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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106140
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-14
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.06.1871
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lnahme agen ihr« mil-Fra^ ne, dir eil wurd hsten nd r und end übnr errn i Worie! keydler. Frau. Hrschktut täglich früh 6>, Uhr. stänkt» Ull» Lrpköülo» gohamiszcrsse 4/5. Rctactcur Fr. Hüttner, -prechstuude d. Redaktion mag« von >1—>2 Ukr mag» ,o« 4—L Uhl. Mipügcr Tageblatt der für die nächst- Nummer bestimmten 1 Pente in den Wochentagen P S llhr Nachmittags. Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Auflage S00V. Abonnemenlrprel» Dierteljäbrlich I Tblr. 7' ', N>zr.^ incl. Bringcrlokm I Thlr. toNgr. Zascrate die Spaltzeile l '/» Ngr. Urclamcn unter d. UeLactionrchtch die Spaltzcile 2 Ngr. Filiale Dtto Klemm, UniversitätSstrabe 22, Local-Comptoir Hainstraßc 21. ImnUM W ItzZ. aal 1!' Mittwoch den 1^. Juni. 1871. reralur ifferß in«. 141^ UZ^ 124'/., /,. Di-co« clien do. nger do. Oestmi sächs. H Wien z kurz 8S' Noten 8l O'g, Oefii tlb«, 99»/., n —, Kon >4-/., Baiiki W rbnsr.l Vo Oest. Lombar! IM iapoleoM'e Nordiveftbah , t2. >nat 79 Herb Sgr. »er Juni-Z t , pr. . ,z: fester. , pr. d. tuli 17' ilr. 11 Sgr., Herbst 1. Tendenz:! PN d. «l . pr. Herbst! in. — Hasn! G. scheu. stab erledigte! etz tu drillnl von Rußland! Abend lü Ilses euchtet. H. z Palmd. Hambnrz, »schweig, ülld tm. au» Halt, 1 bürg, g Eies. kslte., Hotel r s ißer Schwrii. :sche» Hau«. sraukfmtaN.I s.de Bavien. nnd »amburg, Hu-I Verordnung, Hit Revision der Listen der Stimmberechtigten für die Landtagswahlen betr. Das Ministerium deS Innern nimmt, im Hinblick auf die im Laufe deS diesjährigen Sommer- Iimanstaltenden Landtagswahlen Veranlassung, die mit Führung der Listen der Stimmberechtigten lMsuaaien Organe auf die von ihnen nach tz. 24 deS Wahlgesetzes vom 3. Dccember 1868 im lgnai lluni vorzunehmende Revision dieser Listen, sowie auf die ihnen zu diesem Behufe nach lg. >0 und 11 der Ausführungs-Verordnung zu gedachtem Wahlgesetze vom 4. Dccember 1868 ob- Ihzeilde Ermittelung und öffentliche Bekanntmachung hierdurch noch besonders aufmerksam zu machen. Auch werden die Obrigkeiten auf die ihnen im tz. 9 der gedachten Ausführungsverordnung zur fßchi gemachte Mittheilung an die mit Führung der Listen beauftragten Organe hingewiesen. Dresden, den 10. Juni 1871. Minitterium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Forwerg. Bekanntmachung. Das 23. Stück des diesjährigen Reichs - Gesetzblattes nebst einer besonderen Beilage sind bei uns —»gen und werden bis zum 2k». diese- Monats auf dem RathhauSiaale öffentlich aus- Diefelben enthalten: Nr. 645. Allerhöchster Erlaß vom 20. Mai 1871, betreffend die Stiftung einer KriegS- Denkmünze für die Feldzüge 1870 und 1871. - 646. Allerhöchster Erlaß vom 22. Mai 1871, betreffend die Verleihung deS Anspruchs auf die Kriegs- Denkmünze für Nichtcombattanten an die nach dem Statut nicht berechtigten Ofsiciere, Aerzte, Beamten und Mannschaften der deutschen Armeen und der Marine. - 647. Allerhöchster Erlaß vom 22. Mai 1871, betreffend die Verleihung des Anspruchs auf die KriegS-Denkmünze für Nichtcombattanten an Hof- und Civil-Staats beamte, an Angestellte der Privat-Eisenbahn-Gesellschaften, an die Johanniter- und Maltheser - Ritter rc. - 648. Gesetz, betreffend die Feststellung des