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Dresdner Nachrichten : 29.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186306297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630629
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630629
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-29
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.06.1863
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Srsch. tt-l.Vwr» 7 Uhr Jnsnatr wer».* bi« «mV» 6. Sonnt, bi« Mittag» LU Uhr -ngenom. nun in brr Expedition: Marienstra-e 18. b«t;u^»Eich»« LiH»»« rlck ck.'.'U .'ii'Ebt für Unterhawmg und Geschäftsverkehr. Mitredactmr: Theodor DrMch. M« ISO Montag, deu 29. Juni 1863. »zeigt« 1. dies. Blatt., da« »mtzelt in 7Sö» chr«»pi. erscheint, finden «ine erwlßrNck^Bnbrettuna^ Dresden, den 29. Juni. — Die hohe Ehre, Se. Maj. den König bei seiner Reise durch die Lausitz bei sich zu sehen, ward auch der Margarethen hütte bei Bautzen zu Theil. Se. Maj. gelangten in Begleitung Sr. K K. Hoheit des Großherzogs von Toskana und hohem Gefolge, von Königswartha kommend, am 23. d. gegen 6Z Uhr daselbst an, und nahmen, nach erfolgter Begrüßung durch Herrn Advocat F. Geyer, als Vorsitzender des Verwaltungs- rathes der Hütte, und von eben genannten Herren geführt, specielle Einsicht von dem Etablissement Allerhöchstes Interesse erregte unter vielen andern die in Sachsen allein dort bestehende Braunkohlen-Briquettpresse, sowie die sonstigen sehr schönen Ma schinen. Nachdem Se. Maj. noch eine Ausstellung aller Pro duct« der Hütte in Augenschein genommen, sowie Sich in das vorgAegte Fremdenbuch eingeschrieben — welches auch S. K K. Hoheit der Großherzog that — verließen Höchstdieselben unter einem Hoch der am Ausgange des Werkes versammelten Arbeiter, die Hütte. —' Am Sonnabend Abend 9 Uhr traf Se. Majestät der König nebst Allerhöchstem Gefolge von der Rundreise in der Oberlausitz mittelst Extrazugs hier ein. Die Herren Finanzrath und Eisenbahndirector Netcke, Ober-Jnspector Roder und meh rere höhere Beamte der Sächs.-Schles. Staatsbahn waren Sr. Majestät bi» Löbau entgegengefahren. Auf dem Bahnhofe hatte sich zur Begrüßung der Gouverneur der Residenz. Herr General leutnant v Hake eingefunden Nach viertelstündigem Aufent halte fuhr Se. Majestät auf der Verbindungsbahn sogleich bi» Sedlitz, um sich von dort wieder nach der Sommerrefidenz Pillnitz zu begeben. — j- Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 27. Juni Die Zuhörerräume sind Wiedemm heut fast leer. Auf di« Anklagebank tritt August Golde, ein ehemaliger Cigarren macher aus Dresden, dessen Ehefrau Hierselbst Weihwaaren an fertigt und eine Menge Mädchen beschäftigt. Vor ihm sitzt Herr Advocat Richard Schanz als Vertheidiger: Der Beschul digte tritt in eleganter Toilette vor uns hin, sein Benehmen ist ein bescheidenes, es erweckt Vertrauen zu ihm. Er verthei- digt sich ganz geläufig und giebt genaue Angaben über den Thatbestand Der Beschuldigte treibt kleine Agentur- und Com- misfionsgeschäste, er handelt mit verschiedenen Artikeln, mit gold- nen Ringen, Uhren, Uhrketten, mit Wäsche und andern diversen Artikeln, die er von Andem entnimmt und sie dann anderwei tig verwerthet. Der Handel ging so rüber und nüber. Theils bezahlte er baar an die Haupthändler gleich oder erst nach er folgter Verwerthung der entnommenen Gegenstände, Heils com- Msirte er die contrahirte Schuld durch Anerbieten anderer Maaren, theils sicherte er die Leute durch.ausgestellte