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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187106181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710618
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710618
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-18
- Monat1871-06
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.06.1871
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t-P-l, »ad ritz, tt«r »id »« « D««< 's. Idiirz, »sch u°d !. -.KI l aas , g»ldir»i tiett, Achmdih, .'«hwitdr, »li», u»d >. H-». . Bcrlii i Aallxch, i lei »birg. ». chrmlui ch s tza»d>nt! a. Diette» ickl anksstt «.! Hrschkiut tätlich früh 6' r Uhr. Icklttoi lllld Lk-kdilio« JohamiiSgaflt 4/5. Red>iclcur Fr. Hüttner, -pnchstunde d. Redaction reu N—li Ubr »cll 4—L Ubr. der für die nächst- Nummcr bcnimmtcn Ile in den Wochcruagen A« 8 Ubr Nachmittags. WpMtrTagtlilall Anzeiger. «r m. Amtsblatt de? Kvnigl. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. Sonntag den 1^>. Juni. Auflage 9V9V. Abonnemrntrpret» BierteljLbrlicb 1 Tblr. 7'/, Nqr.; incl Bringcrlohn 1 Tblr. lORgr. Ziiserate die Spaltzeile 1'/« Nqr. Leclameo unter d. Rcdaclilnirgrlch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, UnivcrsitätSstraße 22, Local-Comptoir Hainstrag« 21. 1871. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordnete» ^ Mittwoch den 21. Juni ». «. Abends h»7 Uhr in» Saale der I. Bürgerschule. Tagesordnung: I. Wahl von vier unbesoldeten Stadlrälhen. U. Gutachten des Finanzausschusses über Forlgewährung der Unterstützung an die zum Heere Unberufenen städtischen Angestellten. M. Gutachten des BauauSsckuffes über: 1, die ContractSbedingungen des Herrn Meyer; 2) Ueber- wölbung des Grabens hinter der Erdmanns- und Moritzstraße; 3) Anstellung eines Lber- röhrwärters und fünften Röhrwärters. IV. Gutachten des Ausschusses zum Rosenthale über: 1) Conto 13 des Budgets; 2) die See- burg'sche und Morgenstern'sche StiflungSrechnung. V. Gutachten des Schul- und Stistungsausschusses über: 1) Verwendung deö Morgenstern'scheu Legats-, 2) Gratificalion für die Schulanfwärter; 3) Aufhebung der Meßferien ; 4) Turn halle für Real- und Bezirksschule; 5) Stiflungsrechnungen; event. Vl. Gutachten des Bauausschustcs über: 1) Arealverkauf an der Pfafsendorfer Straße; 2 Areal tausch mit der Universität. Die Ausgabe neuer .Jili 1856 findet gegen Bekanntmachung. snSbogen für die Schuldscheine der Anleihe der Stadt Leipzig vom ückgabe der bisherigen Talons von» I. Juni dieses Jahres an mserer Einnahmestube Vormittags von 8 bis 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 6 Uhr statt. Auf briefliche Zusendung der neuen ZinSbogen, sowie überhaupt auf dieSfallsige Correspondenz im wir uns nickt einlassen, eS haben vielmehr alle auswärtige Inhaber den Umtausch selbst oder ch Beauftragte bei unserer vorgenannten Hauptcasse zu bewirken. Vom 1. Juli d. I. an kann diese Ausgabe wegen der an diesem Tage beginnenden Einlösung der Coupons und ausgeloosten Scheine der Leipziger Stadtanleihen bis auf Weiteres nur in den Nachmittagöstunden von bis 6 Uhr erfolgen. Leipzig, am 31. Mai 1871. Der Nath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Seidemann, Stadtcassirer. Bekanntmachung. Tie Tag und Nacht besetzten Feuerwachen sind angewiesen, bei vorkommenden Schadhaftigkeiten an den zwischen den Grundstücken und den Hauptrohren liegenden Wasserrohren (Speiselcitungen) die Abschlußhähne auf den Straßen zu