Haushalts-Etats des Deutschen Reichs für das Jahr 1871. Vom 31. Mai 1871. ' - 649. Bekanntmachung, betreffend allgemeine polizeiliche Bestimmungen Uber die Anlegung von Dampfkesseln. Vom 29. Mai 1871. - 650. Bekanntmachung, betreffend die Reicks - Hauptcaffe. Vom 1. Juni 1871. Die besondere Beilage: Anweisung, die Medicinal-Gewichte betreffend. Vom 6. Mai 1871. Nachträge zur Eichordnung vom 16. Juli 1869 und zur Eichgebührentare vom 12. Dccember 1869. Vom 6. Mai 1871. Leipzig, den 13. Juni 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. JntiuS Francke. Cerutii. Bekanntmachung. Nachdem die hiesige Fischerinnung die von ihr in der Nähe deS Kirschwehres angelegte Bade il vorschriftsmäßig eingefriedigt und sich anheischig gemacht hat, dafür zu sorgen, daß die Baden- , weite aus dem Badebassin in den freien Fluß schwimmen, sofort in den geschloffenen Raum tckkebren, wenn mit Personen besetzte Gondeln den Fluß in der Nähe der Badeanstalt befahren, wird unsere Bekanntmachung vom 20. Juni v. I. hiermit für erledigt erklärt. Leipzig, den 13. Juni 1871. Das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. vr. Rüder. Bekanntmachung. Die Ausgabe neuer ZinSbogen für die Schuldscheine der Anleihe der Stadt Leipzig vom 1. Juli 1856 findet gegen Rückgabe der bisherigen Talons vom L. Juni dieses Jahres an in unserer Einnahmestube Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr statt. Auf briefliche Ausendung der neuen Zinsboaen, sowie überhaupt auf dieSfallsige Correspondenz können wir uns nicht einlassen, es haben vielmehr alle auswärtige Inhaber den Umtausch selbst oder durch Beauftragte bei unserer vorgenannten Hauptcasie zu bewirken. Vom 1. Juli d. I. an kann diese Ausgabe wegen der an diesem Tage beginnenden Einlösung der Coupons und auSgeloosten Scheine der Leipziger Stadtanleihen bis auf Weiteres nur in den Nachmittagsstunden von 3 bis 6 Uhr erfolgen. Leipzig, am 3l. Mai 187 l. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Seidemann, Stadtcassirer. Bekanntmachung. Der Termin zur Abgabe der Offerten, die Klempnerarbeiten des Nicolaifchulnenbaues betreffend, wird hierdurch Ins zum 21. d. M. Abends 6 Uhr verlängert. Leipzig, den 12. Juni 1871. DeS RathS Bau-Deputation. Bekanntmachung. Für den Neubau der Nieoiaisehuie an der Kömgöstraße hier sollen die Klempner arbeiten im Submissionswege vergeben werden. Diejenigen, welche die Ausführung dieser Arbeiten zu übernehmen gesonnen sind, wollen die Blankette, Bedingungen rc., sowie die dazu gehörenden Zeichnungen auf unserem Bauamte gegen Hinterlegung einer Caution von 5 Thalern abbolen und ebendaselbst die Blankette, mit ihren Prcisfordernngen versehen, bis zum 14. dieses Monats Abends 6 Uhr wieder abgeben. Die Blankette sind zu versiegeln und mit der Aufschrift „Klempner arbeit — Nicolaisckulbau" zu bezeichnen. Leipzig, am 6. Juni 1871. Des RathS Daudeputation. Bekanntmachung. Die Inhaber der als verloren, vernichtet oder sonst als abhanden gekommen angezeigten Pfand scheine Int. L. Nr. 64704, 90491, 93142, 93213, 96389 und 96390, Int. 6. Nr. 6459, 8295, 9651, 10448, 11299, 11350, 25430, 2842!», 32407, 33430, 33431, 41660, 57831, 60609, 63918, 64358, 64610, 64639, 64648, 66834, 71038, 71664, 73680 und 75404 werden hierdurch auf gefordert, sich dainit unverzüglich bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ibr Recht dnre.» »>. beweisen oder di-s-lb«« n«g>.» Nervyilimg zurlicrzugeven, widrigenfalls der LechhauSoidnung