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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710609
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710609
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-09
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.06.1871
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de«»« -«»Heu H»» s «E., eelt l« «r»«» nHerr >arn. I und ,»U- r «dime-ee, lut un» «» IN Handel« itiaidllrat« Eiaalidada -Hauplfta», lfienen un>, pr»ieelirti» > dem wele. le entjerne 0Qu.»ll,, da« üdri,« > enelalle» omie n»ch I »glich. Lin > Pari«, mn rdichal, mn luden »dll, versehen — Sranniwei»' en »e. ilaul 8 angele,! nven derück iffen. - Pi« er Kamillen acl 15 Juli ollmächligt«, »i, «e»tr» n >n«> <UI Ng leichviel «el r«elckSll ^iien !i. . ich der Stadl eich,«itig >ur r die nach». 8ikIIung IN zur Seite >68U0tl. ren flehender r, dem e< ,, nicht unange. hemüharalur und wa»la,, Icfinnung ee» sem Wege d«> n auf diese« ei man unter llg Snieigir« Nr Sl eia«, drensach«. rt - >. Pserdedahn r «Ile» »och k»illn>-Va». OLudr.«eter W rdlr kiul. atit durch den »»artderei,« virector. lU7 ierte. ird «ln vfKrier Tdlr. - «w ^stellt und «n- nub. LSI n-»r»e»i>i«,, en. (>», Punsch-, Sr»g> >rrk in Lel^tg lrovifton solid, nd unter L. c. le» Blatte« l ^ »rschrtvt tiisltch früh 6'/, Uhr. »UM,, »ul tkPklltto« gohamiSgass« 4/5. »aatw Rcdacteur Fr. Hütt»«». Epnckstimde d. Redaktion >»r»>«a»« von 11—ir Ubr kachmniag« »oa 1—, Uhr. ß«ch«r drr für die nächst- schnUr Rümmer bestimmten Kiier-tr in den Wochentagen dt« 8 Uhr Nachmittags. cipzigtr Taaeblalt Anzeiger. Amtsblatt dcS Könizl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. ««fl«ge vooo. Ztdsnucmtnlsprri» BterteljLbrlick' I Tblr. 7«/, Ngr, incl. Bringerlolm l Thlr. >0 Ngr. Inserate die Spaltzcile 1'/« Ngr. »eclamca unter d. kedaettourkrtch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Ltto Klemm. UnivcrsitätSstraßc 22, Loeal-Comptoir Hainstraße 21. M 1VV. Freitag den 9. Juni. 1871. Bekanntmachung. Die öffentliche Mischung sämmtlicher 'Nummern 80. Königlich Sächsischer LandeS-Lotterie, so wie dn Gewinne t. Elaste erfolgt Sonnabend den 10. Juni d. I. Nachmittags 3 Uhr in dem ZiehungS- iaale, JohauniSgaffe Nr. 48, 1. Etage, wobei eS jedem Anwesenden freisteht, sich von den für diese ^tterie bestimmten 95,000 Loosen vor deren Mischung beliebige Skimmern vorzeigen zu lassen. Bon den für die 1. bis mit 4. Elaste dieser Lotterie planmäßig auSgeworfenen Skimmern und gewinnen von je 3000 Stück der 1. und 2. Elaste und je 3500 Stück der 3. und 4. Elaste werden « zedem der betreffenden ZiehungStage und zwar bei 1. und 2. Elaste * Vormittags von 8 Uhr an 2000 Nummern und Gewinne, , Nachmittags - 2 - - 1000 - - ad bei 3. und 4. Elaste am ersten Tage Vormittag- von 8 Uhr an 2000 Nummern und Gewinne mit am zweiten Tage BormittagS von 8 Uhr an 1500 Nummern und Gewinne Zur Nachricht. Leipzig, den 5. Juni 187t. Königliche Lotterie »Direktion. > Ludwig Müller. ^ Die Einlösung der am 30. Juni resp. 1. Juli dieses Jahres fällig werdenden <ko«po«S von Köninl. Lachs. LtaatSpapieren — einschließlich der denselben gleich zu achtenden Läeys.