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Dresdner Nachrichten : 03.06.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186906030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-06
- Tag1869-06-03
- Monat1869-06
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 03.06.1869
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SW 154. Mmebiter Jahrg. Domerstag, de» 3. Juni 1869/ «Zksche«: «M» ft«» ^ M-- S»s«r«t« Mrd«, »«»beudSV.L»»»- t»S« bi« «tttag» ir llbr: Martenstraßr 1>. Myeig. t» dies. Blatt« ß^d«, kiuc erfolgreich« Verbreitung- L-fl«g«: 17lXX) »k««Pl««. ^ibemnemenl vieneljLbrltcb bei normgeldlikbri e»» terung iv « H-I»- Durch die Äbnigl r,i-4 vierret-jäbll. 28h tzmjel»« «um««, 1 Ngr. Druck «ch Utgrnthom der Herausgrbn: Eikpflh Hl Akilhardt. — Verauttvortüchrr N«d«ctn>.' Illlftll NrilhcküU» Inseratenpreis«: tzür den Raum »tu« gespalreueo Zeile: 1 Ngr. Unter „Liog^ 1-udt" dt» Zeile ' - » ««r. . »ch! Dresden, den 3. Juni. — Die öffentliche Verloosung der in den Jahrm 1852, 1855, 1858, 1859 und 1862 creirten vierprocentiarn Staats- schuldenkaflenscheiie und der im Jahre 1868 vom Staat« über» nommenen vierprocentigen Alberts-Eisenbahn Aktien, deren Aus Zahlung planmäßig zu Neujahr 1870 erfolgt, soll den 14 d. M. uns folgende Tage, Vormittags von 10 Uhr an, im hie sigen Landhause erste Etage vorgenommen werden. — Dem Direktor des Dlontiiungsdcpots, Obersten Klette, ist die erbetene Verabschiedung bewilligt worden. — Berliner Briefe. Mit dem Ausdruck tiefen Miß mutes gingen am Freitag Nachmittag die Abaeordneten der Lnken auS dem Reichstag; die Sachsen verhehlte,, sich nicht, daß sie um eine Hoffnung ärmer nach ihr-m Vaterlande zu- rückkehrt,n, denn der Antrag des Berliner Stadtkämmerer Hagen war mit erdrückender Mehrheit vom Reichstage ver worfen worden. Nicht bedarf es für sächsische Leser einer aus- führlichcn Darstellung des BerathungSthemas; es genüge, da ran zu erinnern, daß durch die Dccembcrverordnung des Bun- despräsidrums die Communalabgabeofreiheit der preußischen Osfiiiere auf alle nicht preußischen Bundesstaaten ausgedehnt worvcn war, daß gegen diesen Eingriff in die Rechte der Städte sich allenthalben eine lebhafte Opposition erhob, daß zahlreiche Petitionen nach Berlin abgingen, der Abg. Kagen den Antrag stellte: diese Verordnung als eine nicht verfassungs mäßig erlassene zu erklären und daß bis auf etliche 80 Stim men, die der äußersten Rechten angehörten, alle Welt im Reichstag darüber einverstanden war, daß sich die Verfcssungs Mäßigkeit der betreffenden Verordnung weder in formeller noch in materieller Beziehung aufrecht erhalten laste. Natürlich nimmt Niemand an, daß das Bundespräsidium absichtlich diese DerfaffungSverletzung begangen habe; «» hat unzweifelhaft nur einen faktischen Jrrthum begangen und es liegt im Interesse keiner Partei, au» diesem Jirthum einen Conflict mit dem Präsidiuck zu erheben. Ein solcher C-mflict ist allezeit mit den ichwerstlN Sckadigun en des Volks- und Staatswohls verbuw den. Man darf ihn Seitens einer Volksvertretung nicht scheue^, wenn eine böse Absicht auf der Gegen ecke vorauszusetzen ist. Hier, wo das nicht der Fall war, brauchte man keine heroi sch n Mtirl anzuwenden; es galt, leidenschaftslos