gemäß die Pfänder den Anzeigern werdeu auSgelMert werden. Leipzig, 12. Juni 1871. DaS Leihhaus zu Leipzig. Bekanntmachung. Die Inhaber der verlorenen oder sonst als abhanden gekommen angezeigten SparcaffenquittungS- bücher M. 36913, 66593 und 74847 werden hierdurch aufgefordert, sich damit binnen drei Monaten und längstens am 15. September d. I. bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen, widrigenfalls der Sparcassenordnung gemäß der Inhalt der Bücher den Anzeigern auS- vezahlt werden wird. Für das am 9. Mai d. I. aufgerufene QuiltungSbuch Nr. 33835 läuft diese Frist am 12. August d. I. ab. Leipzig, 12. Juni 1871. Die Spareaffe zu Leipzig. , H »- t», Hotel Et. rSbnrg, Hoiel bürg, Hotel ». -Lmbmz. a. Riga, Honl PatmsaM. >t. Nürnberg ille.St.«ile»t. Noidd. Hof. aone« Roß. m, und den, Lebe'» -. H, de Pnche St. -tür-deij. a. Sstiigei. - St.Lop»». I. Lebe'» Hotel. . Sl. Dn»t«r rstedt. Hotel > ftankalen M P-l«b«». s. «. ton»«. Leipziger Volksküchen. Ins den zu Anfang jedes JahreS veröffentlich- vnichtm der Städtischen Spciseanstalt geht l rexlmäßige Steigen der Portionenzahl, dem- s stetig vermehrte Benutzung der VolkSküä,e Die Anstalt lieferte beispielsweise: 1849: 122,099 Portionen, 1859: 143,768 „ 1870: 218,887 „ kann diese Steigerung auf die größere "«rohnerzahl und auf die zum Theil mehr alS Prvc. gestiegenen Preise der Lebensmittel ver- " i; halt Beide- gleichen Schritt, so läßt sich Wen, daß in kürzester Zeit die Kraft der Hen Anstalt kaum noch auSreichen wird, den Zweifel in weit größerer Progression gestie- -ui Anforderungen zu entsprechen: bis dahin Kd zwar das bisher benutzte Local nicht mehr jetzigen Zwecke dienen, und eS ist in Aussicht vnien, daß an der neuen Stelle in räumlicher Huna — hinsichtlich der Speisesale und Vor- lccale — Manches besser werde, alS es in l ursprünglichen Anstalt einzurichten möglicb war. den mir bis jetzt zugekommenen Mitthei- n wird die Anstalt in die innere östlrche stadt verlegt werden, um in möglichster Nähe am meisten von Arbeiterfamilien bewohnten ßrn zu bleiben; eine vorläufige Wahl des be iden Lccals ist bereits getroffen. Die Verlegung der Volksküche nach der Ostseite »kte nun unbedingt vielen regelmäßigen Besuchern ^>e Gelegenheit rauben, ihr ferner treu zu bleiben, »Umstand, der von ihnen hart empfunden wer- i müßte. Um die Wahrheit dieser Bemerkung erläutern und den praktischen Nutzen der An- >ll zu beweisen, sei erwähnt, daß eS einer ein- »Iiikn Person oder auch einer Arbeiterfamilie ilechierdingS nicht möglich ist, sich kräftiges Mittag- len. wie unsere Volksküche eS liefert, für 12 Pf. Portion herzustellen; eS erhält beispielsweise e Familie von 5 Personen für 6 Ngr. circa > M. Fleisck und 5 Kannen Gemüse in Bouillon hi; im Hause bereitet ist selbst bei größter samkeit und die Abnutzung der Kochgeschirre, Heizungsmaterial, ferner die auf die Berei- >u verwendende Zeit gar nicht berechnet, »Ouantum in der nämlichen Qualität unter Ar sicher nicht zu ermöglichen, freilich ist die hiesige Speiseanstalt auch die aller mir bekannten Bolksküeben, denn in »nd in Breslau kostet eine Portion (die nämliche Menge und Güte wie bei uns) 1»/« Sgr., die halbe 1 Sgr.; in Oesterreich die Portion 15.Kr. etwas über 2»/, Ngr.), wofür allerdings ein Teller Suppe mit gegeben wird, der nach den dortigen Gewohnheiten nicht weggclassen werden darf; in Hamburg 4 Schilling (3 Ngr.) für dasselbe wie in Oesterreich. Die äußerste Ersparniß