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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-08-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187108056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710805
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710805
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-05
- Monat1871-08
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.08.1871
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Statt Hrscheffü täglich früh 6»/, Uhr. ASictt»» «U tk-c-vio« Zoharmrtzqaste 4/i. Nedactem /r. Hittier. j Epvchstrmte d. «ttacliou Bai»«»,« >» II-V lldr ,» i-t Ute. der Rr dtk nächst» «nwier bestimmten I, de» Wochentagen ! Zt» g Ihr »rchmttrags. MMer Jagelilall Anzeiger. Amtsblatt dcS Königl. Bezirksgerichts und des RathS der Stadl Sechzig. Äuila,- ««««. gtbounementspeet« B'crteljährlich 1 Tblr. 's'/« Nar^ mcl. Bnngcrlobn 1 Thlr. 1» Ngr. Zosrratr die Spaltzeile 1V« Ngr. Irrlamea unter d. Xedacltousllllch die Spaltzrile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm, UniversitätSstraße 22, Local-Comptoir Hainstraße 21.' 1^0 217, Sonnabend den 5. August. 1871« j M- Zur geWgtu Beachtung. asm Expedition ist morgen lSvimtag dm 6. August nur Vormittags bis '0 Uhr j Elen VßLUsblrLtte«. der Beihülfen wird die Gewährung von für die nächsten 3 Jahre unverzinslichen, später aber zu verzinsenden und in bestimmten Terminen zurückzuzahlenden Darlehnen die Regel bilden. Vom Königlichen Ministerium deS Innern ist nun der Unterzeichnete Stadrath beauftragt worden, daS Verzeichniß derjenigen Personen innerhalb deS Stadtbezirks, welche hierbei in Frage kommen können, unter aenauer Angabe der persönlichen Verhältnisse mit thunlichster Beschleunigung auszustellen und beim Königlicben Ministerium einzureicben. Wir fordern daher diejenigen zur Zett hier wohnhaften Personen, welche um diese Beihülfe aus Reichsmitteln sich bewerben wollen, hierdurch auf, sich spätestens bis zum IS. I»»iH. bei uns zu melden und den von unS beauftragten Beamten die erforderlichen Angaben über die einschlagenden Verhältnisse zu machen. Leipzig, am 3. August 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Kock. Sckleißner. s Bekanntmachung. ALHrend der Beurlaubung deS Unterzeichneten ist Herr Major z. D. Derlohre« p FShrnng der Geschäfte deS Landwehr-Beznks-Commando Leipzig anher befehligt worden. Leipzig, dm 4. August 1871. vonSüßmilch, Oberftlieutenant z. D. Bekanntmachung. Der am I. August d. Jahr, fällige dritte Termin der Grundsteuer iß nach der zum Gesetze vom 7. März vor. Jahr, erlassenen AuSführungS Verordnung von demselben Tage mit Zwei Pfennigen ordentlicher Grundsteuer von jeder Steuereinheit zu entrichten, und werden die hiesigen Steuerpflichtigen hierdurch aufgefordert, ihre Steuerbeiträge nebst den städtischen Gefällen an 1,65 Pfg. von der Steuereinheit von diesem Tage ab biS spätestens 14 Tage nach demselben an die Stavt-Steuer-Einnahme allhier zu vezahlen, da nach Ablauf dieser Frist die gesetzlichen Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen. Leipzig, den 29. Juli 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Vr. Koch. Taube. Bekanntmachung. Da- 9. Stück des diesjährigen Gesetz- und Verordnungsblattes für daS Königreich Sachsen 1 bei »n- eingeaangen und wird biS runr 2t. August d. I. auf dem Nathhaussaale zur Ein jtzaahM öffentlich auShängen. Dasselbe enthält: Nr. 59. Verordnung, daS Regulativ über die Zollerleichterungen