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Dresdner Nachrichten : 24.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186308245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-24
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.08.1863
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EHV.7«K>s«a1. Ave»«» y, Sonnt. Riitag» ILUHr angtnor». m»n IN der Erveditlonr Marieustra-e 1». M«V sss Hageßkatt für Unterhaltung und Geschüstsverkchr. Mitrrdacteur: Theodor Drobisch. ^ Montan, den 24. A»a»st — Die hiesigen Turnvereine haben beschlossen, einen Ab geordneten, in d.r Person des Advocat Hippe, zu Körner'» ToUenfeier nach Wöbbelin abz»senden und durch ihn einen ehernen Kranz mit der Irisch,ist: „Den Manen Körner'- dk« Turner Dresdens" auf das Grab des H.lden niederzulegen. — Als das Leipziger Turnfest beendet war, beschlossen die Brünier Turner, nicht in corpore, sondern in Parthien und auf verschiedenen Nouten heimzukehren. Es wurde ferner beschlossen, die Turmrfahne nicht einer einzelnen Abtheilung zu überlassen, sondern dieselbe in einer Kffte zu verpacken und di rect per Eisenbahn noch Brünn zu senden. Vor einigen Tagen kam nun die Fahne dort an; der Frachtbrief wurde dem Fah, nenträger zugestellt und dieser begab sich zum Zollamte, um dieselbe abzuholen. Dort eifuhr der Fahnenträger, daß für di« Fahne ein Zoll gezahlt werden müsse, und zwar kein geringer. Die Kche ist declarirt. Fahne und Schärpe 63 Zcllpsunde Bruttogewicht. ES soll nun verzollt werden: schwerer Seiden stoff mit Goldstickerei und Goldfransen. Der Zoll dürfte un gefähr 150 fl. betragen. . ^ — Bei der am Freitag stattg-fundenen Butterrevision aus dem Altmarkt wurden gegen 90 Näpfchen als nicht vollwichtig weggenommen und Nachmittags veraustionirt, — In CoSwig bei Meißen ist eine Naturseltenhert in» Kuhstalle des dasigen Gutsbesitzers Friedrich Weber vorhanden, nämlich eine Weiße Schwalbe, die seit 4 Tagen vom Neste aus- fliegt und wunderbar gegen ihre Kollegen absticht — Königliches Hoftheater. Der Aufführung von Lessing's „Nathan der Weise" am 23. August wollen wir nur in Hinsicht auf die Titelrolle gedenken, die durch Hrn. Jaffe vom Herzoglichen Theater in Braunschweig vertreten war. Wir haben in dieser Rolle seiner Zeit Hrn. Eduard Devrient spielen sehen. Sein Nathan war eine Leistung voll des tiefsten Studiums, die in Dialog und Handlung viel Fein heiten bewundern ließ, der es aber in gewissem Grade, wie den meisten Gebilden dieses gelehrten Schauspielers, an Wärm« fehlte. Seitdem hat der verdienstvolle Mann, die stärkere Seit« seines Beruf- erkennend, sich von der ausübenden Kunst ganz der Lehre zugewendet und widmet seine Anstrengungen der Er ziehung junger Talente für die Bühne, gewiß zum größten Frommen einer Kunst, deren Verfall in unseren Tagen wohl schwerlich ein Kenner mehr bestreitet Seit Herrn Devrient» Weggänge war die Rolle des Nathan durch Herrn Porth ver treten, den wir darin noch nicht spielen sahen, daher un- kein Urtheil über seine Leistung zusteht WaS nun da- Spiel de» Herrn Jaffö als Nathan anlangt, so empfingen wir davon während des ersten Act- Eindrücke, nach denen wir un- beinahe schon zu der Erwartung berechtigt glaubten, hier endlich einen Schauspieler vor uns zu haben, der dieser schwierigen Partie völlig Meister geworden wäre. Sein Organ ist wohltönend und biegsam, sein Vortrag edel, seine Au-sprache frei von Un arten, wa- heutzutage viel sagen will, sein Spiel angenehm, ohne Manier und Urbertreibung, wa» noch mehr sage« will. AtteSden, den 24. August. — Durchaus keine Spekulation, nein, ein Merkchen das Opfer erheischt und der guten Sache dienen soll, ist jedenfalls die Gedenkschrift „Theodor Körner" welche Hierselbst im Verlag von C. C. Meinhold u. Söhne erschienen. Ausgestottet mit einem trefflichen Portrait des Dichterhelden, so wie einer Ansicht des Geburtshauses, Körners Tod, de- Denkmals bei Rosenberg und des Grabmals bei Wöbbelin, kostet die Schrift nur zwei Neugroschen. Geschrieben von gewandter Hand empfängt der Leser hier eine vollständige Lebensgeschichte Theodor Körners nebst vielen seiner Schlachtenlieder. Wem also daran liegt, eine vollkommene Biographie Theodor Körners zu haben, dessin 50jährige Todesfcier wir übermorgen hi>r begehen, der tv«nde zwei Neuaroschen daran. Man sollte der deutschen Jugend, vorzüglich unbemittelten Knaben damit ein Geschen machen und vielleicht findet sich so Mancher der zu diesem Zweck in seine Tasche greist. Wer weiß, wie mancher Funken der Genialität und ächicr Vaterlandsliebe nicht dadurch jugendlichen Herzen geweckt wird. — Es sind uns vielfache Zweifel und Ansichten zu Ohren gekommen, was denn Wohl bei der Körnerfeier Seiten Derer zu thun wäre, deren Häuser zwar nicht an den Straß n gele gen sind, welche der Festzug passirt, die aber doch ihre Gefühle für den D-utschen Theodor Körner durch passenden Häuser schmuck und Dekoration auch gern bethäligen möchten. Darauf läßt sich wohl nun kurz die Antwort ertheilen, daß es gewiß ehrenhaft für die Gtburtsstadt des Dichters wäre, wenn der Gedenktag recht allseitigen öffentlichen Ausdruck fände, und möge daher Jedermaun hierdurch aufgemuntert sein, das Möz lichste zur Festlichkeit des Tages beizutragen, sei es durch äußern Schmuck der Häuser oder sonstiger Theilnahme an den bereits frstgestellten Festlichkeiten. — Auch in unserer Stadt lebt zur Zeit noch ein alter Lützower, der sich mit Vergnügen des Heldenjünglings Theodor Kö ner erinnert und im Kreise von Bekannten mit freudestrah lenden Augen wie neu belebt von dem theuren Tobten wie überhaupt von der damaligen so erinnerungsreichen Zeit zu er zählen weiß. Der wackere Veteran, der trotz seines Alters immer noch frisch und munter, ist der Schauspieler am Zweiten Theater, Herr v. Leuchert, der in der Fest-Vorstellung am Mittwoch jedenfalls mit ganz eigenthümlichen Gefühlen Mitwir ken wird. Sollte nicht übrigen- diesen Veteranen, deren es vielleicht noch einige in Dresden giebt, eine ganz besondere Eh renstelle im Festzuge angewiesen werden- Es müßte jedenfall- intereffant sein, die alten Leute, denen so beneidenswerthe Er innerungen vergönnt sind, auf einem Flecke zusammen zu sehen. — Herr Dawison, welcher von seiner Badereise zur Kör- nerfeier an das hiesige Hoftheater zurückkehren wollte, wird sich noch auf einige Wochen in die Schweiz begeben. , ' — Eine solenne Körner-Feier wird auch vpn Hrn Marsch- ner im Belvedöre zu nächste Mittwoch durch Illumination und decotmiven Schmuck der dasigen Räume veranstaltet.
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