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Dresdner Nachrichten : 10.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-10
- Monat1880-01
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- Dresdner Nachrichten : 10.01.1880
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Da» »Ibgcorvntteni'au^ erledigte i» erster Lesung dir Gesetzentwürfe über die «»«Hebung de» «er« hältnisseS der vaglrenden und Gastgemeinden Lck'le« sie»» und über die Be streitung der Kotten iü» die Bedürinisse der link»« rdelnlsct'm nirevenarmeln« den und besct'lof, die »«reite Lesung In, Plenum. Die «rrlage über die Be steuerung de» Wander lagerbetriebe» ging an eine besondere vierzehn« glcbrlge Kommission. Philippopel. v. Januar. Der bulgarische » ^ . Älieiropviit Pacaretvo «oli > vr. «mil nier«» die Beiitznahme rer grie- ,KNr da» AeuiU.^uavl, ^ unä Vvricuuk allvr LIaslspspisi-v, pfsnlsdrisfs/ z ir »I» »t L « « vI»«» t't» Mellon otu Fun/usilrrnj- «rllar Eoupons. lluontkMIidm » »t!l,I<.^-8t,-!t8-.v 14. Lonlrolo dm VsrIooüUng »Ilm- ^rtsinupior«-. FIGn u,u-I« ^ llomivilülvlls fLr Viivcsisvl. V »«dt-T'sIvxrLmmv Lischt« Kirche anbetivr» Hai e«. Die Miii-e». voa vielen Bulgare» deaicitet. erschienen In der Kirche. Der bul.g,rische «Nester bestieg taö Altar und nab>>« de» die Messe cele» brirente» griechischen«»»«» »tcr gNangeu. Der Kir« chrnichatzuictster wurde ge« mis,bandelt u. ve«trieben. Eapetown. S. Jan. DicReg'erung erste» einen Halbe cbl gegen den Prä- «id-ntcii d. "BöernkoiniteeS PaniKrüger. Ccttinie.S.Ianuar. Tcr gcnrigc Kampf zwi schen tcn Montenegrinern ^ ^ M«« und 2ll>.ancien endigte Druck und Etgentbum der Herausgeber: Vcrantivortl. Rcdactcur: "mit der vollständigen LI«!»««»» Lvt«rl»»r«1r in Dresden, lleturiet» I'«»t»Ivi»U » press""- Flucht der »Albanesen. Bl oskau, 9. Januar, «er „Moskauer Zeitung" zuiolgc entdeckte die Polizei bicrselrst am 6. Januar ein Lager revolutionärer Proklamationen in rmsitcher und tremtcr Sprache, sowie galvanische Batterien. Dabei wurde ein Individuum verbaitet, welches in zerrissenem Arbeiter» veind gekieiget. 12,000 Rubel bei sich trug. Tageblatt für Politik, Unterhaltung. Geschästsverlulir. l8örsrnbericht,Fremdknliste. aosoniistor der 8>>ororgll8so. > ^ Nr.1v. LL.Jahrg.1E WltlcrungSauösichten: Wctterverhältnisse ohne «vosentliche Veränderung. 1^. Politisches. Den wieder zusammengelretenen preußischen Landtag erwartet «n Arbeitspensum, daü er bis zur Rcichstagsberusung unmöglich bewältigen kann. Der Mehrzahl nach sind es Gesetze, die nur für j die preußische Monarchie ein specielles Interesse beanspruchen, wie die Fortbildung der inneren Verwaltung in, Sinne strammster Bureaukralie; andere freilich, wie die Besteuerung der Schanl- wirthschaften und der Wanderlager, regen auch die Theilnahme Nichtpreußens an. Die sehniichst erwartete Vorlage über den Nothstand in Oberschlesien ist endlich nun euigegangen. Minister des Innern und der Finanzen sind in Oberschlesien gewesen; sie haben sich durch Beralßungen mit dem Ober Präsidenten, dein Regierungspräsidenten von Oppeln und den stellen, erkalten. Fürst Bismarck geht für den Fall von Verwicke lungen mit Rußland darauf aus, ain Leibe Rußlands die peinliche Wunde offen zu halten. Das heißt gewiß eine löbliche, praktische