für den Handel mit fremden Weinen und Spirituosen betreffend; vom 3. Juli 1871. - 60. Verordnung, die Verlegung deS Feste- Mariä Verkündigung betreffend; vom 13. Juni 1871. - 61. Bekanntmachung, den zwischen Sachsen und Oesterreich wegen weiterer Entwickelung der Eisenbahnverbindungen an der Sächsisch-Böhmischen Grenze unter dem 24. Decembrr 1870 abgeschlossenen Vertrag betreffend; vom 7. Juli 1871. - 62. Decret wegen Bestätigung des EinquartierungSregulativS für die Stadt Reichen bach; vom 22. Juli 1871. - 63. Bekanntmachung, die Anleihe der Stadt Dresden betreffend; vom 26. Juli 1871. Leipzig, den 3. August 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. I>r. Koch. Schleißner. Hl. Bürgerschule. Der Unterricht beginnt wieder Montag den 14. August. Direktor vr. L1,»ri»«I»«»i'i». Nachdem ich in den hiesigen Reserve-Lazarethen II. und UI. (Pleißenburg und Turnhalle) vom Beginn des letzten Krieges an biS zu deren Wiederauflösung Ende Februar resp. März, und von den letzten Tagen deS April an auch in dem Reserve-Lazareth I. (Barackenlazareth) als nnlitairischeS Mitglied der betreffenden Lazareth Commissionen biS zum 1. dieses MonatS daS Commando zu führen gehavt habe, war mir unausgesetzt Gelegenheit geboten, die hochherzigen patriotischen Gesinnungen der Bewohner Leipzig- in Bezug auf Opferfreudigkcit in der Verabreichung von Liebe-gaben und Unterstützungen aller Art an d»e kranken und verwundeten Krieger, selbst auch der feindlicken Armee, kennen zu lernen, so daß ich bei meinem nunmehrigen Ausscheiden aus jener Function mich dringend verpflichtet fühle, öffentlich den wärmsten Dank dafür im Namen der in den obengenannten drei Lazarethen verpflegten Kranken und Verwundeten hierdurch auszusprechen. Wohl wenige StLdw des Deutschen Reich- dürfte),, gleichwie Leipzig, mit so voller Befriedigung auf die hervorragenden Leistvagen im Dienste der großen deutschen Sache zurückblicken können. Leipzig, am 3. August 1871. Meisel, Oberzollinspector, Hauptmann a. D. Bekanntmachung. Durch AeichSgesetz vom 22. Juni u. c. ist den verbündeten Regierungen deS Deutschen Reich- bie Summe rvn 4 Millionen Thaler zur Verfügung gestellt worden, um auS deuselben je nach Ledikstiiß den durch ihre Einziehung zur Fahne in ihren ErwerbSverhältniffen besonder« schwer «fichäbmter» Djffckeren, Aerzten und Mannschaften der Reserve und Landwehr die Wiederaufnahme ihn- Äraerlkchen Berufs nach Möglichkeit zn erleichtern. Die vnt?stützu"gen können, soweit über- hiwt die Mittel reichen, nur da gewährt werden, wo e- flchum eine« durch die längere Abwesenheit !»Heeresdienst hrrbeiwesührtev Verlust handelt, der die Wiederanfnahme deS bürgerlichen Berufs chae Hinziurilt einer Beihülfe unmöglich macht oder doch in hohem Grade erschwert. Für die Form Aus Stadt und Land. r. Leipstg, 4. August. Welche böse Unordnung jtir deutsche Verwaltung auf d«u französischen "'»bahnen zu bekämpfen gehabt bat, darüber i die in düsen Tagen veröffentlichte Nachwei- z der im Bereiche der Eisenbahn-Be- lirietr-C'ommisfion zu Straßburg am 1. Juli 1871 fehlenden Güter uud Gepäckstücke I drastischen Aufschluß. ES werden danach als feh lad rräamirt: 22 Lisa, bahnwagen mit Militair- effecte», 4 Wagen mit Gewehren, 3 Wagen mit Wmlhzegevstiivden, 1 Wagen mit verschiedenen Wann», 1 Wagen mit Weizen, 7 Wagen mit Achte», 18 Koffer mit verschiedenen Effecten, 4S -Pen ml Monturstücken, Gewehren, Medica- «uta, Porzellan rc., 151 Ballen mit Militair- rfsecta, Laster