schließen, und können daher Meldungen solcher Defecte bei den Feuerwachen Nr. 1 Naschmarkt Nr. 2, - 4. Magazinaasse Nr. 1, - 5. Sckletterstrasze, fünfte Bürgerschule, - 6. JohanniSboSpital, - 7. Aleischerplatz Nr. 8 erfolgen Lei ,en. eipzig, am 9. Juni 1871. Der Nath der Stadt Lei vr. E. Stephani. pr»g. Schletj eißner. Bekanntmachung. Mittwoch den 21. Juni «. <». Bormitlags 9 Uhr sollen an der Promenade in der Nähe der Schützenstraße und von da weiter um die Stadt die in den Anlagen geschlagenen Hölzer, bestehend in Klaftern und Reisigbaufen sowie einigen Pappel-Nutzstücken, an den Meistbietenden gegen Baar- zahlnng und sofortige Abfuhr öffentlich versteigert werden. Leipzig, den 17. Juni 1871. Die Deputation deS NatkS zu den Anlagen. u ».i len. tz Ns t«dl Mär>ch«r i nlill, Sl.s r. a. Drlidai 4iu, w grüner rtck-kilut ukach, tsllr, I am. Aal . a Stchi, Kr Lehrer und Schulvorstände. Ausstellung ischer anthropologischer Lehrmittel Anschauungsunterricht in Schulen. ^Jtl der HinrichS'schen Buchhandlung im Mauricianum? Die Schule begeht zur Zeit noch fortwährend fein doppelte- Unrecht an der Menschheit und daran ^en ebenso die Schulbehörden wie die Schul foren und Lehrer die Schuld. EmeS/heilS wird nämlich in der Schule die jtzesundheit der Schüler nicht gehörig »wahrt, wie die folgenden Thatsachen bewei- V die gieße Unreinltchkeit, die schlechte Luft, unpassende Licht und die ungehörige Tempe- in den meisten Schulzimmern; ferner: die ' ung der Zimmer mit Schülern, die Ueber- dang der Schüler mit Schulstunden und Schul dst lange Sitzen der Schüler ohne rich- Alllkhnen und AuSruhen, die unzureichenden zwischen den Schulstunden, das Athmen > staubiger oder stinkender Luft auf den Schul oder Corridors während der Pausen. Auch die Unterricht-pläne der meisten (bestehenden projectirten) Schulen recht deutlich, wie wenig lügen, welche diese Pläne aufstellen, daS der Schüler am Herzen lag oder wie wenig vom Wohle der Schüler verstanden. AuderntheilS wird an den Schülern dadurch digt, daß diese in der Schule ihre Ge- liudhtit zuwahrenundvorder schlimm er» Störung zu schützen nicht lernen, hon jeder nur halbwegs Gebildete recht wohl ) daß DaS, waS den Menschen zum richtigen stnischtn macht, nämlich Verstand, Gemüth, stillrnSkraft und Charakter nur bei gesundem zu erreichen ist und nur dem Gesunden von »h sein kann, während körperliche Leiden den stand schwächen, daS Gemüth verstimmen und Willenskraft lähmen. ES würden sicherlich licht solche Unmasten von körperlich und geistig existiren, wenn in der Smule schon die dheitSlehre wie sicks gehört getrieben würde. Eine Schule aber, welche ihre Schüler in der ' Anthropologie gegründeten GesundheitS sthre nndt in einer solchen Weise unterrichtet, ( die Schüler wenigstens die unentbehrlichsten lsimdhtilsregeln auS der Schule mit ins prak- Leben nehmen können, eine solche Schule »dient den Namen einer „guten und zeit ge iäßen" durchaus nicht, selbst wenn sie die stidtben zu Buchhalterinnen mit feinen Manieren »d die linabkn zu einjährigen Freiwilligen ohne i^men erziehen könnte. Leider taugen die aller- sten Sckulen in dieser Beziehung gar nichts die Leipziger Schulen sind davon nicht auS- »ehuirn. Da nun der Unterricht in der jedem vernünf- > Menschen ganz unentbehrlichen Gesundheits- re anschaulicher anthropologischer Lehrmittel Wat ist, zur Zeit aber die allermeisten Schulen 'eichen nicht besitzen, angeblich weil die dor nen zu theuer sind, so hat der