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Dresdner Nachrichten : 20.05.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186705209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18670520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18670520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-05
- Tag1867-05-20
- Monat1867-05
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.05.1867
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"ft «r. 14V Zwölfter Jabrg. Montag. UV. Mai 1817. «Frsißei»t: LV». früh 7 Uhr. Inserate ««rbe« angrnommra: t» Lbendev,Sonn ig» bt, Mittag» 1» ll-r: Marienstraß« 1>. «nzetg tu dies vlatt« ssudro »tu« «rfolgreich« virbreüaog. Nusiage: 1S/X10 Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr« Mttredacteur: Theodor Droblsch. Ft»«»e«e»t: «eNrltährltchr»«M. det »»«utgeldÜcherstia». fern»- tu'» Han». D-rchdle »öuigk P^i »terteltährlich SS Ngr. Gturelu« Nummern 1 Rar I«se»atenpreise:' Mir deu Raum einer grspalteueu Zeile: 1 Ngr. Unter „Ling«<- laudt" dt» Zette r Ngr. V»F »nd Ttgenchvm der Herauegeber: tktepsch 1k Vkeichardt. — v»rautw»ttlii-«r ^edacr«r: IllttllS DlrtchiUÄt^ Dresden, dm 20. Mai. — Der Rittmeister von Gerstcin - Hohenstein, Escadron- Ehef im Brandenburger Dragonerregiment Nr. 2, hat an den Bürgermeister zu Pirna folgendes Schreiben gerichtet: „Bei dem nahe bevorstehenden Abmarsche der seit acht Monaten hier can- tonirenden dritten und vierten Escadron Brandenburger Dra gonerregiments Nr. 2 ist es mir eine angenehme Pflicht, Ihnen, dem Vertreter der Stadt Pirna, im Namen der Offiziere und Mannschaften ein herzliches „Lebewohl!" zuzurufen, und Sie gleichzeitig zu bitten, auch der gütige Vermittler dieses unseres Abschiedsgrußes bei den Einwohnern Pirna's sein zu wollen. Die gastliche Aufnahme und das freundliche Entgegenkommen, welches jeder Einzelne von uns hier so wohlthuend empfunden, hat einm innigem und ungetrübten Verkehr zwischen den Ein wohnern und uns erzeugt, und wenn »vir mit der Versicherung scheiden, daß wir stets mit Freuden an die. in Pirna verlebte Zeit zurückdenken werden, so dürfen »vir auch wohl die Hoff nung mitnehmen, daß sich die Brandeixburgischen Dragoner auch für die Zukunst ein freundliches Andenken bei den Pirnaern gesichert haben. Pirna, den 17. Mai 1867. — Die Rinderpest, welche seit Moiatsfrist iin Königreich Baiern und den thüringischen Staaten ausgetreten ist, rvurde durch Steppenvieh eingeschleppt, welches von Oesterreich aus auf der baier scheu Ostbahn »»ach Baiern eingesührt und dann von Bayreuth aus über Lichtenfels und Eisenach nach Geestemünde weiter geführt wurde, um von hier nach England zu gehen. Längs dieser Bahnstrecke von Bayreuth bis Eisenach finden sich die Seuchenorte vor. Abgesehen von dem vereinzelten Falle in Moosdorf bei Bayreuth, war Untersteinach (unfern Culmbach der erste Skuchenoyk, wo die Krankheit Ende April mit Sicher heit constatirt wurde, die etwa schon am 9. April begonnen hatte. Der zweit« Seuchenort, wo sie fast zu derselben Zeit und, wie es scheint, aus gleicher Quelle auftrat, war Häselried bei Hildburghausen, hier wurde die Seuche erst Anfangs Mai mit Sicherheit erkannt, nachdem» sie von hier aus, durch Vieh verkauf, bereits nach anderen Orten verschleppt war. Bis zum 10. Mai waren als Seuchenorte