Politik treiben; den idealen Forderungen des Völkerrechtes entspricht freilich nur die Sühnung des weltgeschichtlichen Unrechts, daS man die Thcilung Polens nennt. Neueste Telegramme ver „Dresdner Nachrichten." Berlin, 9. Januar. Im Abgeordnctenhause legte de« Finanzminister Iür. Bitter di» Geset'kiitwürl, vctrcfsenb die Be- Dje willi.nmg von Staatsmitteln zur Beictllgung tcS Rotbstanbcö in Oberschlesien. vor. Der Flnanzministcr sagte, die Verb lt- i »ine batten sich seit der Interpellation iin Abgcorknctenhauie ! iiock' zum Scvliiiiiiiere» gencutck. Tie Regierung hätte die achlage a» Ort und Stelle untersucht. Ttc Zahl der Hilis- Bio zuin Enbe dieses Mo nats sei Vorsorge getroffen; bann «verte weitere Sta.ttshilic ertortcrlich sei». Aui -I Monate seien >,5<»0,000Mk., in« Ganze» <> Äitliioncn criorderlicb. Eine halbe Million werte zur Er- »äbriiiig ter Hilfsbekür'tigen ä tonll« pvrcku geiortcrt. Ter Rest wird zu Darlehen iür die Aussaat den .üreiSausickiüneu »bcrwiese» werden. Ferner sollen Elscnbahne» gebaut werde» arnowitz, von Gieiwltz nach > "INVIIN, voiü^ppcin Iiaa) '.'«ci,;c MN 2 Zweigbahnen. Tic Kosten der Bauten werten am I2M-Millionen vrranschlagt. Die Re gierung wstd seiner die "Anlage vo» Drainagen in großem Maßgabe vorbereitc». Wenn Altes ivabr sei, >vao über die dortigen Wucherberhältnisse gesagt worden sei, io müßte etwas geschehe», in» tte Bevölkerung auch gegen ihren Willen zu schüßen. Die Regierung würde die Schuldverhältniise verbessern, den Flachsbau, die Ltrohfiechtcrei und die Holzarbeit 'örtern. Der Minister schlägt vor, die Verlage der Budgetkommission zu überweise». Landräthen der von demNothstande betroffenen kreise ein genaueres bctüriligen bclauie sich aus 106,000. Bild über den Stand der Dinge verschafft; sie haben sich nun wirklich überzeugt, daß der Aufgabe des Staates nicht mit der Beschaffung von Arbeitsgelegenheit allein genügt mar, daß vielmehr seine Hilfe auch dazu nothig ist, um Menschen und Vieh durch den Winter zu bringen und im Frühjahr dieAckerbeslellung zu ermöglichen.! poiVaircuzblir^ uÄ' Lubttnig mmTa sie haben gesunde», daß bei aller Sparsamkeit zur Erfüllung dieser ^„»bnik, von Oppeln nach Reiße mit^2 Aufgaben eine Summe von mindestens 6 Millionen Mark erforderlich ist. Aber die bureaukratische Weitläufigkeit ermöglichte es nicht, daß in der ersten Sitzung des neue» Jahres der Finanzminister vor vic Landes- vertretung hintreten und sagen konnte: „Hier, meine Herren, haben Sie die Forderung der Regierung, für Oberschlesien 6 Millionen zu bewilligen — ich bitte, beschleunigen Sie diese Angelegenheit mit allen Kräften!" Nein, da mußte zuerst »och eine Denkschrift ausge arbeitet werden, in welcher die hinreichend bekannten Gründe und die Entstehung des Nothstandcs dargelegt, ein genaues, nach Procenlen berechnetesVerzeichniß über die Anzahl der heimgesuchtcn Einwohner gegeben und die Mittel zur organisirten Abhilfe des Nothstandcs erörtert wurden. Der sächsische Landtag seinerseits hat den Etat des Justiz ministeriums benutzt, um die neuen Reichsjustizgesetze einer scharfen Prüfung zu unterziehen. Es ist dies sein gutes "Recht und die Ausübung desselben erscheint um so «othwendigcr, als die Gesetzeö- «»acherei im Reichstage so dampsmäßig