-Lchlef. Staatsbahn-Aclten, Lübau»Zittaner Gisenbahn-Actien und AlbertSbahn-Prioritäts-Obligationen — sowie von König!. Lächf. LandeScnltnrrentenbank-Lcheinen, ingleichen der für denselben Termi» auSgelooste» Lapitalscheine von vorgenannten LtaatSschulden- re. Gattungen erfolgt bei Unterzeichneter Easte bereits von» Ll» dieses Monats ab in den Vormittagsstunden von 9 biS 12 Uhr. Leipzig, am 6. Juni 1871. Königliche Lotterie - DarlehnS »Cäffe. Ludwig Müller. Marschall. mchtung. Nüttel ,e,e, kein« ,r>nei kette H«»«e, i». r„ »cUl. sl s (wollt,-öel- ll»> -sucht, erden natur,,> «nte durch n, hei Verfahre», se: vr. »«t- M. (Wege» IN ctbeiHcrooiei», ijucht. Klechle», lederleiden °si> in 3te,r»r«k. l- M» krtb. l (Schuieiii he gen nächtliche« ltionen. sl». Mll! ng, HttÜ M bes. a. Lut«ch i. a. Vag. u» j lbag,ar.vun » u»d , H. d«P,bg«. r, H.Sam». > iud kt»r», »d «a Mil»,! nd deutsch«« H««. St. Hawbm«. Kdvich Mch », kebe « ch. )it«u » t»» , und i-lade», Hml 7». St. rriL »tel H-»-«. St. Oeffenttiche Verhandlungen -er Stadtverordneten vom 26. Mai 1871. MGnmb -es Protokolls bearbeitet u. veröffentlicht.) (Schluß.) Mens des Schul- und BauauSschusseS be richtete Herr Adv. R. Schmidt über den Beschluß de-Aaihs. das neue Gebäude für die Thomas- Itllle aus dem im Eigenthum der Thomasschule knMichen Areale und zwar auf demjenigen Platze kt westlicken Bebauungsplanes zu erbauen, welcher reii den Üängenstr aßen ll und Hl und den Quer- siwßen 2 und 3 begrenzt wird, dergestalt, daß der Hakan an die Längenmaße ll zu stehen kommt. Um den Zugang zu dem gewählten Bauplatze zu emözlichen, macht sich die theilweise Herstellung der Längrnstraßen III, ll und der Querstraße 2 mhqnck- Außerdem wird für die^Sl ratzen » Md d je eine hölzerne Brücke zu errichten zeim Diese Einstellungen sollen, auch wenn die Thomas- M nicht auf den bezeechneten Platz verlegt werden Me, auSgeführt werden, um das der Thomas» Ale gehörende Areal bester zu verwerten. Der RrchSveschluß geht nun dahin: Die Herstellung der vorstehend näher bezeichneten Straßen jeden- jaU nnd auch dann, wenn der vom Rath gewählte M für den Neubau der Thomasschule nicht dazu vrrweudel werden sollte, zu bewirten und hierzu die Tlmnne von 14,150Tchlr. 16 Ngr. zu Lasten der ThomaSschule zu verwenden. Dt Ausschüsse waren darüber einig, daß die ThomaSMe auf den ihr gehörenden Wiesen er baut werden solle, hielten aber den Platz von ca. 18,000 lUEllen für zu reichlich bemessen. Um nun zur Zeit die kostspieligen Straßenherstellungen zu vameiden und um die Schule etwas näher an die Stadt zu bringen, empfahlen sie gegen I Stimme, die-taihSvvrlage abzulehnen, und einstimmig, den Rath zu ersuchen, die ThomaSschule auf dem Areale an der Ecke der Plagwitzer und Schreker straße zu erbauen. Im Zusammenhänge hiermit empfahl der Bau- LuSschüß einhellig werter, die für Straßenherstel- luvgen mit 44,450 Thlr. 16 Ngr. geforderten Sofien znr Zeit abzulehuen. Der LchulauSschuß hatte bei dieser Gelegenheit die Frage wegen Aufhebung deS Internats in Er wägung gezogen. Derselbe hielt die Familien- erziehung im Interesse der Schüler und der Stadt- »mvaltung für