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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187108088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18710808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18710808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-08
- Tag1871-08-08
- Monat1871-08
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1871
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- i licht «ehr itchlgv «! - >''M«, itea r j ganz«, nal'???^ schl. aatzj M !. Ge > auf de,, hofz-l i dt-! vielt vom M ehrlich, .'üt- ?c. »tz, ftruni,»^ e GM« i «r » vhr te »ä. eravstasilics LriauoiM»! ernchlrt, „I ztliche Leiuql »»lre Nlal ird da- Liall nd Somntatl 'ker». »tt. statt. »rlom. vtiftn vir aif > nt»»«!. ds 8'tz llhr ei LÜ»». »en. lag den U. Lchittel, lfea. ngstra-e. ie -riett-ti»- gebtim. »»isfio». ich Ulägtzm , herzensguter lrivalmaiu ben-jahre. lendtn Kmw- lasseae». ldcnv U Uhr Großmutter, ihme widme» Mterlasseneu o. Arndt. :e den Sarg mit Blumen und Frau. tux. 18. peratur de« iffer« 19». >8- 1k'. DM-ltLsUch HSHV.»Uhr. zch--Ma8L-/K. ^«e»octwr /r. «Alan chtzwk d. Ardnctiou »»«»»,«»«» II—12 Ubr >Wtz>v!» »a 1- t Ute. ^ W ftlr die nächA- , yP>er brstjnm'yu tz «« WacheutaGK Tagclilai! Anzeiger. LMlatt des Migk. VyirKgrrichv und des Raths dn Stadt Leipzig. »«sta,e »««». VlrrteljLhrlich , Thlr. 7«/, Agr.. tnct. Bringerlobn 1 Thlr. 10 Agr. Zaserair die Spalrzeile l'/»Ngr. Rrctame» unter d. Nedacitonnffilch die Spaltzelle 2 Agr. Bltalr Otto Klemm, UniversilLtsstraße 22, Lorat-Lomptoir Hainstraße 21. ^i^uStaK den 8 August. Ml. Bekanntmachung. Dn Wiederbeginn deS Unterrichtes in der vereinigte» Ar«tsch»1e kann »ege» baulicher «chcungen am 8. d. Mts. noch nicht erfolgen. Der Zeitpuncc, mit welchem der Unterricht wieder eröstnet werde« soL. wird später bekannt z, am 4. August 1871. Pie Scßp»l<»spe<tL»«. Der ^Ntz^riHtLN-e^t. Der Rath der Ttadt Lripzi :chler. BekanntmachMg. vr. Koch» M». Ref. Zir Herstellung eine« Fußweg- auf der Parkstraße sind 51«'» laufende Ellen Granitsehweüeu ^ hoch uud 8" stark zu liefern und zu verlegen. hierauf Reficctirende haben ihre Offerten biS zum 18. d. Mts. versiegelt bei der Marstall- itien »iederzulegen, woselbst auch das Nähere zu erfahren ist. Leipzig, den 7. August 1871. DeS RathS TtraHenbaudeputatior». Bekanntmachung. Die,»o»tg«ttlt«jhr JMpHzach der Schntzpocken wird allen unbemittelten, in hiesiger wohnhaften Personen jeden Alters, namentlich auch schon früher geimpften Erwachsenen zur rwalion hiennit angeboren, und soll bis auf Weiteres jeden Mittwoch Nachmittag- > 1-L Uhr im Äüffetsaale deS alten Theaters stat finden 3i Lerücksichtiauna der z. H. häufig vorkommenden Pockenerkrankungen hrdrr»»ir das betheiligte Publicum aus, von vorstehendem Anerbieten fleißig trirff zu machen. Der Rath der Stadt Leipzig. Jerusalem. Lam, am 27. März 1871. Aommerfeft der Gesellschaft „Klapperkasten.