die Frage zu erörtern, und bei einigem gu:en Willen Seitens des Bundcs- ratheS war eine glückliche Beseitigung dcs Jrrrhums d:S Bundes- prasidiumS wohl zu erwarten Dieser gute Wrlle war aber wesentlich dadurch bedingt, daß d.r Bundesrath wußte: die große Mehrheit im Reichstag ist cm schlossen, ihr Recht in würdevoller Festigkeit zu wahren, ohne Erhitzung der politi schen Leidenschaften, ohne die Absicht, die Loyalität des Ver fahrens d.S Präsidiums zu bezweifem, aber in Ruhe und mit Standhaftigkeit. Statt dessen lag eia von den drei Koryphäen der Nationall,beralen von Forckcnbeck, Graf Schwerin, von Bennigsen gezeichneter Anuag vor, die ganze Frage in das spätere Ermessen des Bundeopräsidiums zu stellen Statt besten hielt der Referent I'r Stephani einen Vortrag, dem der Stemp.l der Verzagiheu deutlich ausgedrückt war, der zwar ganz correct nachwics, wie das Bundes Präsidium im Jrrthum sei, aber cs als eine kleine Revolution erklärte, dies auszu- sprechen. Natürlich wu d.- der Bundesrmh bierourch nur in seiner schroffabbhncnden Haltung bestärkt. Es erhob sich da her der preußische K aegsmrniirer, um gerade heraus zu er'lä ren, daß keine Hcffaung auf Zurücknahme der fraglichen Ver ordnung vorhanden sei. Herr von Noon war beule mit dem großen Emaillestern des rotbcn Adlers geschmückt; er saß auf dem Platze, den sonst das bürgersreundliche Element, repräsen- tirt durch die Gestalt des Präsidenten Delbrück, einzunchmen pflegt. Dieser war durch die Adjutanten des Hcrrn v. Roon auf den äußersten Platz dicht an der Wand angewiesen, wo er laS, corrigirte und contresignirte. Diese äußere Anordnung galt mir schon als ein Omen, daß heute das militärische In teresse b«S bürgerliche auf die Seite gedrängt habe. Herr von Roon legte die feine Golvbrille ab, seine herkulische Gesta t. deren volle Wirkung nur dadurch ein Wenig beeinträchtigt wird, daß er beim Sprechen das Haupt etwas in die Cravatte sinken läßt, bot sich frei dar Seiner n ächtigen Brüll ent stiegen die Töne im tiefsten Grundb.ffe, in den Aff.etstcllcn siark vibrirt. Der Minister dezeichnete die Äbgabenfreiheit der Offiziere als ein Recht der Armee, das so alt wie die Armee sei, daS ihr nicht durch den Hmzutritt der kleineren Con- tingerrte genommen werden dürfe Statt daß ihm nun ein Mitglied des Reichstags antwortete, erhielten die Liberal n',un erwarteten Succurs au« dem Burrdesrath selbst, mdem auf einmal der hessische Bevollmächtigte Hofmann sich unter dem lauten Zuruf der Linken erhob, um das Ungerechtfertigte der Präsidialverordnung darzuthun. Die Strengcorrservatioen waren über diese Kühnheit ganz außer sich, von Roon besprach sich mit dem eben in einer dl ndcnven Uniform eintretenden Grafen Bismarck über diesen unerhörten Zwischenfall, die Linke ruf ein Bravo! ein Hört! Hört! über das andere; eS war, als führe ein Bundescommistar die Linke zum Sturmlaufen gegen die Bastionen des Präsidium«. Herr Hofmann war aber der Vorsicht ge Diplomat. Er sagte daS Schärfste, was an diesem Tage gegen die Verordnung gehört wurde, aber er kleidete es in das sch.mendst? Gewand. Fern von ihm sei es, die preu ßischen OsfizierSprivilegien für Preußen zu tadeln — diese Kiitik der Einrichtungen eines anderen Staates wird sich Nie mand, der