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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186703143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670314
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670314
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-03
- Tag1867-03-14
- Monat1867-03
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.03.1867
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und Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M H Donnerstag dm 14. März. 1867. 8SSSSMMSSSSSSSSSSSSSSSSSSSM>SMWS»SSSSM»SSSSSSS»SSSSSWM>MM»»»SMMMSMSM»SSM»MSiS>«« Nachruf! In den letzten Abendstunden deS gestrigen Tages starb der Polizeidirector unserer Stadt Herr Appellationsrath OttilW'rleckrlvI» RlelLlv». Ritter des Königlich Preußischen Kronen-Ordens dritter klaffe. Demselben war es-nur sieben Jahre lang vergönnt, sich dem Dienste unserer Stadt zu widmen, aber auch dieser kurze Zeitraum hat hingereicht, um ihm ein ehrendes Andenken zu sichern. Seine Humanität, die einen Grundzug feines Charakters bildete, erleichterte ilnn seine schwierige Stellung. Seinm Untergebenen war er ein wohlwollender und fürsorgender Vorgesetzter, uns aber ein treuer College. Unsere volle Anerkennung rufen wir ihm hierdurch öffentlich nach. Leipzig, den 13. März 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Die Geburt-- und Militairfreischeiv« rc. der im Jahre 1867 angemeldeten einjährig freiwilligen Mannschaften find eivgegangen und liegen auf unserm Quartier-Amte, Rathhau- 1. Etage, zum Abholen bereit, was hiermit zur Kenntnißnahme der Behelligten gebracht wird. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 12. März 1867. vr. Koch. Lamprecht. Holz - Auktion. Mittwoch, den 2V. d. M. sollen in ll-raSdorfer Revier, und zwar im s. g Staditz Vormittags von IIP/» Uhr an an Rutzflücken 13 eichene, 5 buchene, 4 ahorne, 2 lindene, 2 kirschbaumene, 1 maSholder, so wie */» Klafter eichene Rutz- schelte, ferner 18 verschiedene Klaftern Brennholzfchette und ca. 70 Wurzelhaufe« unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen an die Meistbietenden verkauft werden. Leipzig, am 12. März 1867. Des Raths Forst-Deputation. Reichstag -es Norddeutschen Lundes. Die Reden der Sachsen, die wir gestern telegraphisch kurz er- mLhntrn , lauten ausführlicher also: Abgeordneter v. Zeh men verwahrt sich und die sächsischen Abgeordneten dagegen, daß sie so schlimme Particularisten seien, wie ihnen gewöhnlich zur Last gelegt werde, im Gegentheile seien er und seine Freunde mit dem ernstlichen Willen hergekommen, nach besten Kräften darauf hinzuwirken, daß d:S norddeutsche Wnk zum Abschluß komme. (Bravo!) Allerdings gingen sie von dem Vertrauen auS, daß man die Seiten Sachsen- ein- Mngenen Verträge Halle, vr. Waldeck habe sich für den Ein heitsstaat ganz offen au-gesprvchen. Sachsen wolle aber keine politische Selbstentleibung an sich vollziehen. ES wird feine Ver pflichtungen gegen den Bund redlich erfüllen, denn da- erfordert sein eigene- Interesse, wie da- Interesse de- Bunde- und da- Äntereffe der Einhell. (Graf BiSmarck, im Militairüberrock, er scheint.) Die Hauptsache ist, so bald als möglich auf d»e RechtS- bafi- zu gelangen. Die Süddeutschen sind zur Selbstständigkeit »» schwach, wir müssen aber streben, daß sie sich unS nähern. Wir Sachsen haben eine eigenthümliche Stellung, wir sind ungern hier eingetreten, und ich halte die Bildung eine- norddeutschen Bande- nicht für genügend. Der Süden muß mit eintreten. Wir erkennen die Thatsachen aber an und wollen unS auf diesen Boden gern stellen. Da- innige Band der