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Dresdner Nachrichten : 06.01.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188001061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-01
- Tag1880-01-06
- Monat1880-01
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 06.01.1880
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l»»slantl«»v«k. s.gä«uar Bezüglich des englstch türkischen Ueber« etnkoinmrns über den le-ten ZwilchensaU Nnv nur noch einige Detalliragen zu regetn. — Zwei ebrnmlige bulgarische Deputirte pe- lltioniren bei der Plorte um Schutz »ür die Muiel- Männer in vulaarien. Die Beamten des Dlstriktö Sillstrta hätten zweimal die Ke»ertortur argen die Mulelmänner angewcnbet — '.'Noukbtar Pascha ist angewiesen, einen Kom- mtsiar zu ernennen. bevutS Austausches derotsizieiien Grenzabirctungsakten mit de»» montenegrinischen Kommissar. Tagevkatt für Politik. Auteriiaitlmg, Geschäftsverkehr. Sürsendericht, Frcmdeuliste. Mttredarteur: l)r «mil Für daö FcuiU.: Druck und Elgentbum der Herausgeber: «L in Dreödea. Berantwortl. Redakteur: Hcturlok» in Dre<»^^ «l»kkr,»«I» Ni.LV,«O»ch«. 4Usr. — Lcr «»um «ln«, kt,I»,Ut,m »MttrUe,.»«l»„„,,in,kt»n»> dt» Zetü so vt,,. «ne »irnntte stli"»«» »ttch«. »illl»e Itrlcheini» drr Jnfertt« «lrd »Ich« ,c,«d«u. «u§wi»r«,e «nn»»k»n» iluktrii»« von un» undtkonntt« Firme« und Perione» inieriren wir nuroe,en Vr»nu«tr-»»o<A«!,lu»,bnrch Brteimnrle» oder Po>letn»oi,lu«n. dicht Stlden loiien »b Piär. I«. lerole sür die Montoz» Nummer «der »ach einem Feiliasedte Pett»- »eile Ä> Me. unck I^VMvI «d 60., j^n- und VerkMt rrllar Zlaalspaplens, pfLNllbriefs.l ZL1» I» Stsr « « vt» LLt, ^vtlon ot« ^u-Wlilunr; ullgr 6oui>on». viiöntgeltlliiti« ' Lontrols ilvrVvl'IooLung aller VVvrttinlipiar«. ^Uesauvlr «eeenMter'cha- ^poror^assv nul diiekliesioin Wes;», llomlvilstkllv ftir Vi/vvlisvl. ^ s i erupveuiL 8lou H.nkaul Koxelexver 8 ^ ^ . Karüvrobo, Hn!korm8aekvn, xanrvr Aav!»!rl88«. LrrtlortzitLLO ^r. 4, Nr. 6. SL^ Fahrg. 1880. Wrtlerungüaussichlen: Zeitweise aufheiternd oder neblig, trocken, kälter, ruhig. Politisches. Vom Eise befreit sind Slrom und Bäche, nicht durch des Frühlings holden belebenden Blick, den wir, so sehr das Herz sich nach Wiesengrun und Lerchenschlag sehnt, doch noch einige Wochen getrost und still erharren wollen, um nicht einen grimmigen Rückschlag zu erleben — aber der hohl vom Mittelmecr blasende Thauwind treibt auf den Strömen und Bächen des Continents mit beflügelter Kraft die Eisschollen dem Meere zu. So weit man es zu übersehen vermag, ist bis aufverhältnißmäßig geringe Schäden der Eis ausbruch ohneUnglückSsälle abgegangen. Wien undderNheingau sind gerettet. Wien ist erfahrungsmäßig jedes Jahr beim Eisgänge bedroht. Die Gestaltung von Gebirg, Thal und Ebene, die 'Nahe stürmischer Alpengewässer, der reihende Charakter der Donau selbst, ihr eigenthümlicheS, noch nicht genügend corrigirtcS Flußbett bilden ebenso viele Faktoren für Eisstopfungen und Überschwemmungen, deren Gefahren zu mindern menschlicher Scharfsinn unablässig bemüht ist. Umgekehrt hat man vom Rheine und seinen mächtigen Nebenströmen seit Jahren