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Dresdner Nachrichten : 12.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186308123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630812
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-12
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.08.1863
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Vit Mittag- IS Uhr angenom men in der «rpedttion: Marienstraße IS. Abonnement »ierteiiShrl. LO Ngr. »et »nentgeldkicher Lieferung tn'- Haut. Durch die K. Post viertel jährlich rr Ngr. Einzeln» Rum. mern 1 Ngr. Hagekkalt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. W« SS4 Mittwoch, dm 12. Auauft 18KS. Anzeigen t. dies. Blatte, da- zur Zeit in 78v» Srempl. erscheint, finden eine erfolgreiche Verbreitung. Dresden, den 12. August. — Se. Maj der König hat den zeitherigen Rendanten bei dem Hauptsteueramte Freiberg. Julius Emil Dreyßig, zum OberZoll-Jnspector bei dem Hauptzollamte Marienberg ernannt. — Se. K. K H. der Erzherzog Karl Ludwig ist gestern Nachmittag s3 Uhr von Prag im Hoflager zu Pillnitz ringe troffen. — Se Majestät der König nahm gestern in Begleitung I. k. k. H der Großherzvgin von Toscana den prachtvollen Schrank in Augenschein, welchen Herr Hoftischler Türpe nach einer Zeichnung und Bestellung des Herrn Professor Grüner füx die Königin von England gefertigt Das werthvolle Stück wird nun bald seiner Bestimmung, Aufbewahrung theurer Hin terlassenschafts-Gegenstände des verstorbenen Prinz-Gemahls, ent- gegengeführt. — Des interessanten Falles wegen fügen wir unserem früheren Berichte über die auf dem Kirchhofe zu Hosterwitz er folgte Beerdigung des verstorbenen Herrn Feldwebel Klemm noch folgendes Authentische hinzu: Als der Sarg aus dem Wachhause auf die große Fähre gebracht wurde, ertönte ein ergreifender Trauermarsch, und das commandirte Peloton prä- sentirte das Gewehr. Zum letzten Male brachte die Fähre, welche er 38 Jahre lang commandirt hatte, den Ehrenmann über den Strom. Am rechten Ufer von den Herren Generalen, vielen Osficieren und Soldaten empfangen, ordnete sich der Zug. Voran die Tambours und das Musikcorps, dann das Com- mando Soldaten. Hierauf folgte der Pfarrer und Schullehrer unter Vortragung des Kreuzes: dann der Sarg, von Unter- ossicieren getragen, welchem voraus die drei Medaillen, das OsficierSdiplom und ein Lorbeerkranz getragen wurden. Dem Sarge folgten in der früher angegebenen Weise die Herren Söhne und der Schwiegersohn des Verstorbenen; in langer Reihe schloß sich an die voranschreitenden Herren Generale ein glänzender Zug von Osficieren und Soldaten. Eine außer ordentliche Menge theilnehmender Zuschauer und Freunde war aus der Nähe und Ferne herbeigeeilt Der „Vaier Klemm" war außerordentlich geachtet und geliebt. — Auf dem Friedhofe erwartete Ee. Majestät der König den Zug. Als der Sarg über das offene Grab gesetzt war, bereit, hinabgesenkt zu werden, schritten Se. Majestät an dasselbe und legten einen grünen Lorbeerkranz auf den Sarg des treuen Dieners mit den Worten: „Im Namen der sächsischen Armee! Ruhe sanft!" Hierauf trat Herr Major Köhler an das offene Grab und schilderte das Leben und die treuen Dienste des Entschlafenen in warmer Rede mit sichtbarer Rührung Anknüpfend an das Wort: „Das Gedächtniß de- Gerechten bleibet im Segen", rief ihm hierauf Herr Oberfeuerwerker Schubert den Abschiedsgruß seiner Kameraden nach, sie erinnernd an das schöne Vorbild der Treue und des Diensteifers, welches ihnen der Verstorbene gegeben hatte. Zuletzt sprach Herr Pfarrer Diethe von Leuben, an schließend an das Wort: „Die richtig vor sich gewandelt haben, kommen -um Frieden und 'ruhen in ihren Kammern." Gr er? innerte daran, wie der Entschlafene ein tapfrer Kämpfer zum ewigen Frieden, ein treuer Diener zur wohlverdienten Ruhe, ein geliebter, ehrwürdiger Gatte und Vater zur seligen Ver geltung gekommen sei, wie Gott den innigsten Wunsch seines Herzens erfüllt habe: „Laß mich auf meinem Posten sterben." Hierauf sprach der Pfarrer das Vater unser und den Segen. Thränen standen in Aller Augen, als die drei Salven unter den Klängen des Chorales: „Wie Wohl ist mir. 0 Freund der Seelen" dem ältesten Unterofficier der sächsischen Armee den letzten Abschiedsgruß brachten, als Se. Majestät der König zu erst eine Hand voll Erde auf den Sarg warf. Se. Majestät richteten hierauf an die Söhne des Entschlafenen, an Herrn Major Köhler, an Herrn Oberfeuerwerker Schuberth und zuletzt an den Pfarrer huldvolle Worte, worauf Allerhöchstdieselbm den Gottesacker verließen. Das Grab des Verstorbenen befin det sich auf dem äußeren Friedhofe von Hosterwitz, unmittelbar' am Eingänge rechts. ^ — Die schöne Victoria regia hat große Theilnahme ge funden, seit Eröffnung der ersten Blüthe ist der Besuch sehr zahlreich gewesen und hat insbesondere auch die Abendbeleuch tung einen feenhaften Anblick gewährt. Der ersten Blüthe ist am Sonntag die zweite gefolgt und hat sehr schön und regel mäßig ihre Perioden durchlaufen. Noch drei andere Knospen haben sich indessen gebildet und versprechen die Wiederholung des Genusses für die folgenden Tage. In den frühen Vor mittag-. und den späteren Nachmittagsstunden, wo die Wärme nicht so groß und der Besuch deshalb schon an sich desto ange nehmer ist, darf man am sichersten hoffen die Blüthrn geöffnet zu sehen. — -f Zweites Theater. In Bezug auf Repertoir und Personalien hat sich in der letzten Zeit Vieles geändert. Manches Neue hat sich geben, ob aber immer Gutes, da- läßt sich nicht von Allem sagen. Betrachten wir das Repertoir, so ist nebm den Müllerschen historischen Sachen, von denen „Eine feste Burg" leider zu früh und auf sonderbare Weis« wieder von der Bühne verschwand, nur noch eine Partie kleinerer Sachen übrig geblieben, aus dmen ich „Lott ist todt" — ferner „Krawutschke" und „das Königreich der Weiber" hervothebe. Das letztgenannte Stück ist zwar mit vielen komischen Stellen gespickt, scheint mir aber in Bezug auf die Mittel, die der Dichter zur Erreichung seine- Zweckes gebraucht, etwas stark über die Grenzen der Aehesttik hinauszugehen. Ich fuße hier bei auf die Schnupstuchscene im männlichen Serail. Trotzdem hat das Stück sehr gefallen und immer dankbare Zuhörer ge habt. Die Herrn Fritz Carlsen, Bühring, Breiter und Roßbach wurden nebst den Damen Heßling, Liß- mann und Carlsen oft applaudirt. Frl. Lißmann muß etwas gelenkiger werden, sie ist in ihren Bewegungen zu steif und dann — muß ich doch recht schön bitten, nicht auf die Sprünge der bereits ausgeschiedenen Fräulein Leichsenring zu kommen — und unverständlich zu werden. Es ist immer, als wenn man helfen wollte. Kurz nach dem
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