in den Unkosten (ln keinem Falle an der Qualität von Fleisch und Gemüse), sowie das vom Rath der Stadt gratis überlassene Local und die regelmäßige nicht unbe deutende Benutzung Seitens des Publicums hat bisher die Möglichkeit geboten, den im Jahre 1848 einaeführten Satz von 12 Pfg. trotz der schon er wähnten wesentlichen Steigerung aller Bedürfnisse festzuhalten, obschon mehrmals die Frage an den Borstand herantrat, im Interesse der Erhaltung deS Instituts den Preis auf- 13, im Nolhfalle sogar auf 15 Pfg. zu erhöhen. Der Größe der Stadt entsprechend müßte freilich die Benutzung der Volksküche eine noch weit größere sein, wenn nicht bei vielen Leuten ein, für den mit der Sache Vertrauten wirklich komisches, Vorurtheil herrschte, dahin gehend, daß die Speise anstalt bei ihren Einkäufen einzig und allein auf Billigkeit sehe und die Qualität ganz ohne Berück sichtigung ließe, während gerade daS Gegenthcil stattsindet; daß die Bouillon, statt sie zu den Spnsen zu verwenden, verkauft werde rc. rc. Solchen Ansichten gegenüber kann nur wiederholt darauf hingcwiesen werden, daß die Stadt. Speise anstalt mit Ausnahme der Expeditionsstunden (11—1 Uhr) stelS und Jedermann zur Besich tigung offen steht, und daß fick sowohl die Vor steher als die Beamten ein Vergnügen daraus machen, jedem Besuche vrllständigen Einblick zu verschaffen und alle Auskunft zu ertheilen. Um nun den ihm öfter von Bewohnern des nördlichen und westlichen Theiles unserer Stadt ausgesprochenen Wünschen entgegen zu kommen, hat sich der Vorstand entschlossen, eine zweite Volksküche zu errichten; dieselbe soll (falls bis dahin die Einrichtung beendigt ist) am 1. Juli eröffnet werden. Auch zu dieser Filiale hat der Magistrat die Localiiäten gratis bewilligt, und zwar befinden sich dieselben in dem früher als Apotheke benutzten Gebäude neben dem Stadtbade. Das HauS ist vollständig neu eingerichtet und enthält außer der geräumigen Küche zwei freund liche Spcisesäle, einen für Abonnenten, den andern für Tagesgäste, Vorraum zur Vertheilung der Speisen für Solche, die sie nicht in der Anstalt selbst verzehren, ExpeditionS-Zimmer, VorrathS- und Hofraum; die Herstellung der Speisen ge schieht auch in dieser Volksküche durch Dampf kochung, die sich in der anderen vortrefflich be währt hat. Die zweite Stadt. Speiseanstalt bildet ein räumlich vollkommen abgeschloffenes Ganze und steht mit dem früheren Krankenhause (welches be kanntlich seit mehreren Monaten in das ehemalige Waisenhaus verlegt worden ist) in keinerlei Zu sammenhänge. Die Lage darf als günstig bezeichnet werden, da Zugänge vom NanstLdter Stemweg, von der Gustav-Adolf-, Humboldt-, Färber- und Rosen thalstraße den Verkehr vermitteln, außerdem größere gewerbliche Etablissements, wie der Herren Plantier, Scheller L Giesecke, Haugk, Pfasfendorfer Spin nerei, Gasanstalt, Waschanstalt rc. in der Nähe liegen. Die Verwaltung bei den Volksküchen wird eine gemeinschaftliche, der Betrieb einer jeden indeß ganz selbstständig sein; eine Verschiedenheit in Bezug aus Auswahl, Qualität, Quantität und Preis der Speisen wird nicht stattfinven ; auch die Einrichtung der verschiedenen Marken bleibt wie bisher und können beispielsweise Blech- oder die sogenannten Wohlthätigkeits-Marken, welche von vielen Fami lien und Vereinen als Almosen statt baareu Geldes verabreicht werden, in beiden Anstalten zur Be nutzung kommen (Abonnements-Karten gelten in deß nur in der auf ihnen bezeichneten