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Dresdner Nachrichten : 08.11.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-11-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186711081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671108
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-11
- Tag1867-11-08
- Monat1867-11
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.11.1867
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Freitag. 8. November 1887. r««g. bi» zum 15. > instellt, so kan«I ft zuschreib«,. »de! d e besteht nur t»I guten That. SIL Swölste« Jabrg. lodie: «turleft». Hauü abllt»! . : von sich siößt^ ehrlich nennt, »iös. öntgssir., wird l erinnert, 13 mehr. , Madame »Ix >e em dreimal heutigen Wie müthltchku > Saude. Giüßen beinah« innigst gebeten. 1». Vb nun! ) bld. hilf. w. -. Tr. A. Bekannten de» ne»»ka ein herz- 1^67. -artman«. iir Ou.8l»vk » latt aonsfeste w»»rde. i d>s Vormit- em Schloßberg, unrniltelbarster , flottweg ge« daß diese, un- cht zu rechts«-it? eines unserer - ;e unter den meinste Entlü- aß manche von andere auf den Wir glauben j Kenntniß von v hatte, wollen ^ werlhen Geist- wiffen, daß sie, ttarbeiten durch gen li>ß, wa ren» Aergerniß n Johanngeor- veil übergeben: 15 Ngr. Unge> i. IO Ngr. Frau A. S. 31 ein Ü.C ein Packet oer III. »Semein- Packet. B. S. ecsgl. ».5Ngr. Packet Sachen Packet Sachen.' 10 Ngr. Etr.' Izockcrt IO Thlr. ürgerschule als tiBrandiinglücki tNgr.OPs S.f n Packer. E.G. :m Packet drsgl. H... 4 5 Thlr. in Pack. Sachen, ket Sachen und Wäsche. A.B. 3 Thlr. Grob- >. ein Packet dgl. tzsch in d. Schule Thlr. 15 Ngr. tiümvse. Von a Sachen. Bei )er Cxtrastunde irch Hrn. Lehrer Banncwitz ge- K. Poststempel Lacket. B. S. Knanth 15 Ngr. bei Görlitz ein Frau Superint. Kleidungsstücke. 5 Thlr. Von hule zu Schul- 15 Ngr. 7 Pf. l. SS. 10 Thlr. nen Engel eine C. R. S. U. Forts, folgt. >. Dr. Va»t. Erscheint: Täglich srüh 7 Uhr. Inserate werden angenommen: bis Abends ^Sonn tags bis Mittags 12 Nhr: Marienstraße 13. '»lnzeig. in dies. Blatte finden eine erfolgreiche Verbreitung. Auflage: »1«»«« Exemplare- Tageblatt für Unterhaltung nnb Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Thrg-gp Drobisch. Abonnement: Vierteljährlich 20 Ngr. bei unenlgeldücher Lie ferung in'S Hau«. Durch die Äönigl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzeln: Nummern 1 Ngr. Inseratenpreise: Für den Raum einer gespaltenen Zeile: t Ngr. Unter „Einge sandt die Zeile 2 Ngr. Druck und Cigeilihum der Herausgeber: Likpslh K Nrilhlirdt. - Veraiilworilicher Redaeteur: ÄuUuS Ntichurdt. Dresden, den ."t. November. — I. M. die Königin Marie hat vorgestern Mittag ihre Weinbergsvilla bei Wachwitz verlassen und das königliche Palais auf der Augustusstraße bezogen. — Dem Verwalter des Marbacher Forstreviers im Forst bezirke Nossen, Oberförster Carl Friedrich Gottlob Naschte, ist auS Anlaß seines 50jährigen Dienstjubiläums das Ehrenkreuz des Verdienstordens, und dem I)r mock. Curt Hugo Ferdinand Fiedler in Wilsdruff von, Großherzog von Mecklenburg- Schwerin das Ritterkreuz des Hausordcns der Wendischen Krone verliehen worden. — Aus Berlin schreibt man: die Schärpen und Portepees, welche die Offiziere von Bundescontingenten in den Farben deS norddeutschen Bundes vertragsmäßig anzulegen haben, sind durch den Bundesfeldherrn festgestellt. Die Schärpen und Portepees unterscheiden sich von den preußischen nur dadurch, daß in der Mitte der Bänder ein schmaler rother Streifen an gebracht worden ist. — — Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten, am 6. November. Von den Registranden - Eingängen ist zu erwähnen: Ein stadträlhlicheS Commnnicat über die Erbauung einer zweiten, für die Neu- und Antonstädter Parochie, sowie »on der hiesigen böhmischen Exulantengemeinde zu benutzenden Kirche. Es handelt sich in diesem Communicat in der Haupt sache darum, ob die Neu- und Antonstädter Parochie geneigt fei, auf die aus dem Neceßentwurf hervorgehenden Bestimm ungen einzugehen, oder ob sie den Bau ohne Bctheiligung der böhmischen Exulantengemcinde, von welcher ein Zuschuß von 40,000 Thlr. erfolgen würde, znr Ausführung bringen will. Die Verfassungsdeputation wird beauftragt, über das Commu nicat Bericht zu erstatten. Ein anderweitiges Cominunicat des Stadtraths, welches einmal die Aufhebung der Beichtgelder, sin anderes Mal die Uebertragung des Emeritirungssonds-Bei- trags vom Diaconat der Kreuzkirche aus der Parochialkaffe be trifft, wird der Finanzdcputation überwiesen. — Stadtv. Adv; Rüger macht als Referent der V-rfussungsdeputaüon die Mit- theilung, daß die Deputation nicht der Ansicht eines Erlasses der Mmisterialverwaltung, die Probepredigt des Diaconus ckei. Herrn Dr Sturm anlangend, bcipflichte, als ob ein Zeugniß hierüber nur der Verwaltungs-Prüsungsbehörde zustehe, lieber die Predigt selbst erstattet Dir. Krenkel Bericht und bezeichnet Vas Resultat als ein günstiges, sowie, daß er sich über Per son, Lehre, sittlichen Wandet und wiffenschastliche Bildung nur beifällig aussprechen könne. Das Collegium beschließt, gegen die Designation des i>r Sturm keinen Einwand zu erheben und gegen den Erlaß der Ministerialverwaltung Verwahrung emzulegen. — In Bezug auf den Antrag des Herrn Stadtv. Dir. Krenkel, die Abschaffung des Neligionseidcs für solche Lehrer, welche keinen Religionsunterricht zu ertheilen haben, hebt Referent hervor, daß, da gewöhnlich der Inhalt, der sym bolischen Bücher den Lehrern, welche nicht Rcligionsunterncht ertheilen, nicht bekannt ist, da die Einrichtung getroffen, im Norddeutschen Bunde auch für Lehrer Freizügigkeit hcrzuüellcn, mit hin Gefahr vorhanden wäre, daß die Lehrer, diese Gelegenheit benutz end, in andere deutsche Länder gingen, indem Sachsen das einzige Land sei, wo dieser E>d noch vorhanden wäre, sowie, daß schon der Fall dagewesen, daß auf Annahmen von Lehrersiellen we gen dieses NeligionLeideS abgesehen worden wäre, Philologen vie Leistung dieses Eides verweigert hätten, empfehle die De putation nicht nur den Krenkcl'schen Antrag zur Annahme, sondern halte eS sogar für unbedenklich, diesen NeligionSeid auch bei Geistlichen in Wegfall zu bringen. Ein schlagendes Argument hierfür, daß dies unbevenklich sei, liege darin, daß die reformirte Kirche weder für den Geistlichen, noch für den Lehrer einen NeligionSeid erkenne und man nicht gehört habe, daß irgend ein Nachtheil daraus entstanden sei; cs scheine ge rechtfertigt, die eidliche Verpflichtung der Religionslehrer durch cm einfaches Versprechen mittelst Handschlags zu ersetzen. Nicht ohne Interesse waren die Gründe, welche die Deputation für ihren erweiterten Antrag brachte. Sie sagte: der Eid ver lange, daß der Schwörende bei der reinen, unverfälschten cvan gelischen Lehre verbleibe. Da müsse man doch fragen, welches diese dann sei, indem ja schon die großen Reformatoren über die Anschauungen sich nicht einigen konnten, auch enthielte die Formel einen großen Widerspruch in sich selbst. Der Schwö rende gelobt, bei der evangelischen Lehre zu bleiben, so ihn aber Zweifel überkämen, solle er dies anzeigen rc.; wie könne nun Jemand beeiden, bei einer Sache zu bleiben und dennoch davon abgehen, er verletze ja dann sofort den Schwur. l)r. Max