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Dresdner Nachrichten : 09.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186905095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-09
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.05.1869
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o. it e« herbe«, bestlmme» l, Nachricht. „rag Abend linlt Rege», h dem Jo. e, wird er. ! unter L. >r »iedenul. >e>rcr» war Nr. 12S. Vierzehnter Jahr«,. '/«» '/.G SIG '/^(L ,'/ d. >/»«S '/»41 180) V«41 14B j4G XllS >/iG 17d. >/«G l/^Ä Ü10) ri(» '/,41 '/>B i7G .B ^0('>> :G /4b. /«b. r.O) /.41 >.(Y >.G 0(A /,G -'S /,d. OB sb. »G 0(9 ^ n er sLS ^ -4-7^ HU« «-Z LLS HL«: s >1.41.10.','/, >lall. 5,0'» tion. 5,7"» !dltl. 02'. >0 0. 80'» >4L. 60', bera. 60 »kn. 80'/« lni. 110 -ck'. 67 n. 79'. SlNl. 86'/. B. 110'/, m. 119'/. dtb. 20', 1. 02'. B. 92'/» dtb. 112 . Il>7'/, tschel27 'A. 145,'/, cdil.124 ank 116'/. 1. 84 IR. 82'/, ncrdt. 79'/, Anl. 06'/» ä.ttai 186». 6 — 68 (». 61'/«. — Zn» 5,0'/.. «'/..gerbst. - Spiritus Junl- 7'/>i. 4l»g.- tcr. Rlwvl '.. Junt- Aua^ . — Hafer >1. Juul- -ßrschMtt: «V«ch früh 7 Uhr Kvserckl« »«rd«, ,»g«aomm«n: »-Üben»»«.«»«,,. A>» bl« MttdttzS 1» vhr: M«rir«ft,a-e 1>. M»z6g in dt»l. Blatt, K»d«> ctne,rfolgr,tch» V»rbr«nung. >»st«,r: «rrmplar, t Souiltal,, den 9. Mai 1869/ Tageblatt str Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mttredacteur: Theodor Drobisch. Druck «ud Eigrutham d«r H,rau»g«b,r: litpslh kr Rti chardt. — L,ranttv»rtltch«r R»d«ct,»r: IckUX Reith»kdt. Zboniremevt: vlnlrtjahNich 2(>Rp» d«> »ixittgcldlich.l v»»> fclung tu'« Hau, Duich dir itömgd P--k dicrletjLhrl 22',,S«gr Einzel»« -tuunnrr» I Agr Knseratenpreije: tzür den Raum »«»», gespallrne» ZeU»: 1 Ngr. Unter „Ltu>», saudt" dt« ZM, .' - » «ar. ^ Dresden, den S. Nlar. — Der Oberhofmeister und Kämmerer August v. Minck- witz hat den preußischen rothcn Adler'Orden erster Elasie er halten. — Vorgestern wohnten im Nesmüller'schen Sommcr- Theater II KK. HH der Kronprinz nebst Frau Gemahlin und Gefolge der Vorstellung bis zum Schluffe bn —' Herr von Ogareff, bisher Attache in der k. russischen Gesandtschaft am königlich sächsischen Hofe, ist von hier nach Petersburg versetzt worden, w»hin er bereits morgen von hier abreisen wird. — — Der Vorsitzende des hiesigen Nechtsschutzvereins, Herr O. Walster schreibt uns in Bezug auf die letzte Stolpener Korrespondenz: Nicht die Ergebnisse der letzten Versammlun gen de» Rechtsschutzvereins waren e«, welche das Kgl Gerichts amt zu Etolpen gestandner Maßen zu einem Verbot der drit len Versammlung verleiteten, sondein — laut mir schriftlich zugefertigter Resolution — die irrthümliche Annahme besagten GerichtsamleS, es sei der „Rechtsschutz»««»" ein „Slolpncr Rechteschutzoerein" der seine Statuten nicht vorgelegt babe :c. .'c. D.e zweite Behauptung, daß das Verbot allgemeine Zufrieden heit hervorgerufen, stirbt an innerem logischen Widerspruche, denn wenn die Bewohner von Stolpen und Umgegend allge mein unzufrieden mit dem Rechlüschutzvercin und seinem Ver fahren wären, dann wären sie jedenfalls auch allgemein nicht zur Versammlung herbeigekommen. Was dann die aus dem Sioipener Amtsblatte herübergezogenen Citate betrifft, so wird man zuacstehen, daß Jemand ein sehr guter Staatsbürger sein kann, ohne deshalb gerade