nachgewiesen im Hcrzogthum Meiningen 10, Hcrzogthum Coburg 4, Königreich Baiern 9, Herzogthum Eisenach 2 und Kreis Schmalkalden 1 Ort. — ücberall sind, nachdem die Seuche constatirt wurde, die kräf tigsten Maßregeln zu ihrer Tilgung cingelcitet. Wo die Seuche in einem Gehöfte auftritt. wird sofort das sämmtliche Rindvieh, gesundes wie krankes, auch Schafe und Ziegen getödtet und das Gehöfte, selbst der ganze Ort durch Militär gesperrt. Zur Ver hütung ihrer Wcitcrverbreitung aber sind die Viehmärltc auf gehoben und in den sächsischen Herzogthümern aller Viehhandel »-erboten. Außerdem sind sämmtliche an die Herzogthüiner Mei ningen, Koburg und Eisenach anstoßenden Grenzen von Gotha, Weimar, Preußen, Baiern, Schwarzburg und Reich militärisch besetzt und strenge Einfuhrverbote erlassen, die sich selbst auf ge wöhnliches Fuhrwerk, die Posten ausgenommen, ja sogar auf die Menschen beziehen. Die gesammte ausgebotene Militärmacht beträgt circa 3000 Mann und wird nach Bedarf »veiter erhöht. — Unter diesen Umständen ist es kaum denkbar, daß die Seuche nach dem Königreich Sachsen eingeschlcppt werden kann, und es ist nur ein Act großer Vorsicht, wenn diesseits eine Grenzsperre gegen Baiern, beziehungsweise Böhmen angcordnct wurde. Ge genüber den thüringischen Staaten erscheint aber eine solche kaum nöthig, da alle betreffenden Länder ausreichend gesperrt haben. Alle diese Sperrmaßregeln lassen sich aber für die Dauer kaum aufrecht erhalten, da der Handel mit Vieh und Rohprodukten Dimensionen angenommen hat, von denen man vor einem Jahr zehnt kaum eine Ahnung hatte. Ein Handel in dieser Ausdeh nung läßt sich aber, ohne Gefährdung gewichtiger volkswirth- schaftlicher Interessen, gar nicht inhibiren, nur regeln und be aufsichtigen. Das ist denn auch die nächste Ausgabe, welche zu erfüllen ist. Es ist aber hierzu ein gemeinsames, einheitliches Zusmnmenwirken sämmtlicher deutscher Staaten nöthig, wenn der Zweck mit Sicherheit erreicht »verden soll. Aber selbst dann, wenn dieses geschehen sein wird, muß man dennoch stets auf eine Einkehr der Seuche gefaßt und vorbereitet sein. — In der Freiherrlich von Beust'schen Villa in Laubegast ist, wie wir zur Ergänzung einer neulichen Notiz erwähnen wollen, das größere Elbhaus noch zu vcrmiethcn, während das kleinere allerdings von Herrn Geh. Rath von Lcmaistre be wohnt wird. — Aus Schandau. Die Blüthenknospen glühen duftig an dm saftigen Zweigen, die der balsamische Frühlings,vind leise erbeben läßt und hinaus ins Freie, in die reine Gottes- natur zieht's mächtig den vom Winter noch fröstelnden Menschen. So ist es namentlich die sächsische Schweiz, die ihren Ruf bis übern Ocean erschallen hört, welche ganz besonders nach den sorgenschweren Erlebnissen des letzten Kriegsjahrcs, dem voraus sichtlich nunmehr ein „holder Frieden" gefolgt, ein Eldorado für Alle sein dürfte, die Erholung, Ruhe, Heiterkeit des Herzens, ja Gesundheit des physischen Jch's suchen wollen. Speciell in Schandau dürfte namentlich der dasigen Restauration zumBade- hauS das erste Wort zu reden sein, weil ja derartige Etablisse ments fast immer der erste Zufluchtsort aller ankommenden Passagiere ist. Nur 10 Minuten von der Elbe, ja man kann sagen voin Bahnhofe entfernt, empfiehlt sich die Localität schon von vornherein durch ihren großen