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Dresdner Nachrichten : 16.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186308160
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630816
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630816
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-16
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.08.1863
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Srfch. täal.Worg.7 Uhr. Inserat» werden vi» Abends 6, Gönnt, bi» Mittag- ir Uhr angtno«. men in der Expedition: Marienstra-e 18. ' li,' KSAK'M'!K ^ -au». Durch dir K. Post vtmel- tShrltch -2 Ngr. Einzeln» Au» ' mern t Ngr. Tageblatt für UnterhaltuW und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. Sonntaa. den 16. AuM 18K3. "IL,'' AS! -M M M -. E Mo. SS8. Dr-Sden, den 16. August. — Se. Köngl. Maj. hat dem vr. weck. Heinrich Ferdinand Friedrich Leonhardi 8en. zu Dresden in Anerkennung seiner langjährigen verdienstlichen Wirksamkeit sowohl in seinem ei gentlichen Berufskreise, als für das städtische Gemeinwesen, das Ritterkreuz vom Verdienstorden verliehen. — Se. Majestät der König hat gestern Morgen um acht Uhr von hier aus mittelst Extrazugs (über Leipzig) die Reise nach Frankfurt angetreten. In der Begleitung Sr. Majestät befinden sich der k. Generaladjutant und Oberstallmeister Gene ralleutnant v. Engel Excellenz und der k. Flügeladjutant Ma jor v. Friesen. Auf dem Bahnhofe hatten sich der stellvertre tende Vorstand des k. Ministeriums des Innern Geh. Rath Kohlschütter, der Gouverneur der Residenz Generalleutnant v. Hake Excellenz und der stellvertretende Polizeidirector Reg.- Rath v. Koppenfels zur ehrfurchtsvollsten Verabschiedung bei Sr Majestät eingefunden. — Se. Majestät der König hat auf die bei Allerhöchst- dcmselben angebrachten Begnadigungsgesuche aus Gnaden ge- sch ehen lassen, daß von weiterer strafrechtlicher Verfolgung des vormaligen Buchdruckers Karl Heinrich Hoßfeld zu Leipzig und des vormaligen Advocaten Samuel Erdmann Tzschirner zu Bu- dissin, welche beide an den hochverräterischen Unternehmungen im Mai des Jahres 1849 sich betheiligt haben, jedoch flüchtig und deshalb steckbrieflich verfolgt worden sind, abgesehen werde. — -s Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 15. August. Sidonie Götz, geboren im Herzogthum Coburg, ange klagt des Diebstahls, eventuell der Fundunterschlagung, tritt um 9 Uhr vor uns hin, ein Mädchen, das trotz seiner Jugend, schon den Dornenpfad des Lebens freiwillig durchgepilgert Ihr Vater ist ein Fleischermeister, gegenwärtig ist sie eben ins 21. Lebensjahr getreten. Wir sehen sie in der Alltagskleidung ei- ne- Dienstmädchens vor uns, während sie im Jahre 1861 noch im Seidenkleide der kaut« volso daherrauschte — mit Crino- line unb Zubehör, wie wir die Damen der Halle zu Paris noch heutzutage sehen. Im Jahre 1862 kam sie nach länge» rem Aufenthalte in Leipzig in das Dörfchen Somsdorf bei Tharandt — mit dem festen Willen, nicht mehr als Schmet terling von Blumenstengel zu Blumenstengel zu flattern, sondern sich im Schweiße des Angesichts ihr Brod zu verdienen. Sie wurde in Somsdorf Schänkmädchen. Im Frühling diese- Jah res kehrte eines Nachmittags der Nagelschmiedtmeister Koch aus Tharandt dort ein. Einigen Flaschen Wein wurden die Hälse gebrochen, einige Gäste tranken gefahrlos mit, das Ende vom Liede war, daß die lichte Gesellschaft sich schließlich etwas sehr benebelt in Wohlgefallen auslöste. Koch hatte