betrieben wird, daß schwere Beeinträchtigungen des Volkes nicht auSbleiben können. Im Reichs tage wendet man die Geschäftsordnung so rassinirt an, daß die warnende Stimme der unabhängigen Geister kauin oder nur schwach sich Gehör verschaffen kann. Ein so hartes, drückendes Gesetz, wie das über die Gerichtsgebühren, Hütte man gar nicht erlassen tonnen, besäße nicht der ReichstagSpräsidcnt das Recht, nur diejenigen Abgeordneten zum Worte zu lassen, die ihm Zusagen und beugte man nicht durch vorzeitige Debattenschlüsse einer gründlichen Bestuchlung ver Gesetzentwürfe vor. Nun bleibt für die Einzellaudtage die mißliche Arbeit, das Versäumte nachzuholen. Leiser kommen sie meistens zu spät und ihre noch so sehr berechtigte Kritik muß sich meist darauf beschränken, die Abänderung verderblicher reichogesetz- licher Bestimmungen zu beantragen. Es verdient als Zeichen der Zeit Beachtung, daß der sächsische Landtag einstimmig, ohne allen Unterschied der Parteien, die Abmindcrung der Gerichlsgebührensätze fordert. Ihre jetzige Höhe führt vielfach zu einer Eonfiscation des Rechtes überhaupt. Den« Staate wird sein hoher Beruf, unparteiisch allen seinen Bürgern Recht zu spenden, aus'ü Empfindlichste denn trächtigt. Hierüber liegen jetzt schon greifbare Erfahrungen vor; das Vierteljahr desBestehens der Reichsjustizgesetze hat das Unerträgliche dieser hohen Gerichtssporteln, hat das aus den Ostprovinzcn Preußens ins Reich herllbergeschleppte Trostlose der Einrichtung von Erstattung von Gerichtükostenvorschüssen so klar zur Erscheinung gebracht, daß hierüber volle Ucbereinstimmung im ganzen Sachsen lande besteht. Auch in der ersten Kammer wird man, so viel «««an hört, sich dein Ausspruche der zweiten Kammer anschließen und das Gewicht desselben verstärken. Ueber daü Verhältniß zwischen Rußland und Deutschland hat sich neuerdings eine interessante historische Erinnerung, ein eigen- thümliches Licht verbreitet. Polnische Blätter hatten erzählt, daß Fürst Bismarck vor 1866 durch den General v. Treskow mit Führern und Agenten der polnischen Rcvvlutionspartci wegen Abtretung einzelner Theile von Russisch-Polen an Preußen unter handelt habe, daß aber sein Anerbieten abgelehnt worden sei. Daraus hin erklärt die osficiöse Presse Berlins: gerade daS Gegentheil sei «vahr. Nicht die polnische Revolutionspartei, vielmehr die eigene russische Regierung selbst habe zu wiederholten Malen Preußen eine neue Thcilung Polens in dem Sinne angcbotcn, daß Rußland seinem Nachbar die westlichen polnischen Gouvernements einschließlich Warschaus abtrete, «veil es dieselben nicht länger als zu unruhig und sich dem russischen Neichsgedanken widersetzcnd, behalten wolle; Preußen habe aber diese lockende Offerte deshalb abgelehnt, «veil es nicht die Zahl seiner polnisch redenden Unterthanen vermehren wollte. Dieser interessanten Enthüllung haben die russischen Regierungs blätter nicht widersprochen; sie bestätigten durch ihr Schweigen deren Richtigkeit. Heutzutage hat diese ganze Angelegenheit nur den Werth einer geschichtlichen Erinnerung, aber daß inan in Berlin enthüllt, was hinter den Coulissen gespielt hat, beweist, wie wenig die Spannung zwischen den beiden "Reichen innerlich gehoben ist. Die Enthüllung von Abtretungsofferten