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Dresdner Nachrichten : 14.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186905141
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-14
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.05.1869
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Bank« -editb. 282,40. ragio 121,75. vertat» vucat. Wiener Bank» 82»,,. «Frschmtt: «Stzttch fr»» 7 Uhr. Susmlt« »er»«» angeuomme»: »«UhmdSS.Eo«»- OagS bl, «ittag« 1» Uhr: , i» dies. Blatt« Md» eine erfolgreich« Verbreitung. Auflage: »»,0V« «ktmdlar«. Freitag, de» 14. Mai MS.' Mitredaeteur: Theodor Arabisch. Abenveumt: . «terteljährlichOo«,». bei uneu,geldlicher 2t» serurig iu', Hau, Durch die ASuigl Poß diertekfLhrl. 22' »Ng, Einzelne Nummer» / 1 Ngr. Druck «»d EtgeMhmn der Heraulgeber: Eiestsch ^r Neichardt. — Verantwortlicher Redakteur: JuidlS VieichUkbl. Znseraleupreise: ffür deu Raum et«» grspalteueu Zeile: I Ngr. Uuter„Siug»4 saudt" dir Zeit« .. - » «gr. ' Dresden; den 14. Mai. — Der städtische Polizei-Inspektor Hadank in Zittau hat das österreichische goldne Verdienstkreuz, der Advoeat Friedrich Wilhelm Schreyer in Meißen das Ritterkreuz des Albrecht- Orden», die Nohrführer bei der Turnerfeuerwehr in Reichen bach im Boigtlande, Tuchmacher Franz Geyer und Weber Robert Müller, welche sich bei der Rettung mehrerer nach dem dafigen Brande vom 28. zum 29. Januar d. I. in einem Keller verunglückter Personen durch aufopfernde Thätigkett aus gezeichnet habm, die Lebensrettungsmedaille in Silber mit der Erlaubniß, dieselbe am weißen Bande zu tragen, erhalten. — Der Secondeleutnant Hübschmann im Pionnierbatail- lon Nr. 12 ist zum Premierleutnant ernannt worden. — Mit dem gestern Vormittag 9 Uhr von Leipzig hier angekommenen Personenzuge traf auch Se. Maj. der König zur Erledigung mehrerer Regierungsangelegenheiten von Jah nishausen in der Residenz ein. — — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, an 12. Mai In Folge gefälligen Entgegenkommens von Sei ten der Beamten des k. statistischen Bureaus ist der Stadtrath in den Stand gesetzt worden, eine statistische Uebersicht der Straßen Dresdens wahrend der letzten Volkszählung drucken zu lassen, welche als erstes Heft einer in zwangloser Weise er- scheinen sollenden Statistik Dresdens erschienen und zur Ver- theilung an die Stadtverordneten gelangt ist. Noch ist aus Len Registrandeneingängen die vom Stadtrath beabsichtigte Ver längerung der Markgrafenstra e und Verlegung der Kinder- befserungsanstalt nach der Hechtstraße hervorzuheben, welche Angelegenheit der Finanz- und Verfassungsdeputation über wiesen wird. — Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Bericht der Verfassungsdeputation (Referent Stadtv. Heubner, der durch einen neuerdings wieder mehrfach ange regten Theil der DienstmannSsrage veranlaßt worden war. Eine Petition eines großen TheilS der hiesigen Dienstmänner an das Kriegsministerium um Beschränkung der Dienstleist ungen der Militärstrafarbeiter bei Privaten war schon einmal ungünstig beschieden worden und di selben hatten daher jetzt an das Stadtverordnetencollegium das Gesuch gerichtet, sich bei der erfolgten Erneuerung der Petition bei der Staatsbehörde für sie zu verwenden. DaS Collegium beschließt jedoch nach Vorschlag der Verfassungsdeputation ohne weitere Debatte, so sehr eS auch bedauere, bei der großen volkSwirthschaftlichen Be deutung der Frage darauf nicht weüer eingehen zu können, das Gesuch nach 8 115 der Städteordnung, welche jede der artige Einmischung in Privatangelegenheiten verbietet, an den Stadtrath zu verweisen. - Der nächste Vortrag derselben De putation betraf die schon vielfach besprochene Wahlangelcgen- heit des Prof. 1)r. Hettner. Bekanntlich war derselbe mit einer bedeutenden Majorität als Unansässiger in das Collegium gewählt, inzwischen aber bereits ansässig geworden. Der Stadt rath erklärte die Wahl für ungiltig, wä-rend das Collegium die entgegengesetzte Ansicht acceptirte. Auch heute