viel Geld bei sich — etwa 70 Thlr. Kassenanweisungen, darunter eine 50» und zwei 10-thälerige, außerdem circa 20 Thlr. in Gold. Ge gen 94 Thlr. waren es ganz gewiß. Da war auch ein Schnei» dergeselle, seines Namens Franze, da. Wie der sah, daß es zum „Klappen ', das heißt, zum Bezahlen kam und wahrschein lich Meister Koch nicht mehr soweit zurechnungsfähig war, da nahm Franze das Geld dem Koch weg und bezahlte davon 3 bis 4 Thlr. für die Zeche. Genau konnte das heute nicht an» gegeben werden, da Franze auf Nimmerwiedersehen verschwun den war Ein Steckbrief lief ihm nach, der ihn auch zur Hast brachte. Aber Alles blieb erfolglos, Franze leugnete Alles kräf tig, er mußte wieder entlassen werden, er sagt, er hätte das übrige Geld dem Koch wieder in die Brusttasche gesteckt und wäre dann seines Weges gegangen. Doch kommen wir auf Meister Koch zurück. Wo blieb der? Als in Somsdorf bezahlt war, ging er fort, nicht aber ohne vorher mit Sidonie Götz diejenigen Späße und Tändeleien getrieben zu haben, die gewöhnlich so beim Weggehen in Weinlaun« dem schwachen Geschlecht gegenüber geliefert werden. Als Meister Koch die Dorfstraße entlang schwankte, hatte die nach folgende Somsdorfer Schuljugend Gelegenheit, ihre schlechten Witze zu treiben und sich über den „Grauen" zu amüfiren. Erst zwei Stunden nach dem Fortgange von der genannten Schänke merkte Koch den Verlust seines Geldes. Er fing zu jammern an und meinte, er müsse sich das Leben nehmen Franze war als unschuldig entlassen, die betreffende Behörde aber hatte nunmehr ein wachsames Auge auf unsere Angeklagte, die mitt lerweile nach Tharandt gezogen war und dort — „nähte", wie das oft abgegangene Schänkmädchen rhun. Sie machte viel Aufwand und die Crinoline spielte auf's Neue ihre Rolle. Jetzt kam der Verdacht, den die Gendarmerie schon längst auf sie hatte. Man verhaftete sie und sie bekannte offen, viel Geld für ihre Kleidung in neuester Zeit ausgegeben zu haben, meinte aber, das hätte sie noch von Leipzig her, wo ihre Liebenswür digkeit bei einem Russen Wunder gewirkt hätte. Später, als man ernster mit ihr conversirte, gab sie zu. 72 Thlr. Caffen- anweisungen in Somsdorf auf der Landstraße gesunden zu ha ben — Gold aber keineswegs. Dasselbe sagt sie auch heute. Herr Staatsanwalt Held läßt nunmehr, da obengenannter'Franze nirgends mehr zu finden war, die Anklage wegen Diebstahls gegen die Götz fallen, hält aber die wegen Fundunterschlagung aufrecht und verlangt somit die Bestrafung. Herr Advocat Robert Fränzel schloß sich dem an, er konnte nicht anders. Er führte aus, daß das Fehlen von 30 Thalern in Gold seiner Clientin nicht angerechnet werden könne, daß aber nur eine Fundunterschlagung vorliege Diese nahm auch der Gerichtshof nur an und erkannte auf 9 Monate Arbeitshaus. — Die gestern erwähnte Auszeichnung, welche Herm Re gierungsrath Meßner durch Verleihung des preußischen Kronen ordens zu Theil wurde, geschah, wie wir hören in Anerkenn ung der außerordentlichen Umsicht und Thätigkeit, welche der Genannte als Commissar für die vorjährige Londoner Industrie- Ausstellung entwickelte. Bekanntlich gehörte Herr Reg.-Nath Meßner der für die deutschen Zoll-Vereinsstaaten gebildeten ZollvereinS-Commission an. Die Zeit der beliebten Georginenfeste naht wieder! Ein solcher wird zunächst im Schillerschlößchen morgen und über- morgen abgehalten. Die Aufstellung eines kunst- und gesHnIdck- -' fE'kk -M O
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