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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187107256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710725
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710725
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-25
- Monat1871-07
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.07.1871
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Orschetut täglich früh 6'/, Uhr. «s «IPt-ttt»» IrhaimiSgaff« 4/ü. Nebacteur Fr. Hüttner, -snchftundr d. Rcdattion leom-,« »o, n—>r Udr L>t»it!a,« «ou 4—b Udr. der für die »Schft- Nummer bestimmtm tu den Wochentagen WZ Uhr Nachmittags. ripMer,Tageblatt Anzeiger. Amtsblatt d« Königs. Bezirksgerichts and des Raths der Stadt Leipzig. R«U«ge Ad«»»r«t»t»»rrt» «erteljährlick , Tblr 7'/, «flr , tncl. Brmgerlobn 1 Thlr. 10 Ngr. Inserate dir Spallzeile 1'/« Ngr. Lectarne, unter d. 8edactto»»siltch die Spaltzeile 2 Ngr. Filiale Otto Klemm. Universitätsstraß« 22, Loral-Comptoir Hauistraße 21. K 20k. Dienstag den 25. Juli. 1871. Mo?, I.. isev, lelrü . einem, bittet h., m>ng«r.i e tthr», eine s wenig fohlen. an. anung, bach tL oähnie I, fall- vo<t, lzeichvcia, tvun«. vlae lig, nb Ke war vurlt I » uschen. straße ZS ztaelt. !c stat!fioda-i werden ftemdl sch-, ^fs»tl «taock. Versammlvig^ >»t»n«l. orstaat. Sillet- str M- i nehmen. V V.s ML V V lwmlli t, Pfafscndotsn^ ibermeuter. S zeige ich W-> k- Bekanntmachung. Mil Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir beschlossen, den hier wohnhaften LandwehrmLnnern und Reservisten, welche während des FeldzugeS gegen Frankreich zum Dienste einberufen gewesen sind, ohne Unterschied der Truppe, zu welcher sie gehören, jedoch mit Ausnahme der notorisch nicht bedürftigen, eine Gabe von 12 Thalern für den Kopf zu gewähren. Wir fordern daher Diejenigen, welche an dieser Ehrengabe beteiligt zu fein wünschen, hierdurch is, ihre Meldungen in den Stunden von 9 Uhr BormittagS bis Mittag- 12 Uhr und Nachmittag- ! 3 bi< 6 Uhr im Quartieramte auf dem Rathhause und zwar bi- zum 12. August d. Ä. zu »irten. — Leipzig, am 20. Juli 1871. Der Rath der Gtadt Leipzig. Schleißner. vr. Koch. Bekanntmachung. Bekanntmachung. Die unentgeltltche Inrpsung der Tchn»po«ke« wird allen unbemittelten, in hiesiger Etadt wohnhaften Personen jeden Alter-, namentlich auch schon früher geimpften Erwachsenen zur Revaccination hiermit anaeboten, und soll bi- auf Weitere- jeden Mittwoch Rachnrittag- »»» L—4 Uhr t« Büffetfaale de- alte» Theater- ftattfinden. In Berücksichtigung der z. Z häufig vorkommenden Pockenerkrankungen fordern wir da- betyeiligte Publicum auf, von vorstehendem Anerbieten fleißig Gebrauch zu machen. Leipzig, am 27. März 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. Jerusalem. vr. Koch. Jerusal IV. Bürgerschule. Mit Genehmigung der König!. KreiSdirection zu Leipzig werden die Sommerferien in der Bürgerschule drei Wochen dauern. Earl Böhnre, in vie. Dir. cdeldenkende Menschen sich veranlaßt sähen, das Beispiel des Briefstellers nachzuahmen, vielleicht gar zu gedachtem Zwecke einen Verein zu bilden, damit ein gutes Werk geübt werden. Der Schulunterricht beginnt Montag den 14. August. »ukheit als wtl