Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 31.05.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186305314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630531
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630531
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-05
- Tag1863-05-31
- Monat1863-05
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.05.1863
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ersch. tSal.Morg 7 Uhr. Inserat« werden di- Abends 8, Gönnt, bi« Mittag» 1L Uhr angenom men in der Expedition r Marienstraße IS. ritm.'f n« ' 1'!'^1 ^ ' ' ' I «bonnement Viertels bet umntaetdlicher iirstruua «i» Hau«. Dur» die K Post viertel, jährlich rr Rgr. Einzeln« Am»« mnn 1 Ngr. Hageßkatt für UnterhaltMü und Geschäftsverkchr Mitredacteur: Theodor Drobisch. M« »51 Zimittag.den 31. V!al1863. Anzeigen i. dies. Blatte, da- zur Zeit in 7508 Srempl ^rE^w^fi^den^Une erfolgr«>cbe Verbreitung. Dresden, dm 31. Mai. — Seine Majestät der König haben dem Hofrath, Pro fessor vr. Constantin Tischendorf zu Leipzig, zeithcrigem Ritter des Albrechtordens, das Comthurkreuz II. Clafse des gedachten Ordens verliehen. — 4 Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 30. Mai. Einer jener minder interessanten Fälle kommt heute zur Verhandlung, wie sie häufig-die Richter beschäftigen. Es han delt sich um einen Diebstahl, den der Handarbeiter Johann Friedrich August Holst verübt. Holst ist ein junger Mann in den 20er Jahren, hat beim Leibregiment brav gedient und eh- renvollen Abschied erhalten; dennoch aber schon Bestrafungen er litten. Er ist einer jener Alltagsmenschen, der die Vorkomm nisse des Lebens, wie sie gerade eintreffen, auf sich einwirken läßt. Aermlich gekleidet steht er vor uns. unbeweglich hat er sich gegen die Richter festgestellt, seine Baßstimme predigt ganz offene Geständnisse. Vor ihm liegen auf dem bekannten kleinm Tischchen alle die Sachen, wenigstens soweit sie wieder erlangt werden konnten, die er gestohlen. Sein Unglückstag, oder viel mehr verhängnißvoller Abend war der 10. April 1863 — der Schauplatz seiner That ein Neubau auf der Blumenstraße. Es liegen überhaupt mehrere Diebstähle vor. Erstens hat er am genannten Tage aus einem Schränkchen, das dem Maurer Au gust Schubert gehörte, eine Jacke, 15 bis 20 Kuhkäse, ungefähr 20 Stück Eigarren und eine Flasche mit 3j Kannen Schnaps genommen Die Kuhkäse sind verzehrt, die Schnapsflasche steht auch leer vor uns. Das Schränkchen soll nach der Behaup tung^ des Zeugen verschlossen gewesen und von dem Angeklagten aufgebrochen worden sein. Letzterer giebt das nicht zu. Aus einem Kästen hat er noch drei eiserne Keile gestohlen, dem Mau rer Carl Gottlieb Büttner eine Säge, dem Maurermeister Kluge eine Haue, einem gewissen Thieme eine Jacke, einem Andern ein Schurzfell und noch einem Andern eine Axt. Das gesteht er Alles zu. Die 4 Zeugen machen ihre Aussagen und neh men das, was von dem Gestohlenen gerettet ist, in Empfang. Zum Schluß kommt noch ein anderer Diebstahl zur Sprache, den Holst am 2. März verübt. Dort gab ihm eiyer den Auf trag, Kohlen in der Stadt auf einem Handwagen herumzufah rcn und sie zu verkaufen. Das that denn auch Holst, aber nicht im Sinne des Auftraggebers, sondern in ganz anderem Sinn. Er verkaufte die Kohlen und behielt da» Geld für sich. Den Wagen fuhr er nach Friedtichstadt und überließ ihn dort seinem Schicksal, wenn er ihn nicht etwa auch noch verkauft hat. Im Uebrigen log noch ein alter Rock und ein Korb auf