Garten, ihre neueingerichteten Tanz- und Speiselocalitäten, ihre Gesellschaftszimmer und kommt für die Besucher der sächsischen Schweiz noch die Bequemlichkeit hinzu, daß auch für Wagen nach allen Richtungen hin gesorgt ist. Es ist eine alte Thatsachc, daß, wenn der physische Mensch sich vorher gehörig restaurirt und hergestellt hat für eine kürzere oder längere Vergnügungstour durch Thal und Bergesgründe und Schlucht und Waldesgrün, auch der geistige dann sich mit größerem Erfolge hingeben kann den Freuden, welche die Natur mit ihrer schwelgerischen Mutterhand so reichlich und so liebe voll bietet. Schandau ist jedenfalls das Ccntrum, von dem aus die Touristen ihre romantischen Wanderfahrten antrcten, und die Stadt selbst bietet durch ihre reizende Lage, ihr nettes Ansehen, das man, um mit einem bekannten Volksvertreter zu sprechen, so „reinlich und so zweifelsohne" nennen kann, einen Aufenthalt, der wohl nur ein angenehmer sain kann. — Die Auszahlung der Vergütungei» für die Kriegsein quartierung erfolgt von 8 Uhr Vorinittags bis 2 Uhr Nach mittags in» Expeditionslocale der Einquartierungs-Behörde: Scheffelgassc Nr. 5, zweite Etage: Montag, den 20. Mai: in den Häusern der Bautznerstraße Nr. 27 bis 52 0, Brücken straße, Christianstraße, — Dienstag, den 21. Mai: in den Häufen» der Bautznerstraße Nr. 52 <1 bis 60, Bischofsweg, Vaumstraße, Circusflraße, Chemnitzerslraße, Carlstraße, — Mittwoch, den 22. Mai: in den Häusern derCamcnzerstraße, Carusstraße, Casernenstraße, Elisenstraße, — Donnerstag, den 23. Mai: in den Häusern der Carolinenstraße, Cottaer- straße, Carolastraße, Concordienstraße, Drehgasse, Drcschcrhäu- j scr, Dohnaplatz, Erlenstraße, Eliasstraße, — Freitag, den ! 21. Mai: in den Häusern am DippoldiSwaldaerplatz, der j Dippoldiswaldaergasse, Dammweg, Eschcnstraße, an der Elbe, t Elbbcrg, kleine Frohngasse, — Sonnabend, den 25. Mai: ! in den Häusern der Friesengaffe, Freibergerstraße, an der Frauen- , kirchc und Feigcngasse. — Bei dein großen Brande in der Stadt Falkenstcin im Voigtlande an» 12. August »859 war auch die Kirche bis auf die Umfassungsmauern »iedergcbrannt. Der Neubau ist auf allerhand Hindernisse gestoßen, bis es endlich im Frühjahr 1866 gelang, den vom' Herrn Professor Arnoldt in Dresden in» gothi- schen Style entworfenen Bau in Angriff zu nehmen. Die Kirche, für eine über 10,000 Seelen zählende Parochie be stimmt, mit einem Kostenpreis von circa 70,000 Thalcri» ver anschlagt, ist jetzt bis an das Dach fertig, damit aber mich die Brandschädenvergütungsgelder und andere der Parochie bereits zur Verfügung gestellten Darlehne im Betrage von circa 30,000 Thalern aufgezehrt. Wie schwer cs der aus meist armen Be wohnen» bestehende»» Parochie geivordcn, in der vorjährigen Kriegs- und Lcidenszcit einen Bau, wie der einer Kirche ist, zu beginnen» und fortzuführen, wird Jedermann selbst beurthei- len können. Daß es aber für die Gemeinde gerade jetzt, wo nur gegen sehr hohe Zinsen Gelder aus»»»treibe»», die größte Schwierigkeit hat, Geld zu4 .l Procent, wenn auch mit Verlust von 5 Thalern aufs Hundert zu erlangen, »vird ebenfalls Niemand bezwei feln. Zwar würde die Parochie wohl bereit sein, mich 5 Pro cent zu zahlen, allein die hierzu nothivendige Genehmigung der Negierung würde den Vau abermals verzögern und ins