vortheilhafter, als die Beibehal tung deS Internats, theilte auch nicht das Be denken, daß die Pflege deS Gesanges die Beibehal tung des Internats bedinge, und empfahl dem Collegium, den Rath zu ersuchen, derselbe wolle bei Erbauung der neuen Thomasschule das In ternat ausheben und wegen Verwendung der für die Alumnen vorhandenen Stiftungsgelder dem Collegium geeignete Vorschläge machen. Hm vr. Panitz theilte mit, daß er nur unter der Voraussetzung für den vom Aussckuß vorge- stlagenen Platz gestimmt habe, daß ein Abkommen mit dem Leipziger Turnverein getrosten werden könne. Wolle man aber eine Turnhalle auf dem Areale erbauen, so sei der Platz wegen seiner Be schaffenheit zu klein. Die Aufhebung des Internats werde von allen Pädagogen empfohlen, und wenn GesangSrücksichten die Beibehaltung empfehlen, so sei e-Sache der Kirchengemeinde hierfür zu sorgen. Hm Adv. Wachsmuth hielt den vom Aus schuß vorgescklagenen Platz nicht für günstig, weil aus alle Fälle dafür Vorsorge getroffen werden müsse, daß die ThomaSscbule auf lhrem Areale sich nue Turnhalle erbauen könne. Ter vom Rath be- zeitnete Play empfehle sich wegen der Verwerthung de< davor liegenden Areals. Für die Aufhebung > dr< Internal- müsse er sich auSsprechen, halte in- '""-1 die Frage für zu wichtig, um sofort einen tiveu Beschluß zu fasten. Er beantrage 1) den vom Rath vvrgeschlagenen Play, jedoch »ur in einer Größe von 12,000 lü Ellen zu genehmigen; 2 den Rath zu ersuchen, bei Vorlage der Bau pläne die Frage wegen Aufhebung des In ternats mit zur Erledigung zu bringen. Der Herr Referent kertheidigle die Ausschuß anträge ; denn der vorgeschlagene Platz werde nicht leicht eine angemessene Verwerthung finden können, sowohl wegen seiner Lage, wie wegen der gegen überliegenden Gebäude. Allerdings habe er Be denken gegen diesen Platz gehabt, da der Rath bedingungslos daS Areal verkaufe und leicht hmter der Thomasschule eine Dampfeffe errichtet werden könnte. Er beantrage daher, den Rath zu ersuchen, dafür Vorsorge zu treffen, daß in der Nähe der Schule nicht störende gewerbliche EtablistememS an gelegt würden. Herr Fleischhauer befürwortete den Ausschuß beschluß namentlich aucb um deswillen, weil daS Areal näher an der Stadt liege und der Wegfall deS KuhstrangwafferS nur eine Frage der Zeit sei. Bi» die- aber geschehen, könne daS LreÄ nicht 44,000 Thlr. auSzngeben. Die Frage wegkTt Be seitigung veS Internats halte er für so klar, daß hierüber sofort Beschluß gefaßt werden könne. Nackdem noch Herr Vr. Kühn für die Aus schußanträge gesprochen, namentlicki um die Ausgabe von über 44,000 Thlr. für Slraßenherstellungen zu vermeiden, ebenso der Herr Vorsteher, weil daS in Aussicht genommene Areal reichlich groß genug sei, entgegnen Herr Adv. Wacksmuth »>errn Fleischhauer, daß das daneben liegende Areal berqch«bebaut sei» und 2>aß das Areal daher nicht als schwer verkäuflich bezeichnet werpezpkönne..... Hierzu theilte Herr Fleischhauer mit, dich daS .bereit- bebaute Areal eine wesentlich andere Lage habe, namentlich gegenüber nicht Gebäude sich befänden, die einen unschönen Anblick böten. Herr Adv. WachSmuth constatirte, daß gegen über dem