Unterzeichnete »er seiner Leitung vom Herrn Bildhauer Steger güsse und plastische sckemalische Darstel- der wichtigsten menschlichen Theile anfer- und vom Herrn Decoranonsmaler Gold- tnalen last'N, welche bei großer Wohlfeilheit durch möglichste Naturtreue auSzeichnen. Ter ^ ichnete hegt nun die Hoffnung, daß zur «sterung deS anthropologischen Unterricht- die Leimiger Schulen nnt derartigen Lehr mittel» endlich einmal bedacht werden. Ulkiger- bitte ich meine Feinde, die Her- H«g dieser Lehrmittel nicht etwa für eine Geld- speculation Hallen zu wollen, da die Perfertiger derselben für ihre Mühe nur eine sehr geringe Entschädigung beanspruchen, der Unterzeichnete aber dafür Opfer an Zeit und Geld gebracht hat. — Zur Besichtigung dieser Lehrmittel ladet ein vr. Bock. Leipziger Lunstverein. Die diesmalige Ausstellung legt die pracktvollen buntlithographischen Blätter des Werkes von Bock: Die Kleinodien des heiligen römischen Reichs deutscher Nation, vor. So sehr wir heute empfinden, auf wie ganz anderen Grundlagen daS neue KaiserrUch Deutschlands beruht, und wie «der- die Formen und Würdenzeichen desselben sind, so ziehen die köstlichen Stücke, welche vor Jahrhunderten die ehrfurchtgebielende Gestalt des Deutschen Reiches einhülllen, heute doch von neuem das Interesse auf sich. Dic Nachbildungen — aus der kaiserl. StaatSdruckerei in Wien hervorgegangen — sind meisterhaft. Außerdem bietet sich auf einige Tage eine be sonders werthvolle Arbeit byzantinischer Kunst zur Betrachtung dar: eiu griechische- Evangelien buch mit 2 vortrefflichen Miniaturen (Evangelisten), welche dem Urtheil Sachkundiger nach auS dem 9. Jahrhundert stammen, und ein bhzan t i nischeSPassions kreuz (Holzschnitzerei). Herde Kunstwerke auS dem Besitz der Herren List und Franke hier. Ll. ll. Neues Theater. Leipzig, 17. Juni. Die vorzügliche Directivn deS Herrn Capellmeister Mühldorfer ermöglichte gestern die Durchführung der Oper „Johann von Paris", an deren Wiedergabe man freilich nicht hohe Ansprüche erheben durfte, da alle weiblichen Kräfte nicht das geforderte Maß künstlerischer Leistung» fähigkeit besaßen. Jene Verschmelzung französischer Elemente mit deutscher Gründlichkeit, welche Boieldieu in seinen Werken offenbart, ohne seinem Vorbilde Mozart an Genialität und feiner Charak terzeichnung nahe zu kommen, die noble, graziöse Haltung der EnsemblesLtze und der darstellenden Hauptpersonen vermögen nur dann auf das ge bildete teutsche Publicum günstigen Eindruck her vorzubringen, wenn die Reproduktion durch ein fertiges Personal bewirkt wird, welches mit den eigenen Vorzügen und Schwächen gegenseitig ver traut ist. Eine Anfängerin, wie Fräul. Gutsch- bach, deren kleine Partie der ,^'orezza" nicht einmal rhythmisch sicher ausgearbeitet war, und genannter Sängerin mit den schon früher erwähnten Mängeln in der Tondildung auch bezüglich deS Spiels nicht zuzusagen schien ; ferner die Hinsicht lich der Stimmmittel leider sehr zurückgeaangene Soubrette Fräul. Preuß, welche den frischen, muthiaen Pagen „Olivier" mit geradezu lang weilender Charakteristik darstellte, endlich die in- disponirte Sängerin Fräulein Wallbach, die auch bei günstiger Disposition zur Vertretung des Coloraturfachcs an der Leipziger Bühne nicht auöreicht, stellten jedenfalls in ihrem Zusammen wirken dem Capellmeister keine leichte Aufgabe, deren Lösung demselben um so mehr zur Ehre gereicht. Obgleich sich nun auch unter dem mit wirkenden Herrenpersonal