wie ein Amtsblatt zu denken. Der Herr (Korrespondent hat in einem früheren Berichte der„Dresd. Nachc." selbst erklärt, daß die bloße Ankündigung einer öffent lichen Versammlung in dem seit 1849 an politischem Schlafe leidenden Stolpen große Aufregung hervorgerufen, was Wun der, daß Nevner, zumal wenn sie eine Kritik öffentlicher Zu stände ec. enthalten, dort im Anfang großen Lärm verursachen, verschiedene Autoritätögläubige irritiren, während sie anderswo a s zum politischen Leben gehörig angesehen werden. Daß übrigen» der Rechtsschutz»«»'«» nicht bloß durch Kritiken zu inoitiren, sondern durch Vorstellungen Erklärungen rc zu be lehren und beruhigen sucht, im Allgemeinen aber den Frieden rm Staate zu erhalten beabsichtigt wird in einer in Vorbe reitung begriffenen Denkschrift ausführlich nachgewiesen wer den. So viel in Bezug auf Stolpen Gestatten Sie mir bei dieser Gelegenheit gefälligst noch em Wörtchen über den aus dem „Meißner Tageb!" entnommen«, Bericht über die rm Pestilenzgarten aögehaitene Volksversammlung, bei der ich lei der abermals als Hauptattentäter erscheinen könnte. Obgleich rch diesen Bericht nicht als tendenziös bezeichnen kann, möchte Mancher doch daraus den Schluß ziehen, als seien die Ord nungswidrigkeiten von der Arbeiterpartei ausgegangen. Unter dem dichtgedrängten Publikum befanden sich augenscheinlich «nrgc Muthnnllige und gerade das LoSbrennen deü Feuer we kskörperS während der Rede des Herrn Bürgermeisters Hirschberg deutet aus di' böswillige Absicht, die Ärbeiterver- sammlungen zu diScreditiren hin. Der Herr Bürgermeister, dessen Verhalten auch von Seiten der Arbeite» allgemeine Ln rkennung gezollt wird, schien hierin mit mir ganz gleicher Mei «ung zu sein. Der berichtete Tumult beschränk!« sich übrigens aus ein zeitweiliges unbefugtes Dreinrcdcn, und den „Kanonenschlag" sahen Viele nur für ernen sogenannten ^Frosch" an. — Die Industrie hat sich nun auch auf die Anfertigung sogenrnn'rr Reise Pantoffel gelegt, die unter dem Namen „Berlep'sche 'Reisepantoffel", so benannt nach dem bekannten Redacteur der Mayerschen Reisehandbücher, in den Verkehr ge treten sind. Berlepsch sowohl, wie Gerstücker haben auf ihren langjährigen Rer,en diese unentbehrlichen und ganz eigenthüm- lich eoastruirlen Bequemlichkeit Utensilien sehr praktisch ge fanden, indem sie mitrU» ihrer „Batkensohlen" im Sommer ühlen, im Winter wärmen und für Fußtouristen höchst be» qu.m sind. In der Reisetasche nehmen sie keinen Platz weg. Im südlichen Frankreich werden diese mit Bastsohlen versehe- wen Schuhe allerwärts getragen. Herr Emil Richter in Dres den. Alrmarkt-Ecke 24, hat mit einigen wesentlichen Verbesser ungen in Stoff und Arbeit diese Schuhe, welche nicht theunr sind, als die gewöhnlichen Pantoffeln, in den Handel gebracht. Äerstärker empfiehlt sie al» höchst praktisch. — Auf dem Dresdner Bahnhose in Leipzig stüizte ein 62 Jahre alter Zimmermann von «nein Baugerüste und starb «ach wenig Tagen an der» erhaltenen Verletzungen. — In EuhliS wurde ein bljähriger Hnndarbuter bei einem Neubau von einem Batten und m P.gau ein 54jähnger Mühlk rappe »an einem umfallendrn Wellenrade erschlagen. Auch in Wrldheim passnte ein Unglücksfall, indem daselbst rin Hand «rbeiter in euren Steinbruch fiel und sofort lobt war, während in Brrnbruch bei Laufigk zwei Männer