polnischer LandcStheile gemahnt an die bekannte Geschichte mit Benedetti. Fürst Bismarck verfolgte durch "Veröffentlichung jener Thatiachen offenbar den Zweck, der russischen Regierung entgegenzuarbeiten, welche mit allerhand Lock- töncn das unzufriedene Polen für die panslavistischcn Ideen gewinnen will. Wird nun ven Polen gesagt: „Seht, es gab eine Zeit, in der LocaleS and Sächsisches. — Der OrtSricüter Sättler in Griesbach vel Wollen ste!» und der Au,Wärter in der Erpcdition der „Leipziger Ztg.". Setssert. habe» das allgemeine Edrcnzeichcn ervalten. — Landtag. I» der erstenKnmmer erstattete gestern Bürgermeister Heinrich-Borna anderweit Bericht über den Gesetzentwurf die gewerblichen Schulen bctr. Bürger meister Lötzc batte i» der letzten Beralbung beantragt. baß die Bestimmungen dicscö Gesetzes auch aui bestehende "Anstalten An wendung finden sollten. Daraus beantragte die Deputation nun- mchr folgenden Zusatz: „Beliebende Anuaitcn, welche nickst von einer Gemeinde oder einem anderen Koinmunawcidandc errichtet lind. können von der Oderauisiclstsbcbördc auigebobcn werten, wenn dies im öffentlichen Interesse erscheint." Bürgermeister L ö b r erklärte, daß er nickst so weit bade gehen wollen. Die Worte „öffentliches Fiitercsie" icicn sehr dehnbar. Obcrbüigcrmstr. l)r. 6) eorgi bcanttagle eine ankere Fassung, wornach gewerbliche Schulen, soweit sie nickst vonGcmciiitcn oder anderen .stemmnnai- verbäiidc» oder von öffentlich rechtlichen .Korporationen errichtet nind, auiachoben werde» könne», wen» sic den Bestimmungen dieses Gesetzes nickst Nachkomme» oder n enn die Würtigicit ihrer Unternehmer nickst erwiest» ist. Der Rcstrent entgegnest, man inüne so viel Vertraue» aus die Regierung haben, daß dieselbe auch wirklich mir im öffentlichen Interesse bandeln werde. Staatsininistcr v. R o stitz - W a llwitz erklärte, die Regierung hätte eine solche Bciugniß gleich Anfangs tür wünschenöweith erachtet. Sie habe aber dieselbe nickst beantragt, weil — der Grundsatz, daß Mißtrauen die erste konstitutionelle Pflicht sei, vielleicht etwas zu weit getrieben werde. Beide Anträge seien der Regierung gleich angenchm. Der "Antrag der Deputation lei etwas schroff; durch die 'Fassung des Ist. Georgi werde intcß nickt viel gewonnen, den» der Begriff der „Würdig keit" sei iait noch meist der iubicktivc» Erwägung »istcr- worstn als der des öffentlichen Interesses. Dann wurde der Deputationsantrag mit W gegen l«> St. angenommen. — D>e Ausgabe» iür allgemeine Ltaaicbcdüiinisic und das Gcsammt- ininistcriiim wurtcn ungekürzt genehmigt. mitAuSnahmc des Zu schusses für die kgl. S a m in ! ungc » , von welchem überein stimmend mit tcr 2.stc. 16,500Mk. gestrichen wurden. Meln- hold, Gras R e r und Ist. Stüdel bedauerten die Streichung dieser Summe, welche für die Finanzlage im AUgemeiiien gar nicht ins Gewicht lalle. Euttusininistcr Ist. v. Gerber hoffte, daß er aus dem nächsten Landtage das verlorene Terrain wieder erobern werde. Aut eine Aniraae dcö Baron v. B urgk ant wortete Finanzminister v. Köniiciitz, bei Postulirung der Land- tagökostcn sei die Daucr b i c s e s L a n dta g s aus.ff—4 Mo nate veranschlagt worden. Ob inan innerhalb dieser Zeit werde scrtig werben, daiür könne er freilich keine Garantie