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Dresdner Nachrichten : 15.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186305152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630515
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630515
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-15
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.05.1863
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-« «Rtttag« ir Uhr «mg»no»< »m» w d«r «xpedttto«: »«t—sträße L». »»»«««1 «MOt v«t «nmtg,ld!i»u Ltrsirnaa dss» A««» V»rch di«fi. Pop «ttM- »«» 1 Rgr. Hageölatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur Theodor Drodtsch. M«. I»» ^rcita^ den 15. Mai 1863. Unzel^e« i »t«s. Blatt«, da« z»r Zrtt t« 7SÜ0 L»««^ beint. find»« «in« «foh Dresden, dm 15. Mai. — Der Gewerbeverein machte an der Mittwoche seine erste diesjährige Exkursion. Es wurden zuerst die Maschinen- und Wagenbau-Werkstätten des schlesischen Bahnhofs besucht, die Lager von Metallen, Hölzern. Maschinen- und Bahntheilen besichtigt, dann die Schmiedewerkstätten mit ihren 18 Feuern, ihren Dampf- und anderen Hämmern in vollster Thätigkeit angesehen, die Bohr-, Schneide-, Hobel-, Dreh- und anderen Arbeitsmaschinen in Augenschein genommen, das Erhitzen von Radkränzen in Gasöfen, das Ausrundm und das Auflegen derselben beobachtet, die Wagen- und Lokomotivenreparaturen, das Zusammensitzen der Lokomotiven, der Bau von Tendern und Packwagen, einzelne interessante Bahnparthien, Drehschei ben rc durchgegangen und die Dampfmaschinen, unter denen eine neue mit stehendem Kessel und Giffardschem Speisrapparat besonder- interessant war, in ihrem Baue und ihrer Wirksam keit kennen gelernt. Der Herr Finanzrath von Weber beehrte den Verein mit seiner Gegenwart und gab mit der größten Freundlichkeit selbst jede gewünschte Erklärung. Dasselbe thaten die Herren Ober-Jnspector Tauberth, Maschinenmeister Ehrhardt und die Herren Ingenieure Basold, Pöschmann, Brandt u. a Bon hier aus begab man sich in die Sprit- und Essigfabrik deS Herrn Consul Kämmerer auf der Königsbrücker Straße. Bei vollständigster Ausnutzung aller Räumlichkeiten sieht man hier die ausgezeichnetsten Maschinen und Apparate in Tätig keit und überall neue zweckentsprechende Einrichtungen. Ganz besonderes Interesse erregte die neue Schnellessigfabrik, die Ein richtung zur gleichmäßigen Verkeilung des Sprits, sowie das ganze Fabrikationsverfahren, durch welches aus 95-grädigen Sprit, Wasser und Luft, welche in die Essigbilder mit abge messenster Regelmäßigkeit eingeführt werden, in kürzester Zeit der reinste, wafferhelle Essig erzeugt wird. Es wird hier so viel produzirt, daß ganz Sachsen nicht im Stande wäre, den Essig zu consumiren und findet deshalb eine starke Ausfuhr desselben nach Hamburg, Kopenhagen rc. statt. Auch hier wurde den Besuchern, obgleich vieles anderwärts nicht Vorhan dene zu sehen war, jede gewünschte Auskunft mit größter Freundschaft durch den Herrn Consul selbst und den Factor I Herrn Zschocke gegeben. Nachdem noch die eben erst eingerich tete Preßhefenfabrik besichtigt worden war, versammelten sich die Verein-Mitglieder wieder auf der grünen Tanne. Das dritte Etablissement, welches besichtigt wurde, war die große Mehl- und Oelmühle des Herrn Roßner am Linkeschen Bade. Alles Getreide, von welchem ungeheure Vorräthe da waren, I wird zuvor in den unteren Räumen gereinigt, dann in die Mühlsteine und von da durch dm Elevator in die