durch den Einsturz eine» Gewölbes in einem Stallgebäude ziemlich schwer, aber doch nicht lebensgefährlich verletzt wurlen. Endlich ist in Reitzenhain ein 3'Zjähriger Knabe in den Mühlgraben gestürzt und darin ertrunken. — In Reichels oleren Gasthofe zu Lockwitz mir seinem reizenden Park concertirt heute das Artillerie - Tromveterchor des Herrn Stabstrompeter Böhme. — Ern Kcllerdiebstahl ist vor einigen Abenden aus der Johannisstraße verübt worden. Der Dieb hat einige Flaschen mi' Wein von dort wcggebracht. Falls Diebstähle dieser Art, die vor einem Jahre sich hier oft wiederholten, aufs Neue hier Vorkommen sollten, wollen wir hiermit dringend angerathen haben, die von der Hausflur in den Keller führende Thüre immer richtig verschlossen zu halten. — — Aus der Waldgaffe wurde vorgestern Abend ein Mann in völlig bewußtlosem Zustande und mit bedeutenden Verletz ungen am Hinterkopfe aufgcsunden und vorläufig in die Diakonisscnanstalt gebracht. — — Unterhalb Serkaivitz wurde am 6. Mai, eingewickclt in einen Teppich, ein neugeborenes Kind aus der Elbe ge zogen. — — Allen Touristen und Geiverbtreibenden in unserem sächsischen Vaterlande wird die bei Ad. Wols, Ammonstraße hier, erschienene Karte des Königreichs Sachs«,, nach den besten Quellen bearbeitet, eine willkommene Neuheit sein. Höchst saubere Ausführung, größtmöglichste topographische Vollständig keit, verbunden mit einer auf derartigen Karten nur ielten zu findenden Deutlichkeit der Orts-, Fluß- und Gebirgsnamen, sowie geschmackvolle äußere Ausstattung machen diese Karte höchst empfehlenswertst. — In Langenberg bei Schwarzenberg entstand bei dem Hausbesitzer und Schuhmacher Weißflog ein Schadenfeuer, durch welches nicht blos dieses Haus nebst Scheune, sondern auch noch die Gebäude des Ortsrrchters Wolf, des Gerichtsbesitzers Lein, des Bergarbeiters Wolf und der verwittw Schubert, so wie noch außerdem die Flemmingsche Scheune zerstört wurden. Das Feuer soll durch eine schadhafte Oeffe im Weißflogschen Grundstück entstanden sein und hat hauptsächlich in Folge des herrschenden Sturmes sich so schnell und weit »«breitet. — Bei G.l-genheit eines Streites, den vor einigen Abenden zwei Musi«, die sich auf dem Heimwege befunden, mit einander auf dem Theab.rplatz gehabt haben, soll der Eine den Andern mit dem Stock ganz erheblich am Kopf verwundet und dabei auch das Auge so verletzt haben, daß dessen Verlust zu besorgen ist — — Der Wald bat sich nunmehr in sein grünes Gewand gehüllt, die meisten Bäume und Sträucher blühen jetzt, so die Buche, die Eiche, die Birke, die Hainbuche, der Berg- und FAdahorn, die Kirschbäuure, der Wei dorn, der Trrubenhol- lunder. die Tanne, die Fichte. — Die tnsd.derten Bewohner von Walo und Flur witteiflnr in fröhlichem Geiang. Fast alle Zugvögel sind nun angekommen In den lichten Laub- waldungcn wie in Garten hat sich die gelbe Gnrsmücke ein- quartiert und auf den Dornbüschen am Wege sitz, der kleine rothrückige Würger, dann und wann einen Käser oder einen Schinetterling fangend, d n er, wenn er nicht gerade Apperit hat, auf den Dor cir des Schlehcnstrauches anspießt, um ihn gelegentlich zu v rzchren. Im Kornfeide schlägt die Wachtel und auS dem schattigen Walde tönt die Stimme dcs Kirsch pirolS Aber die anderen Sänger, die schon früher in ihrer alten Hermath eintrasm, si d