auf den glatten ParquetL der Ministerien des Aus wärtigen zu wandeln gewohnt ist, gestatten — aber er bat, man möge sie nicht auf die übrigen Staaten auödehnen. Der Kriegsminister begnügte sich mit der kur en Entgegnung, daß die Einheit des Heeres auf der Einheit aller seiner Verhält nisse beruh;. Nun avancirte Herr Ackermann, um für die be drohten Rechte der Städte eine Lanze zu brechen. Er stellte sich gegenüber vom Minister Roon auf, so baß der General Steinmetz in der Diagonale stand. Herr Ackermann sprach zum ersten Male, wie man's hier gern hat: mit scharfer Wider legung und schlagfertigcn Wendungen; er meinte, deshalb, weil frühere Zeiten den preußischen Offizieren Privilegien gegeben haben, brauchten letztere nicht für die Neuzeit zu gelten und gar noch anderen Heerestheilen mit ausgedrängt zu werden. Den Einwand des Herrn v. Roon, daß dte Einheit eines Hee res auf der Einheit aller seiner Verhältnisse beruhe, führte er durch die Bemerkung all »dsurlliim, daß die so vielfach ange griffene Verordnung auch nicht die Einheit herstelle, indem sie die Privilegien für Offiziere dort bestehen läßt, wo sie noch weiter gehen. Also, wenn die Offiziere in einzelnen Stadien noch größere Privilegien haben, so schadet das der Heeresein heit nichts; wenn aber einzelne Gemeindeverfassungen keine Privilegien kennen, so muffen diele schleunigst, der HeereScin- heit zu Liebe, eingeführt werden. Den Eindruck eines ss schlaafertigen Gegners abzuschwächen, bestieg kein geringerer die Tribüne als der, General v. Mvl'cke. Aber Moltke war heute nicht Moltke. Sonst hat er mit einem halben Dutzend Sätzen ein vollständiges Licht über die vorliegende Frage ver breitet, heute sprach er eine halbe Stunde lang. Der so schweigsame Mann — eine halbe Stunde! Es konnte keine gute Sache lein, an die er so viel Worte vcr'chwendete. Und eine solche Beweisführung konnte man eigentlich von so be rühmten Strategen nicht erwarten. Er wollte heute die Lachcr gewinnen; er meinte, daß die Armee nicht der städtischen Po- liz.i und des Nachtwächters bedürfe, weil sie sich selbst be wache, daß man einen Soldaten wegen rückständiger Commu- nalabgaben nicht einsperrcn könne, weil sonst bald die ganze Compagnie in Arrest käme u. s. w. Indessen, das Gewehr seines Witzes verschleimte nach dem zweiten und dritten Schüsse. Herr v. Moltke sprach heute nicht als Abgeordneter, sondern als Vertreter der bewaffneten Macht, stets „Wir, die Armee!' er vermocht den Satz, daß die Armee die Städte nicht brauche, folglich die Städte nichts von der Armee zu fordern hätten. Das war freilich ein arger Trugschluß, wie es eine ebenso kühne Behauptung mar, daß bisher die sächsischen Offiziere zwar nicht ungcs tzlich, aber gewiß ganz unbillig bis zum Er laß der Präsidialoeroronung Coinnmnalabzab^n gesteuert hät ten Da bat es ein Häher Magistrat zu Dresden! Er hat nickt nur Unrecht, daß er die dekrctirte Äbgabenfreiheit der Militärs als einen Eingriff in seine Rechte empfindet; nein, eigentlich bat er ein Jahrzehnte langrs Unrecht geübt, daß er von den Militärs Abgaben erhob. Es sollte mich nicht wun dern, wenn nach dieser Theorie ein inventiöser Offizier um Rückerstattung der von ihm bisher mit Unrecht gezahlten Com- munalsteuern