nur von gefühllosen Eisgängen gehört. Heuer freilich schien eS, als solle der gefeiertste Strom Deutschlands über die blühenden Landschaften zu beiden Usern eine Katastrophe herbeiführen, wie man sie aus Ungarn und Spanien in so frischem Andenken trägt. Glücklicherweise hielt Batcr Rhein nicht lange dem Anstürmen seines jugendlichen Spröhlingö Main Stand. Der offene Main überwältigte binnen wenigen Stunden den festgefrorcnen Rhein und die Eisstauung am Bingcr Loch lind Lorcleyfelscn setzte sich majestätisch in Bewegung. So schwand im Wesentlichen die Gefahr, die über dem Rheingau geschwebt hatte und so sehr auch die Gemarkungen der Ufer unter Hochwasser gelitten haben — Deutschland darf sich glückwünschen, daß eine gütige Hand eine seiner schönsten Provinzen vor schwerer Heimsuchuug bewahrt hat. Auch auf den anderen Hauptströmen Deutschlands und ihrer Nebengewässer hat der Eisgang einen verhältnihmäßig schonenden Verlauf genommen. Ein „Ministerium von Schneemännern" hat der Spott der monarchischen Parteien das neue strammrepublikanische Eabinet Frankreichs getauft. Voraussichtlich wird nicht das Thauwetter der Bonapartisten und Klerikalen diese Schneemänner zum Schmelzen bringen; diese Gefahr droht ihnen eher von der Hochgluth des Radikalismus, zu dem sie bedenklich Hinneigen. Einstweilen fühlen sie sich aber als volle Herren der Situation. An Aufrichtigkeit läßt eS wenigsten» der Präsident Freycinet nicht fehlen. Bei der NeujahrScour spendete der päpstliche Nuntius ihm einige Complimente, die unmöglich der Ausdruck seiner wahren Ueberzeugung sein können. Er spra h davon, wie erfreut der Papst sei, an der Spitze des Eabincts einen Mann wie Freycinet „von so erhabenem Charakter" zu sehen, dem man vertrauen könne, daß er seine Macht in der gerechtesten und aufrichtigsten liberalen Weise gebrauche und bei dem die römische Kirche „sicher sein lönnc, streng unparteiische Unterstützung zu finden." Hätte der Cardinal von der Leber gesprochen, so hätte er seinen tiefen Kummer ausdrücken müssen, daß ein Protestant und Freidenker wie Freycinet jetzt die Gewalt über Frankreich, diese älteste Tochter der Kirche, besitze; er hätte seine Sorge nicht verhehlt, daß Freycinet von dieser Macht einen Rom sehr wenig zusagenden Gebrauch machen würde. Was antwortet Freycinet auf die diplomatischen Phrasen des Cardinals / In nicht mißzuverstehender Deutlichkeit kündigte er dem Abgesandten des Papstes an, daß er nicht dulden wolle, das; die Kirche sich in die Politik mischte. Er drückte dies also auS: „Ick, kann Ihnen versichern, baß ich von den ansrlchtlgsten und loyalsten Absichten beseelt bin. Ick, bin weit davon cnlicrnt, irgend welch' feindlichesGeiül,l gegen die katvoiischeReligion, die ick, doch achte, zn bcgcn. Alles, waö ick, wünsche, erstreckt sich darauf, sie auö einer a I lz u na h e n B e r ü l, r n „ g m I t den politischen Angelegenheiten zu entfernen, um sie dergestalt aus einer Verwirrung zu befreien, die ihre An strengungen paralysiren unv u n ö A l l en S ch w > e ri g k ci tc n. Verlegenheiten unvBevauer» vcruirsachen könnte." Wer dem päpstlichen Legaten so offen und