Krenkel sage in seiner Broschüre hierüber: „ihm komme der Eid vor, als wenn ein Gatte seiner Frau vor dem Altar Treue gelobe, dabei aber zugleich schwöre, wenn er dennoch dieselbe nicht halte, wolle er es der Frau sofort mitthcilen. (Heiterkeit.) Nachdem sich an der Debatte noch d e Stadtv. Lehmann, Dir. Krenkel, 0» Schultze, Adler I., Henkler, Or Schaffratb betbeiltat batten, findet der Antraa. dak das Col legium im Verein mit dem Stadtrath an die Ständeversamm lung ein Gesuch richten möge, die Aufhebung des Eides für solche Lehrer, welche keinen Religionsunterricht zu ertheilen haben, betreffend und anheim zu geben, ob der NeligionSeid bei Lehrern, welche Religionsunterricht ertheilen, auch in Weg fall zu bringen, bez. abzuändern sei, Annahme. Vor der spe- ciellen Berathung des Berichts über die Reorganisation deS hiesigen Volksschulwesens spricht der Vorsitzende zuerst namens des Collegiums dem Referenten der Schuldeputation, Herrn Stadtrath Peschel, für die mühevolle und gründliche Bearbei tung des Berichts den Dank aus. In Punkt 1, das Prioat- schulwesen betr., empfiehlt die Deputation, dem Gutachten der Schuldeputation: „Die Pnvalschulen. welche die Erreiemma des gesetzlich fest- gesetzte» Zieles der Elemeilknichule jich zur Ausgude sielten, be dürfen iint Rücksicht aus die Freiheit, welche den Unternehmern in der inneren Orguniintwn dieser Anstalten gelassen hleilü. hin sichtlich ihrer Leislungssähigkeit der besondere» Annnertsamkeil der geordnete» Schulaufsicht. Zst aher aus diesem Wege die Gesetz mäßigkeit der Leistung eanstalirl.dann ist mich de» Schulgeineiude- milgtiederil hinsichtlich der Beniitznng dieser Privatanstallen eine besondere Beschränkung zu dem Zwecke, ihre schulrulichligen Kinder den dssenltichen, das gleiche Ziel versolgeude» Ulementarschnle» zuglsühre», nick» auszuertegen, vielmehr die Wahl zwischen den v senllichen und Pnvalschulen sreiznslellen" - bei welchem sich eine lebhafte Debatte entwickelte, indem Sch ul director Berthelt cs als wünschenswerth bezeichnet»:, daß die hiesige Lehrerschaft durch von ihr zu erwählende Vertreter die Berathung der Reorganisation über das hiesige Volksschulwesen vorzunehmen gehabt hätte. Nachdem diese Ansicht, sowie andere hauptsächlich durch Stadtv. Adv. Grüner Widerlegung fanden, wurde in Berücksichtigung sachverständigen Ausspruches tüchti ger Pädagogen ein dahin gehender Antrag genehmigt, dahin zu wirken, daß unter Heranziehung des Seminardirectors Kockel hier, des Schuldirectors Caspari in Chemnitz, sowie des Semi- riardircctors Dittes in Gotha betreffs der Lehrmittel, des Lehr stoffs und des Lehrziels in un'ercn Schulen, den Anforderun gen der heutigen pädagogischen Wissenschaft allenthalben mög lichst gleichmäßig entsprochen werde, unter Vermeidung von Vervielfältigungen, welche im Verhültniß zu der aufgewendeten Zeit und Blühe, keine genügenden Erfolge liefern und den Unterrichtszweck in der Hauptsache zu beeinträchtigen geeignet sind. Bezüglich der, bei den Gemeinde- und Aezirksschulen cinzusührenden Arbeitsstunden wurde Beruhigung gefaßt. In einem Communicate theilt der Stadtrath mit, daß nach unvor- herzusehenden Schwierigkeiten für die Verbreiterung der Ko« nigsbrückerstraße ein Mehraufwand von 2104 Thlr. sich ergeben habe. Referent hob hervor, eS habe sich auch hier wieder ge zeigt, daß derlei Anschläge leichthin vorgenommcn würden und obschon die Deputation empfehle zur Bestreitung dieses Mehr aufwandes ein Nachpostulat von 2i94 Thlr. zu genehmigen, wolle man doch dem Stadtrathe den Wunsch zu erkennen geben, daß er bereits während des Baues Mittheilung über