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Dresdner Nachrichten : 01.08.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186308012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-08
- Tag1863-08-01
- Monat1863-08
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.08.1863
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Dresden, den 1. August. — Se. Maj. der König hat dem Vicepräsidenten de» Appellationsgerichts zu Leipzig Hermann Bernhard Petschke in Anerkennung der von demselben um diesen Gerichtshof sich er worbenen Verdienste das Ritterkreuz des Verdienstordens und dem Gerichtsschöppen Johann Christian Stemel in Kürbitz in Anerkennung seiner langjährigen treugeleisteten Dienste die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber verliehen, sowie die Portepeejunker v. Zeschau I. vom 3. Jägerbataillone und Jentzsch vom 12. Infanterie-Bataillone zu Leutnants befördert und die IVloö. pract. Joseph Hugo Gnoll, Gustav Adolph Rühlemann und Hugo Wilibald Donau zu Assistenzärzten im Sanitätseorps ernannt, ingleichen die Versetzung der GerichtSräthe Karl Hein rich Johann v. Zeschau beim Bezirksgerichte Annaberg, und Julius Traugott Moritz Starke beim Bezirksgerichte Leipzig — des Elfteren zum Bezirksgerichte Mittweida, deS Letzteren zum Bezirksgerichte Annaberg — genehmigt, dem GerichtSräthe beim Bezirksgerichte Leipzig, Appellationsrath v. Theodor Lebetecht Ernst Wilyelmi, die nachgesuchte Entlassung aus dem Dienste, unter Anerkennung seiner treuen und ersprießlichen Dienstleistung und Belastung seines Titels und Ranges bewilligt, den zeit- herigen Aetuar beim Gerichtsamte Großenhain, Bernhard Au- gust Ahnert zum Gerichtsrathe beim Bezirksgerichte Leipzig er nannt und dem Vorstande des Gerichtsamts Schneeberg Ge richtsamtmann Ludolph Hermann Kasten die wegen überkomme« nen Dienstunvermögens nachgesuchte Versitzung in Ruhestand mit der gesetzlichen Pension, unter Anerkennung seiner treuen und ersprießlichen Dienstleistung und Belastung seines Titels und Ranges bewilligt. — Für den auf der böhmischen Bahn verunglückten Bahn wärter Borrmann hat auch die Redaetion deS Dresdner Jour nals eine Sammelstelle eröffnet, wo der erste Geldbeitrag, zehn Thaler, aus der Hand Sr. Majestät des Königs kam. - Im Laufe dieser Tage sind aus der königl. Münze neue Zweineugroschenstücke hcrvorgegangen. Auf der einen Seite tragen solche das sächsische Wappen, während auf der anderen Seite die Inschrift: 2 Neugroschen steht. Man könnte sie fast mit den Zweipfennigstücken verwechseln, obgleich solche in der Run dung etwas kleiner find Letztere ein wenig versilbert, werden jedenfalls von Betrügern in Lauf kommen, weshalb etwas Vor sicht bei Empfangnahme gar nichts schaden kann. — Im Königl. Hoftheater wurde vorgestern neu einstudirt und mit theilweiser Neubesetzung der Rollen, „Minna von Barnhelm" gegeben. Trotz der ungünstigen Jahreszeit füllte die untern Räume deS Hauses ein ziemlich zahlreiches Publikum, das der Vorstellung animirt bis zum Schluß folgst und mehrere Darsteller, — Frl. Langenhaun in der Titel rolle, Frl Guinand als Franziska und Herrn Winger al» Paul Werner — durch Hervorruf auSzeichnete. Uns ließ die Aufführung noch den Fleiß rmd die Sorgfalt vermissen, die man von einer Bühne, wie die unsere, bei der Darstellung eines Muster- jsustspielS billig fordern darf. — Hr. Räder bemühte sich -war, in der Rolle des Just seine derbe Komik im Zaume zu halten, doch konnte er die Schwierigkeiten in seinem Naturell nicht überwinden, um diesen, vom Dichter meisterhaft gezeichneten Charakter, der den Zuschauer zwischen Rührung und Lachen in der Mitte halten muß, gebührend zur Geltung zu bringen. Frl Lan genhaun als Minna von Barnhelm verspricht in dieser Rolle, wenn sie sich deren Studium angelegen sein läßt, vielleicht bald Vor zügliches zu leisten. Diesmal störte uns in ihrem Spiele noch eine gewisse Ungleichmäßigkeit. Auf einzelne empfindungSvolle Momente glaubten wir Lauheit und Abspannung bei ihr ein- treten zu sehen. Ein auffallender Fehler in der Costümirung. war es, daß sie im 2. Act, wo ihres Negliges ausdrücklich erwähnt wird und wo sie selbst sich schmeichelt, ungeputzt ihrem Liebhaber am meisten zu gefallen, ein Ballkleid von Rosa- ' altlas, mit Spitzen besetzt,- angethan hatte. — Was die Rolle des Tellheim anlangt, so können wir den Versuch nicht miß billigen, sie einem jüngern Darsteller zu überlassen; doch sahen Wir Herrn Maximilian in seiner Leistung weit hinter dem früheren Darsteller (Herrn Walther) Zurückbleiben. Es fehlte ihm durchweg, in Gesten und Sprache, die Festigkeit und männ liche Ruhe. In seinem Betragen gegen Just und Werner war ei häufig zu auffahrend, in dem Gespräche mit der Dame in Trauer ohne die Zutrauen gewinnende Herzlichkeit. Fehler in der ' Aussprache, wie: „eine nichtswirdche Liebe", „ein nichtS- wirdcher Mann", können wir ihm nicht stillschweigend hin gehen lassen. Eine fehlerhafte Betonung und mangelhaftes Verständniß in der Declamation waren uns mehrmals auf fallend. Wir erwähnen nur als ein Beispiel seine Worte zu Werner: „Du kennst die Welt", bei denen Herr Maximilian ganz übersah, daß sie das Gegentheil sagen sollen, also gut- müthig ironisch gesprochen sein wollen Herr Meister als Wirth kehrte nicht genug die nichtswürdige Seite dieses Cha rakters heraus und verfiel bei der Erzählung deS Vorfalles im Corridor zu sehr ins Possenhafte. Herr Winger als Werner und Frl. Berg als Dame in Trauer thaten vollkommen ihre Schuldigkeit. Herr Strantz, der in der Rolle des Riccaut gastirte, hätte seinem Part etwas mehr französische Leichtigkeit und Ungezwungenheit geben können. Eine aufrichtig anerken nende Erwähnung können wir schließlich dem vorzüglichen Spiel deS Frl. Guinand als Franziska nicht versagen. — Jetzt, wo die Gäste zum dritten deutschen Turnfeste bei unS ein- und durchzuziehen beginnen, geht uns zugleich ein „Turnführer durch Dresden und die sächsische Schweiz" zu, herausgegeben von der Payne'schen Kunstanstalt in Leipzig und Dresden. Er kostet nur 15 Pfennige und enthält außer drei Karten (Leipzig, Dresden und die sächsische Schweiz) eine Be schreibung deS sächsischen ElbthaleS mit seiner Metropole in Form von „Briefen eine» Wiener Turners" bei Gelegenheit der großen Turnfahrt nach Leipzig, gesammelt von C. Reinhardt. Der Titel ist: „Nach Dresden und der sächsischen Schweiz für 15 Pfennige." In demselben Verlage ist die photographische Nachbildung eine» Abbild» der Turnfephalle, ebenso die bekannte
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