rc., 49 Fäffer und Tonnen mit dergleichen Gegenständen. DaS Abhandenkommen dieser Sachen Hai selbst sehr hochgestellte Persön lichkeiten betroffen, denn eS figuriren darunter 1 Me an den Großherzog von Weimar, ferner 18 Men mit Porzellan an daS Hofmerschallamt üanendma. Die Commandantur zu Leipzig er- scheiil mt I Kiste, 3 Koffern und 2 Ballen Effecten. * Leipzig, 4. August. Diejenigen Officiere, Aerzie rnd Mannschaften der Reserve und ?»»d»ehr, welche während deS letzten Krieg- > tm ßahue einberufen waren und denen die Wieder- l rufnahwt ihre- bürgerlichen Beruf- ohne Hinzu- ttitt einer Leihülfe im hohen Grade erschwert ist, »olle» die an der Spitze der gegenwärtigen j Ammer abgedruckte Bekanntmachung de- RathS »usern Stadt besten- brachten. * slripfig, 2. August. Aus dem Geschäftsbericht derueuruSächsischen FlußversicherungS- Gesellschaft in Leipzig ergiebt sich, daß da- letztvnfiofsene Geschäftsjahr trotz der Ungunst der KriegSnnguiffe und ungeachtet der gewaltigen Einflüsse rillt- strengen Winters ein befriedigendes ! Resultat geliefert Hab«. Tie Einnahmen beziffern stch auf überhaupt 24,549 Thlr., darunter 22,404 Haler Prämien-Ein nähme, 2535 Thlr. Zinsen rc. Dte Ausgaben betrugen 10,513 Thlr., darunter 8888 Thlr. Schäden und BerwinterungSkofien, der Reirkmag stellt sich somit auf 14,036 Thlr. beraul, von welchem, nach Abzug der Tantieme, Husen rc. 12,437 Thlr. zur Vertheilung bleiben, und ^z»ar zur Hälfte als Dividende für die Actiovaire mW zar Hälsie alS Rückprämie an die im Jahre g87V bei der Gesellschaft Versicherten. Diesem luß gemäß entfallen auf jede Actie 30 Thlr. *18 »ar. Dividende incl. 3', Proc. Reservefonds- ^ AnthnlSzinsrn und 29 Proc. Rückprämie. * 4. August. DaS altherkömmliche lechen hat gestern, begünstigt von einem Wetter, unter lebhafter Theilnahme der Menge in der oft geschilderten Weise Die Zahl der m Fischertrachlen gekleideten Theilnehmer, welche sich zu. einem stattlichen Zug mit einem Mustkchor an der Spitze vereinigt hatten und eine Anzahl Straßen der Stadt und Vorstadt durchzogen, mochte sich auf etwa vierzig belaufen. Der Wasserkampf, der sich auf der Insel Buen Retiro vollzog, hatte eine große Zuschauermenge herbeigelockk. * Leipzig, 3. August. Den beiden gestern vor dem königl. Bezirksgericht staltgefundenen Haupt verhandlungen lagen DiebstahlSfälle vor, in welchen die Angeklagten unumwundene Geständnisse abge legt hatten. In dem einen siel dem bereit- be straften Schieferdecker Friedrich Wilhelm P. auS Lindenthal zur Last, am 13. Juni d. I. auS einem auf dem Bodenraum der Stengel'schen Spritfabrik (Zeitzer Straße) belegeneu verschlossenen Latten- verschlag, in welchen er sich durch Aushebung der Thür auS den Angela Zugang zu verschaffen ge wußt hatte, zwei SpiruuSpumpeu im Gesammt- werthe von 100 Thlr. entwendet zu haben. ES traf ihn wegen einfachen DiebstaylS eine zwei jährige GrsLngnißstrafe uud Verlust der Ehren rechte auf gleiche Dauer. — In dem andern Falle Latte der bisher unbescholtene Schlofsergeselle Friedrich Ernst Sch. auS Hayna bei Delitzsch am 18. Mai d. I., nachdem er Tags zuvor einen gleichen, jedoch mißalücklen Versuch gemacht, mit telst mehrerer Nachschlüssel daS verschlossene Ge- schäftSlocal eines auf der Rilterstraße wohnhaften Pfandleiher- geöffnet und nachmals auS einem darin Vorgefundenen aleichfallS verschlossenen Glas kasten eine Mehrzahl Goldsachen im Gesammt- werthe von nahezu 70 Thlr. sowie einen auf 2 Thlr. gewürderten Regenschirm