das ent standene Mehrersorderniß anher hätte gelangen lasten sollen, und die Erwartung auSzusprcchen, daß künftighin der Voran schlag mit größerer Sorgfalt ausgestellt würde — wird geneh migt. — Ein Postulat von 600 Thlr. zur Entscbävigung des Quartier- resp. Heizungs-, Beleuchtungs- und Reinigungs-Auf wandes der Wachtlocale der vier Bezirks - Inspektoren, wird bewilligt, jedoch dabei beschlossen, gegen den Stadtrath den Wunsch auszusprechen, er möge geeignete Maßregeln ergreifen, aus Rücksicht und zur leichteren Orientirung des Publikums, den Miethscontract für die betreffenden Wachtlocale auf län gere und mindestens auf 5 Jahre abzuschließen. — In Bezug aus die vorzunchmende Wahl dreier Mitglieder in die gemischte Deputation behufs einer Verhandlung mit den Bogenschützen über Reformvorschläge der Vogelwiese, kamen die Stadtverord neten Advocat Lehmann, Hofrath Ackermann und tlr Schasf- rath in Vorschlag, nachdem Stadtv. Walter aus den Berichten hiesiger Tagesblatter über das Festmahl der Bogenschützen, so wie aus einem bei dieser Gelegenheit zum Vortrag gekommenen Liedes resultirtc, daß die Bogcnschützengesellschaft sich besonders gern als die Vertretung der hiesigen Bürgerschaft ansähe, und sich bei dieser Gelegenheit die Stadtv. Gregor und Adler II. bei der Discussion bctheiligt hatten, fand ein von Seiten des Adv. Grüner gestellter Antrag, in Anbetracht der voraussicht lichen Erfolglosigkeit von einer Wahl zu der gemischten Depu tation absehen zu wollen, einstimmige Annahme. — Mit dem gestrigen Tage waren es fünfundzwanzig Jahre, innerhalb welcher Herr Schuldirector Ernst Fischer das mühevolle Ehrenamt eines hiesigen Armenvorstchers verwaltete. AuS diesem Anlaß begrüßte und beglückwünschte eine vom Herrn Stadtrath Teucher geführte Deputation der Armenvcrsorgungs- behörde den Herrn Jubilar in seiner Wohnung, ihn» Worte des Dankes und der Anerkennung für die langjährige ersprieß liche und eben so uneigennützige wie aufopfernde Wirksamkeit aussprechend. Herr Direktor Fischer dankte ergriffen und be wegt für die ihm gewordene Aufmerksamkeit, indem er geschickt und warm an die Worte knüpfte: ..Almosengeben armct nicht." — Das Dresdn. Journ. bezeichnet die auch von uns ge brachte Mittheilung, daß den jetzigen Ständen die Entwürfe einer bürgerlichen Proceßordnung, einer Concursordnung und einer Gerichtsordnung vorgelegt werden würden, als grund lose Voraussetzung. — Unter den deutschen Eisenbahnen rentirt sich die äl teste, Nürnberg - Fürth am Besten. Dann folgen folgende Bahnen: Leipzig-Dresden, Hamburg-Bergedorf, Köln-Minden, die Oberschlesische, die Ferdinands-Nordbahn, die Niederschlesi sche, Berlin-Magdeburg, Leipzig-Halberstadt und die Bergisch- Märkische, welche alle über 100,000 Thaler von der Meile einnehmen. Im Durchschnitt kommen davon 2!) Procent auf den Personen- und 65 Procent auf den Güterverkehr. — In Berlin eingegangene Nachrichten melden das Vor kommen von falschen 10-Thalernoten der internationalen Bank zu Luxemburg, die so täuschend nachgeahmt sind, daß es der größten Sorgfalt bedarf, sie von den echten zu unterscheiden, und daß alle große Vorsicht bei der Annahme dieser Bankno ten gerathen erscheint. — Die mehrmonatliche Anwesenheit Niemann s Hierselbst, nimmt am 1. Dccbr. ihren Anfang, wo er seinen GasicykluS am Hostheater beginnt. Am 7. Decbr. tritt er hier zum ersten Male als Concertsä.rgcr auf, und zwar in einem Concert der Pianistin Frl. Anna Schloß. — In der Generalversammlung des Zwickau - Lugauer Steinkohlenbau-Lereins am 4. Nov. wurde mit großer Majo rität beschlossen, die Genehmigung der Regierung