^ s!hV-,August. Der „Klapperkasten" hatte jchJchl daS freundlich gelegene Lind Hardt j dic Kein des Sommerfestes ausgewählt, und doüat übte auch das Ländliche und Idyl lische da Ladbarster Mühle wieder seinen Zauber -, h« freilich zuletzt mit einem tüchtigen Regen Mich «wässert wurde. Die Meinung, daß , rte v-eseuhcit de« Propheten schuld ge- stz taffen wrr dahin gestellt. Ueberhaupt dit<«al ein kleiner Unstern auf dem Feste kzli liege», da gleich bei dem Beginne desselben die tGeiMher durch einen Unfall (eine Festgenosstn »irde durch den Pfropfen eines BöllerS, zum Glück nur äußerlich, verletzt) in der Festfreude gedämpft «urdeu. Doch trotz alledem war das Sommerver- gutigen tm Ganzen ein gelungenes zu nennen. III« y,2 Uhr setzte sich der von der Gesellschaft ! besorgte Emazug unter den heiteren Klängen der I Rufi! iu Bewegung und brachte die Aestgenossen sehr bald nach Naunhof, wo sie mit Freuden skiisst» empfangen wurden. Von hier auS ging der Zug, mit dem Musikchor an der Spitze, auf ^ dm romantischen Waldwege nach Lindbardl, und die aste Ueberraschuna wurde hier den frohen Pil ze» durch die Begrüßung de« Bürgermeister- von Liudhardt zu Theil. Derselbe war nnl einigen «in Ruth-Mitglieder, die in Kleidung und Hal tung du untrüglichsten Zeichen einer unverfälschten, üickkrn Cultur an sicti trugen, erschienen, sprach iu höchst rührender — d. h. die Lackmuskeln er- schkttrrudn Weise seine Freude über den Besuch aut od deucere im Voraus das Gute an, was die Eiste iu Lindharvl finden würden. Sein Hoch a»f die Gesellschaft ward von einem Vorstands- uützliede i» ebenso humoristischer Weise erwidert, uid hierauf ging die Wanderung weiter. Im D-che» «rgekomrnen, trat man durch eine Ehren pforte, uu welcher ein Kind vom Lande den Ein- zieheudeu Blumen streute, in den freundlich auS- geffatlete» Kchplatz ein. Nach kurier Erfrischung regte sich die Spiellust, und der Vorstand hatte redlich dafür gesorgt, daß eS an Abwechselung uicht fehle. Hier vergnügten sich junge Damen um Werfen von Bällen in den Schlund von Rieseuköpseii; dort schoß man mit kleinen Bogen »ach Pegeln , hier «änderten Damen mit Verbün de»» Augen und mit einer Sckeere bewaffnet nach nun Schnur, um dort die herabhängenden und mit Kostbarkeiten Broschen, Knöpfen, Armbändern rc.) vnstheurn Fäden durchzuschneiden; dort schritten wieder andere mit einer Maske vor dem Gesicht aus den Glückst opf zu, und eS wurden in kurzer At eine ziemliche Anzahl Töpfe mit kühnen «chli-en in Scherben verwandelt. Daß dabei Spiele, wie: Knötchen, Knötchen geh herum, Böck- iha,Bö<kiben schiele nicht :c. nicht fehlen durften, ist Kar. Daneben war aber auch der JocuS nicht sthlccht vertreten. Zwei Bänkelsänger Mann und 8m) erschienen mct einem großen Tableau, wel ket t» effektvollen Zügen die denkwürdigsten Iige»bkike der Schlacht von Wörth vurstellte, u»d saugen daber zum Leierkasten ein Lied ab, weichet Lch« zeit- und festaemäß war und grcßen LeW erntete. Folgende Verse mögen eine Probe gck» vo, dn lustigen Dichtung: N«k Mahon lag noch im Bette, -chaarchtr schrecklich um dir Wette Mit dem Generale Staff, V1 es schon gab piff und paff Als die rothrn Hosen Lei, da sprang n ans den Federn, Zoq di« Stieseln an, di« ledern, Schcll»«. da noch Mrs schlief. Seiner Dtmnschast und rt»s: Av fi»d meine Hosen? Bekanntmachung. Durch ReichSgesetz vom 22. Juni a. e. ist den verbündeten Regierungen de- Deutschen Reichs die Summe von 4 Millionen Thaler zur Verfügung gestellt worden, um auS denselben je nach Bedürfniß den durch ihre Einziehung zur Fahne in ihren Erwerb-Verhältnissen besonders schwer geschädigten Offizieren, Aerzteu. und Mannschaften dar Reserve und Landwehr die Wiederaufnahme rhres bürgerlichen Beruf«, nach Möglichkeit zu erleichtern. Die Unterstützungen können, soweit