ehrlich ankündigte, daß die Zeit vorbei sei, wo Frankreich im Dienste Roms stand, daß vielmehr auch hier die Kirche auf das ihr einzig zukommende geist lichc Gebiet beschränkt werden müsse, dem ist andererseits auch zu glauben, wenn er dem Vertreter Deutschlands erklärt, daß die aus wattige Politik Frankreichs auf Erhaltung des Friedens gerichtet sei. An dieser Logik wollen wir nicht irre werden durch die That- sache, daß in dem neuen Ministerium, mit Ausnahme des Bauten- Ministers Barroy, kein Mann sitzt, der sich nicht in dem Kricgsjahrc durch lebhafte Thätigkeit ausgezeichnet hätte. Von dem Kriegs- Minister Farre erwartet man eine gründliche Umgestaltung der Be hörden im Ministerium selbst, besonders glaubt man, daß er die Armee zu einem wahren Volksheere umgestalte, die Dienstzeit auf die Dauer beschränke, in welcher der einzelne Mann gehörig ausgebildet ist, und über die Interessen des Heeres eine bürgerliche Verwaltung wachen lassen werde. Er soll ein trockneS Männchen sein und einem Professor ähneln; mit diesem hat er die Vorliebe für starkes Rauchen gemein; er bevorzugt den dicken Pfeifenkops und konsumirt starke Mafien deutschen Kanasters. In Belgien wird der Krieg gegen die Negierung und die be stehenden Gesetze vom Klerus mit ungeminderter Heftigkeit fortge setzt. Selbst in Tournai, dessen fanatischer Bischof kürzlich vom Papst abgeseyt wurde, erhebt der Amtsnachfolger das Kampfgeschrei ebenso laut wie zuvor. Die Priester NoniS verweigern alle Sakra mente den Eltern, welche ihre Kinder in die dem Staate unter stehenden Normal- oder Kommunalschulen schicken, sowie den Lehrern beiderlei Geschlechts, die in denselben Unterricht ertheilen. Die Anzahl Derjenigen, welche in dieser Weise gewaltsam aus der katho lischen Kirche verstoßen werden, wird eine sehr beträchtliche sein. Nun erhebt man die sehr beachtliche Mahnung, diese aus der Kirche Roms verstoßenen Familien nicht dem Unglauben in die Hände fallen »u laffen. sondern di« für die Segnungen der Religion em pfänglichen Herzen für die evangelische Kirche zu gewinnen. Die Protestanten sollten jetzt ihre Missionäre nach Belgien entsenden, den Ausgestoßenen die Bibel verkünden und die Religion der Wahrheit, Freiheit und christlichen Liebe verbreiten. Belgien bietet ein dank bareres Arbeitsfeld, als das Taufen einiger armseligen Hcidcnseelen in Afrika und Asien In dem Schrecken über den Einsturz der Taybrücke und in der Freude über den Sieg Roberts über die Afghanen ist ein civilisatorischcs Ereigniß von nicht geringer Tragweite ziemlich spur los an England vorüber gegangen. Es ist die glückliche Legung eines submarinen Telegraphenkabels nach dem Kap der guten Hoff nung. Die Südspitze Afrikas ist jetzt direkt mit England verbunden und zwar via Aden und Zanzibar. Die Königin von England be glückwünschte den Sultan dieser großen, an der Ostseite des duntlen Kontinents gelegenen Insel, sowie den Gouverneur der Kapkolonie zu dem erfreulichen Ereigniß. Sie »erhoffte sich mit Recht von diesem Werke des Friedens einen Fortschritt für die Civilisirung Afrikas. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Bremen, 5. Januar. Der auf der Terschellinginsel bei Hol land gestrandete Frachtdampfer „Hansa" ist sehr leck und von seiner Equipage verlassen. Wien, 5. Januar, Vormittags. Die Donau ist jetzt von Passau bis Kaiscrsebersdorf eisfrei; auf österreichischem Gebiete sind nur noch zwei im Ganzen 15 Kilometer lange Eisdecken von Käisersebersdorf bis Fischamend und bei Petronell vorhanden. Das Wasser fällt fortwährend. London. 5. Januar Die Regierung von Birma beschloß, eine Geianktschait nach Europa zu senden. — Der Vizekönig von Indien. Lord Lvtton, hielt in Kalkutta anläßlich eines am Reu- lavrotage stattgcdobtcn Vanlets eine Rede, worin er die Pazin- zirung und Versöhnung Afghanistans als die Hauptaufgabe der Regierung im neuen Jahre bezcickmete. New - Bork. 4. Januar. »Nach einer Meldung deö „New- Bork Hcrald" aus Panama vom 8. c. ist Pierole am 22. v. Mts. zum Diktator von Peru auSgeruien und von der Reserve rer Armee in Eallao und Lima, sowie von der Marine anerkannt worden. Zu seinem KabinetSedei sei Petro Calderon ernannt. Del seitherige Präsident. General Prado, sei am 27. v. MtS. io Panama angekommcn. Ein peruanisches Torpedo-Fahrzeug, welches Panama unter Hawaiischer Flagge verlassen hatte, ist von den Chilenen genommen worden vocale« and Sächsisches. - Die königl. Wasserbau-Direktion thellt unS mit: „AuS Bödmen wurde heute «Montag» fortdauernd constanteö Sinken deö Wassers gemeldet und auch der Eisgang hat fall ganz auigchört. In Dresden betrug der Waffcrstand Vormittags 8 Uhr 25» Ctm.. Abems 7 Uhr 228 Ctm. über Null." Das für den Hochwasscrdicnst im Dawpllchiff Comptoir unterhalb der Brühl'schen rerraffe errichtete ErpedilioiiS- und Wachlokal der königl. Wasserdaubirection wird von heute lDIenstag» ad wieder aufgehoben und dürste somit jede Gefahr als beseitigt anzu sehen sein. — Landtag. Durch die Weihnachtöierien frisch gekräitigt traten gestern die Mitglieder beiter Krn. zu öffentlichen und ge« Heimen Sitzungen zuiamme». Die l. Kr. ließ die Petition Begcr'ö in Dahlen um Anihcbung der ireien Theiidarkeit des Grundeigcnthuins entgegenstehcndcn Beiiimmungen und Gluhmann v »nb Ticdcl ö i» Dresden gegen den Handel der Lehrer und SchulhauSmänncr re. mit S cd n l hcdürfn issen auf sich beruhen. S ei lcr-Ncucnsatz betonte bezüglich der elfteren Petition, daß die angciochtcncn Bciltminungen »och den einzigen c-chuh gegen die Güterichlächtcrci böten und daß wir um dicsclven vom Auslände beneidet iriirden. Cs besiehe im Lande eine Bande von Gütcrschlächtern, die sich selbst Einfluß in bcn Bezirksvcrirctnngcn verschafft bade und brillante Geschälte mache, nmiomcbr alv sic die Slcineelgehnbrcn und Bcstlwerän- bernngSadgabc» geschickt z» umgeben versiehe. Ltaatöminislcr von N »st i tz - Wa l l w I tz sagte diesbezügliche Erörter ungen zu, obgleich vcr Regierung von den angeiühnen rbatiachcn nichts bekannt sei. In der Diskussion über bic Petition Glubmann S iRei. v. Burgk» vertbeldigte Bürger meister Löhr vonBautzc» ben dortigen BczirkSscknilinipektor wegen der in der 2. Kr. gegen denselben erhobenen Angriffe, alö zwinge er Lehrer und Schüler seines Bezirks, bic Schreibhefte bei einer