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Dresdner Nachrichten : 09.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186911098
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-09
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 09.11.1869
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Rr. SIS. vierjehnter Jahrg. Ttcustag den S. Rodde. 186». Erscheint: »i,„lt« trüb 7 Uhr. - Australe „rd«o «og«nvmm»a: di»<br«d»v,v;on»' tags bi» M.ttag» 1» Uhr: Marlen-rn-e 1>. Ia,»tg in di»I Blatt« ß-ddattu, »rj»lgr«tch« vrrdrttttwg. Noftas«: LS,«»o ^konnemkitt: virtteljLhrlich 20«t't btt ooelltgeldUchnLirt serung in'« Haut Durch dir «Sn'.gl. Po« viiNeljLhrl 22-/,«,: viujttu« Nummer» 1 Ngr Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredackur: Theodor -rodisch. Inseratenpreise: 8Ü7 dru Raum tt«z ittpaltruen Zttl»r 1 Ngr. vrttir „Stngrsaudt^ dt, Z,tl» » ««L Druck und Sigmchu« der Herausgeber: ^ltpslh Neilhardt. — Verantwortlicher Redakteur: IvltNL Rkilhardt. Dresden, den 0. Novenrber. — I. K. H. die Frau Kronprinzessin ist nach Baden- Baden gereist. — Vom Landtage. iLchluff.) Nunincdr sprachen z«vei Minister: v. Noilib und v. Frie c». Der lästere eriannte die Berechtigung, ja r ie NoWwendlgkeit einer Opposition „n Rand lage an. aber er beklagte cd, das; die Avgg. Riedel und Genossen eh nicht über sich gewonnen halte», den Antrag lieber nichl zu stellen. Das Land werde nicht überrascht sein, daß die Regier ung dem Antrag nicht zusiiinme. Die Regierung labe den Mantel der Vergessenheit über Viele- gebreitet; freiwillig habe sie das freisinnige Wahlgesetz von 1868 borgelegt; auch solle damit die Wahlgesetzsrage nicht für alle Ewigkeit abgeschlossen sein; aber er weise Anträge zurück, die eine organirche Fort bildung dcö Staates eben so unmöglich inachten, wie die 4^er Gesetze selbst. Die Erste Kammer wollte der Mlnistrr aufrecht erhalten wissen alö eine nothwenkige Garantie für die Sicher heit des Staates und eine gedeihliche und besonnene Entwickel ung unsercr Verhältnisse. Den Schlup dieser Rede bildete ein warmer Appell, nicht an den Grundlagen deö Staats zu rüt teln, um Sachsen auf seinem ehrcnbollcn Standpunkte und als selbstständigen Staat im Rorddeutiche» Bunde zu erhalten. Der Minister b. Fräsen würde, so hebt er an, sich selbst klein- müthig und feig schelte», wenn er sich nicht loute noch zu seiner Unterschrift zu der lonigl. Ordonnanz von l-m<» bekennte. Rur nach reiflichster Uebcrlegung und auö innerster RechtSüverzeug- ung habe damals die Regierung so gebandclt, wie sie that. Daö Jahr 18',« ,'ci aus das Jahr 184t» gefolgt. Die Aufhebung tcr 48er Gtp'tze sei recrtäch und politisch gerechtfertigt gewesen. Jetzt stehe die Regierung den nach dem «>8er Wahlgesetz frei- gewählten Vo kSvertretern gegei über, obne einen derselben zu 'ragen, waS er früher gcthan habe. SNöge ein gleichet, b:r- söhncndeö Entgegenkoinmen von der and ren Seite auch statt- rinden! Diese ewige Fortführung l es Streites nt keine Ver söhnlichkeit; die Regierung will versöhnlich sein, aber die An tragsteller sind cs nicht. (Bravo rechts» Nachdem siÄ Abg. Gün her gegen den Antrag, Abg. Ludwig aber Im Sinne einer b.sseren, grössere» Volksvertretung ln der Zweiten Kammer und einer Neugestaltung der Ersten Kammer für denselben ausge sprochen, schildert Abg. Sachffe daö Jahr 184U AIS 1848 daö Märzministerilli» schrankenlose Vercinöfrciceit gewährt habe, als die Vereine aus der Erde aufgeschossen sei-», der Vater landsverein