heurell geliebt»! npfangene» Pol die ehrende de»! clor Westerholz m und College», > and inSkesonden I ckhau- am Arrbt I danken tiefe» nebst Tockin. emperaiur ves Waster« ,S«. . Full 17'.! Hetzet hin pnd thuet desgleichen! Durib die Störungen, welche der Krieg in bürgerlichen Berhältnisie der zur Fahne Ein- iseiikn gebracht hat, sind in besonders empfind- ,,nWeise die Studirenden unserer Uni- dkrfiliten betroffen worden. Während die Angehörigen aller anderen BerufS- kise die Zeit der Ausbildung für ihren Beruf in Regel bereits hinter sich hatten, als der Ruf (rahne an sie erging, standen die Studirenden b mitten in jener Borbildung, und zwar inner alb einer solchen, die nur durch angestrengte und usammenhängende Geistesarbeit zu einem ge- »ügcnden Ziele zu führen vermag. Aus dieser Idängkrit sind sie auf fast 3 Semester heraus ge rissen worden, oder, wenn man die voraus ge gangene Lbdienung des FreiwilligenjahreS, die für nfsenfchastliche Studien kaum Zeit übrig läßt, MMechnel, auf 5 Semester! Die Höhe dieser Ziffer tritt besonders deutlich hervor, wenn man rwägt, daß die gesammte Studienzeit durckschnitt- " > ans 7 Semester berechnet zu werden pflegt; Mgen Männer haben also au- der wichtigsten rtode ihres Leben-, der der Berufsbildung, verloren! Bei solcher Sachlage ist wohl der Sunsch gerechtfertigt, daß ihnen, wenn sie nun i den Studien heimkehren, nicht auck noch die Mlichkeit, dieselben wieder aufzunehmen und das bersäumte nachzuholen, durch Mangel an Extstenz- lutlcln genommen werde. Bei Manchen ist dies der Fall; sie, die so wacker mit gefochten, > sich in die schmerzliche Lage versetzt, den ählten Beruf vielleicht aufgebtn zu müssen, die Einbringung der ihnen im Dienste deS unlavdeS entzogenen Zeit ihre Mittel übersteigt. RuS wohlwollender Erwägung dieser Verhält- üfse ist wohl der Entschluß eines hochsinnigen UlbürgerS unserer Stadt hervorgegangen, r gestern dem Rector unserer Universität, Herrn ros. vr.Zarncke, die Summe von 300 Thlr. jüberwiesen hat, um dieselben für die auS dem Kriege Ihemgekehrten Studirenden zu verwenden. Wir jhaten Gelegenheit gehabt, den Brief einzusehen, «i> dem die- geschehen ist, und wir können eS uns »übt versagen, einige bezügliche Stellen auS dem- i als Zeichen einer edlen, nachahmungSwerthen jGesinnung mitzutheilen. Der Brief lautet: „Verehrter Herr Professor! »Auf der Reise nach R. .. begriffen, la- ich jtmzekml m der mitgenommenen Nummer der »üg. Ztg." von Ihrer Berwendung für die ziger Studenten, welche an dem Kriege theil- »men haben, in Bezug auf Unterstützung als ästen rc. Mit den hier einschlaaenden Ver güssen bin ich ganz unbekannt, aber ick hatte schon früher die Frage gestellt, ob es nicht ischeu-werlh sei, daß für Manchen, dessen Slu- »so lange unterbrochen worden sind, selbst ab- sehen von Verwundungen und daraus herrüh- »der körperlicher Behinderung, auf privatem 'ge, auf welchem auck Anderes geleistet worden, bmS geschehe. Aber ich bin zu alt und zu wenig im Zusammenhänge mit Solchen, die der- >en wohl unternehmen, und war außerdem l 1 Monaten meisten- unwohl, zuletzt sehr übel, sind schwieg. „Am, aber geht die Sache mir wieder durch »lkps und ich möchte gern jedenfalls, wenn licht- Besseres