vertheidigt der Referent, Adv »u. Schaffrath, nochmals mit Gewandtheit und Ausführlichkeit diese Ansicht gegtnübcr den erneuten und wiederholten Bedenken des Stadtraths Hierauf erhebt sich zirnno lovo Stadtv. Hecker, hauptsächlich nur, um feierlich Protest gegen ein so außerordentliches und energisches Ein stehen des Collegiums zu Gunsten eines Einzelnen, worin er schon das Schrcckensbild einer persönlichen Demonstration ver borgen glaubt, einzulegen. In der ziemlich lebhaften Debatte über den Gegenstand und die Rechtsfrage selbst, während deren Stadtv. Hecker nicht verfehlt, seinen Prallst nochmals zu wie derholen, wurden mehrfach Parallelen zwischen dem Gesetz und dem Wahlverfahrcn selbst gezogen, was dem Refere ten zum Schluffe Geleg nheit gab, in überzeugendster und klarster Weise auf die Wichtigkeit und den allem Anderen voranstehenden ernsten Werth des Gesetzes gegenüber der mannigfachen falschen Auffassung der vom Stadtrathe zu dem Wahlverfahren gegebe nen Vorschriften und Rathschläge Hinzumeisen. DaS Collegium Leharrt schließlich, dem Votum der Deputation gemäß, bei sei ner früheren Ansicht - Hierauf berichtet die Finanzdeputation (Ref. Walter) über den Stand der Wafferleitungsangrlegen- heit. Die bisherigen Aufschlußarbatm im Prießnitzgebiete haben einen genügenden, durchschnittlichen Wafferstand daselbst nrchgewiesen und Herr Baurath Henoch hat, um seine Vor- schläze in Betreff der Ausführung der Anlagen selbst auch praktisch nachzuwnsm und gleichsam zu illustriren, dem Stadt rath vorgeschlagen, eine Deputation nach Danzig, wo derartige Anlagen von ihm eingerichtet wordm sind, zu senden, obwohl bereits von einer Berliner Autorität ganz neue, aber noch nirgends in Ausführung gebrachte Vorschläge für das Auf fangen des Wassers gemacht worden sind. Der Stadtrath will Herrn l)r. Stübel, Herrn Manck, der die Vorarbeiten im Aufträge der Stadt leitete, und ein Mitglied des Stadtver ordnetencollegium» nach Danzig senden. Da« Collegium schließt sich dem an, wählt Stadtv. Walter al» Deputirten, schlägt aber auch zugleich vor, außerdem noch einen Techniker, der der Sache vollkommen objektiv gegenübersteht, dahin zu senden.— Alsdann wurden noch nach Vorschlag deS StadtratheS und der Finmrzdeputation bewilligt: die Uebernahme des fiskalischen Platzes an der Sophienkirche in städtische Unterhaltung mit den betreffenden Ansprüchen de« Stadtraths an den Fiskus; ferner ein Postulat von 3399 Thlr. zur Unterhaltung der früheren fiskalischen Straßen in Neu- und Antonstadt, und ein dergleichen von 60 Thlrn. zur Instandsetzung der Wege im StadtkrankenhauSgarten, sowie den zwischen dem Stadtrath und Herrn Gärtner Hämisch über ein communlichcs Areal am Ro senwege zum Kaufpreis von 776 Thlr. 7 Ngr. 7 Pf. abge schlossenen Kaufvertrag. — Auch die vom Stadtrath vorge schlagene Aufstellung eines monumentalen Brunnens mit dem Erzstandbild der „Mutter Anna" auf Kosten der Günz/schen Stiftung, sowie dessen Uebernahme in städtische Verwaltung wird bewilligt und als Ort, besonders auS praktischen Grün den, der Platz hinter der Annenkirche und vor der alten Annen- schule bestimmt — Bei der Berathung über Pos. 22 des Vor anschlags der Einnahmen des diesjährigen Haushaltplanes, welche eine Erhöhung der Grundsteuer auf 78 Pf. pro 100 Thlr. und der MethzinSsteuer auf 26 Pf. vom Thaler deS Miethzinses fordert, berichtet die Finanzdeputation (Referent Adv. Grüner . Derselbe meint zwar, daß man für jetzt den Zuschlag bewilligen solle, weist aber auch auf die vielfachen Mängel und oft vorkommenden Ungerechtigkeiten namentlich der MiethzinSsteuer überhaupt hin Das Collegium beschließt demgemäß zwar die Erhöhung der Steuer zu bewilligen, stellt dagegen, in Betracht, daß die Ungleichheiten und Härten, welche das jetzige Grund- und Miethzinssteuergesetz mit sich führt, die Einrichtung eine» andern Modus zur erforderlichen Auf bringung der Gemeindeanlagen immer dringender erfordert, beim Stadtrath den Antrag, eine gemischte Deputation zur