die Grundlagen aller brstehniden Ordnung unter graben, als man von nichts als Umstu z gehört, alö Brand und Aufruhr daö Land durchzogen, alö das Märzministecium kann auf die Anfrage, ob eS den» im Stande sei, tcn Kam mern Schutz zu gewähren, wenn sie Nein sagten zu dem neuer. Wahlgesetze, die Achseln gez ckt habe, da sei der Ersten Kain- >mr, sei den Besitzenden in den Kammern wobl nichts Anderes übrig geblieben, alö ihre Rechte aus dem Altäre dcö Vaterlands niedcrzulegen Mehr als ein verhängnissvoller Fehler sei da mals vo» der Regierung gemacht worden, der grösste sei der gewesen, dass sie nicht sofort nach dem Aufstande von 1^4'.», fondein erst ein Iavr danach düscö unter Zwang und D nck zu Stande gebrachte G'setz aufgehoben habe; hätte sie cö damals gcthan, cs wäre alö rettende That mit Jubel begriffst worden. WaS seien daö für Kammern gewesen: ein reines Koplwahl- svstem, eine Erste Kammer nur zum Schein. Mit dem ersten Landtage, der nach dem neuen Gesetz gewählt worden, sei nicht zu regeren gewesen, r och heute Heike er ler llnverstandsland- rag. auch in den Schichten dcö Volks, „weiche Sie (auf die Linke deutend», meine Herren, gewählt haben". Die Regierung habe ihn anflösen müssen. Darauf sei die Emeute gefolgt, an der sich viele Mitglieder bctoeiligt hätten; sie »ei nur die Eon seguenz der Ansch.-ruungen gewesen, die durch j.ne Kammer aus den Thron gcictzr worden seicn. Ein solches Gesetz solle nun heute als neues Lcbenselirir wieder hcrausgrholt werden, dies zwar, nachdem inzwischen unter einer g ü.kiichcn Gesetzgebung 1t» Jahre verflossen leien, während deren das Land sich erholt habe vo» den Schlägen jener fchantvollen Eineute. Er »cl nicht furchtsam, er befürchte nicht, da» dasselbe Gesetz heute dieselben Folgen haben werke, davor schüne uns das eiserne Militärbud get dcö Norddeutschen Bundes, davor schützten uns die Bavon- nette. aber nicht der W lic Derer, die i neö Gesetz zurückior- dcrten. „Während der R.ichsfcind au der Gr uze stand, mach ten Sie, macht: man diese Eineute.' «Heftige Unterbrechung aus der L nkcn.» Aus diese Rede folgte der neulich schon ge- schilde.tc Sturm. Später kam daraus noch tcr Abg Hcubner zu sprechen: Er wolle nicht aus Das antworten, was Sächsle offenbar aus ihn eingespielt und was er über den Maiausstand gesagt habe. Hie>über werde die Geschichte richte» und bewei sen, da» der einzige Grund desselben in der Nichtanerkennung der ReichSvcrfassttug gelegen habe. «Bravo.» Wenn aber der selbe Abgeordnete von einer schandvollen Erneute gesprochen habe, so antwone er darauf: die Stadtverordneten der Residenz statt DrcSd n haben einstimmig beschlossen und der Staktrath ist diesem Beschlüsse beigetreten, die Gräber Derjenigen, die sich an dieser scha tvoucn Eineute belbeiligt haben, aus Kosicn der Stadt zu schmücken und zu i-ffegen. Dies sei auch ine A»t wort der Geschichte, wen» auch nur der localen Abg. Sachke: Er habe b d i-tzt nicht gemufft, das« Eineute und Hochvrrralb Denjenigen, der sich daran betbellige, ehre. Nachdem noch Abg. Günther gc..cn die Undcrsöbnlichkcit des Abg. Wigard und gegen Dr. Biedermann gesprochen und sonst auch noch mancher persönliche Pfeil hinüber und herüber geflogen war, wurde der Riedel'sche Antrag mit 4«> gegen Stimmen abgelehnt. Für denselben stimmt, n die Nationalliberalen und Fortscbrittslcute mit einzelnen Ausnahmen, wie Abg. Petri und '« Wigard, gegen dknselbcn, außer diesen Beiden, dieBundetstaatllchen, die Eonscrvativcn und das linke