vorausgesetzt, neue Actien auszugeben, auch wurde das Direktorium ermäch tigt, dasern der nöthigc Geldbedarf auch nur annähernd (etwa I20,0>>0 Thr. baar beschafft würde, mit Wiederaufgewättigung des eingestürzten Schachtes zu beginnen. — Der frühere sächsische Flüchtling Haberland ist die ser Tage in Zürrich an der Cholera gestorben, nachdem er kurz vorher erst aus Amerika über Sachsen in der Schweiz angekommen war. Seine beiden hinterlassenen heimathlosen Waisenknaben hat in Folge besten der deutsche Hilfsverein in der Schweiz in cdelmüthigster Weise adoptirt. Ein neuer Schwindel, den wir als Warnungs tafel allen Denen, die ein offenes Geschäft haben, auf decke» wollen, zeigt jetzt in Dresden, wie das Gaunerrepertoir noch lange nicht erschöpft ist. In mehren hiesigen Gewölben ist seit einigen Tagen ein junges Herrchen mit braunem Rock und karrirten Hosen gekommen, theils um eine Kleinigkeit für 1 Ngr. zu kaufen, theils ein Zweig^ldenstück rc. zu wechseln. Merk würdiger Weise erhält er beim Herausgeben überall 5 Ngr. zu wenig, so daß die gutmüthigen Verkäufer oder Gelegenheits wechsler ganz verdutzt, weil sie wissen, daß sie sich keineswegs geirrt haben, wirklich sich genöthigt sehen, die 5 Ngr. nachzu zahlen und sie somit zu verlieren. Der Gauner scheint beson deren Appetit auf Pfeffermünzküchelchen zu haben, da er an verschiedenen Orten dieselben für 1 Ngr. verlangte, um jeine Prellerei ausführen zu können. Möge der Pfcffermünzsauger bald erwischt werden, dann kann, wie Schiller sagt, „dem Manne auch geholfen werden." — Zehren, den 2. Nov. 1867. Ein Fest seltner Art feierte am vergangenen Reformationsfeste die Schul- und Kir-> chengemeinde Zehren. An diesem Tage waren es fünfzig Jahr, das deren treuverdicnter Kirchschullehrer, Herr Friedrich August Leinich, seit 42 Jahren an hiesiger Schule thätig, in Altherz berg als Lehrer angcstellt worden war, und hatte es sich die Gemeinde zur Aufgabe gestellt, ihrem verdienten Lehrer, bei dem der größte Theil der Gemeindeglieder, ja Kinder und selbst Kindeskindcr ihre Bildung erhalten haben, in Anerkennung sei ner großen Verdienste diesen Tag zu einen recht feierlichen zu machen. Schon am Vorabend des Festes wurde dem Jubilar beim Schein bunter Laternen von seinen benachbarten C^llegen ein Abendständchcn gebracht, und mit trefflichen Worten ei» silberner Becher überreicht. Am frühen Morgen des Reform«» lionsfestes übeiraschte ihn zuerst die Liedertafel und das Stadt-- musikchor aus M.ißen, u-.lcr Leitung ihres Direktors, Herrn Hartmann, durch Ge ang und Morgenmusik, worauf von de» Kindern der ersten Claffe ein Choral unter Musikbegleitung gesungen wurde, während sämmtlichc Kinder der Schule bereits zugegen waren, und dem Jubilar durch den derzeitigen Hilfs lehrer ihre Glückwünsche entgegen brachten. Bei dem pracht vollen Wetter, welches diesen Morgen verschönte, war dieß Alles von erhebender Wirkung. Nach Beendigung des Gottes dienstes in der festlich geschmückten Kirche erschien der Ephorus, Herr Superintendent Itt. Kunze aus Meißen, und überreichte dem unterdeh in Begleitung der Vorstände der eingepfarrten und cingeschulten Ortschaften unter den Klängen einer herrli chen Kirchenmusik vor dem Altar erschienenen Jubilar mit herz licher erhebender Ansprache die von Sr. Majestät dem Kömg erhaltene goldene Medaille vom Cioilverdienstorden. Diesem folgte eine nicht minder feierlicher», herzliche Ansprache deSLocalschulinspec» tors, Hrn- Pastor Kaiser, während eine ebenfalls wohlgelungen« Neve eines hrerzu gewählten Gemeindeoertreters die kirchlich«
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