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Dresdner Nachrichten : 27.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186305270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-27
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.05.1863
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Mrtredaeteur Theodor Drobisch. Mittwoch, den 27. Mai 1863. "'L.' Dresden, dm 27. Mai. — « In der am Freitag im (Pudor'schen) Conservatorium abgrhaltenen theatralischen Abendunterhaltung kamen zur Auf führung: „Clementine", Schauspiel von Th. Hell, und das be kannte Lustspiel Kotzebue's: „Die Rosen des Herrn von Males- herbrs." Die Stücke gingen im Allgemeinen exact und gerundet von Statten, und hatten sämmtliche Darsteller vorzüglich gut memorirt. Im ersten Stück excellirte ein Fräulein Nolte in der Titelrolle, wenngleich sie im Pathos des Guten etwas zu viel that; Herr Stägmann als Graf Halburg war in Haltung, Sprache und Auffassung recht brav und berechtigt zu schönen Hoffnungen; Beide wurden durch die übrigen Darsteller: Frl. Zochrr (Gräfin Blumenfxsp), Herrn Rietz (Rath Müller) und Herrn Krieg (Benedict), hinreichend unterstützt. Weniger sicher ging das zweite Stück, obgleich auch hierin Fleiß und sichtbarer Eifer nicht zu verkennen war, und es bleibt nur zu wünschen, daß den Schülern der dramatischen Kunst öfters Gelegenheit geboten würde, sich vor einem größeren Zuhörerkreis zu zeigen. — s Zweites Theater. Die beiden Feiertage, welche einm so großen Zusammenfluß von Fremden bewirkten, hatten auch ihrm Einfluß auf die Kaffe des zweiten Theaters im Großen Garten Merkwürdiger Weise waren die Abendvor stellungen bester besucht, als die des Nachmittags, und zwar so besucht, daß buchstäblich kein Platz mehr zu finden war. Nament lich warm eS die Leistungen der Frau Braunecker-Schäfer, die ihre Anziehungskraft ausübten. Sie hat ihren GastrollencycluS beendigt und hinterläßt wie überall, so auch hier, ein gutes Andenken. Ich sah neulich die Genannte in dem Vaudeville „Die Regimentstochter." Freilich hätte sie eine andere Toilette besorgen können, aber man vergißt das Alles, wenn die Sturm töne ihrer Kehle durch die Räume klingen. Neben ihr war, wie man so sagt, auf dem Damm und der Held des Tages Herr Kretzschmar, als Kammerdimer der Marquise. Stürmischer Beifall und Hervorruf wurde ihm zu Theil; denn seine trockene Komik, die doch so viel Lebendigkeit in sich trägt, muß wirkm, muß packen. Ich habe einige Sperrsitzler und Logmbewohner lachen sehen, die gar nicht mehr zu beruhigen waren. Dagegen hätten die Herren Herrmann und Roßbach, obgleich ihre Rollen gerade nicht sehr leicht, aber in Bezug auf das Zusammenspiel wichtig sind, etwas mehr Wärme hineinlegen können, dieser Mangel wurde sichtlich fühlbar, bei Roßbach mehr als bei Herr mann. Wünschenswerth wäre auch, wenn das Orchester theils vor den Vorstellungen, theils in den Zwischenpausen etwa- thätiger sich zeigte. Das Publikum will unterhalten sein, und hört übrigens die Kapelle sehr gern; denn Herr Marcus ist ein strebsamer Künstler. Nur im Blech scheint noch eine Lücke zu sei». Ist die nicht auSzusüllen? — — Durchwandert man jetzt die Zwingerpromenaden, so erblickt man von der kleinen Packhofflraße aus eine höchst ge? schmackvolle Anlage: Die von dem Besitzer des Albertsbades, Herrn Ellezinguer. in seinem Gartengrundstück neuerbaute Wuh anstatt Struve'scher Mineralwässer. Nähet tretend wird man überrascht von der netten Ausführung diese- Gebäude-. Die solide Bauart in leichtem, gefälligen Style, die geschickt« Ver bindung der Wandelbahn mit einem hübsch decorirten,. währ- scheinlich für die schöne Welt bestimmten Salon machen einen freundlichen Eindruck, und überhaupt erscheint der ganze Trink- garten sehr angenehm, sowohl wegen seiner geschützten Lage als seiner geschmackvollen Ausstattung. Dazu kommt noch, daß den Kurgästen durch die Verbindung der Trinkanstalt mit der größ ten Badeanstalt Dresdens, sowie durch die in demselben Grundstücke befindliche Reintanz'sche Conditorei eine wesentliche Annehmlich keit gewährt wird. Das Publikum wird sicher dieses in so kurzer Zeit entstandene neue Etablissement mit freundlicher Theilnayme begrüßen. — Zur Nachachtung theilen wir unfern Lesern Folgende« mit: Um den Nachweis führen zu können, daß man «inen Gläubiger, welcher z B. Klage erhoben hat, befriedigt habe, genügt eS nicht, den Betrag der Schuld in einen Brief zu legen und diesen mit der Bemerkung, wie viel darin liege, auf die Post zu geben, hiernach aber den „Postschein", welchen man darüber erhalten hat. aufzuweisen. Der Postschein beweist ja nicht, daß wirklich soviel Geld im Briefe gelegen hat, att der Absender darauf geschrieben. Deshalb muß man daS Geld auf der Post einzahlen, was allerdings nur bei Beträgen bi« 50 Thlr. möglich ist. Der darüber ausgestellte „Einzahlungs schein" wird in der Regel gleichen Beweis wie eine Quittung deS Gläubigers liefern. — Heute wird der „Dresdner LiedrrkreiS" in Verbindung mit dem Witting'schen Musikchor in den schattig-grünen Räu men der großen Wirtschaft des k. großen Garten- ein Vocal- und Jnstrumental-Concert geben. — Befreundete Hand schreibt uns: Das Hau- oder Häuschen mit der Schrift „karva seä mea" und darüber eine Schnecke mit dem Häuschen befindet sich in Neustadt im Kirch- gäßchen und gehört der Nagelschmied Schwenke'schen Familie. Den alten Schwenke, welcher da- HauS i. I 1814 besaß, habe ich gut gekannt und mit ihm in genagelten Geschäften zu thun gehabt. Zu dieser Zeit ward mir von Augenzeugen er zählt, daß nach einem Brande deS gedachten Hauses dieser alte Schwenke mehrmals Sonntags nach der Kirche an einem Tisch chen in der Allee gesessen und in eine vor ihm stehende Büchse um milde Gabm zum Wiederaufbau seine- Hause- gebeten habe. Dieses Curiosum fiel mir beim Lesen der „Nachrichten" wieder ein und ich denk«, eS wird Ihnen als „Nlterthümler" einigen Spaß machen. Weiter hat eS keinen Zweck. — Am 23. Mai Nachmittags wurde in dem „Colosseum" zu Leipzig, einem -u Tanzvergnügungen bestimmten Locale mit mittelmäßigem Saale, eine Arbriterversammlung zum Zweck der Constituirung de- „allgemeinen deutschen Ai beiter Vereins" abge» halten. ES waren in dieser Versammlung außer Leipzig und Dresden noch mehrere andere Städte Deutschlands durch Ab geordnete vertreten, im Ganzen war sie aber nichj sehr zahlreich besucht, in welchem Mstänvk ein durch Leipzig reisender Frem-
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