thun kann, mein Geldschärslein zu solchem Zwecke beitragen. Vielleicht haben »dere längst LehnlicheS gethan, hoffentlich ge letzt e- fortan. Ta entschuldigen Sie eS wohl »blich, wenn ich mick damit an Sie wende, Ihnen 300 Thlr zur Verfügung stelle, zahl st« »Kinken Sie also selbst geeignete Berwendung, er bildet sich ein Verein zum gedackien Zwecke, sind Sie herzlich gebeten, meinen Beitrag, aber »nym oder böchstenS unter Chiffre.. ., mit unler- «rsen zu losten .... Mit bochachiungsvoller Empfehlung u. s. w " Die vermuihurg tes Briefsteller-, doß„Ardere '»gft AkhnllckeS gethan", triff', soviel wir gehöit ko, nickt zu. doch wollen wir wünschen, daß 'die,weile Hälfiekes EoNeS bewShie: „hoffent geschieht es fouau." Jedenfalls würde, wenn Neues Theater. Leipzig, 24. Juli. „Die Jüdin", die fünf- actige Oper deS französischen Componisten Halevy, wurde bei Gelegenheit deS Debüt unseres Bassisten Herrn Reß dem Staube des Archivs entzogen, auch die Wiederholung deS trotz einiger Triviali täten gehaltvollen und dramrlisch bedeutenden Werkes verdankten wir gestern dem Zufalle eines Gastspiels. Nur sehr gute Theaterdirectionen sehen bereits rechtzeitig im Entwürfe des Opernrepertoirs das Eingreifen von Gcstspielen vor, die Mehrzahl hat, wurde nur die Liebe zum Kinde und der ge- der anderen nimmt keinen Anstand den wohlge- j meine Sinn am „Geschäfte" gedeckt. Für Kraul, regelten Verlauf von mit künstlerischer Ordnungs- Wallbach, die plötzlich erkrankt war, trat un liebe gepflegten und für eine sichere Wirkung vor-j vorbereitet Frau Re in hold ein und führte die bereiteten Opernvorstellungen einmal im Laufe deS j Partie der „Eudopia" in einer anerkennenSwerchen Leipzig, den 24. Juli 1871. leichter Verbindung dem Organe entströmt, so an genehm und lieblich zu hören, daß man wie unter dem Banne einer freundlichen Naturerscheinung dem golvenen Klang entzückt entgegenlauscht und willig zu übersehen, daß der Sänger, wie er selbst wissen wird, noch viel zu lernen hat. Gestern war übrigens der Bortrag deS Herrn Lederer sehr eingehend ausgearbeilet und der Gast suchte er sichtlich den Pflichten eine- charaklerisirten Gesanges gerecht zu werden; für Art und Wesen freilich des rachsüchtigen, ckristenhassenden Juden fehlen der Stimme des Herrn Lederer, die ein angeneh mer. liebenswürdiger Klang auf Schritt und Tritt begleitet, die Farben, auch durch das Spiel, bei dem Herr Lederer einige unangenehme und für den Eteazar zu jugendliche Manieren zu beseitigen E. Herr»»««», 28. Werner. Jahres wenigsten- mit einem chaotischen Provi sorium abwechseln zu lassen, bet dem, wie jetzt bet un- der Fall, die Krage eine- tüchtigen, umsich tigen CapeUmetsterS und aller Mitwirkenden in übermäßig gesteigerten Anspruch genommen werden müssen, um den beklagenswerthen Eindruck dilet-. lantischer Lüdrrlichkeit so gut als möglich fern zu durck Herrn Ehrke besetzt, halten. Gastspiele, wie da- im vorigen Jahre von Stägemann absolvirte, sind einem Theaterinstitut künstlerisch fördernd, der Anblick fördernd, der Anblick eines eckten Künstlers wirkt anspornend und begeisternd auf Die, welche mit ihm den Beruf theilen, daS Publi cum, welches sich an einer fertigen Kunftlnstung