bereit- bebauten Areal eine Fgvrck mit einer Dampfeffe liege. Die Ausschußanträge wurden hierauf nochmals vom Herrn Referenten verlheidiat. Gegen 1 Stimme fand der Ausschußantrag bez. deS Internat-, argen 2 Stimmen bez. der Wahl des Platze-, im Üevrigen einstimmig die Ausschutz anträge und gegen l Stimme der Schmidt'sche Antrag Annahme. Herr Adv. R. Schmidt berichtete hierauf als Vorsitzender de- Schulausschuffes über den Beschluß des Rathß, von Ostern d. I. ab zwei neue pro visorische Lehrerstellen mit einem JahreS- gehalt von ie 35o Thlr. zu errichten. Vor Beschlußfassung hierüber hatten die Stadt verordneten den Rath um Auskunft ersucht, wie viel Lehrstunden jeder Lehrer an der I. BezirkS- schule ertheile. Nachdem der Rath bereitwilligst die Auskunft gegeben hatte, empfahl der Ausschuß nunmehr, dem Rathsbcschluste bcizutreten. Herr vr. Panitz war der Meinung, daß man, da ein gesunder Lehrer 28-30 Stunden wöchent lich an den Volksschulen ertheilen könne, den Lehrern den Unterricht in Ueberstunden lasten könne. Hier sei den Lehrern eine geringere Stun denzahl zugewiesen, um den Lehrern Heu zu einem Nebenverdienst zu lasten Da nun die Lehrer im Durä'schnitt 543 Thlr. Gehalt bezögen, so sei denselben ein 'Nebenverdienst wohl zu gönnen und die Gelegenheit hierzu sei den Lehrern an den Bezirksscbulen erschwert, da Privatunterricht in diesen Scbulen selten verlangt werde und die Lehrer deshalb Nebenverdienst an Privatinstttuten suchten. Hierdurch werde das Interesse der Lehrer an den Schulen getheilt und es ser deshalb zweckmäßig, den Nebenverdienst den Lehrern an der eignen Schule zu belassen. UebrigenS könne man die Zahl der provisorischen Lehrer, die schon weit > größer sei, als das Gesetz gestatte, nicht immerfort ' vermehren.. Indessen empfehle er trotzdem den Aus schußbetchluß, da es Sache der Lehrer wäre, sich in dieser Angelegenheit zunächst an den Rathzu wenden. Herr Sonntag theilte die Ansichten deS Vor redners und hält die Stadtverordneten nicht kompetent, in derartigen Schulfragen zu entscheiden. Denn wenn auch Lehrer im Evllegium säßen, so komme doch das Colleg in eine fatale Lage, wern diese Lehrer verschiedener Ansicht wären. Er hielt eS am zweckmäßigsten die Lehrer auf 28 Stunden zu vociren. Der Ausschußantrag fand hierauf einhellige Annahme. Ein fernerer Bericht desselben Ausschusses betraf den Beschluß deS RaihS, für den französischen Unterricht an der 1. Bürgerschule eine neue confirmirte Lehrerstelle zu begründen und dieselbe mit 450 Thlr. etatmäßigem Gehalt und 100 Thlr. persönlicher Zulage zu yonoriren, fernes für den von Clastenlehrern erthcilten Unterricht in frem den Sprachen, höherer Mathematik, Chemie, Physik und Zeichnen denselben für jede wöchentliche noch in ihre Pflichtftundenzahl fallende Stunde jährlich ein Extrayonorar von 10 Thlr. zu gewähren. Da gegenwärtig durch Errichtung höherer KnO-«»-. und Mädchenschulen eist Mittelglied zwstchbn Gelehrtere-- «Nd' BvkkSMln, beschaffen worden ist, hatte der Ausschuß es für bedenklich zu Ikwchteü, Äöv Ersten BtÜUerschulo noch länger eine Ausnahmestellung zu gewähren, und sogar daS Lehrziel im Französischen