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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186706149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-06
- Tag1867-06-14
- Monat1867-06
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1867
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und Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 165. Freitag den 14. Juni. 186?. Bekanntmachung, die Benutzung der Wasserleitung betr. Der Verbrauch von Wasser aus der neuen Wasserkunst steht schon seit längerer Zeit außer allem Verhältniß zu der Zahl der mit Zuleitungen versehenen Grundstücke und hat sich in den letzten Wochen so enorm gesteigert, daß auf eine mißbräuchliche Verschwendung drS Wassers geschloffen werden mußte. Denn alle auf die Erfahrungen anderer mit Wasserleitung versehener Städte begründete Vor ausberechnungen über reichlichen Wassirbedarf blieben weit hinter dem hiesigen Verbrauch zurück. Bei näherer Erörterung haben sich nun auch leider die vorangedeuteten Befürchtungen bestätigt, denn es hat sich herauSgefiellt, daß in Haushaltungen die Wasserhähne gar nicht geschlossen werden und daS Wasser auS denselben ungenutzt ununterbrochen abläuft, daß Springbrunnen die Nächte hindurch, also ohne allen Zweck, im Gange bleiben, daß Bespülungen von Aborten und Pissoirs in öffentlichen Wirtschaften auch nach deren Schluß fließend erhallen werden u. dergl. m. Wir nehmen an, daß derartiger verwerflicher Mißbrauch mit einer dem Wohle der ganzen Stadt dienenden öffentlichen Anstalt nur auS Bequemlichkeit, Nachlässigkeit und Unüberlegtheit geschieht und wir vertrauen dem gesunden Sinne unserer Einwohnerschaft, daß e- hinreichen werde, auf daS Unzulässige solchen Gebühren- und dessen nacktheilige Folgen aufmerksam zu machen, um dem Wiedervorkommen desselben vorzubeugen und zu überlegtem, wirthlichen Gebrauche des Wasser- auS der Wasserkunst die Consumenten zu bestimmen. Die nächste, die ganze Stadt hart betreffende Folge der bisherigen Wasserver schwendung ist die. daß eS unmöglich ist, die Wasserkunst au- den bi- jetzt erschlossenen, für einen, keineswegs kargen, wohl aber wirt lichen, Wasserverbrauch sonst noch lange ausreichenden, Quellen hinlänglich zu speisen und daß de-halb Pleißenwaffer dem Quellwaffer beigemischt werden muß. Ohne daher schon gegenwärtig mit Strafandrohungen vorzugehen, verordnen wir hierdurch: 1) die Wasserhähne in Haushaltungen und in sonstigen Privatetabliffementö dürfen nur beim Gebrauch des MasserS geöffnet und müssen nach dessen Beendigung sofort wieder geschloffen werden; 2) Spülapparate in öffentlichen Wirtschaften sind nach Schluß derselben außer Betrieb zu setzen ; 3) Springbrunnen haben nach dem laut Tarifs dafür zu entrichtenden Wafferzinse täglich nur eine zwölfflündige Sprm:g- zeit und sind jedenfalls während der Nacht rinzustellen; 4) die Hähne der öffentlichen Ständer find nur während deS Gebrauch- derselben zu öffnen, nach demselben aber sofo.t wieder zu schließen; mutwillige- Oessnen derselben wird al- Straßenunsug polizeilich mit Geld- oder Gefängnißstrafe geahndet werden; 5) da- Besprengen der Straßen mit gewöhnlichem Schlauchrohr ist, selbst abgesehen von der dadurch bewirkten Zerstörung de- Straßenkörpers, auch zur Verhütung von nutzloser Woffervergeudung, verboten, dasselbe darf nur mit der Brause bewirkt werden. Wir behalten un- vor wegen Einhaltung dieser Bestimmungen noch besondere Strafandrohungen zu erlassen, machen aber schont sitzt darauf aufmerksam, daß wir bei fortgesetztem Mißbrauche der öffentlichen Wasserkunst da- uns nach §. 