vorübergehende Schwächen des StimmorganS bemerkbar machten, konnte doch die künstlerische Ausführung jedem Hörer nur Sympathien abgewinnen; denn Herr Gura glanzte als „Seneschall" durch wahrhaft muster gültige Ausdruck-werse, ebenso entwickelte Herr Rebling als „Johann von PariS" eine ganz exquisite Schule im Gesänge und treffliche, alle Momente des Charakters in den Vordergrund stellende Action, Herr Ehrke faßte seine Rolle von der richtigen Seite auf und gab ein treues Bild von dem gewinnsüchtigen Gastwirth Pcdrigo, und auch der Aufwärter, dargestellt durch Herrn Neumann, erfreute durch angemessene Erfüllung seiner Pflicht. — Ueberdies ist im Sommer eine Oper vollständig hinreichend zur Ausfüllung des Abends. Die Spieloper verliert nur an Wirkung, wenn ein vorauSgehendes Lustspiel den Theaterabend verlängert. Dr. Oscar Paul. Lchutzgemeinschast für Handel und Gewerbe. * Leipzig, 14. Juni. In den jüngsten Tagen fand die diesjährige Generalversammlung der hiesigen Schutzgemeinschaft für Handel -ewerbe im Saale deS braunen Rostes statt. Aus dem Berichte des Vorsitzenden ging hervor, daß die verflossene Kriegsperivde auch aus die Erweiterung deS in Rede stehenden Instituts hemmmend eingewirkt habe, daß jedoch mit der Wiederkehr geordneter Verhältnisse auch die Hoff nung auf ein frisches Leben erstarke. Die Rück sichten, welche jeder menschlich fühlende Gläubiger auf die gestörten Verkehrsverhältnisse während des Krieges habe walten lasten, seien für den Vorstand der Schutzgemeinschaft um so mehr zu beachten gewesen und habe deshalb das Mahnverfahren und die Aufnahme säumiger oder böswilliger Schuldner in die Liste Beschränkungen unterstellt werden müssen. — An Mahnungen seien im ver flossenen Geschäftsjahre 332 erlasten, deren Betrag sich auf 4689 Thlr. 6 Ngr. 1 Pf. und 40 Fl. O. W. belaufen; davon seien 69 Forderungen mit einem Betrage von 698 Thlr. 21 Ngr. 6 Pf. voll bezahlt und auf 43 Forderungen 196 Thlr. 4 Ngr. 5 Pf. Abschlagszahlungen geleistet und für 54 For derungen endlich im Betrage von 941 Thlr. 25 Ngr. 5 Pf. Zahlung versprochen und vom Vorstande Gestundung ercheilt worden. — Erwäge man hierbei, daß der Schutzgemeinschaft zumeist Forderungen zur Einziehung übertragen worden, die längst in Conto schwarz sich vefinden, so dürften die erlangten Resultate als nicht ungünstige bezeichnet werden. Durch in Zukunft auch eintretende öffentliche Verkäufe von liquiden Forderungen der Mitglieder, wenn auch mit mehr oder weniger Verlust, man noch Etwas und Einiges zu erzielen, or Allem müsse hervoraehoben werden, das die Organisation der Schutzgemeinschaflen auf Gegensettigkeit beruhe und dahin mit gerichtet sei, nicht durch eigenen Verlust erst klug zu wer den, sondern die Mitglieder gegenseitig vor solcher Gefahr möglichst zu warnen. Je größer daher die Mitgliedschaft, desto ersprießlicher die Wirksamkeit, desto bester werde der Zweck der Schutzgemeinschaft: „Hebung und Schutz der Mit glieder in ihren materiellen Interessen und Förderung der Reellität im Geschäftsverkehr" erreicht. Um dieses Zweckes willen müsse jedes Mitglied Propa aanda für die Schutzgemeinschast machen. Zudem sei der vierteliährliche Beitrag nur 5 Groschen und nur als Aequivalent für die ViertrliahreS berichte, Schuldner- und Mitgliederliste des ge sammten Verbandes der Schutzgemeinschaften in Deutschland zu erachten. Tie in Folge des letzten VerbandStageS errichteten AuskunslS-Lureaur in den einzelnen Schutzgemein