üdcrncbmcn. Die zweite .stammer beendete die Berathung des JustizelatS. Tie iuristlsch gebildeten Hilfsarbeiter nehme» jetzt eine andere Stellung ein, als trüber, Indem ihre Verwend ung. io lange sie dw zweite Prüfung «die Rtcksterprüfungs nicht bestanden haben, eine wesentlich beicbränkst ist und i» der Regel nur der Vorbereitung zum leibstständi -c» Richicramte dienen soll. Es lind dies die eigentliche» Reiercudare. Bewilligt wurtcn mit ff5> gegen ffff Stimmen: 5 Hiissarbeiter a. 4200 M., 25 u fflloo, 50 a ffiiOO, 100 a 2100, 70 a 1800 und 150 a >200 Bi., zu sammen K07.000 Bi. ktalmäßig und 46,950 M. transitorisch. Tic TeputatioiiSmebrhcit wollte de» Marstiialgehalt nur «nit ff600 M. ciiistcllen. Ein "Antrag des Abg. Frehtag aus Trennung der Hil'ö.stbestcr in verschiedene Kategorien zum Zwecke größerer llcdcrsichlliclstctt im "Budget sank "Annahme. Ein wei terer Antrag Frchtag's verlangst Vorlegung clneö Gesetzes über den V o r ber c I tu n g od i c n st und über juristI s cb r P rü - j s ungc n cvcnt. Aushebung ver Bestimmungen, wonach der Vor- j bclcilungsticntt zu Erlangung der Fädigkeit zum Rickstcramte; aut 4 Jahre «estgeictzt und » etter a»geord»et wird, daß von dciiB sciiralimc des Vorbereitungsdienstes 2 Iabre in ununtcrdrocheiicr i Folge im Dienste bei de» Gerichten zu verwenden seien. Ter > Antrag wurde der Gesetzgebung«-Deputation zur Verberatbungi über,niesen. — Für 770 Expedienten zur Besorgung der Geschälte der Gerickstösck reibcr, Gerichtsvollzieher, Buch-, Rc- glstrandcn- und Lisstnsührcr, der sonstigen Kanziclgeichäste re.' wurde» I,ffff2,ffffo Mark bewilligt. Auch hierzu batte Abgeordneter Frcfftag einen Antrag gestellt: die Regierung I möge noch dem gegenwärtigen Landtage ein Gesetz! über die Dicnstvrrbältnisse der Gerickstsschrciber unk Gerichtsvoll zieher vorlcacn und tieGchaltebcldcrBcainrcnkategorie»getrennt autttcllcn: biS dahin aber solle die .stummer die Bewilligung tcr Rußland keinen W-rtl, aul Guck, stust mo es soaar bereit war Euch Bcwidunge» Verlagen. Iustlzmmisler Ist. b. Abelen erklär,e. ^uvtano rclnen Werlli auf Euch tegle. wo es ioga^verell wa, Bull) ^ ^ ^ r,cpai«cu. mit ter Anstellung der Gc- zur Germanisirung den Deutschen auszuliesern , so muß jede ricbtsschrcibcr und Gerichtsvollzieher ohne ständische Mitwirkung Neigung der Polen, sich mit Rußland auf freundlicheren Fuß zu, vorzugeben, da eS sich um Ausiübruna eine» Relch-gesetzco han delte. Die "Abga. tcrelffag, Schreck und ?treit bestritte» diese Becechiigung. Schiicß'Ick, wurde der Antrag Freptag dahin ad- gcuudcr,, daß die iraulick cu Vorlagen cru estui »ächtlen Landtage zu machcn seien. Zu cincr lcbb.cktcn Debatte kam cö »och bcz. der A mtSroh e. Die Regierung wurde autgeiorcert. noch dem jetzigen Landtage eine Vorlage über die Einführung cinerAmtStracht für Iiitlizbcumst und Rechtsanwälte zu unterbreiten. Der Minister Ist. v. A bckc» »ahm dielen "Antrag jedoch nur iür die Rechtsanwälte an. Abg. Lehmann zog dm am gegen die Amtsr.'de zu freite. ES stehe de» Deutschen nicht, tranzötische Acußcrli! kette» nachzu ahmen. Abg. Walter schloß 'ich dem an und fragst, wie er z. B. aiö Hgndelsrichstr in der Robe aus'chcn würde. Abg. Uhlcma » n incintc dagegen, es >cl ganz hübsch, wenn die Rich ter