erfreut, trägt da- Bild davon im Herzen und verfeinert und veredelt darnach seinen Maßstab für alle Zeiten. Die beiden fremden Sänger, welche in den letzlvergangenen Wochen unser Bühnen schifflein stottzumachen mitgeholfen haben, boten als wesentliche-Anziehung-mittel wunderbar schöne Stimmorgane, deren Genuß uns verschafft zu haben gewiß Jeder der Direktion dankbar nachrühmt. Der Reiz deS Pikanten, der al- leitendes Princip über haupt weniger in die Kunstballe gehört als für die Productwuen, so zur Meßzeit in einiger Ent fernung vom AuguftuSplatze ihre Zauberkraft Haupt» säcklick auf Provinzialen üben, darf aber die Direktion nicht so weit von einer noblen Kunstge sinnung entbinden, daß alle übrigen Bedingungen künstlerisch lobcn-werther Operuaufführuugen in Frage gestellt werde». LS bleibt durchaus be dauerlich bei einem Operninstitute wie da- Leip ziger, die Borstelluugen zwischen Güte und leid licher Mittelmäßigkeit dem guten Glücke preis ge geben hin und her schwanken zu sehen, und nur den aufopferungsvollen Bemühungen de- Herrn Mühldorser, an dessen Kräfte ganz exorbitante Anforderungen gestellt werden, nur der weit be kannten Trefflichkeit und Schlagfertigkeit unseres Orchesters haben wir es zu danken, wenn die nicht zu entschuldigende Nonckalance in rechtzeitiger Borbereilung der diesmaligen Gastspiele sich nicht empfindlicher straft, alS die- bis jetzt durck un- ickere oder fehlerhafte Einsätze einzelner Dar- leller, rhylhmiscke Ungenauigkeilen in den Ensemdle- ätzen und andere weniger auffällige Störungen xr künstlerischen Produclionen geschehen ist. Wir ehr die Achtung gegen daS Kunstwerk dermalen vor den Rücksichten gegen den Gast verduften kann, daS war in der gestrigen Aufführung der „Jüdin" deutlich zu ersehen. Die Form, in welcher uns diese Oper, obgleich deren vom Componisten gefundene glückliche Gestaltung sich so dem Musik drama nähert, daß sie sacrosanct sein müßte, gestern aeboten wurde, war nicht mit künstlerischen Händen bemessen, die Schnitte und Kürzungen waren in solcher Rücksichtslosigkeit gegen die Schönheit de- Werkes, mit so wenig feinem Sinne vorgerommen, daß man maliiios von einer Eleazaroorstellung mit Ballet sprechen kann, ohne mit dieser Bezeichnung der Wahrheit zu viel Abbruch zu thun. Herr Lederer, dem die Opfer gebracht worden waren, sang den ..Eleazar" und euiwickeUe bei der Wieder gabe dieser Partie wiederum die Fülle vorn.ff tcker Eigenschas'en, die ihn alS Säng-r zu Rus und Eh»en gebracht haben. Abermals war eS der Weise dmch, die selbst nach vorhergehenden Proben hatte zufriedenstellen müssen. Die übrjgen Rollen waren wie früher: „Recha" durch Fräul. Bosse, „Leopold" durch Herrn Weber, besonders gut der Cardinal durch den gestern ausgezeichnet bei Stimme befindlichen Herrn Reß, „Ruggiero' Aus Stadt und Land. * Leipzig, 25. Juli. Zur Aufklärung de- Um standes, daß in der kathol. Hofkirche zu Dresden und in der kathol. Kirche zu Leipzig am 31. Juli zu Ehren des Stifters de- Jesurten-Ordens die Abhaltung eines feierltzhen Hochamt- ange ordnet worden, bemerkt daS Kathol. Kirchenblatt für Sachsen Folgendes: Es ist allerdings wahr, aber auch kein Geheimniß, daß der katholische Gottesdienst sowohl in Dresden