noch weiter auszu- dehtten, weil zu befürchten stehe, daß andere wich- ligsre Lehrrweiae dadurch beeinträchtigt werden würden. Eure Extra Honorirung des Fachunter rickit- sei eine Frage von so tiefer pädagogischer Bedeutung, daß der Ausschuß nach dein gebotenen Material nicht in drr Lage sei, dem Evllegium einen definitiven Beschluß zu empfehlen. Durch Exlrahonorirung deS Fachunterricht- könne in den Lehrerkreisen kerchr Unzilfrikdrnhrit darüber ent stehen, daß die Fachstunveu besser houorirtiwcrden, wie der übrige Unterricht, und e- würden sich die jenigen Lehrer gekränkt fühlen, denen kein Fach unterricht übertragen werde. Am Zweckmäßigsten sei eS, zunächst die Lehrercollegien über diese Frage zu hören. Auch würde mit dem Jnslebentreien dieser Maßregel da» Schuldudgtt ein klares Bild über die BesoldungSv'ethälkniste der Lehrer nicht mehr bieten. Änstimmig empfahl der Ausschuß daher, die Rathsvorlage zur Zeit abzulehnen und den Rath um eine ausführlichere Begründung derselben zu ersuchen, unter dem Anhetmgeben, die hser ein- schlageiden pädagogischen Fragen durch die Lehier- collegien der Volksschulen zunächst begutachten zu lasten, dabei auch dem Rathe zu erkennen zu geben, daß man die Vermehrung der französischen Stunden an der I. Bürgerschule an sich nicht billigen könne (gegen t Snmme). Herr vr. Panitz theilte mit, daß der franzö sische Unterricht in der bisherigen Weise nicht fort- gesührt werden könne. Entweder müsse derselbe ganz beseitigt oder in vermehrten Stunden ertheilt werden. Deshalb empfehle er die Anstellung des französischen LehrerS. Nach dem Schlußwort deS Herrn Referenten, welcher der Ansicht war, daß der französische Unter richt an der ersten Bürgerschule sich schwer besei tigen lasten würde, weil die- auf Widerstand in der Bürgerschaft stoßen dürfte, fand der Ausschuß antrag bez. der Anstellung des französischen Lehrers gegen 4 Stimmen, bez. der Kachstunden einstim mig, bez. der Vermehrung deS französischen Unter richts gegen 8 Stimmen Annahme. Herr Adv. R. Schmidt berichtete weiter über eine Rückantwort des NathS auf die Anfrage der Stadtverordneten, welche Gründe die als so natur gemäß erscheinende Vereinigung der RathS- und Polizeibeamten-Wittwencassen bis her verhindert haben. Da nach derselben die Raths-Wittwencaste 31,000 Thaler Capital besitzt und die Wittwen nur 40 Thlr. erhalten, die Polizeibeamten-Wittwen» caffe aber unterstützungsbedürftig und lebensfähig ist, empfahl der Ausschuß einhellig, den Beschluß deS Rar HS vom 12. December 1870, den Ueber- sckuß der Leichentuchcaste so zu vertbeilen, daß für jeden der Polizeibcamten-Wittwencaste beigetrerenen Polizeiviener einschließlich der Corporale, wie für jedes Mitglied der für die RathSdiener und die Feuerwehrmänner zu gründenden Wittwen- und Waisencasse ein den betr. Easten zustießender Bei trag von einem Thaler jährlich gewährt, der Nest dagegen der Rathsofstcianlen-Wlttwencaste über wiesen wird, abzulehnen, und wiederholt zu bean tragen, den Ueberschuß von 200 Thlr. aus der Leichentuchcaste der Polizeibeamten - Wittwencaste zuzuweisen. Einstimmig genehmigte die Versammlung diese Anträge. Herr Götz