sich angeeignet. Sch. wurde «egen schweren Diebstahls zu 2 Jahren Zucht hausstrafe verurthcilt (er würde vor die Geschwo renen verwiesen worden sein, wenn nicht wegen seines völlig glaubhaften und die Befchulvigung vollständig umfassenden Geständnisse- dre dieSfalls gesetzlich zulässige Aburtheilung durch da- Bezirks gericht beschlossen worden wäre). Der ersten Ver handlung prä'idirte Herr GerichlSrath Ahncrt, der zweiten Herr GerichlSrath MannSfelV; m beiden war die Anklage durch Herrn Assessor von Wolf vertreten, alS Vcrthridiyer Sch.'S fungirte Herr Advocat G. Simon. * Leipzig, 4. August. Der Sänger Herr Schippers von Berlin, welcher für dle heutige Vorstellung von „Czaar und Zimmermann" be reits als Gast annoncirt war, zeigte der Direcffon am Abend vorher telegraphisch an, daß er nicht eintreffen könne, und mugle deshalb Herr Gura die betreffende Partie deS erwarteten Gastes über nehmen. ^ Lrisnig, 3. August. Bor etwa 14 Tagen wurde hier wahrend der Nacht in der Obermühle ein jedenfalls schon längere Zeit vorbereiteter Ein bruch unternommen, bei dem eS hauptsächlich auf den daselbst im Comptoir aufgestellten, größere Geldsummen bergenden eisernen Grldschrank abgesehen war. Die Diebe, welche anscheinend sehr vertraut mit dem Organismus solcher Geld- schränke gewesen sind, haben mit Aufbietung un endlicher Mühe den in der Fabrik von Herrn Karl Kästner in Leipzig gefertigten Schrank zu erbrechen gesucht ; es ist ihnen auch gelungen, die Schlagleiste von der Thür abzusprengen und ein über ein Zoll tiefes Loch einzuhauen, indessen die Thür und die Schlösser haben dem räuberischen Beginnen mit unbesiegbarer Festigkeit widerstanden, so daß die Diebe wieder unvernchteter Sache ab- ziehen mußten. f Dresden, 3. August. DaS Fest der Vogel wiese nimmt augenblicklich die Theilnahme aller echten Dre-dner Kinder in Anspruch, wenngleich auf der Wiese auch die Berliner nicht fehlen, welche alljährlich ein Extrazug hierherführt. In zwischen haven dieselben gemeinhin mit der ein maligen Anschauung genug, und nur weil Berlin einen hinlänglichen Vorrath von Vergnügungs süchtigen hat, ist der Vogelwiesen-Extrazug stereotyp geworden. Ander- ist eS mit den Dresdnern und den Dörflern der Umgegend, den der Krieg im vorigen Jahre daS Herzeleid oeS Ausfalls deS Festes ge bracht und die nun Heuer sich für die Entsagung doppelt entschädigen müssen. Vielleicht würde in dessen doch die Bogenschützengilde ihr Schützenfest nach und nach einschläfern sehen, wenn nifft v'ffere königl. Familie dasselbe alljährlich mit ih" '. Be suche beehren und damit eine gewisse Weihe ver leihen würde. Im Uebrigen macht da- Bolzen schießen Heuer noch einen komischeren Eindruck denn bisher; e- will doch so gar nicht mehr zu der Zeit der Züudnadelgewehre, gezogenen Kanonen, Mitrailleusen rc. paffen. — Von den Besuchern der Vogelwiese auS weiter Ferne, hat auch die Gewerbeausstellung unseres Handels- und Gewerbekammerbezirk- ihren Nutzen, wie denn auch der Brauertag u. dergl. ihr zu Statten gekommen war. Denn soviel des Trefflichen dieselbe auch bietet, dem Dresdner allein würde sie doch bald etwas Alltägliche- sein. Auch ist nicht zu leugnen, daß die Schaufcnster in den Straßen großer Städte, jetzt oftmals d<S Sehenswerthen an Kunst- und Jndustrieerzeugniffen bieten, daS in den Aus stellungen auch nicht bester geboten werden kann. Nur eine geschmackvoll geordnete Ueberstcht von Ge- werbSerzeugniffen, wie die in der Gewerbehalle in der