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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186705199
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-05
- Tag1867-05-19
- Monat1867-05
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1867
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Tageblatt und Anzeiger UmMlaft d<s Kim,I. BqlrWrlch« lind dkd Rathk der Stadl ÄWj. W irs. Sonntag den IS. Mai. i8«r. Bekamtmachmg. Die uneutgeltliche Impfung der Schutzpockeu wird allen unbemittelten, in hiesiger Stadt wohnenden Personen jedes Alters hiermit angeboren und soll oieselbe während der Zeit vom 22. Mai bis zum 10. Juli dieses Jahre- jedes Mal Mitt wochs Nachmittag von 3 Uhr an in den hierzu bestimmten Localitäten der alten Waage Nr. 29 der Katharinenstraße statt- finden. — Leipzig, den 18. Mai 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Näscher, Act. Bekanntmachung. Die bei dem hiesigen Leihhause in den Monaten Mai, Juni, Juli und August 1866 einschließlich der später auf kurze Fristen versetzten oder erneuerten Pfänder, die weder zur Verfallzeit noch bis jetzt eingelöst wurden, sollen de« I. Juli d. I. und folgende Tage, und zwar in den ersten Tagen die in Gold, Silber und Juwelen bestehenden, sodann aber die übrigen, im Parterrelocale des Leihhauses öffentlich versteigert werden. Es können daher die in genannten Monaten versetzten Pfänder spätesten- den 13. Juni d. I. und nur unter Mitentrichtung der AuctionSkosten an 12 Pfennigen von jedem Thaler deS DarlehnS eingelöst oder nach Befinden erneuert werden. Vom 14 Juni d. I. an, an welchem Tage der AuctionS-Katalog g-fchloffen wird, kann die Ein lösung derselbe« nur unter Mitentrichtung der AnctionSkosten an 12 Pfennigen von jedem Thaler der ganzen Forderung des Leihhauses stattfiuden, und zwar nur bis zum 26. Juni o. von welchem Tage ab die Auetions - Pfänder unwiderruflich weder eingelöst noch prolongirt werde» können. Während der Auction selbst, also vom 1. Juli d. I. au, hat Niemand mehr das Recht, die Einlösung solcher Pfänder zu verlangen und können sie daher von den Eiaenthümern nur auf dem gewöhnlichen Wege des Erstehen- wieder erlangt werden. Dagegen nimmt daS Geschäft deS EinlösenS und Versetzens anderer Pfänder während der Auction im gewöhnlichen Locale seinen ungestörten Fortgang. Leipzig, den 14. Mai 1867. Die Deputation des Leihhauses. Bekanntmachung. Sämmtliche in der Stadt Leipzig und Königlichen GerichtSamt Leipzig I. beurlaubten Unteroffiziere und Mannschaften der Land wehr, der Reserve und der activen Armee haben sich in der Zeit vom 18. biS mit 31. dieses Monats unter Vorlegung ihre- Passes bei dem BezirkS-Feldwebel Weller in Leipzig (Caserne L. III. Etage Nr. 135) persönlich oder schriftlich anzumelden. DaS Büreau de- Bezirks-CommandoS befindet sich in LeiSnig (Gasthaus zum goldenen Stern). Stabsquartier LeiSnig am 16. Mai 1867. Gommando deS 4. Königl. Sachs. Landwehr-Bezirks. von Metzradt, Major. Die Luchbinderei in Leipzig. Man nennt unser Leipzig vorzugsweise eine Meß- und Han delsstadt, rühmt eS als den Centralplatz des deutschen Buchhandels und ist mit Recht stolz auf seine Universität — aber seltener ge schieht eS, daß man der Industrie Leipzig-, die doch ganz und gar nicht zu unterschätzen ist, die ihr gebührende Würdigung zu Theil werden läßt. Es mag dieß größtentheilS darin seinen Grund finden, daß hier nicht, wie in vielen andern Städten, ein einzelner Industriezweig vorwiegt, sondern daß viele, unter sich meist ganz verschiedene Arten gewerblicher Thätigkeit, welche indeß alle als höchst beachtenSwerth bezeichnet werden müssen, neben