Berathung dieses wichtigen Gegenstandes und Unterbrcitung gieigneter Vorschläge zu einer demgemäß«» neuen Gesetzvorlage niederzusctzen. — Zum Schluß folgte wiederum eine ge heime Sitzung. — Wer gern einen Ausflug in die von der Natur reich gesegneten Fluren unseres lieben Vaterlandes unternehmen will, der besuche bas äußerst freundliche Muldenthal zwischen Dö beln und Leisnig und die so sehr liebliche Landschaft unmittel bar am Fuße der letztgenannten Stadt. Die Partie ist nicht anstrengend, man kann sie, wenn die Eisenbahnzüge nur eini germaßen günstig influiren, sogar in einem Nachmittage von Dresden und zurück unternehmen. Will man jedoch bequem reisen und sich ganz der herrlichen Natur widmen, so wähle man einen vollen Tag. Man reise früh 7 Uhr 25 Minuten (gewiß im Sommer eine paffende Stunde), mit einem Tages- billet bis Leisnig versehen, in Dresden ab, steige bei der Halte stelle Klosterbuch, dem letzten Haltepunkte vor dem Bahnhof LeiSnig (10 Uhr Vormittags) aus. gehe gemächlich durch dm herrlichen, am rechten Ufer der Freiberger Mulde sich ausbrei tenden Wiesenzrund entlang, bis nach dem uralten Klosterbuch, welches Letztere sich der von dem hirrlichsten Waldesgrün um säumten Berghöhe anschließt. Hierauf lasse man sich durch dort stets bereit stehende Kähne übersetzen und wandere bergauf wärts durch die gut geebneten, schattenreichen Waldpartim nach der reizend schön gelegmen, vielbesuchten Maienlust. Das Pa norama, das sich hier dem Auge entfaltet, ist kostbar schön und es wird gewiß die mit allen Rüancirungen ausgestattete, präch tige Landschaft jedes Naturfreundes Herz mit Wonne erfüllen. An der frischen WalveSquelle, im duftigen Grün, labe sich hierauf der Wanderer, je nach Befinden die dort ausgestellten fliegenden Büffets mit ihren sehr frugalen Depots berücksichti gend. Geistig und körperlich gestärkt, folgen wir nun den überall angebrachten Wegweisern, die uns den Pfad durch einm herrlichen, schattenreichen Grund in das Thal kennzeichnen. Langsamen Schrittes pilgern wir, zur Linken die im herrlich sten Grün prangenden Waldeshöhen, zur Rechten schroffe Fels wände und die rauschende Mulde, nach dem prachtvollen Bade Mildenstein. Außer den dort gebotenen Genüssen aus Küche und Keller bieten hier die umfänglichen NestaurationSräumlich- keiten namentlich auch größeren Gesellschaften hinreichend Raum, da sowohl die uinfangreichm Parkanlagm, als auch der große, von der landwirthschastlichen Ausstellung in Dresden stammende, gegen jede Witterung Schutz bietende Sommersalon besonders geeignet sind, Tausende von Menschen aufzunehmen. Gern nehmm wir hier längeren Aufenthalt, widmm der Strdt Leis nig einen Besuch und verlassen gestärkt und erholt von der wunderbar reinen und milden Luft und der prachtvoll schönen Natur mit dem direkten Abendzuge den reizenden Ort, um die Rückreise nach Dresden anzutretcn. — Die Leipziger Maurergesellen stellten am Montag an verschiedenen Punkten die Arbeit ein, um einen höheren Lohn zu erzwingen, kehrten aber schon am Dienstag wieder freiwillig zu den Bauplätzen zurück. — Manchem, dm der Schuh im wahren Sinne des Wortes drückt, wird e« nicht unlieb sein, auf eine schnelle un gefahrlose Weise, man kann wohl sagen in wenigen Minuten, das oft gleichsam die Seele auspreffende Uebel der Hühner augen loS zu werden. Eine solche Marner bewährt sich, wie uns durch Betheiligte erzählt wurde, bei dem Herrn Hühner augenoperateur Peveld aus Hartha, der ohne Anwendung von scharfen Instrumenten in besagter kurzer Zeit da» Uebel nur durch Bestreichen der schmerzvollen Stelle mit einer Tinktur sehr billig und gefahrlos beseitigt. — In Bockwa bei Zwickau ist am 10. d. M der 39 Jahre alte Bergarbeiter Michael Meischke aus Niederhaßlau in einem Kohlenschachte verschüttet und von dem nachrollenden Gestein dermaßen beschädigt worden, daß er sofort srinm lMkst aufgab. — Chemnitz steht in Bezug auf den Bierconsum selbst den Großstädten keineswegs nach. Es sind dort im Jahre 1868 im Ganzen 86,023 