gleichmäßig bekleidet seien. In England Hab- man die Robe schon seit >00 Jahren. Abg. Ist. .st raus c hielt es iür wohl- unständig, das Rcichögesetz auch in dieser Beziehung durch(u>ühren. Adg. Frehtag crlläite, der Minister sci nickst berechtigt gewe sen. ans eigene Hand den Taiar zu dctrcttrcn. Iuslizminlster v. SIdekc» entgegnest, dies sei Verwaltuugtzsache. Ebenst gut könnte die Ständeversaminluiig verlangen, daß ihr der Schnitt zur Genebmigung voraelegt werbe. Der Deputationsantrag ward angenommen. Schließlich wurden die BciLiencr-Bettttvnen ! um Verleihung der Stacitödiencreigenschait ter Regierung zur Kennt»lß»ah,ne vorgelegt. — Bel ter gestern Vormittag II Uhr ln der Wohnung des Verewigten staltgciundenk» feierlichen tzlmcgnung der sterblichen Hülle dev GencrallculuantS und kgl. Gcneraiadlutanstn Krug von "Nidda, welche Herr .stonsiftoriairath Superintendent Ist. Meier vollzog, waren -ugcgcn Se. Mas. der König und Se. K. H. Prinz Georg, wie Se. Durchs. Prinz von Schönburg- Waldenburg. Von de» obersten Hotchwgen waren erschienen Ober- kammcrhcrr v. Geroden, Reichögrai Platen, die Kammerherren v. Wuthenau, v. Borberg und v. Erdmannsrors, die Minister Err. v. Falkcnstein, v. Könncritz, v. Abelen und v. Fabrlce, der Polizeipräsident Schwanh, die Generäle v. Montbs, v. Carlo- wttz, v. Funke. Senfft v. Pilsacb, V. Rudorff. Frhr. V. Hausen und v. Rer, sowie last sämmtlichc hier garnisonirendcn Regi ments- und Bataillonö-Koinmandcure und sonstigeStabsMziere. Gegen ff Uhr "Nachmittags wurde der Leichnam nach dem schlesi schen Babnyote übcrsührt. Der Sohn folgte in einem Trauer- wagcn dem Kondukte. — Dem Obcricmdbaittnelster Hänei lst rasch eine zweite Korvphäe tcr Arckstiekrur InS Grab gefolgt: vorgestern verschied nach längeren Leiden tcr Prostsior der Baukunst Gustav H eine. Wie viele der Baumeister und "Architekten Sachsens haben als Schüler der Bauakademie zu FÄM^fieö Meisters gesessen! Derstnmmcbr Verewigte tarl aus HM reiche, gelegnere Lcbrthätigkeit zurückbltcken. Von praktischen Bauwerken, die Heine auötührte, ist außer der nach der Münzgasse führenden Terrassen,reitreppe namentlich daö alte Polvstchnikum. in welchem setzt die Kunstgewcrbeschule untergebrackst ist, daS bedcutenvste. Seine zweckmäßige Einrichtung und stviboUc "Architektur diente lange Zeit als "Muster für ähnliche Bauten. Die Staatsregie rung hatte die Verdienste dieses ausgezeichnete» Beamten durch Verleihung des Verdienstordens >. K'ast'e geehrt. Allen Dresd nern. die Nachmi'tags ihren Spaziergang über hie Terrasse isthmcn, war die Person des nnnnsthr Verewigten, ter seinen Kaffee bei cincr «arile Domino bei Tornlament! einzunehinen pflegte, wohlbekannt. — Tie groß'i« österreichischen Leinwandinku- striellen haben sich beeilt, noch kurz vor Reulabr viele Tau send Eentner bö, Mischer Robieinen nach Deutschland zollirei ein- zuiührc» Biese Manen müssen erst allniällg konsumirt werben, cbe die deutschen Weber am regelmäßige und dauernde Beschäi- tianng rechnen kömicn. Jetzt schildert man die Lage her Leincn- imb OrlcanSwcbcrei in ter sächsischen Oberlausitz als noch sehr traurig. Rur in tcr H o s c n z e u g t a b ri k g t i o n. die in Zerstört ihren Sitz hat, und in der Fabrikation von sogen. WoIldicks in Evcroba