Stelle); derartige Wohlthätigkeits-Marken sind der Bequem lichkeit halber bei den Herren Gustav Rus Mauri- cianum), Robert Götze «Markt, Rathhaus >, Friedr. Kitze und Emil Hohlseld (beide am Ranstädter Steinweg), Kluge L Pöritzsch «Waldstraße, in beiden Anstalten und bei Unterzeichnetem "/Lange Straße 16) in jeder beliebigen Anzahl ä Stück 12 Pf. käuflich zu haben. Ta für die Leitung beider Volksküchen die bis herigen Kräfte der Mitglieder nicht ausreichlen, so sind folgende Herren mit in den Vorstand ein- aetreten: Privatmann Eppler, Kaufleute Hesfter, Hoffmann, Hohlfeld, Kind, Kitze, Kluge, Kraul, Klempnermeister Müller, Privatmann Oehmichen, Fabrikbesitzer Planiier, Maurermeister Ullrich und Privatmann Zieger. Die im Laufe von mehr als 22 Jahren gesam melten Erfahrungen, welkte bereitwilligst den in anderen Städten, größteniheils nach dem Muster der unsr'gen errichteten Volksküchen auf Verlangen mitget heilt wurden ^beispielsweise nach Kaffel, Glauchau, Wien, Pest, Prag mit Carolinenthal, Graz, Zürich, Berlin, BreSlau, Duisburg, Ket* wig a. v. Ruhr, Hamburg, Stuttgart, Hannover, München, Bradford, Riga rc.), sollen auch dem neuen Institute wesentliche Dienste leisten und dadurch die Absicht des Vorstandes erreicht werden, denjenigen unserer Mitbürger, welche eineStheilS weniger mit GlückSgütern gesegnet sind, während ibnen andererseits die Zeit mangelt, sich im Hause em nahrhaftes Mittagseffen her^ustellen, durch Verabreichung guter, kräftiger Speisen zu den Selbstkosten zu nützen. Julius Hackel. Neues Theater. Leidig, 13. Juni. Die gestrige Aufführung von Schülers „Wallensterns Tod" war im Ganzen eine wohlgelungene ru nennen, obschon die Aufnahme von Seiten deS PublicumS keine sehr lebhafte war. Die Titelrolle gehört zu den schwie rigsten Aufgaben, welche Schiller der darstellenden Kunst gestellt hat. Nicht als ob sie ein beson deres Genie verlangte für die Ausführung dämo nischer Züge, für die Darstellung einer gewaltigen Leidenschaft, für die glanzende Fülle charakteristi scher Elemente — im Gegenthcil, die Klippe dieser Rolle liegt in der fast durchweg gemessenen Hal tung des Helden, die sich selten zu energischem Schwung aufrafst, in dem gleichmäßigen Tempo, welches leicht zur Monotonie verführt. Wie oft wird Wallenstem mit einschläfernder Salbung ge sprochen ; eminente Nachmillagsprediger haben wir schon unter den Darstellern dieses Helden gefunden. Herr Schliemann als „Wallenstein" vermied diese Klippe zwar ebenfalls nicht immer — na mentlich in dem ersten Act halte seine Rede oft eine salbungsvolle Würde, die sich auf den End- sylben mit zu vielem Behagen wiegte ; doch war daS Streben ves Darstellers unverkennbar, die bewegteren Elemente der Rolle zu gleicher Gel tung zu bringen und dadurch die Einförmigkeit eines gleichmäßig fortsluthenden Redestroms zu unterbrechen. So sprach er den großen Monolog des dritten Actes mit friscker, kriegertscher Erregt heit. Nur nahm Herr Schliemann an ein zelnen Stellen den energischen Kriegsobristen elwaS zu weich — wir meinen nicht in der AbschiedS- scene von Mar — hier hat der Dichter selbst diese weicheren Accente des Gemülhes angeschlagen, wohl aber z. B. bei dem Wiederauftreten ves Helden nach dem verfehlten Versuch, die Aufstän dischen zum Gehorsam zurück zu rufen. Hier gab Herr Schliemann seinem Wallenstem einen .Hug wehmüthiger Resignation. Gleichwohl müssen" die
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