bestimmten Bau euer Firma zu entnehmen. Von einem Zwange sei keine »Rede. ES ist nur Form und Linlenshstem der Schreib- helte vorgcschricben worben, v. Wa tzdorf-Sollschwitz und Oberholl redigcr l»r. Kohl schütter nahmen die Geistlichen gegen bcn Vorwurf i» Schutz, als hätten dieselben durch den Vertrieb bcö vvmSchriitcnvcrcinherausgcgebcncn „Sächs.Volkö- kalenterö" irgend welchen Profit. Wenn sie Denselben glelchialiS inr ben Preis von 4i> Pf. verlausten, geschehe rö, um die in Betracht kommente» Gcwci»treibende» nicht zu schäbigen. Die Differenz zwischen dem Preise, für den sie den Kalender beziehen, und dem Verkaufspreise desselben gebe den Armen zu Gute, denen Kalender gratis gewährt wurden. l)r. Kohlschütter wün chte zudem bei» Kalender wegen seiner gesunden religiösen Richtung eine recht große Verbreitung, v. rauchnitz erachtete durch den Hantel der Lehrer mit Sebulbedürlnlssen den Zwischen handel für geschädigt und taö Ansehen der Lehrer für beein trächtigt. Er hoffte, daß die Seitens des CultuSministcriumS zugeiagten Modifikationen der hier ln Frage sichenden BeNimm- ungcn recht umiasiendc sein werde». Ein Gesuch der Gemeinde Bahra um Gewährung einer Unterstützung aus Staatsmitteln zur Bestreitung der dieser Gemeinde alllähriieh erwachsenden Armenlasi wurde alö nicht zur Compctcnz rer Stände gehörig beigclegt. — In derzwcirenKammer riet die Petition sächsischer Fleischer anS 68 Ortsehaitcn um Abänderung der ani das V ie li scht achten bezüglichen Verordnungen eine DiSciiffon hervor. Die Deputation iRei Uble-PIa»en> war der Ueberzeugung, daß durch die Berücksichtigung der Wünsche der Pelenten das Hausschlachten unmöglich werde und empfiehlt deSbalb. die Ein gabe ans sich beruhen zu lassen. Abg. Ahnert suchte nochzu- welten. daß durch die gewerbsmäßige Art und Welic. wie daS Hausschlachten betrieben werde, die BerusSflet'cher schwer geschä digt werden und beantragte, die Petition der Regierung zur Er wägung zu überweisen. Im Sinne der Deputation sprachen «erner Abgg. SevinIdt, vr. Stepbant nnv Liebknecht. Letzterer verlangte ferner obligatorische Fletschschau. Aba. «> „ vter wi«S dem entaean» aus den dadurch notbwenvia wer- Trcsdcn. Lienftiig, ü Zanuar. iiNII»l»WM dcndcn gr>llicre» Beamte,i-Apparat hin. Abg. Liebknecht meinte indes!, für die obligatorische Fielschsck au leien Ihm keine Kotten zu bock'. Abg. Berndt wies nach, daß die Petenten mit Ihrem Verlangen gar nicht zum Ziele gelangen könnten: gegenwärtig gelte das Prineip der Gewerbckrelbcit. Mit 5K gegen ll> Stimmen ward schließlich die Erwägung abgctebnt, woraui man die Peiition aui sich de,üben ile«. Tasscldc Schick sal batte eine Petition bcz. Beschwerte des Rltlcrgutobeiitzerö Weidlich aus Obcrwitz, der 68<»<> M. von ihm gezahlte Erb schaftssteuer wiedcrbabe» will iRes. A bg. Berndt). - Am Sonnabend setertcn die Mitglieder eines unserer ältesten und bcrühmtcslen Adelsgcscvlcchter, die Edlen von bcc Planitz, im Hotel zum Kroni rinz ihren ersten G e - schleckitStag. Es war ein Interessanter Moment, diese ritter lichen Gestalten zu betrachten, welche, mein der Armee ungehörig» anö allen Gauen Deutschlands