nicht verstummt, sie mischen ihre Stimmen in den allgemeinen Jubel mit «n. Die Archen, Drosseln, Strare, die Rothbrüüchen und andere Vögel haben Jtlngc und tragen mit emsigem Flerße Futter herzu, um die hilflosen Kleinen zu sättigen. Ihre Feinde, Marder und Wie sel, haben ebenfalls Junge. Das Neh säugt im verborgenen Waldesdüster seine zierlichen, weißgefleckten Kälber. In Teichen und Flüssen laichen jetzt der Barsch, Karpfen, die Schleihe, Derbe und andere Fische - Für die Jnscetmwclt beginnt die Glanzperiode; unzählige Schmetterlinge, Käfer. Fliegen, Grillen rc beleben die Natur; namentlich der Maikäfer tritt jetzt auf und wird zu bestimmten Zeiten und an gewissen Ort«, in fast unglaublicher Menge in Gärten und Waldungen angetroffen. An den weißen Obstblüthen fl-rttert der Segel- faltcr, auf den grünen Wiesen der Aurorafalter umher. Die nützlichsten Jnscclen, die Bienen, fangen jetzt an zu schwärmen und bald werden sie ihre Stöcke wieder mit duftender Süßig keit füllen. (L. N) — Wetterprophezerhung. Die Wälder, namentlich die auf Gebirgen befindlichen, leben einen großen Einfluß auf die atmosphärischen Vorgänge aus, welche in elektrischen Zu ständen ihre Ur ache haben; sie vermindern durch elektrische Adströmungen die Stärke der Spannung der verschiedenen Elcctricitäten und befördern eine allmälige Ausgleichung Wenn nun auch die Entstehung des Hagels bis j-pt noch keine Er- klärung erhalten hat, welche allgemein als wahr angenommen wäre, s» ist doch nicht zu bezweifeln, daß die Electricität hier bei bedeutend mitwirlend sei Durch Ausstockung von Wäl' derir kann daher eine Gegend der Gefahr deS Hagelschlagrs in höherem Grade als vorher ausgesetzt wirven. Die aschgrauen, tiefgehenden Hagelwollen sind bei ihrer Entladung gewöhnlich von heftigen Gewittern beglölet. Vor dem Beginn deSHagil- wetters zeigt das Electrometer häufig nicht nur Wechsel in Stärke, sondern auch in Qualität der Elccricität, und zwar oft wiederholt innerhalb des Zeitraumes von einer Minute. Das bei Annäherung einer Hagelwolke gehörte Geräusch soll nach Einigen durch Zusammenschlagen der Hagelkörner, nach Anderen durch zwischen diesen Hagelkörnern stattsindende elee- trischc Entladung«, verursacht werden. Die Hagelwolken gehen sehr schnell; man hat gefundcn, daß «ne solche Wolke in einer Stunde acht Meilen zurücklegte. In manchen Gegenden wie derholen sich die Hagel Verwüstungen, während andere bis jetzt davon gänzlich verschont blieben. In Jahren von starker Electricitäts Entwickelung können aber auch die natürlichen Ab- leiter unzureichend werden Künstliche Hagelabkiter eine große Anzahl aufrecht stehender Stangen sind zwar in Vorschlag ge bracht, aber nicht ausgeführt worden. Für den einzelnen Landwirth sind bis jetzt die zweckmäßigsten Hagelableiter: die Versicherungen. — In dieser Woche wird in de» erst«. Tagen trüber Himmel vorherrschen und es werden zeitweilig Gewitterregen stattsindcn. Gegen Mitte der Woche wird eine stärkere Luftströmung entstehen und der Himmel wird sich in den letzten Tagen wieder mehr klären. ttrrrvmvlrrur. — Bei Neuhirschstern, unweit Meißen, ist in diesen Ta gen der Leichnam einer ungefähr 30 Jahre alten unbekannten Frauensperson «uS der Elbe gezogen worden, welcher nach ärztlichem Gutachten ungefähr 6—8 Wochen im Wasser gele gen haben konnte. Ein