schaffen haben sich bereits bewährt und vielen Mitgliedern treffliche Dienste geleistet. Auch Leipzig dürfte hierin nicht zurückgeblieben sein und eine erweiterte Organisation werde die gute Sache noch mehr unterstützen und befördern. — Als nahe verwandt mit dem Zweck der Schutzaemeinschaft ollen inskünftige Proceßerlebnifse der betreffenden liitglieder zur Mittheilung gelangen. und in Berathung gezogen werden, um die Beseitigung thatsächlich sich etwa herauSsteüender Uebelstände, unter den der Handel- und Gewerbestand zu leiden hat, zumal wenn solche die Behörden aus Erfah rung nicht kennen — in gesetzlicher Weise anzu- Ireben. Der Eassenberichl zeigte nach dem Vorträge der Revisoren günstige Resultate, was nicht ander- zu erwarten, da die Schutzgemeinschaft in der Haupt- ache nur die Verläge an die BerbandSdirection ür die allvierteljährigen obenerwähnten Drucksachen zu bestreiten hat. Für das neue Geschäftsjahr wurden zu Vorstandsmitgliedern gewählt beziehent lich wiedergewählt die Herren Gnden, Oehler, Tietz, Reuter, Arnemann, und alS Revisoren die Herren Kühn und Jena, und für den diesjährigen, in Berlin stattfindenden Verbandstag der vor jährige Vertreter Herr Gnden wieder abgeordnet. Ein Vorschlag zur Güte. Rath und Stadtverordnete haben zwar in dankens- werther Weffe an Stelle einer nur mit unverhält- nißmäßigen Kosten zu bewerkstelligenden festlichen Bewirthung der 107er am Tage de- Einzugs 15 Ngr. für jeden Mann ausgesetzt, aber damit Dem Verlangen Vieler, den Braven auch in dieser Weise unsre Freude und unfern Dank zu bezeigen, nicht genügt. Was nun aber der Behörde nicht ohne unver-- Kltnißmäßige Kosten und große Schwierigkeit aus- ührbar gewesen wäre, das können wir Bürger ohne zu große Belastung jedes Einzelnen recht gut ins Werk setzen, wenn wir uns bereit erklären — ein Jeder nach seinen Verhältnissen — 1, 2, 3, 4 oder noch mehr Mann am Tage des Einzugs in unfern Wohnungen zu bewirthen. In der gewissen Voraussetzung, daß dieser Vor schlag gebilligt wird und daß sich Männer finden werden, welche die nöthiaen Verhandlungen mit den Militair- und Civtlbehörden in die Hand nehmen, erklärt sich der Einsender (besten Name Berufenen von der Redaction d. Bl. genannt werden wird) bereit, 10 Mann zu bewirthen, und erwartet zuversichtlich, daß diejenigen Leipziger, welche auf dem Lande wohnen oder zu jener Zeit abwesend sind, sich von dieser Bewachung nicht auSschließen, sondern Sorge tragen werden, daß die von ihnen selbst zu bezeichnende Anzahl Mann schaften in anständigen Restaurationen gut und reichlich bewirthet werden. Vielleicht fällt mancher sorglichen HauSfrau, welche dem gemachten Vorschlag Beifall zollt und nur in Zweifel ist, was sie den gewiß recht hungrigen Soldaten vorsetzen soll, ein Stein vom Herzen, wenn sie hört, daß — wie kürzlich ein 107er nach Hause schrieb — saurer Rinder braten mit Klößen das Gericht ist, nach dem er und seine Kameraden sich am meisten sehnten, da sie eS fast Jahr und Tag entbehrt. . Ein Leipziger Bürger. verschiedenes. — Zum Breslauer Theaterbrand ent nehmen wir der „Schles. Ztg." noch Folgendes: DaS verheerende Element hat diesmal nicht daS ganze Bauwerk in der Weise vernichtet, wie die- bei dem Brande am 19. Juli 1865 bezüglich deS frvhern TheaterS der Fall war. Die gewölbten Ktllerräume deS Theaters sind noch unversehrt und sowohl der RestaurattonSkeller alS auch die Locali-
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