vierte Etage gehoben Von hier auS macht eS dm Weg durch die verschie- i densten Apparate, bis eS endlich in den unteren Räumm als Mehl in die Säcke läuft und gesackt wird. Man erhielt hier ein klare- Bild von der Entstehung der Kleie, des Dreierbrod-, de- Semmelmehls, des GrieSler Auszugs und deS KaiserauS- zu-s. Die Oelmühle war nicht im Gange; eS war aber in«' tereffant, die Maschinen und Apparate zu besichtigen, die hier, wie auch in der Mehlmühle auf da- Zweckentsprechendste ein gerichtet und ausgestellt warm. Vollkommen befriedigt ver, ließen die Theilnehmer an der Exkursion die Fabrik, um sich bei einem Abendbrote noch über das Gesehene zu besprechen.— Wir fügen noch hinzu, daß eS sich als eine höchst praktische Einrichtung bewährte, daß nur gegen Vorzeigung der Mit gliedskarten die Theilnahme an der Exkursion gestattet wurde. Es wurde dadurch vermieden, daß wie sonst eine große Zahl nicht zum Vereine Gehöriger mitlief und die eigentlichen Mit glieder verdrängte, so daß sie weniger sahm und die gegebenen Erklärungen nicht hören konnten. — Ein neurestaurirter Concertsaal. Was bei gutem Willen Fleiß und Ausdauer bewirken können, davon giebt die Neugestaltung de- ConcertsaaleS auf dem Bade daß beste Zeugniß. ES bedurfte derselbe eines würdigeren Gewan des, aber es drängte auch die Zeit, daß dieß Festkleid vor Pfingsten fertig werde, und daher erschienen eines schönen Mor gens vor noch nicht vier Wochen eine starke Anzahl Zimmer leute unter Anführung ihres Meister-, Herrn Scheibe und schaffte unter Donnergepolter Balken und Bretter in dm Saal, in welchem bald auch ein Gerüst sich erhob, durch dessen ober« Bretdecke den Blicken der Neugierigen gegen 30 junge Maler nebst dm nöthigm Vergoldern rc. verborgen wurdm, und nun begannen unter Leitung des genialm und bereits rühmlichst be kannten Herrn Architekten Giese, die talentvollen Dekorations maler Mebert und Schulze und deren Gehilfen ihr Werk nach der von Herrn Giese entworfenm Zeichnung. — Vom frühen Morgen bis in die sinkende Nacht in den schwierigsten oft gefahrvollen Stellungen, bei Dunkelheit den Leuchter an einem Henkel im Knopfloche des Rockes hängend, arbeitete die wackere Schaar unermüdlich Tag für Tag und selbst währmd der im Saale bei unfreundlicher und rauher Witterung abge haltenen Coneerte, ohne sich stören zu lassen; aber auch die Concertbesucher ließen sich durch das Gerüste und der auf den selben umherwandelnden und in allen Ecken und Enden beschäf tigten Künstler nicht stören und nahmen gemüthlich zwischen dm naturwüchsigen Säulen Platz. Herr Giese überwacht unausgesetzt die Leistungen der Künstlerschaar unter der Leitung der diese Meisterarbeit übernommenen und ausführmdm Herren Mebert und Schulze. Eben so aber überwachte auch der Restaurateur Herr Hmne das gesammte arbeitmde Personal, aufmunternd durch materielle Erfrischung und Kräftigung, da mit eS möglich werde, Sonnabend den 16. Mai das erste große Concert in dem neu decorirten Saale haltm zu lassen. Und es ist gelungen, denn Alles hat dazu redlich mit beige tragen, was bei der Neugestaltung deS Saale» beschäftigt war, Maler, Vergolder, Mechaniker, Zimmerleute rc. Alle haben mit Lust und Liebe daran arbeiten helfen, und di« Besucher der Bades werden in diesem neum Gewände de- Con- certsaaleS ein so kunstvolles Werk finden, wie eS reicher au-g«,, stattet, keiner der dem Publikum geöffneten Säle Dresden- aus.
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