zula »mengckommen waren. Der Stammbaum dieses Geschlechtes läßt tick' biö ins neunte Jahr hundert znrnckiühren. Ein Herr von der Planitz ist als Freund und vertrauter Rathgeber l)r. Martin Luther'S. ein anderer alS Geheimer Rath .»aller Karls V. besonders erwähnenöwerth. dieser Letztere wurde vom Kaiser mcbriach mit bcn schwierigsten diplomatischen Millionen beehrt. - Eine Deputation des Gcwerbevcrcinö. bestehend auS den Herren Walter, Crisiofani. Ragci, Sußdori und C. Thomas» fuhren am Sonntage in zwei Gaiawagcn zuerst a» der Gewerbe schule und bau» an dein Gesck'äitshauie von Gebe u. Co. vor. Es galt, von Seiten des Vereines zwei Männer, die sich um daS vaterländische Gewerbe verdient gemacht haben, durch Ueber- rcick.ung der großen silbernen „Medaille i ü r V e rdien ste u n, Gewerbe" zu ehren, der höchste» Auszeichnung. die der Verein gewähren kann, und zwar Herrn Dircctor Clauß iür Er haltung. Leitung und Hebung der Gewerbeschule und Herrn Kaufmann Gehe für feine Verdienste um Hantel. Gewerbe und Wisscnichait. Die Geleierten nahmen gerührt daS Zeichen der Anerkennung ihres StrebenS von Seiten ihrer Mitbürger entgegen. - Die gebrachte Notiz über den verstorbenen Httrn Ober- lanbbaumetster Häneltst vermittelst einer Zuschrift beS dkm Verstorbenen als Beamter nahe gestandenen Herrn k. Lanb- bauinipektor Trobsä' durch Folgendes zn ergänzen resp. zu be richtige» : „Herr Obcrlandbauinelltcr Hänel ist am Sonnabend bcn 8. Januar 1880 Mittags nach längerem Leiern im nabezu vollendete» 7l. Lebcnöiabre gestoibcn. Mit mehreren hervor ragenden hiesigen Architekten. alS Professor Nicolai, dem ver storbenen Lanbdaumelller Marr und Anderen war er Schüler deö vor Semper altz Lehrer der Architektur an hiesiger Kunst akademie wirkenden Professor Thürmcr. Zu den hervorragendsten Werken des verstorbenen Obcrlandbaumcistcrö geböre» neben vielen anderen die Vollendung beS hiesigen Gemäldegalerie- Gebäudes, welche ihm in Gemeinschaft mit dem Architekt Krüger, jetzigen HoibauratheS, übertragen worden war. nachdem der 'Architekt dieses Bauwerkes, Pros. Semper, ln Folge der Mai- ereignissc des Jahres 1840 flüchtig werden mußte; ferner die Restauration der in Folge letzt.ieuannter Eretgnlsse in Asche ge legten Zwingergcbäude. die Restauration der diesigen katholischen Hoikir.ve, die hiesigen Neubauten der Thierarzneischule. beS Ent- bindungsin'iituteö. der Umbau des hiesigen MuseumJohanneum, sowie endlich als letztes Werk die RestaurationSarbeiten der AlbreckitSburg zu Meißen, sowie der Neu- und Umbau niedrerer mit derselben zusammenhängenden Gebinde, alö: derTbrriburm, taö sogeiiaimtc Kornbanö und daS Zwischenballengebäude. Das letzt »och neu zu ei bauende Burgkcllergebäube am Domplatze der Albrecvtöburg ist noch vor dem Ableben deö Oberlanbbaumelstelö im Proiekle von ihm selbst vollständig bearbeitet worden. Außer dielen, im 'Aufträge der k. Staatöregiernng auSgcsübrten Bau werken ist seine Bethciliguiig an der FeitlgsteUung noch mehrerer nickst speciell von ihm bearbeiteten Projekte und Bauten hervor- zuhcben, an welche» der v rstorbene Meister ln seiner Eigenschaft als Ebei deö