Eentcunr. Von den Vertreten, unserer Stadt sprach und stimmte nur der Abg. Jordan dafür, t,egc» den Ant,ag stimmten die Abgg. Ackermann, Hülffc nnd Slrödcl Der Abg. Walter fehlte bei der Abstimmung. — Die zweite Generalversammlung des Albertoerems hatte den Saal des k. Landcs-Medicinal Collegiums bis auf den letzten Platz mit hiesigen und auswärtigen Mitgliedern gefüllt, welche aus dem vom Schriftführer Herrn Major Ilr. Naun dorfs vorgetragencn Geschäftsberichte mit freudiger Genugthuung die segensreichen Erfolge der Vereinsthiüigkeit entnahmen. Die selbe hat sich für Friedenszeiten hauptsächlich der Armenkranken- ptiege zugeivcndet, welche nach Anweisung einiger menschen freundlicher Aerzte wir nennen die Herren I»vr. Jacobi, Krug, Ehalibäus, Brauer, Ziegler, Gerhardt, Hering unter der Ober leitung I. K Hoheit der Frau Kronprinzessin und dirccter Aufsicht erfahrener Directorialdamen für Altstadt Frau Simon, für Neustadt Frau Generalen Köhler, von den Pflegerinnen des Vereins mit dankbar empfundener Aufopferung ausgeübt wird, theils selbstständig in den Wohnungen mittelloser Kranker, theils im Anschlüsse an die in der Neustadt begründe Poli klinik. Die durch Verpflegung vieler Kranken, Gründung von Asylen und Krankenhäusern, Unterhalt und Ausladung von Pflegerinnen erwachsenden großen Ausgaben Erklären die vcr- hältnißmäßige Geringfügigkeit des Vcreinsvermögcns, welches noch dem Vortrage des Schatzmeisters, Herrn General Auditeur Dietrich, nur über 17,000 Thnler beträgt, wovon etwa 15,000 Thaler in Staalspapieren angelegt sind. Dennoch hat der Ver ein im berechtigten Vertrauen, daß seine Leistungen ihm immer mehr Gönner und Mitglieder zuführen werden, die Ausdehnung seiner Hilfslhätigkeit auf alle außerordentlichen Nothstände be schlossen. Möge das edle Beispiel zweier der Versammlung ei wohnenden Damen Frau Barenin Hupmann do Valbclla und Frau Baronin Fuchs Nordhof auf Möckern , welche sofort einen jährlichen Beitrag von 100, resp. 50 Thaler zur Gründung eines besonderen Fonds behufs Ermöglichung augenblicklicher Hilfeleistung bei solchen außerordentlichen Unglücksfällen zusicher ten, reiche Früchte tragen und vicle Nachahmung finden. Reges Interesse fanden die Mittheilungen des Herrn Schriftführers über die theils bereits erfolgte, theils in nahe Aussicht genom mene Errichtung von Asylen und Krankenhäusern an mehreren Vcreinsstcllen, soivie über die zur Ausbildung der Albertine- rinnen gegründeten Lehrschulen bei den Garnisonhospitälern zu Dresden und Ehenmitz, dem Kreiskrankenstistc zu Zwickau und dem Jacobshospitale zu Leipzig, an welch letzterem Orte na mentlich eine auf e>nen LehrcursuS von einem ganzen Jahre berechnete förmliche Pslegerinnenschule von den Professoren Herren Geh. Rath Or. Wunderlich und l»r. Thiersch geleitet wird. Mit besonderer Genugthuung nah», die Versammlung noch die erfreuliche Nachricht von der ersehnten Verständigung des Albertvereins mit dem sächsischen internationalen Verein auf, welche Beide nunmehr nach Außen als ein sächsischer Landesvcrein Hand in Hand gehen werden, gewiß zu gegen seitiger Kräftigung rind zum Wohle der leidenden Hilss- bedürftigkeit. — Aus 0«. Wilhelm Jordans heutige Rhapsodie — HildebrantS Heimkehr, Gesang 3 und 4 — machen wir auf merksam mit einigen Worten eines früheren Leipziger Berichtes über eben diese Gesänge. Während die erste Rhapsodie aus „HildebrantS Heimkehr" nur ein mäßig zahlreiches Publikum angezogen hatte, war die zweite so besucht, daß der