berichtete Namens deS GasanS- schustcs über die Rückantwort zum GaSbudget. Die Stadtverordneten hatten im Jahre 1869 gegen den Nath den Wunsch ausgesprochen, in Zukunft den Gasverbrauch der Theater von dem der städtischen Gebäude getrennt aufzuführen und hatte der Nach dem zu entsprechen erklärt. Trotz dem sind iin diesjährigen Budget beide Positionen wieder vereint ausgenommen worden. Im dies seitigen Budgetschreiven wurde dies als ein Uebersehen betrachtet, welches im künftigen Budget vermieden werden wird. Der Nath sagt nun aber, daß kein Uebersehen oder Nicbtbeachlen deS diesseitigen An trag« zu Grunde gelegen habe, da im Voraus der Eousum schwer zu veranschlagen sei. Bester und eingehender glaube der Nath dem Anträge zu entsprechen, wenn er in den Belriebs- abschlüssen eine ganz specielle Berechnung des Eon sums in beiden Theatern gebe. Der Ausschuß empfahl jedoch, bei dem früheren Bescbluste zu beharren, da eine getrennte Auffüh rung deS Verbrauchs eine größere Durchsichtigkeit deS Budgets herbeiführe. Einstimmig billigte die Versammlung den Vorschlag des Ausschusses. Namens des Finanzausschusses trug schließlich Herr Hebbinghaus ein Gutachten Uber den Beschluß deS Rathcs vor, die zur Erweiterung der Wasserleitungsanlage erforderlichen Mittel durch Handdarlehn auszubringen, welche« vom Staminvermögen ausgenommen werden, diese Schuld aber — vorbehälllich sonstiger Rückzahlung — von dem Zeitpuncte an, wo die neue Anlage in Betrieb gesetzt wird, mit 2 Proc. jährlich zu tilgen und diese Tilgungssumme in den HauShalt- plan einzusetzen Ueber die Beschaffung des Handdarlehns macht der Nath die weitere Mittheilung, daß dasselbe von der Allgemeinen Deutschen Ereditanstalt, nach und nach, je nach Bedürfnis, entnommen werden und daß der Zinsfuß nach dem jedesmaligen Bank- curse bestimmt werden soll. Einhellig genehmigte die Versammlung den Vor schlag des Ausschusses, dem Rathsbeschluste beizu treten — mit der Modisieation, daß die Bedin gungen des zu benutzenven Credits in jedem ein zelnen Falle dein Finanzausschuß zur Genehmigung vorgelezt würden. Herr Adv. Wachsmuth enthielt sich der Ab stimmung. Von der Synode. 4*4 Dresden, 7. Juni. Noch vor Eröffnung der heutigen Synodalsitzung füllen sich die Tribünen überaus zahlreich, und die Mitglieder der Synode führen eine gruppenweise, lebhafte Eonversation. Der vom Urlaub zurückgekehrte Präsident v. Ger ber übernimmt den Vorsitz. Zur Tagesordnung übergehend, verliest der Präsident mehrere Anträge, welche zum Bericht Uber Abänderung dcS ReligtonSeideö ein gegangen. Die Debatte eröffnet Referent Abgeordneter vr. Luthardtmit Berlheidigung des MajoritätS- GulachtenS, woran er den Wunsch knüpft, es möge die Synode sich von keinen äußeren Einflüssen leiten lasten, damit es von ihr heiße: Ende gut, AlleS gut. Niemals sei die christliche Kirche ohne Betennlniß gewesen; an daS apostolische GlaubenS- bekenntniß lehnten sich alle übrigen Bekenntnisse der evangelischen Kirche, nicht als neue, sondern als alte Wahrheit, wie sie durch Luther gereinigt wieder hergestellt. Wenn man behaupte, der Ne-
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