einkäme! Nein, auf Alle, die in Herrn v. Moltke, dem Chef des großin Generalstads des Norddeutschen Heeres einen der eisten St e-tegen der Neuzeit und das rast los für die Sicherheit und Machtstellung des neuen Bundes arbeitende Denkerhaupt verehren, mußte es erkältend wirken, wie deiselbe unerbittlich das Tafeltuch zwischen Bürger und Soldat entzweischnitt. Noch sp ach Herr v. Forckenbtck. Schür fer konnte gar nicht die Ungesetzlichkeit der Verordnung nach- xewiesen werden, als von ihm; aber als cs galt, nun dieß auszusprechen, machte er einen höflichen Knix und sagte: Wir dürfen das um Gottes Willen nicht thun. Unverfälschter konnte die nationalliberale Halbheit sich nicht zeigen, als bei dieser Getezenheit. Mit solchen Leuten läßt sich nicht regieren, darin hat die Kwuzzeitung ganz recht Sie sind die unbere chenbarste Partei im Reichstag. Mt dm besten Absichten für Bürgersrcihcit nr streiten, treien sie in die S tzung und hab.n am Ende derselben nur dm Mililä- staat gefestigt; sie versichern dem Grafen Bismarck ihre Unterstützung und bereiten thm Verlegenheiten. An ihnen wird sich dassilbc bei den nächsten Reichs tags wählen vollziehen, was sich in Bayern mit der dort ebenso haltlos schwankenden Partei vollzog: die klar bewußten Parteien rechts und links wachsen auf ihre Kosten. Schon jetzt versichert man im Reichstage, daß die Zusammensetzung de« nächsten noch mehr Conseroative, aber ebenso noch mehr entschieden unabhängige Männer zählen wird. — Die einzige öffentliche Wählerversammlung, die in Dresden in Bezug auf die diesmaligen Landtagswahlen ahge- halten worden ist, fand am Abend des 1. Juni im Odeum statt und war einberufen worden von dem Ausschuß de« hie sigen Jnnungsältesten - Vereins, damit die Wähler des Hand werkerstandes sich aussprechen und entscheiden konnten über die vom Ausschuss« veröffentlichten Wahlvorschläge. Diese Vor schläge fanden nur betreffs der für den dritten und vierten Wahlkreis bestimmt,n Herren Schmiedemeister Wolfram und Fleischermeister Friedrich die Zustimmung der Versammlung. Gleich zuerst die Aufstellung des Herrn Kaufmann August Walter als Candioat für den ersten Wahlkreis fand großen Widerspruch und ward von verschiedenen Rednern getadelt. Nur der Vorsitzende, Herr Korbmachermeister Zeidler, sprach zu Gunsten des Herrn Walter, konnte aber keinen Erfolg erzielen, vielmehr erklärte sich die Versammlung einstimmig gegen die Candidatur des Herrn Waller und nahm an besten Statt Herrn Seilermeister Stcyer mit allen gegen die eine Stimme des Vorgeschlagenen als Wahlcandidatrn für den ersten Dresdner Wahlkreis an. Auch die Candidatur des Herrn Hosrath Ackermann im zweiten Wahlkreise ward besei tigt, jedoch ohne eine so umfängliche und scharfe Debatte, als gegen Herrn Walter. Die Versammlung erklärte einstimmig als ihren Candidaten für den zweiten Kreis Herrn Seifen- fiedermeister Albrecht. Wie schon erwähnt, wurden die Can- divatcn für ,en dritten und vierten Wahlkreis schnell geneh migt. Es war aber mittlerweile sehr spät geworden und viele Theilnehwer der Versammlung hatten sich bereits entfernt, als für den fünften Wahlkre is Herr Gelbgießer Oehme ausgestellt und nach kurzen Debatten gegen 8 Stimmen genehmigt wurde. — Bei sämmtlichen