dem Wagen. Er meinte: „Den Wagen Hab ich stehen lassen I - ich war froh, daß ich die Kohlen verkooft hatte" Auch diesen Diebstahl gesteht er zu, bis auf das Verkaufen des Wa- gmS, davon will er nichts wissen Ein Vertheidiger fungirte nicht. Herr Staatsanwalt Heinze ging noch einmal kurz auf die Art und Weise der Diebstähle ein und beantragte schließ« lich die Bestrafung des Verbrecher», die auch angemessen erfolgte. Holst, schon einmal Bewohner de» Arbeitshauses gewesen, wird nunmehr ein Jahr in Waldheim verbringen. Merkwürdiger Weise hatte Holst einen Nock an, dessen Aermel in der Nähe des Ellenbogens schon zu Ende waren. Wer mag den -uge- schnitten haben? — — In der Zeit vom 1. Pfingstfeiertag bis mit Freitag wurden im zoologischen Garten an Entree für verkaufte 9997 Billets i 5 Ngr und 2179 s 2 Ngr. für zusammen 12,176 BilletS 1811 Thlr. 13 Ngr. vereinnahmt, wovon auf dm 2. Pfingstfeiertag allein -1255 Billets ä 5 und 948 « 2 Ngr. mit 772 Thlr. 11 Ngr. kommen. — Neuangekommen sind: eine Anzahl Schnepfen, Limosen, Kiebitze, Kampfhähne u. dergl M.. sowie ein afrikanisches Schaf. — Der schöne Löwenzwinger mit dem prächtigen Löwenpaar erregen fortwährend da» größte Interesse — Die zu Bischofswerda eröffnet« Gewerbe«Ausstellung, welche daselbst ein um das Gemeindewohl verdienter Mann, d« Herr Senator Friedrich Wagner ins Leben gerufen, erfreut sich einer solchen Theilnahme, daß man bereits bis vorgestern Abend 2800 Besucher zählte. Ein freudige- Gefühl ergriff Referenten dieses, als er in den sieben geräumigen Zimmern des Rathhau- ses d,e Erzeugnisse des Gewerbfleißes sah, die fast durchgängig einzig und allein aus dem Städtchen Bischofswerda hervorge gangen und rühmliches Zeugniß ablegten von der Geschicklich keit und dem Fleiße seiner Bewohner. Besondere Aufmerksam keit erregen die Tuche und Croisee au» den Fabriken von Herr mann und Sohn und G. Großmann's Söhne, während noch sieben Tuchmacher aus Bischofswerda sich gleichfalls rühmlich mit Ausstellung ihrer Fabrikate beiheiligt. Vor Allen aber traten die erstgenannten renommirten Firmen vortheilhast her vor Beim Einwitt in die Leinwandstube fanden wir viele Frauen und Mädchen, deren Herz lachte bei dem Anblick der herrlichen Weben. Damast zu Ueberzügen, Servietten, Tisch tücher, Bettzeug, Handtücher, Drell und Jnlet, Alle» mahnt an Ausstattung und Einrichtung einer HauSwirthschaft und die Firmen: G. T. Stübner, C. A. Stoß, zu Bischofswerda, wie I. G. Schäfer's Sohn in Neukirch. bewährtest/stch als wackere Vertreter ihres Faches. Im ander» Zimmer hatten 1i>ie Kürschnermeister Heinrich Hoppstock, I. Fickert und Robert Reichenbach Erzeugnisse ihrer Thätjgkeit in Bisam- Garnituren. Pstz-Kuttchen, Jagd-Müffen und Meisepelzen zur Anschauung gebracht, worunter wir Reisepelz« im Preis V»»S2 bis 38 Thaler bemerkte». Van den Lohgerbermeistern war Friedrich Rätze der einzige Vertreter^ welcher mit Ziegenfellen, einer Wildhaut, einer Waschhaut und 10 Stück braunem Kalb leder seine Wirksamkeit verkündete. Ein alter FibelperS sagt: „Ein toller Wolf in Polest fraß den Tischler sammt dem Win. kelmaß " Vor Meister Carl Grunze! würde er aber jedenfalls Refpect gehabt haben, wenn er dessen Mahagoni-Secretär er- blickt hätte, der bei vortrefflicher Arbeit nur fünfzig Thaler Alle Achtung aber vor dem Elfenbeinschneider Armand -richsohn, dessen Kunstsächen in Kronleuchter, Sessel «üb EchweinSfüßen, geschnittene Schreibezeugtz u. s. w. vielleicht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite