbekaffe bereits früher zwei Versammlungen stattgefunden, wurde am vergangenen Sonn abend eine Generalversammlung abgehalten und in dieser der Verein für constituirt erklärt. Die durch die wiederholt ver stärkte Commission geprüften Statutm wurden vorbehältlich der Genehmigung , der hohen StaatSregierupg einstimmig angenom-
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