Eimer diverse Biere zur Versteuer ung gekommen. — In Wartha bei Weißenberg hat am 10. d. M. ein größeres Schadenfeuer stattgesunden, indem daselbst die Gebäude von fünf Gutsbesitzern und Gärtnern, sowie das Armenhaus nicderbrannten. DaS Feuer soll durch den fünfjährigen Sohn des mit abgebranntm Gutsbesitzers Krulsche veranlaßt wordm sein, indem dieser Knabe mit Streichhölzchen spielte und einm Reißighaufen in Brand steckte, durch welchen das Feuer sich zunächst dem Krusche'schen Gutsgebäude und hiernach dm übrigen Gebäuden mittheilte. Bei diesem Feuer hat auch eine ältere Frau mehrere Brandwunden erhalten. — TagS vorher ist in Bernbruch bei Kamen; das Wohnhaus nebst Scheune, Schup pen und Stallungen des Gutsbesitzers und Ortsrichters Grase ein Raub der Flammm geworden. Man vermuthet, daß dieses Feuer absichtlich angelegt worden ist. — Den, leider von unserer Hofbühne scheidenden Fräulein Haenisch wurde dieser Tage von New-Iork aus von der Direktion der französischen Spieloper der Antrag eines acht monatlichen Engagements gestellt. Ein außerordentlich brillantes Honorar, davon drei Monate Vorausbezahlung nebst freier Hin- und Rückreise wurden ihr zugesichert. Fräulein Hämisch gastirl den ganzm Monat August hindurch in Wim und zwar gleich zeitig mit Bertram und Sontheim auS Stuttgart und Herrn von Gülpen aus Leipzig, wo sie besonders in dm Opern Martha, Postillon von Lonjumeau, Liebestrank und Barbier von Sevilla auftretm wird. — Auf der Moritzstraße wurde vorgestern gegen Abend ein 6 Jahre alter Knabe, der scheinbar muthwilligec Weise in daS Geschirr hineingelaufen, von dem Hinterrade eines mit Steinen beladenen Wagens umgerifsen, zum Glück aber nur leicht an der Schulter beschädigt und zu seinen auf derselben Straße wohnhaftm Eltern gebracht. — — Am Himmelfahrtstage, während eines Concertes, wäre beinahe Wiesenbad bei Wolkenstein ein Raub der Flammm geworden. Junge Leute halten einen Luftballon steigen lassen, der auf das Thürmchm des einen Gebäudes fiel und dessen Petrolcumflamme dm Ballon und dann auch dm Thurm ent zündete. Weiteres Umsichgreifen des Feuers konnte trotz des WindcS noch verhindert werden. — Gestern ist unterhalb des Militärhosintals die Leiche eines Soldaten aufgcsunden worden, der bereits in, Monat Januar dieses Jahres bei Pillnitz verunglückt ist. Natürlich war der Leichnam schon bedeutend in Verwesung übergegangen — Die hiesige Kunstgenoffenschaft leierte neulich Abends ein seltenes Abschiedsfest in ihrem Vcreinslocal, das zu Ehren ihres würdigen Genossin, des Herrn Historienmalers Ernst Kirchbach veranstaltet wurde, der, während wir diese Zeilen schreiben, schon den weiten Weg über dm Ocean angetretm. Der Künstler folgt einem ehrenvollen Ras nach St. Jago in Chili. Die Regierung zu Chili hatte ausdrücklich für Besetz ung der Stelle eines Direktors und ersten Lehrers an der da- sigen Kunstakadimic einen Mann, hervorgcgangen aus der Dresdner Kunstschule, im Auge gehabt und Kirchbach, ein ehe maliger Schüler von Schnorr von Carolsfcld, wurde gewählt. So wöge cs ihm gelingm, am fernen Gestade des stillen Oceans eine Pflanzstätte ächter Kunst zu gründen und der Dresdner Akademie der schönen Künste ein ehrenvolles An denken für alle Z it zu schoffm. — Gestern Nachmittag in der fünften Stunde verkündete weithin tönendes Trauergcläwe dm Zug an, welcher von der Waismhausstraße die sterb'.ichen Ueberrcste der hicrselbst ver storbenen Gräfin Hohmthal, geb. Prinzessin von Schleswig- Holstein-Sonderburg-Glücksburg, nach dem Leipziger Bahnhof zu bringen bestimmt war. Angemessen dem hohm Rang, dm die Verstorbene bei Lebzeiten eingenommen, war der Leichm- conduct ein sehr pompöser. Voran gingen die vier bekannten, bei großen Begräbnissen üblichen Ehrmwachen, denm die reiche Dimerschaft aus dem gräflichen Hause folgte. Man gewahrte sodann dm mit sechs Pferdm bespannten Leichenwagen, de« fünf Trauerwagm und unter einer Anzahl distinguirter Per-
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