Theil der Wäsche der Verlebten war mit . „11. bi 3. gezeichnet. Ein Ring, den dieselbe am Fin ger trug, ist bei dem Gerichtsamte Meißen in Verwahrung genommen worden und wird mit Hülfe desselben vielleicht die Feststellung der Persönlichkeit der Ertrunkenen gelingen. — Heute find es 8 Jahr '9 Mai 1861), daß der Zool. Garten eröffnet wurde. Morgen reisen die hier geborenen Löwen nach Rotterdam ab, und sind daher nur noch heute bei ermäßigtem Entree /3 Ngr) zu sehen. Geboren wurden 2 Pumas /amerik. Silberlöwen/ und Renrrthrere; die 3 jun gen Bären ergötzen daS Publikum auf's Höchste, so daß der Käsig stets umstellt ist. Zur Erinnerung an die Eröffnung des Gartens fand in der Volland'schen Restauration gestern ein Diner fiat«, woran 44 Personen Theii nahmen. — Em Bred, welches vor 30 Jahren in Dresden 6 bis 7 Pfennige das Pfund kostete, bezahlt man jetzt mit 10 brs 12 Pfennige, die Weißwaarc Semmel rc) ist um die Hälfte des Gewichts heruntergegairgcn, das Bier ist von 7, 8 Pfen nige die Kanne ans 14, ;6 gestiegen. Besonders hoch aber ist das Fleisch gestiegen, nämlrch seit Januar 1833 bis Mar 1860 das Rindfleisch von 21 auf 4 j Ngr. pro Pfd , Schweine fleisch von 2 Ngr. 8 Pf. auf 6 Nzr, Schöpsenfleisch von 2H auf 3j Ngr, Kalbfleisch von 19 Pf. auf 3 Ngr, Pökelrind- sleisch von 3 auf 7 N^r, Schinken von .6 aus 8, Speck von 6 auf 9, Wurst von 4 auf 6 Ngr. :c, wobei wiederum zu bemerken bleibt, daß bessere Qualität letzt sogar noch theurer, als hier angegeben, bezahl» wird. Dr. A. — AuS der katholisch wendischen Pflege schreibt »ran der C Z . In jüngster Zeit stand vor den Schrank«, des Gerichts ein Frommer, Namens „Kuschle". Seines Zeichens ein gewöhn licher Schanverksmaurcr, zeichnete er sich unter den Frommen durch seine ganz besondere Kirchlichkeit aus Er war der eifrigste Thcilnehmer an den Wallfahrten; er sang und betete' lauter dabei, als die andern frommen Schäslcin und schwang sich zu ihre,,, Leiter, Vorbei«, Vorsänger u s. w. empor. Er hielt während der Processionen auch fromme Ansprachen und salbungs volle Reden, ja sein Ansehen und seine Frömmigkeit waren se gestiegen, daß man außer den von Alters her üblichen Wallfahrt«, der Wenden nach Ruinburg und Mariaschcin in Böhm«, noch neue „einrichten' konnte, z. B. nach Wittichcnau in Preußen und nach Philippsdors in Böhmen. Ec widmete sich diesen heiligen Dingen mit solchem Eifer, daß er sein Handwerk an den Nagel hängen und von dem sich nähren konnte, was von dm Opfern der wendischen Wallfahr.» an die Geistlichkeit für Messen und Predigten für ihn als Entrepreneur absiel. Selbstverständlich hatte der Name Kuschke's einen sehr guten Klang bei den römischen Priestern der wendischen Pflege in den Nonircnllöstern zu Marieirthal und Marienstrrn bei den Kapuzinern zu Rumbrrg, bei den Jesuiten in Mariaschcin, so daß er von den Leuten als der „heilige Kutschic" genannt und verehrt wurde. Als Fromnnr und Heiliger ganz bc'ondcrcr Art hatte er aber auch über da» Elend dieses erbärmlichen irdischen Lebens zu klagen. So schien seine Frau den Geruch seiner Heiligkeit nicht angenehrn empfunden zu haben; denn von dieser war er verlassen den. Die böse Welt ferner beschuldigte unfern Heiligen auch der Neigung zu widernatürlicher Unzucht, und der Justiz und
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