Unge wisse vertagen, was schon der mit den Bauunternehmern abge schlossenen Contracte »vegcn, die sodann zum Schaden der Pa rochie aufgelöst werden müßten, unmöglich ist. Die Gemeinde hofft daher um so mehr, daß sich in Dresden wie im ganzen LandcKirch lichgesinnte und Wohlhabende nach Kräften an der »laut Bekannt machung in» Jnseratenthcil d. Bl. zu veranstaltenden Anleihe betheiligen und der Parochie Falkenstein den Fortbau ihrer Kirche ermöglichen werden, da ja oft genug große Opfer für Kirchenbautcn im Auslande gebracht worden sind. — Von einigen Strolchen wurden gestern Morgen im Großen Garten mehrere ruhige Spaziergänger in brutalster Weise geschlagen und insultirt, der Versicherung von Augen zeugen zufolge, ohne alle Ursache und Veranlassung. Endlich gelang es einem hinzukominendcn Flcischcrgescllen de»» Eine»» die ser Rabulisten mit dem Ziegenhainer derartig windelweich und kampfunfähig zu machen, daß seine Arrctur erfolgen konnte. — Zweites Theater. Madame Stella, erste Gro- teöque- und Character-Tänzerin der französischen Oper in Moskau, welche im Theater „Porte St. Marti,." in Paris von» 15. Juni an bis Ende der Exposition engagirt ist, wird auf der Durchreise in Nesmüllers Sommertheater in den näch sten Tagen einige Gastvorstellungen geben. Madame Stella ist eine Berühmtheit in ihrer Scene und glänzt vorzüglich in den» russischen Rationaltanz „Kamarinski", den sie als junger Mu schi! tanzt und der in Deutschland nie, wenigstens nie von einer Dame getanzt in so vollendeter Art gesehen wurde. Dazu tanzt Madame Stella „üa Novelle parinienn«Esvesa ckv l'expositlo» in so deccnter Weise, daß selbst die Damenwelt, statt sich, wie eS bei den meist in Deutschland gesehenen Tänzen der Art, ab zuwenden, selbst zur Bewunderung der natürlichen Grazie und der, nie die Gränzen des Schönen übersteigenden Lebhaftigkeit, die Hand bietet. — Welche kuriose Reisen ein unschuldiger Brief selbst i« engeren Vaterlande machen kann, obgleich der Adressat dicht neben den» Dresdner Hofpostamt auf einer der frequenteste» Straßen, die in den Postplatz münden, wohnt, beweist ein vor uns liegendes Couvert, das mit mehreren Poststempeln und Briefträgcrbemerkungcn gesegnet ist. An Herrmann Langenfeld der Adressat erlaubte die Nennung des Namens), welcher aus der eben genannten Straße am Hofpostamt wohnt, wurde ein Briefchen am 11. Mai laut Dresdner Stempel aufgegeben. Dn der Adressat, wie deutlich zu lesen ist, zufällig Langenfeld heißt, so ging der Brief, anstatt ein Paar Häuser nebenan, nach Lengenfeld im Voigtlande, wo er am 12. Mai richtig ankam. Dort war natürlich eine solch' große Straße nicht zu finden, an» allcrwenigstens der Adressat. Der Briefträger bemerkte auf' die Rückseite: „Nicht in Lengenfeld im Voigtlande!" Wir fin den auch die Poststempel: „Neichenbach im Voigtlande" und „Reichenbach—Eger" darauf, endlich wieder auf der Vorderseite die Bemerkung: „Wohl nach Dresden selbst gehörig?!" — . „Retour!" rc. Auch das Wort „Ente" ist mit Rothstift geschrie ben, zu lesen. Endlich nach langer Reise mit erhöhtem Porto, was wieder blau bezeichnet war, traf der Brief wieder in Dres den ein und zwei Häuser neben dem Hospostamt erhielt Adressat ihn in seine Wohnung. Wenn Jemand eine Reise thut, dann kan»» er viel erzählen. — Es ist eine gewohnte