als in Leipzig zunächst von Mitgliedern der Gesellsckaft Jesu wieder cingefüh« und von denselben btS zur Auf hebung des Orden- ungestört verwaltet worden ist. Aus jener Zeit stammt auch in den beiden genannten Kirchen die kirchliche Feier der 3 Ordens tage deS heil. Ignatius, des heil. FranciScus Laverius und des heil. Joseph DaS an diesen 3 Tagen herkömmlich gehaltene Hochamt wurde auch beibehalten, als die katholische Seelsorge in Sachsen später auf die Weltpricher überging, und besteht seit mehr als andcrthalv Hunden Jahren heute noch; einmal darum, weil die katholischen Kirchen auch in ihren besonderen kirchlichen Feier lichkeiten möglichst konservativ find, andererseits darum, weil die Heiligen JgnatiuS und Frauci-cuS nicht blos Heilige für den Jesuitenorden, sondern Heiliae für die ganze katholische Kirche sind «nv alS solche von der katholischen Kirche auf der ganzen Erde verehrt werden, wie ja auch auS dem selben Grunde das Hochamt am Feste de- heil. Joseph beibehalten worden ist, obwohl derselbe bekanntermaßen nicht dem Jesuitenorden ange- hört hat. F Leipzig, 23. Juli Gestern hielt die „Turner- Feuerwehr", welche sich selbst aufgelöst hat, ihre letzte Kneiperei in Zahn-Restauration. Der dazu bestimmte Saal war freundlich und dem zu feiern den Abschiede angemessen decorirt; so waren z. B. an den Wänden Anschläge angebracht, welche an die Wirksamkeit der Feuerwehr erinnerten und die halb humoristischen Art die Situation in ihrer ganzen Klarheit dar, und deutete an, daß es immer bester sei, sich aufzulösen, als sich selbst auflösen zu lasten. Die darauf folgenden Redner Selt- mann, Dietrich rc. bewiesen, daß sie den Moment in seinem Ernste erkannten, und sie deuteten namentlich auch darauf hin, welch' ein schönes Stück ihrer Jugend mit dieser Epoche abschließe. DaS ganze gemüthliche Beisammensein verlief in der würdigsten Weise, und wahrhaft rührend war der Entschluß der Mitglieder, der sich im Verse eines Liedes recht klar aussprach: „Wir bleiben treu dem Geist ergeben, der ohne Furcht und unbe wegt für ein bedrohtes Menschenleben das eigne in die Schanze schlägt" :c. Das Geld der Casse fällt zur Hälfte an den Leipziger Turnverein, der auch daö Inventar erhält, und zur Hälfte wird es unter die Mitglieder nach den Dtenstjahren vertheilt. V—8. Leipzig, 24. Juli. Der gestrige Tag war für unser benachbartes Gohlis ein freuvenrrtcker, da an ihm das Schulfest gefeiert wurde, um dessen Einrichtung sich namentlich Oberlehrer Lotze nicht geringe Verdienste erworben hat. Nachmittags nach 2 Uhr begann der Auszug vom Linvenplatze aus nach der Festwiese, welche sich am Rande deS WaldeS befand und einen recht geeigneten Platz darbot, obgleich die Sonnenstrahlen in der ersten Zeit eine mehr als wvhlthuende Wärme ent wickelten. Der Zug selbst gewährte wahrlich einen herzerfreuenden Anblick; die festlich gekleideten Kinder, mit Fahnen, Kränzen rc geschmückt, waren in Claffen abgetheilt ; jede Elaste hatte ihre be sondere Farbe, und wurde von ihrem Führer be gleitet. AlS die kleinen Festgenoffen (780 Kinder) auf dem Platze angekommen waren, wurden sie mit Kuchen und Bier bewirthet. Nach dieser Er frischung bildeten sie einen Kreis um die Tribüne, um