gcjammtcn S>aatShochbauwrscno und alS technischer Beirath des k. Finanzministeriums bctbeiligt gewesen ist, ebenso wie ihm die Oberauisickit über die Bauleitung beim Neubau deö diesigen Polytechnikums und beö HoitbeatcrS übertragen gewesen ivar. Als Mensch war der Verstorbene rin biederer und ttler Charakter, allen Schein baffend und bei allen Fachgenoffen daS wirkliche Können bochachtciid." Der Ccniralvcrcin für Hebung der deutschen Fluh- und K a n a I s ck l i s fa l, r t veröffentlicht eine Zusammenstellung der Aeußerungcn, welche die Jahresberichte der deutschen Handels kammern über Stromkorrcktionen und Kanalbauten enthalten. ES ist gewiß kür die bethei.taten Kreise von Interesse, die Vor- tbeile der berufenen Vertreter beS deutschen Handels- und Jndu« stricstantcS über kiese Seite des Verkehrswesens kennen zu lernen. Von ben 85 bis M Handelskammern und kauimännlschen Korpo rationen haben sich überhaupt 72 in ihren Jahresberichten über Binnenschiffsahrtsverbällniffc geäußert. Davon sprachen sich wie der 65 Handelskammern rc. für die Verbesserung der vorhan denen Wasserstraßen bcz Anlage von Kanälen aus. - Der Direktor der 2. BczlrkSlchule. am See. Herr Morltz Carl, beging am 2. Januar sein 25läbrlaeS Jubiläum alö Schuldirektor; alö Lebrer wirkte derselbe in Dresden bereit- seit 1886. Die 2. Bezirksschule ist übrigens die stärkste Volksschule Dresdens; sie zählt l47l Schüler in le 16 Knaben-und Mädchen- klaffcii. Die Zahl der an dieser Schule wirkenden Lchrkräfc be trägt 35. Was bis setzt anö der Provinz verlautet, zeigt, daß der Eisgang überall einen normalen Verlaus genommen bat, waö nickt auSschllcßt, daß einzelne an den Flüssen oder Bächen stehende Grundstücke durch daö Eis oder daS Hochwasser mehr oder minder geschädigt worden sind. Wirkliches Unglück IN, wie gesagt, Gott sei Dank, zur Zeit nicht zu meiden. Die Schwäne, die sich bisher in der Näbe der ParadieSbrücke in Zwickau auf der Mulde umbertummclten. hat wohl mancher unserer Leser ge scheit. Von ihnen ist eine eisige Kunde zu melden. Die armen Tbiere waren in das geborstene EIS gerathcn und sind, wie bis lest angenommen wird, an den Wehren von ben sich stauenden Eisschollen zerdrückt worden. — Der Eisgang aus der bei Tetschen mündenden Polzen war großartig. DaS Element trat mit einer seltenen Wildheit auf. indem es mehrere Brücken wegriß oder stark beschä digte und. stellenweise Im Flußbettc stauend, höbe Elslchütze auf- war«. Daö EIS, weiches bis aui den Grund gereicht hatte, trägt centncrschwerc Flndlingostcine und bat an manchen Stellen die Stämme der Uiererlcn von der Wurzel wegrastrt. — Die Rundtdeile der Pfeiler aus der A ugustuövrücke sind durch Elsenbrähtc abgeipcrrt worden, um dle Ansammlung von Neugierigen darin zu verhindern und die Clrculation auf der Brücke ircizuhaltcn. — Von der Back slraße schreibt man u»S. daß nur 5 dortige »ngcschützte Grundstücke durch daS Prlch nltz-Hochwasser betroffen worden seien. Die anderen 4 am Bache liegenden Grundstücke habe» sich nachweislich durch Schutzdämme oder Ufermauern vor dem nassen Element ackchükt.
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