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Dresdner Nachrichten : 06.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186307062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-07
- Tag1863-07-06
- Monat1863-07
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.07.1863
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Ersch. tägl.Morg 7 Uhr. Inserat, werden bi« Abend» S, Tonnt, »i« Mittag» Ift Uhr angenom. men in der Expedition r Marienstratze 13. «bonnement vterteljLhrl. 3» bet unentgeldlicher Lieferuna inH Hau«. Durch die < »oft viertel« tz»Mch«»ftr. Einzeln. Rum- Msi, 1 Kg». für UnterhMW und Geschästsverkchr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. M«. 18». Montag, den 6. Juli l8«3. Anzeigen i. dies. Blatte, da- zurb«it in 7SM) Erempl. erscheint, finden eine erfolareiche Berbreituna. Dresden, den 6 Juli. — Mit dem Poststempel ..Zürich" wurde uns folgende „Proklamation des von der Nationalregierung Polens in Paris eingesetzten Komite" zugeschickt: Um die Geschicke Polens wird fortwährend auf zahllosen Schlachtfeldern gekämpft; die Re gierungen beratschlagen über dieselben, und immer entschiede ner drückt sich die Sympathie der Völker für sie au». Von der Nationalregierung Polens berufen, deren Gedanken im Aus lande zu verkünden, können wir nicht lebhaft genug bei den Freunden Polens darauf dringen, daß sie ihre Anstrengungen zu Gunsten der größten, gerechtesten und heiligsten Sache ver- doppeln. Mitten im neunzehnten Jahrhundert bietet der moS- kowitische Despotismus den Anblick von Unmenschlichkeiten, welche selbst in der Geschichte barbarischer Epochen unbekannt sind. Der Schleier von Lug und Trug, der Rußland bedeckt, ist gefallen, und die mongolische Barbarbei erscheint in ihrer scheußlichen Blöße. Die Grausamkeiten TamerlanS nnd Ivans de- Schrecklichen erblassen vor dem Entsetzlichen, da- die Re- gierung Alexanders II begeht. Wüthend über die moralische Unterstützung, welche die Theilnahme der civilisirten Welt der polnischen Insurrektion verleiht, hat Rußland seine wildesten Horden über Polen entsendet, und der Despot hat sein Opfer den grausamsten Stellvertretern preisgegeben. Der Krieg ist kein Kriegs mehr! es ist eine schreckliche Metzelei, in der die Soldaten, gleich wilden Thieren, selbst noch die Leichen zerflei schen! Plünderung und Mordbrennerei sind an der Tagesord nung, die Galgen bleiben ständig, Erschießungen Einzelner und ganzer Massen mittelst Kartätschen machen Ströme von Blut fließen, weder Alter noch Geschlecht weroen verschont, und selbst Priester werden, nicht einmal ihres geheiligten Charakter- ent kleidet, ohne Urtheil dem Henker überliefert. Um die Flamme zu schüren und daS Werk der Zerstörung zu krönen, appellirt die moSkowitische Regierung, allen Gesetzen der civilisirten Gesellschaft zum Hohne, an die gehässigsten Leidenschaften; sie sucht die Brandfackel und da- Mordbeil in die Hände der Bauern zu drücken, und reizt sie an, auf die Patrio ten loszustürzen, deren Beraubung sie ihnen verheißt! — Europa entsetzt sich bei der Nachricht von diesen Schrecklichkeiten, welche dem Christenthum fremd waren, und, abgesehen von aller politischen Frage, empört sich das allgemeine Gefühl über diese schreiende Verletzung aller Grundsätze der Menschlichkeit. Aber Polen bedarf mehr, als bloße leere Wünsche! Polen wehrt sich für seinen religiösen Glauben und für die heimathlichen Heerde; es verlangt seine Freiheit und Unabhängigkeit zurück, und wird nicht vom Kampfe ablaffen, bis eS dem Unterdrücker