Saal der Buchhändlerbörse kaum noch ein freies Plätzchen darbot. Kopf an Kopf gedrängt lauschten die Hörer dem Rhapsoden in nthcm- loser Stille, hineingezogen in den Zauberbann seiner gewaltigen mit Fleisch und Bein begabten Gestalten. Was Jordan sang und sagte, riß die Hörer hin mit ungeahnter Gewalt. Unser ganzes Wesen wurde absorbirt: wir vergaßen die Hingebung und sahen nur Schwanhild in blühender Schönheit am Throne sitzen, hingegcbcn ihren Erinnerungen an die glücklichen Tage der Kindheit. Wie sie des Ringes Steine wie von selbst aus sich zuschwcbcn sah, so war cs auch uns, als leuchteten sic in HildebrantS Hand uns entgegen, lieber den dem Programm nach ebenfalls heute vorkommcnden Normangesang bemerkt ein Berliner Blatt, die Post: WaS er von den SchicksalS- schwcstern an HildebrantS Wiege sagt: Sie waren w>c Marmor. So schattenlos schön und io schancrlich steinern, So saltenlos voll und so blaff u«d doch saibloS, Alö wären sie jung seit tausend Jahren. ist ein Bild von gewaltiger Plastik, ihr Lied eine gesprochene 8vmplmnin lmroie.i — Eine Warnung, die Vorhausthüren der Wohnungen nie ohne Ucbcrwachung offen zu lassen, geht daraus hervor, daß gestern Mittag einem Familienvater sein gottsbestcr Nock aus einer Ncbcnkammer bei offcnstehcndcr Borhauethürc gestohlen wurde, während er in seiner Wohnung, Falkcnstraße 1-1, mit seiner Familie beim Mittagsessen saß. Der elende Dieb, wel cher unter der Firma eines Bettlers jedenfalls den Raub nus führte, wird seinem Schicksal sicher um so weniger entgehen, als er hier selbst die Armuth nicht schonte. — Ein frecher Einbruchsdiebstahl ist in der vorvergangenen Nacht auf der Blumenstraße vorgekonunen. Dort sind unbe kannte Diebe, nachdem sie zuvor ein Fenster eingedrückt, zunächst in eine Parterrefiube eingesticgen und haben aus einem dortigen Gl««schranke einige Kleinigkeiten gestohlen. Hierauf sind sic an einein Vorbau am Hause in die Höhe geklettert und auf dessen Ueberdachung gestiegen, von hier aus aber haben sie ein Fenster in der ersten Etage eingedrückt und mittelst Einsteigens durch eine andere Piege hindurch zu den« Zimmer Zugang gefunden, in welchen« der Besitzer des Hauses mit den Seinigen ruhig geschlafen hat. Ohne daß von diesen irgend Jemand das Ge ringste von der Anwesenheit der Diebe in ihrer Schlaskammer gemerkt hat. haben diese dort eine goldene Ankeruhr im Werthe von 80 Thalcrn und außerdem verschiedene, den« Hausherrn gehörige Kleider gestohlen, «nit denen sie dann den unbehinderten Rückzug auf demselbcn Wege angetreten, auf dem sie in das Zimmer gekommen waren. Vis jetzt soll jede Spur, die zu ihrer Entdeckung führen könnte, vollständig fehlen. — — Fräulein Rosa Döring, eine mit trefflichen Mitteln begabte Sängerin, die vorzüglich im Vortrag ernster und hei terer Lieder in L ipzig die Kenner der Munk erfreut, wird nächstens Hierselbst ein Eoncert geben. — Am vcrg rngcnen Sonnabend, Abends gegen 10 Uhr fiel eine hiesige Tagearbeiterin beim Ausspülen ven Wäsche un weit ihrer an der Weißeritz gelegenen Wohnung in den dort vorüber fließend!n Mühlgrabe:-:. Auf ihren Hilferuf eilte ein hiesiger Tischlermeister herbei, der ihr die Hand reichte und aus diese Weise behältlich war, bald wieder auks Trockne zu kommen. — — Aus der Zahnsgaffe ging s an« Montag Morgen kurz nach 6 Uhr, als es noch sehr dämmcrte, schon ziemlich lebendig zu, indem aus einem dasigen Gasthause ein Frühcrwachtcr an die frische Lust gesetzt wurde. Derselbe hielt eine delerminirte