14 de- Regulativs vom 6. Juli 1865 zustehende Kündigungsrecht unnachsichtlich zur Anwendung bringen werden. Unsere so wie deS PolizeiaustS Aussichtsorgane sind angewiesen, darüber zu wachen, daß vorstehende Anordnungen pünctlich befolgt werden. Der Zutritt zu den Privatzuleitungen und deren Abflußstellen ist daher denselben auf Verlangen unweigerlich zu gestatten. Leipzig, den 8. Juni 1867. Der Rath der S4adt Leipzig. Pr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Der Floßplatz und der Schleuniger Weg von der Spießbrücke bi- zur Braustraßenbrücke wird vom 1. Juni an bis zur Vollendung de« daselbst auSzvführenden SchleußenbaueS für Fuhrwerk gesperrt. Leipzig, den 31. Mai 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. - Pr. Koch. Schleißner. Bekanntmachung. Me sarumtlicherr Gebäude de- vormalige« MarstallgruudstuckeS, Reumarkt Rr. L8 —23, PeterS- ktrchhof Rr. S (Nr. 26 Lbtheil. ^ de- BrandkatasterS), sollen t« st Abtheilurrge« auf de« Abbruch an die Meist bietenden versteigert werden. Die Versteigerung findet Dienstag de« 18. dies. Mo«. Vormittag- 11 Uhr an RathSstelle statt und wird damit pünctlich zur angegebenen Stunde begonnen, dieselbe aber bezüglich jeder einzelnen Abtheilung geschlossen werden, sobald weitere Gebote darauf nicht mehr erfolgen. Die Auswahl unter den Bietern sowie ;ede sonstige Ent schließung bleibt Vorbehalten. Die Versteigerung-bedingunge« und ein Plan der abzubrechenden Baulichkeiten liegen in unserem Bauamte (RathhauS, 2. Etage) auS, auch wird am Tage vor der Versteigerung, Mo»tag de« 17. dies.. Mo«., ein Beamter de- BauamteS von 9—12 Uhr Vormittag- und 3—6 Uhr Nachmittag- ün Mcn stall Grundstücke anwesend sein und Diejenigen, welche die Gebäude im Juueru zu besichtigen wünschen, soweit die einzelnen Räume zugänglich sind, herumführen. Leipzig, den 3. Zuui 1867. Der Rath der Stadt Leipzig. Pr. Koch. Cerutti. Stadttheater. Am 11. Juni führte uv- Fräulein Hedwig Raabe wieder einmal ihre schon vom vorigen Jahre her bekannte und auch da mals so wie jetzt sehr gern gesehene „Anna-Liese" in dem gleichnamigen hübschen Lustspiel von Hermann Hersch vor. DieS Stück ist keineswegs frei von Fehlern, e- ist nicht ein i» höherem Sinn künstlerische- Werk, wohl aber, in seiner Gesammthett be trachtet , eine der naiv heitersten, zwanglos humorvollsten und liebenswürdig gemüthlichsten Comödie», welche die neueste Zeit bei rmS in Deutschland hervorgebracht hat. Besonder- sind die zwei Hauptfiguren dem Verfasser außerordentlich gelungen; e- waltet in ihnen eine so anmuthige Natürlichkeit, eine so eigentümlich frische und kecke Gestaltungskraft, daß wir dem Reize beider Figuren un möglich widerstehen können, wenn sie, wie hier durch unseren Garst «nd Herrn Herzfeld, in jeder Beziehung ausgezeichnet daraepeltt werde«. Eine Hauptschwäche de- Lustspiels liegt mit dann, daß e- einige Male in eine« fast zu tragischen Ton ver fällt, wozu da- vorau-aegangene viele Spaßhafte nicht recht paffe« will; bezüglich diese- Umstande- erwarb sich Fräulem
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