Weißbäckern ist am 28. Mai die ge wöhnliche Revision der Semmel und Dreierbrodwaaren vor genommen und nach dem ermittelten Durchschnittsgewicht fol gendes Resultat in Bezug auf das leichteste und schwerste Ge- wicht gefunden worden: Die schwersten Zwölfpfennigsemmeln Halle Schulze große Frohngasie 7, mit 20 Loth 2 Quentchen und die verehelichte Schindler, Wettinstraße 2 , mit 19 Loth 3 Qu, die leichtesten dagegen Stelzner, Heinrichstraße 6, mit 11 Loth 8 Qu. Die schwerste Sechspfennigsemmel lieferte die verehelichte Schindler, Wcttinstraße 21, mit 10 Loth 1 Qu., die leichteste aber Tröger, große Meißnerstraße 13, mit 6 Loth 3^ Qu. Die Dreierbrodcken waren am schwersten beiJngen- dorf, Palmstraße 36, mit 7 Loth 7 Qu., am leichtesten bei Hammer, Pragcrstraße 13, unv Junghändcl, Markgrafen- stc.iße 7, mit je 5 Loih. — Der Restaurateur Hollack in Dresden war beauf tragt, an eiwn Gutsbesitzer in Rußland zehn Flaschen Pilsener Bier als Probe zu senvcn. Der Stoff ging richtig ab, kam aber nicht an die Adr sie. Dieser Tage schrieb der Russe, daß er wohl die Flaschen, aber — leer erhalten und bat um eine zweite Sendung, damit er doch endl ch einmal kosten könne, wie das Pilsener Gebräu schmecke. — Die Gännersche Buchdrucker« (große Brüdergoffe 11) hat ihre Somme, fahrplänchen kurch die seit 1. Juni einge- tretcncn neuen Bahnzüge vermehrt, m dritter Ausgabe erschei nen lasten. — Die Berliner Gerichtszeitung bringt nachstehende Mit heilung. deren Nichtigkeit wir vorläufig um so mehr bezwei fln möchten, als über die Suche hie: noch gar N'.chts ver lautet hat: Ein ai licher Dresd ner hatte, um zum ersten Male die berühmte Residenz B-rlin zu sehen, die Psingstf>.iertage er wählt. Unbekannt mit den vril chm Verhältnissen, kam er am 16. Ria, Morgens hier mit der frohen U berzeugung an, ohne W-iteres in einem chm empfohlenen Hotel ein Unterkommen zu finden von welcher Operatwusbasi; aus dann mit aller Gemächlichkeit mehrere Tage hindurchAusslü.e gemacht werden sollten. Allein der Mensch denkt unv das Schicksal lenkt! Schon war cS Nachmittag geivorden und noch kenr Zimmer für sich und seine ungeduldig werdende, junge und sehr hübsche Gattin gesunden. Endlich gegen Adend gelang es dem Todt- müden, in einem obscuren Gasthofc, sich emer etwas gemilchten Ge ellschaft anzuschli ßen, welcke zwei g trennte Schtalsäle inne hatte, in denen die Geschlechter gesondert schliefen. So unan genehm Beides war, mußte es acccpürt werden. Der Morgen vereinigte stets das sächsische Paar und flott ging «S zwei Tage hindurch durch alle Merkwürdigkeiten und Amüsements der Metropole und nichts hätte den Freisinn getrübt, wenn nicht dem Gatten schlie ß ich ausgefallen wäre, daß ein junger Kauf mann sich in auffallender Weile uni seine junge Frau be mühte — mehr nech, daß diese dessen Huldigungen ermuthigte. Seine angeborene sächsische Höflichkeit schloß ihm j-doch den Mund, welche Rücksicht ihn in eine recht üble Laune bringe» l sollte. Am Mittwoch früh wartete er vergeblich auf seine j junge Frau, Niemand von der Gesellschaft wußte ihm mehr ' Auskunft über ihren Verbleib zu geben, als daß sie mit d««r - Frühesten sortgegangcn sei. Er verbrachte den ganzen Tag
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