Vertheidizungsrcde, die er durch irampshafte Faustschläge und Kraftausdrücke, die in Adelungs Sprachwörterbuch keineswegs zu finden sind, noch bunter colorirte. Erst das kräftige Zu schlägen der Hausthür und ihr Verschluß trennte die beiden Gegner in sehr lobenswcrther Weise. Etwa 20 schlaftrunkene Physiognomien versolzten von den geöffneten Fenstern der Häuser den Krakehler auf seinen« friihen Wege, der ihn an der Ecke der Wallstraße endlich verschwinden ließ. — In der Mittagsstunde des vergangenen Sonntags gingen zwei Ponnys durch, welche vor eine Equipage gespannt waren und ihren Weg nach dein böhmischen Bahnhofe zu nah men. Trotzdem, daß der Kutscher ein ziemlich kräftiger Mann «var, war er doch nicht in« Stande, die kleinen Pferdchen zu bändigen. Er konnte es nicht verhindern, daß der Wagen um- stürztc und die Deichsel zerbrach. Erst einein von« böhmischen Bahnhöfe Herkonimenden rothen Dienstmanne gelang es, die Thiere zu erfassen und sie zum Stehen zu bringen. — Während wir gestern, als am Montag Morgen, in Dresden wieder mit Regen begrüßt wurden, nacht em sich Stra ßen und Plätze in der Nacht in Folge des Windes ziemlich ge trocknet halten, rollte der Postwagen aus Dippoldiswalde mit einem zwei Zoll dicken Schneclager aus der Decke zum Thore herein und «var ausnahmsweise diesmal «nit vier Pferden be spannt. Es muß also in jener Gegend der Himmel noch ernstere Physiognomiken zeigen, als bei uns. — Eine reine Verschwendung machte sich am Montag früh auf dem Antonsplatze bemerkbar. Es verkaufte dort ein Land mann eine große Masse in Fässer verpackte junge Karpfen m der Länge von ctiva 4 bis 5 Zoll und zwar das Schock für 3 Ngr. Es wäre jedenfalls bester gewesen, die jungen Thiere in ihrem Elemente zu lassen, als sic so jung abzuschlachten; denn einen besonderen Genuß kennen diese Liliputs kaurn ge währen. Wie wir hören, sind die kleinen Karpfen Nachzügler aus den eben mit der jährlichen Razzia bedachten Moritz- burgcr Teichen. — Bereits vor einigen Tagen stürzte beim Dorf Plauen ein Pferd in eine aus der Stcaßc befindliche offene Grube, die behufs einer Nöhrcnlcitimg angelegt worden, und schon am Sonnabend wiederholte sich dieser Fall auf der Parkstraße. Die beiden Pferde eines Lastwagens, der dort Abends in der sechsten Stunde passirte, kielen in eine zum Zweck einer Nöh- rcnleitung angelegte, an dcr Seite hinlausende, dort nach der Milte dcr Straße cinbicgcndc offene, mehrere Ellen tiefe Grube. Das eine Pferd wurde noch rechtzeitig ergriffen, das andere jedoch iam zum Falle und überschlua sich in der Grube, so daß cs auf den Rücken zu liegen kam und darin jämmerlich stöhnte. Alle Bemühungen, dasselbe herruSzuhcben, waren fruchtlos, da die Wände dcr Grube ganz steil uird auf beiden Seiten nur so «vcit auseinander waren, daß das Pferd «nit dein Körper aus jeder Seite anfließ. Schließlich, in der neunten Stunde, einigte inan sich dahin, die Grube vor dem Pferde allmälich ansteigend zuzwchättcn und dasselbe auf den« Rücken, mit Hilfe untergelcgten Strohs herauszuschlcffen. Ob dies noch glücklich bewerkstelligt worden, oder ob das Pferd inzwischen verendete, konnte Referent nicht abwarten: aber die Fragen drängten sich ihm aus: Kann in Zukunst nichts gcschchcn, diese Fälle zu vermeiden? Sind hier Bock und Laterne, die dort jedenfalls nicht gefehlt haben, zum Schutze, besonders bei stürmischem und regnerischem 'Wetter, wie am Sonnabend Abend, genügend? -H'.-
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