Erscheinung, daß nützliche häus liche Einrichtungen, Erfindungen re., sobald sie das Alther gebrachte berühren, einer geraumen Zeit bedürfen, bevor sie sich allgemein Eingang verschaffen. Es beivährt sich diese Erfahrung auch bezüglich der vor ziemlich 6 Jahren von Dheeler u. Brakrr in New Pork erfundenen Wasch- und Ringmaschine, deren Ver trieb Herr Julius Heinze für hier jetzt übernommen hat. Es sind bereits hier seit etwa zwei Jahren in einigen wenigen Haus haltungen dergleichen Maschinen in Gebrauch und sie sollen ganz Außerordentliches in Bezug auf Ersparnissen an Zeit, Arbeits kräften und Material, wie in Rücksicht auf Schonung und Sauberkeit der Wäsche leisten, so daß das zur Anschaffung auf- gcwandte Capital sich in Kurzem bezahlt »nacht. Die Hand habung ist sehr leicht, das Prinzip ebenso einfach wie praktisch. Vermittelst einer rotirenden Scheibe »vird das fast kochend an gewandte Seisenwasser etwa zwei Minuten lang durch die Wäsche getrieben und auf diese Weise die Reinigung erzielt, ohne eine schädliche Wirkung auf die Wäsche selbst zu üben. Die Ring maschine besteht aus zwei höchst elastischen Gummiwalzen, die in kürzester Zeit ebenso sanft den feinsten Spitzenkragen, wie gröbsten Bettlaken auspressen. Ein Angreifer» der Wäsche ist auch hier völlig undenkbar, und steht als direkter Gegensatz zu dem bisher üblicher» Winden und Verzerren beim Ausringen. Solche Vortheile sind geeignet, diesen Maschinen baldigst all gemeine Verbreitung zu versprechen. — Sich im Extrem zu bewegen, ist ein bekanntes Zei chen der Zeit und nur das Außerordentliche »nacht Furore, Kladderadatsch, Knalleffect Selbst eine Kimtaufe kann Stoff zum Ertravagiren geben — sie ist ja ein Fest für Eltern und Pathen, an das sich so viele Lebeirshoffnungen knüpfen. Wer in diesen Tage»» am Altmarkt gestanden, der wird eine fröh liche Pathcnschaar sich aus der Haubold'schcn Restauration her- auaentwicieln gesehen haben, die ein non pl»8 ullr« einer Rie- senzuckerdütc auf das Verdeck des dort wartenden Omnibusses schrotete, die in den Annalen der Kindtausen, Pathengeschenke und Pfcfferküchler noch kein historisches Foliun» gefunden. Wenn »nan bedenkt, daß diese Düte 6 Ellen lang und an ihrem obe ren Ende 2 Ellen im Durchmesser hatte, so kann man sich einen Begriff davon machen, welche Studien die Herren Pathen vorher anstellen mußten, um diesen Giganten zu füllen. Die Hauptsache war der Fuß des UngethümS und um dessen Stand punkt fcstzustellen, mußtcn einige Metzen Sägcspänc hcrhalten. Den süßen Inhalt vertrat eine vielpsündige Patrone von Back werk, da aber das papierne Ungethüm einen so furchtbar gro ßen, unersättlichen Magen hatte, wurde eine neue Ladung von sechspfündigcn Broden, Semmeln rc. draufgcsetzt. Aber auch hier sperrte der Koloß immer noch sein Riesenmaul weiter und weiter auf, bis endlich eil» gehöriger leerer Tragkorb der Sache ein Ende machte und den Abgrund schloß. So ging die Reise per Omnibus fort nach Kötzschcnbroda, wo die Riesendüte auf einer Leiter von den Pathen, wie einst von Josua und Kaleb die Riesenweintraube auS Kanaan, dem glücklichen Vater überbracht wurde. Nach Entfernung ihres Inhalts dürste wohl die Düte als bleibendes Denkmal in der Familienstube ausgestellt «erd«. l'i l 1 .
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