Ostra-Allee, mag noch ihre Anziehungskraft üben. — Die Kunstausstellung auf der Brühl'schen Terrasse hat noch nicht viel mehr an Anziehungs kraft gewonnen. Fiedler'S in Tuest „Cairo" bildet noch unmer eine Perle derselben ; für Georgi Hier selbst, der dasselbe Wunder deS Orients unS vor Augen zu zaubern versucht hat, ein wahres Un glück. Wer möchte 1000 Thlr. für das letzte Bild geben, wenn er erstereS gesehen, trotzdem eS 5500 Thaler kostet! Wie nachtheilig die vorjährigen ! KriraSlnonate der damaligen Ausstellung gewesen, I ergievt sich aus der Einnahme von 1723 Thlr. 22 Ngr und dem Reinertrag von 40 Thlrn. 2 Ngr., während dieselbe 1869 2126 Thlr. 5 Ngr. mir einem Reinertage von 95 l Thlr. 29 Ngr. betrug. — Der Literarische Verein ist wegen der Gerichts-, Schul- und sonstigen Ferien jetzt sehr schwach besucht. In seiner letzten Sitzung wurde sein Mitleid durch einen Bericht deS L)r. Ferd. Stolle über das KrankheitSelend und was damit zusammenhängt, deS einst gefeierten Humoristen und Satyriker F. M. Oettinger lebhaft angeregt. Mag auch der Mann seit der Zeit, wo er seinen zu Leipzig berausgegebenen Charivari u. A. mit der jedesmal wiederkehrenden Anzeige „Herr von Sevlenitzki ist noch iminer Chef der obersten Cen- surhofstelle in Wien" die Lacher auf seiner Seite hatte, bis zu seiner Herausgabe deS „Moniteur deS DateS" vielfache Wandlungen durchaemacht haben, eS steht doch zu hoffen, daß die „Schiller-- fliftung" nur des Schiflstellerelendö eingedenk sein wird. — Wenn in Braunschweig der dortige BolkS-- freund wegen deS Artikels „Der Friede und das stehende Heer" mit Beschlag belegt worden, so be wegt sich unser „Volksbote" hier doch unbeküm merter. Nicht allein, daß er besagten Artikel un behelligt zum Abdruck gebracht, er macht sich auch täglich daS Vergnügen, die geringfügigsten Aus schreitungen von Unterosficieren und Soldaten als eine Handhabe zur Bespöttelung von deren Ver diensten um daS Vaterland zu benutzen. — Aus Dresden wird vom „Dr. I." ge meldet: Bezüglich der Begebung der neuen städtischen Anleihe, von der jetzt 2 Millionen emittirt werden sollen, hat der Stadtrath be schlosten, von 11 eingegangenen festen Offerten diejenige eines Consoriiums, bestehend aus der Sächsischen Bank zu Dresden, der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt zu Leipzig, Bleichröder in Berlin und Rothschild und Söhne in Frank furt a. M., anzunehmen, welche zu 100'/, Proc. die Anleihe und gegen eine Vergütung von Proc. die Auszahlung von auSgeloosten Obligationen und fälligen Coupons übernehmen wollen. Außer dem hat sich die Sächsische Bank erboten, solche Anlcihegelder, welche ihr von der Stadt vorüber gehend anverlraut werden, bei eimnonculicher Kün digung mit 3 Proc. zu verzinsen. Die Stadtver ordneten haben ihre Zustimmung dazu gegeben. — Bei der in Rußland wüthenden Cholera, welche die deutsche Grenze bereits überscbritten und in Königsberg schon mehrere Opfer gefordert hat, dürfte eS geboten erscheinen, daran zu erinnern, daß sich bei allen, in ihrem Verlauf so verderb lichen, oft schnell zum Tode führenden, epidemischen Krankheiten, wozu die Cholera unstreitig gehört, eine gründliche Desinfection als daS beste Präservativ erwiesen hat. DaS beste VorbeugungS- mittel gegen Cholera und andere Epidemien ist DeSinfection auS dem einfachen Grunde, weil dadurch Fäulniß und Verwesung unterdrückt und verhindert werden, Fäulniß und Verwesung aber
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