Wechsel. Cr entnahm von ihnen theils in größeren Partien, theils in einzelnen Stücken, theils auf einmal oder immer nach Und nach betreffenden Waaren, verkaufte sie, lieferte aber meist das e Mld nicht ab, sondern blieb t Heit- schuldig , theils tedigte er die Betreffenden durch Wechsel. Auch eme duNe Heirathsgeschichte spielt in dem Prozeß, über die am besten ein Schleier zu ziehen ist. Im Ganzen hat der Beschuldigte durch seine unglücklichen Manipulationen eine Schuldsumme von un gefähr 350 Thlrn. contrahirt. Auf die Frage des Herrn Vor sitzenden, ob er denn die Mittel dazu und die Aussicht habe, die Schuld zu decken, erwidert er, daß er darüber nur die Auskunft geben könne: er verdiene Manchmal an einem Tage 10 bis 15 Thlr-, manchmal weniger, wie das so zufällig komm«. Seine Frau verdiene auch, wenn sie gesund sei, täglich 15 bis 18 Ngr. Herr Staatsanwalt Heinze findet, nachdem die an wesenden 13 Zeugen vereidet sind, mehrere Punkte heraus, die ihn nicht veranlassen, einen bestimmten Strafantrag zu stellen; denn die meisten Zeugen sprechen sehr Vieles zu Gunsten des Beschuldigten. Nur einige wenige Fälle seien verdächtig. Nach» dem der Herr Staatsanwalt noch Etwas Über die Interpre tation des Artikels 286 des Strafgesetzbuchs gegeben, den Ge schäftsverkehr und das Auftreten des Beschuldigten geschildert, beantragt er die Verurtheilung Herr Advocat Schanz erwähnt zuerst, daß sehr viele der Gläubiger ihren Strafantrag zurück gezogen, nur zwei sind bei ihren Anträgen stehen geblieben. Die Vertheidigung geht nunmehr auf die Handelsgeschäfte des Angeklagten ein. Es sei dies nur ein Handel aus der Hand in den Mund, von dem sehr Viele leben. Solche Leute müssen sich nach der Decke strecken und oft werden ihre Geschäfte als Schwindel angesehen, während sie es eigentlich doch nicht sind. ' Der Angeklagte wollte nicht ein augenblickliches Geschäft machen, sondern mit seinen Contrahenten einen dauernden Geschäfts verkehr eröffnen. Der Herr Staatsanwalt hat selbst eine Mmge Punkte der Anklage fallen lassen und namentlich haben sich mehrere Zeugen heute im Gerichtssaalo gewundert, daß sie vor geladen seien. Wenn man die meist günstigen Zeugnisse der Betheiligten betrachtet, so kann von Schwindel und Betrug nicht mehr die Rede sein. Herr Schanz schließt mit der Hoff nung, daß, wenn etwa der Gerichtshof wirklich diesen oder je nen Fall für strafbar erachte, diese Strafe gewiß eine äußerst milde sein werde. Erst um 8 Uhr Abmds erfolgte daS Uttel, das nur wegen einer geringen Unterschlagung auf 6 Wochen Gefängniß lautete. Im Uebrigen wurden diese 6 Wochen als schon verbüßt angesehen und der Angeklagte der übrigen An schuldigungen wegen freigesprochen. Er bedankte sich herzlich bei seinem unermüdlichen Vertheidiger und beim Gerichtshöfe — Das ehemalige Mitglied der provisorischen Regierung in Sachsen, Advokat vr. Tschirner, weilt jetzt, von Amerika zurückgekehrt, in Görlitz, um dm Erfolg eines von ihm in Dresden überreichten Gnadengesuchs abzuwarten. Tschirner wurde bekanntlich -nach Niederwerfung der Revolution zum Tode verurtheilt und entzog sich der Uttheilsvollstreckung durch die Flucht in die Schweiz. Bald darauf ging er nach England und übersiedelte später nach Amerika, wo er in Newyork edre Anstellung im Steueramte erhielt. Hier wurde er voriges Jahr von einem Schlaganfalle getroffen, von dem er sich Ikaum ^e wieder erholm dürfte, denn er ist gelähmt auf der rechten Wt
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