gemeinsamen Interessen »ird und muß unS mehr vereinen. Die Ereignisse selbst haben daS Gute für unS gehabt, daß wir eine feste Stellung im nord deutschen Bunde erlangt haben, in der wir weder nach recht- noch »ach links zu schwanken brauchen. Eine specifisch sächsische Politik halte ich für absurd. Lassen Sie davon ab, den Vorwurf de- ParticulariSmuS zu machen, ich werde hier nie wieder aus solche Anschuldigungen zu sprechen kommen. (Bravo!) Redner be leuchtet di; Machlverhällnisse der vrrdündeten Staaten. Der Bundesstaat kann nur gewisse Richtungen deS Leben- in sich auf- nehmeu, nicht alle, sonst wäre eS der Einheitsstaat. Nach meiner Ansicht der Sache scheint der Entwurf nur eine Reihe von Staat-Verträgen, die unS zur Berathung vorgelegt find, zu sein, während er nach außen hin sich als Verfassung präsentirt. Durch die Staat-Verträge ist aber in Deutschland br-her mehr geleistet worden, als durch die Verfassungen. Reich-mioisterien kiusetzen, heißt den Bunde-staat aufgebeu, e- scheint mir jedoch unabweisbar nothwendig und auch möglich, ein ReichSbudget fest zustellen, daS geordnet und verfassungsmäßig ist. Ich Halle eS für sehr bedenklich, ein für allemal eine bestimmte Summe pro Kopf für da- Militair in eine Verfassung hineinzubringen, doch ist unS gestern Sellen- der Regierung ein AuSweg gezeigt. Wenn Jemand fragt, waS dann werden soll, wenn der Entwurf nicht zu Stande kommt, so kann ich dem nur antworten, daß er es nicht verantworten kann, bei solchem Zweifel den VerfassungSent- wurf abzulehnen. (Bravo!) Abgeordneter Wigard: Unter den gegebenen Thalsachen ver stehe ich nicht nur den vorjährigen Krieg, sondern den ganzen Ent- wmeluvgSgang der Geschichte seit 1813. Seit mehr als einem Jahr hundert geht der Drang der Deutschen nicht nur nach Einheit, sondern auch nach Freiheit. WaS hat man, diesem Verlangen zu genügen, aethan? Redner erinnert an die verschiedenen geschei terten EinhellSbestrebungen. Daß eS nicht früher auf friedlichem Wege zum AuStrage gekommen, ist nicht Schuld de- Volke-, sondern der Cabinette. DaS sind Thatsachen ohne Theorie und Phrase. Der Patriotismus wird sich gern gegebenen Thatsachen unter werfen , sobald sie zum Vortheile des Vaterlandes dienen. Der reale, praktische Boden verlangt von unS, auch die Zukunft ins Auge zu fasten. Man baut kein HauS für heut. Es ist gesagt, der Entwurf sei originell in seiner Art; meine Herren, ich behaupte, daß dieser Entwurf daS Ueberwenschliche geleistet hat. Wir haben ein Werk vorliegen, worüber die Gelehrten der Zukunft staunen werden. In dem einen Abschnitte proclamirt es den Einheits staat, im andern den Bundesstaat, im dritten den Staaten- buud u. s. w. Dieser Entwmf ist nicht angethan, als ein con- stitutionelleS Werk zu gellen, er ist absolutistisch. Es fehlt ihm vor allen Dingen die Verantwortlichkeit der Minister, da- AuS- gabebewilligungSrecht. Der absolute Staat ist aber auch an Gesetze gebunden, wenn auch an keine constitutionellen. DaS hat dre Windmühle von Sanssouci grzcigt. Man hatte vergessen, daß die eigentliche deutsche Mission Preußen- erst mit dem Uuöschtufse Oesterreichs beginne, zu seiner Mission gehört aber vor Allem Erfüllung der Volk-rechte, Gewährung der Freiheit. Man hat nicht den Weg eivgeschlagen, mit den Vertretern des Volke- von vornherein den Entwurf zu berathen. Weil ihn die Fürsten allein beriethen, trägt er nur Rechnung den Interessen dieser. Nun glaube ich aber auch nicht, daß der Entwurf den Bedürfnissen der Einheit entspreche. Eine einheitliche Centralgewalt, wahrhaft eon-
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