seine Grenzen von 1772 wieder abgerungen! Die National regierung hat erklärt, daß Polen jeden Vergleich als einen Selbstmord und als einen Verrath zurück weist, und die ganze Nation von der Weichsel bis zum Dnieper hat sich ge lobt, eher unterzugehen, als sich mit der Fremdenherrschaft zu vergleichen. Zwischen Polen und dem moskowitischen De- spotismu» gilt e» also einen Zweikampf auf Tod und Leben; zwischen dem christlichen Volke, das sich an allen Fortschritten der neuern Civilisation betheiligte und seine theuersten und heiligsten Rechte zurück verlangt, und zwischen der mongolischen Barbarei, welche die rohe Gewalt verkörpert und die menschlichen und göttlichen Gesetze mit Füßen tritt, liegt von nun an ein Meer von Blut! Wird Europa dulden, daß die Menschlichkeit ungestraft verletzt werde? Wird es dulden, daß dieser Vep- tilgungskrieg zur ewigen Schmach des neunzehnten Jahrhunderts noch länger daure? Völker des Westens! höret den Nothschrei, der von der Märtyrernation zu euch dringt! Ueber ihre Leiche möchte sich der Despotismus einen Weg ins Herz der Zivilisation bahnen! Aber Gott ist mit un-, und die Gerechtig keit wird uns zum Siege helfen! — Paris den 26. Juni 1863. — Unterzeichnet:— Louis Wolowski, Präsident der Versamm lung Joseph Ordega, Mitglied und Sekretär de- Komite. Achills Bonoldi. Lavier Branicki. Ladislas CzartorySki. Severin Galezowski. Alexander Guttry. — DaS vor etwa 30 Jahren erfundene Verfahren, durch Abhaltung der Luft, Nahrungsmittel aller Art Jahre lang zu conserviren, hat eine Anzahl von Fabriken, die nach dieser be kannten Methode Gemüse sowohl, als Suppen, Ragout-, Pud ding, Fische, Pasteten rc. rc. in Blechdosen conserviren, hervor- gerufen. — Diese ConserveS haben eine große Verwendung in den bemittelten Hausständen gefunden, da durch dieselben den Hausfrauen die Annehmlichkeit geboten ist, zu jeder Zeit die Delikatesten einer vergangenen Saison auftischen zu können. Durch die neuere Erfindung der luftdichtschließendrn Deckel von George Jennings in London mit den dazu construirten Stein gut-Gefäßen, ist eS jetzt einer jeden Hausfrau möglich, zur bil- ligsten Zeit Gemüse und andere^lrten von Speisen selbst ein zukochen, und für den zukünftMn Verbrauch zu conserviren. Diese Gefäße, welche in Dresden bei Carl Siegel Söhne in der gr. Kirchgaste zu haben sind, find so einfach in ihrer Verwendung, daß jede Hausfrau ohne weitere Sachkenntniß ihre Gemüse rc. conserviren kann. Dieselben werden in die Kruken gethan, mit den Deckeln verschlossen, und die Kruken nunmehr in einem Kessel mit Master einige Stunden gekocht. Man ist dann sicher, daß sich das darin befindliche Gemüse Jahre lang hält. Die von JenntNgS erfundenen Deckel bestehen aus ge wölbtem Weißblech, in besten Rand rin Gummiring luftdicht befestigt ist. Bei Benutzung der Deckel wird der Ring üb>< den Rand aufgebogen, der Deckel auf die Mündung des G»fL- ßes gelegt, worauf der Gummiring heruntergezogen, sich zufolge der Glasticität de» Gummi's so dicht an die äußere Wandung de» Gefäße- preßt, daß ein Eindringen der Luft unmöglich ist. — -f Noch immer fleht die sogenannte Plumpe auf der großen Ziegelgaff« ohne Schwengel da. Warum- DaS weiß kein Mensch! Wenn ein Berliner Gardeleulnqnt zu seinem Gefrei ten sagt: „Donnerwetter, Kerl, was nützt mich der Mantel, wenn er nicht gerollt ist?" — so können die Bewohner jene» Theil» der Ziegelgaffe sagen: „Schwefel und Hölle, wa» nützt di« Plumpe, wenn keen Schwengel dran isls'
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