einander be stehen und sich gegenseitig, wenn man so sagen darf, ergänzen. Die weltberühmte Wachstuchfabrikation; die mit dem in Leipzig immer größere Dimensionen annehmendev Rauchwaaren- handel gleichen Schrill haltende Rauchwaarenfärberei und Pelzwaarenbearbeitung; die mannichfaltigen Eisengieße reien und Maschinenbauwerkstätten; die großartige Cigarrenproduction; die ihre hochgeschätzten Erzeugnisse in alle Welttheile versendenden Pianofortefabriken — diese alle repräsentiren einzeln und noch mehr zusammen eine bedeutende Summe von Capital, Intelligenz und Arbeit, groß genug, um unserem Leipzig auch als Industriestadt einen hervorragenden Platz zu sichern. Ganz besonder- gilt dieß aber von der mit dem Buchhandel eng verbundenen Herstellung der in Leipzig erscheinen den oder doch hier gedruckten Bücher, welche, ganz abgesehen von der geistigen Thätigkeit des Gelehrten, vom Schriftgießer bis zum Buchbinder enorme Summen von Arbeitskräften in Anspruch nimmt und Tausenden von Arbeitern in Haupt-, Neben- und Vorarbeiten meist gut lohnende Beschäftigung giebt. Schriftschnei- der, Schriftgießer, Schriftsetzer und Buchdrucker; Lithographen und Steindruck«: Kupfer- und Stahl-Stecher und Drucker; Holz schneider, Photographen, Maler und Coloriste»; Buchbinder, Gürtler, Holz- und Metallarbeiter; endlich die Erbauer der für die vorgenannte« erforderlichen Maschinen — sie alle bilden zahl reiche und wichtige Glieder der Leipziger Industrie, und eS ist sicher nicht ohne Interesse, sich mit einzelnen Zweigen derselben, ihrer Geschichte und gegenwärtigen Verhältnissen eingehend zu beschäftigen. Wenn wir im Nachstehenden dieß mit der Buchbinderei thun, so geschieht eS eineStheilS, werl wir hoffen und erwarten, daß auch für andere Zweige dem Leserkreise dieses Blattes ein ähnliches Bild geboten werde, anderntheilS weil gerade die Buch binderei in Leipzig auS kleinen Anfängen so bedeutend emporge wachsen ist, weil sie die Concurrenz mit dem übermächtigen Berlin nicht nur glänzend bestanden, sondern mit unzweifelhaftem Er folge besiegt hat, und endlich weil die Producte der Buchbinderei für den Buchhandel selbst gegen sonst einen viel höhern Werth erlangt haben, so daß, wenn früher fast ohne Ausnahme der Ein band eines Buche- Nebensache war und meist nur der Liebhaberei der Bücherbesitzer seine verschiedenen Formen verdankte, er jetzt bei vielen Werken, wenn nicht die Hauptsache, doch einen wesentlichen und unerläßlichen Bestandtheil des zu verkaufenden Buche- bildet. Die- vvrauSgeschickt, werfen wir zuvörderst einen kurzen Blick auf die Geschichte der Buchbinderei in unserer Stadt, bezüglich welcher die schriftlichen Aufzeichnungen biS zum Jahre 1546 hin aufreichen. Da von diesem Jahre biS zum Schluffe de- 16. Jahr hunderts, also in 54 Jahren, nur 22 Meistereinwerbungen Vor kommen, welche Zahl sich auch im ganzen 17. Jahrhundert nur auf 46 beläuft, so ersieht man daran- zur Genüge, wie unbedeu tend zu jener Zeit die Zahl der JnnungSmitglieder gewesen sein muß. Mößer war zwar der Zuwachs im 18. Jahrhundert, in welchem 80 Meister sich etablirten, und noch mehr im 19. Jahr hundert, wo in den ersten 40 Jahren die Zahl der hinzugekom- menen Meister schon 70 beträgt, aber drese Vermehrung war immer nur eine mit dem WachSthum der Stadt Schritt hallende, und die GewerbSthätigkeit der Buchbinder ging wenig oder gar nicht über die Platzbedürfnifse hinan-. Die Buchhändlerarbeit be schränkte sich vorherrschend auf daS Brochiren rer Bücher und auch die- war noch nicht allgemein eingesührt, größtentheilS nur erst bei
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