cb gebt das Gcschätt flott. Elftere hat aroße Bestellungen nach Südamerika, letztere kann Ihren Auf trägen nickst Nachkommen, soviel hat sie zu thun. DaS sind aber auch die beiden einzigen Lich punkte, während die Fabrikation von Orleans, Lclncn, leinenen Hosenstoffen, DriUö, Tischzeug u. s. w.. wie sic I» Zittau. Großschönau. Reichenau, Hirschielbe und Oderwitz bctricbcn wird, schwer darniedcrliegt. Die Fabri kation von halbwollenen Kleiderstoffen (Orleanös glcbt lO.OM Menschen in der Lausitz ihr Brot, d. h. sie sollte es geben und wird eS auck' wieder, wenn die durch die Konkurrenz des Aus landes eingeiübrten Waarenmassen verkauft und verbraucht sind. — In Dresden blüht die Fabrikation von Näh Maschinen zwirn seit Einst',brung tcr Schutzzölle mächtig aui. iokaß z. B. in dem großen Eiiclt'schen Etgblisscment aui der Blumensiraße nicht allen Bcstellunaen genügt werten konnte und Neberstunden eingelegt werden mußten. Der Nutzen der Schutzzölle zeigt sich auch darin, daß man jetzt nicht mehr bloS ordinäre Zwirne liefert, sonder» feinere Nummern und dafür Absatz findet in Kreisen, die bisher nur englische Maare nahmen. Auf diesem Gebiete schlägt die deutsche Industrie die englische. — Unter den hiesigen Dc'aillisien von Materialwaaren re. regen sich seit einiger Zeit Stimmen deö Mißvergnügens gegen de» Stattratb und ganz speziell gegen daS Oberhaupt desselben, Herrn Oberbürgermeister Iw. Stübel, welcher damit umgeht, einen Konsumverein iür sämnttliche städtische Beamte InS Leben zu ru'cn. Diese liebenswürdige Fürsorge iür seine Beamten bringt den Ratb vier dem Hankclöstand gegenüber in eine eigene Lage, kenn cd Ist unverkennbar, daß, während de» Beamten ge nützt, ankererscitS manchem Dctail-Kaiitmann geschadet wird. Ein Konsumverein kann seine Waarcn zu Preisen verkaustn, wle sie der Kaufmann nicht viel billiger elnfaltten kann und da er vom Ueberichuß zwisthe» Ein- und Verkauf leben muß. io trifft Ihn allerdings die Idee in taö Mark dcö Lebens! Ein Ma terialist behauptet, daß. ist erst ein solcher Vereins-Verkauf Im Gange - und der Herr Oberdiirgermcistcr bat bereits mit der hiesigen großen Firma H. M. Schmidt wegen Uebcrnabme dev Verkaufes verhandelt dann wird diese Einrichtung nicht nur von den clgcnilich allein "Berechtigten, sondern von der ganzen Verwandtschaft und Freundschaft gebt eS nicht direkt, so geht cö int rckt — benützt »nt rer und jener Dctallliit werden mehr und minder schwer getroffen. So denken wenigstens verschiedene hiesige Kauilcute über den Fall »»deine diesbezügliche Beschwerde schrist soll demnächst dem Stadtverordnetenkolleglum eingereicht werden. "Bet ter Liberalität uniereS Ober ürgermetsterS läßt sich zuversichtlich erwarten, daß er einen W<>g findet, der den In teressen der Beamte» und der Kaufleute gleich dienlich isi. - Im hiestacn EaroIabause wurde» nach dem eben ver- öffcn,lichten Bericht des ttrigilcnden Odernrztes 1)r. Günther «nährend des Iaircs 1x79 in Sumnia ffOff Kranke verpflegt, und zwar 166 mämstiche und Iff7 weibliche. Entlassen wurden >6t aiö gencstn. 4ff nlS gebessert und e'Ooiö ungehctlt. Gestorben sind ti. "Am Schlüsse des Jahres verblieben in Bebandluno 16 männliche und weibliche Krai ke
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