der Weihe einer Fahne beizuwohnen, welche von Fräul. Minna Pardubitz in vortrefflicher und Dank verdienender Weise hergestellt worden fft. Die Weihrede hielt der Pastor I)r. Seydel, welcher in schwungvollen Worten die Devise der Fahne: Fromm vaSHerz, rüstig das Leben, ewig jungdaSStreben! auSlegte. Hierauf überreichte mit einer kurzen, angemessenen Ansprache Ober lehrer Lotze den Kindern die Fahne und ein Knabe sprach im Namen der ganzen Kinderschaar Freude, Dank und Gelübde auS. Nach diesem Weiheacte vertheilteu sich die Kinder auf die einzelnen Spielplätze und bald entwickelte sich die Freude deS Spiels allenthalben in der lustigsten Weise. Vogelschießen und Vogelstechen, Ballwerfen, Reifen spiel, Kranzstechen, Sackhüpfen, Topfschlagen wech selten mit turnerischen Freiübungen ab, und später entzündete allgemein« Heiterkeit ein Concert, wel ches von den Elementarschülern auf allerlei Instru menten (jeder Knabe haue ein Instrument mit einem Ton) auSgeführt wurde. JlluminalionSzug und Feuerwerk bildeten den Schluß deS Festes, um welche- sich außer dem bekannten Kinderfreunde Gesell noch 40 Comitemitglieder und eine Anzahl liebenswürdiger Festordner,nnen verdient machten, wofür ihnen in der That Dank und Anerkennung gebührt. r. Leipzig, 24. Juli. Am Sonntag Nachmittag beging der Turnverein in Plagwitz sein zehnjährige- Stiftung-fest. Nachmittags 3 Uhr zog die muntere Schaar der Turner mit Musik- und Fahnenbegleitung nach der an der verschiedenen Feuer bezeichneten, bei welchen der Elster gelegenen Festwiese, wo sick nach und nach Verein thätig gewesen war, welcher übrigens in auch das Publicum sehr zahlreich einfand. Dem der letzten Zeit noch 140 Mitglieder zählte Ter Besuch dieses Abschied--CommerS war ein sehr vom Plagwitzer Gesanaverein „Concordia" aus- gesührten EröffnungSgesang folgte die von Herrn zahlreicher. Es Hallen sich so viele Mitglieder Oberlehrer Engler gesprochene Festrede, aus welcher und Gäste eingefunden, daß Einige sogar im Hofe s man unter Anderem entnehmen konnte, daß der Platz nehmen mußten. Die für den CommerS Plagwitzer Turnverein selbst während der jüngsten bestimmten Lieder enthielten eine ernst-heitere, in' kriegerischen Ereignisse, die nickt weniger als 23 daS Gewand der Poesie gekleidete Geschickte des seiner Mitglieder zu den Waffen riefen, fleißig Verein- und erregten theilweise große Heiterkeit, ! sortgeturnl hat und gegenwärtig 70 Mitglieder z B. daS Schlvß'ied: , Nun so wären wir denn zählt. Die F strebe gipfelte sich in einem Hoch schließlich — merkst du wohl? an dem Ende unserer auf das geeinte deutsche Vaterland und die deutsche Bahn — merkst du wohl?»c." Unter den Rednern Turnerschast. Die nächstvem vorgesührten Frei- welche den bereuisamkn Augenblick würzten, ist. Übungen waren hübsch ausgewädlt und gingen im zue,st Oswald Fader zu „einen, welcher auch Ganzen trefftick von Scatien. DoS Riegeniurnen in Adwejenheil deS HaupImanneS vie ganze Sache erstreck'e sich ans Reck, Barren, Pferd und Welt weit schallende, roll« Lou, der ruuv uud glatt iu I lcüei«. Er Prlltr in seiner ihm eignen halb ernsten, springen; da- Turnen der Vorturner samml erster
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