über haupt die Mittel reichen, nur da gewährt werden, wo e« sich um einen durch die längere Abwesenheit im Heeresdienst herbeiaeführien Verlust handelt, der die Wiederaufnahme de- bürgerlich»« Beruf« ohne Hinzutritt einer Beihülfe unmöglich macht oder doch in hohem Grade erschwert. Für die Form der Bcihülfen wird dtp Gewährung von für die nächsten 3 Jahre unverzinslichen, später aber zu verzinsenden und in bestimmten Terminen zurückzuzahlenden Darlehnen die Regel bilden. Vom Königlichen Ministerium de« Innern ist nun der Unterzeichnete Stadrath beauftragt worden, daS Verzeichniß derjenigen Personen innerhalb deS Stadtbezirks, welche hierbei in Frage kommen können, unter genauer Angabe der persönlichen Verhältnisse mit lhunlichster Beschleunigung auszustellen und beim Königlicken Ministerium einzureichen. Wir fordern daher diejenigen zur Zeit hier wohnhaften Personen, welche um diese Beihülfe auS Reich-mitteln sich bewerben wollen, hierdurch auf, sich spätestens biS zum Lv. 1»»»^. bei uns zu melden und den von unS beauftragten Beamten die erforderlichen Angaben über die ewschlagenden Verhältnisse zu machen. Leipzig, am 3. August 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. ' " ' Schl l)r. Kock. Meißner. Iw. Koch. Wie er die nun angelegct, Und den Schnurrwix siw gepsleget, Trank er seinen Milchkaffee, Und begoh damit — v web — Seine rochen Hofen. Doch indessen lhaten seuern: Wiirttemberger. Preußen, Bayern Auf die stolze Abrin arm«. Und da rissen — ach Herrje! Aus die rochen Hosen. Um auch der Dorfjugend eine Freude zu machen, erschienen Männer, wejche an großen Reifen Tücher, Würste, Semmeln und andere Gegenstände hängen hatten und eine Schaar kleiner Sackhüpfer zum Herunterholrn derselben einluden. ES war ein tragikomisches Schauspiel, diese Sackfrösche mit unter in wahrhaft verzweiflung-voller Weise nach den Würstchen schnappen zu sehen, die dann aber um so behaglicher verzehrt wurden. Schlumner daran waren aver die armen kleinen Schlucker, welche sich au« einer Mehlschüssel vergrabene Groschen mit dem Munde heraudholen mußten. Mancher derselben pustete nach seiner Errungen schaft so, als wenn er einen Mehljack verschluckt hatte; doch zeigten die lachenden Gesichter, daß es Keinem etwa« geschadet Halle. Die Verloosuna, welche noch den Festgenvssen Gelegenheit bot, ihr Heil im Gewinn zu versuchen, überzeugte zwar sehr viele Thetlnehmer von der Untreue des Glücks, bot aber manchen werthvollen Gegenstand, welcher die Empfänger, wenn sie ihn gesund nach Hause gebracht und nicht etwa bei der Ankunft in Leipzig (einem Herrn ging es leider so) durch Scherben an die Vergänglichkeit alles Glückes erinnert worden sind, noch jetzt erfreuen wird. Auch die stille und bescheiden« Fürsorge für Andere zeigte sich ; denn ein Festgenvsie stellte zwei wunder same räthselhafte Dinge aus, die man angeblich in der Gegend gefunden batte, und erbat sich dafür ein Scherflein für die Orl«armen. Möge der Er trag ein recht reichlicher gewesen fei»! Den Schluß de- Feste- machte ein recht gelungene- und statt liche- Feuerwerk. Nach 9 Uhr verließ inan den Festplatz und machte sich auf den Weg zur Sta tion, hier und ha durch Buntfeuer überrascht, aber durchnäßt bis auf die Haut und sehr heimwärlS- sehnerlich gestimmt, welcher Stimmung denn das harrende Dampfroß sehr bald auch Rechnung trug. Wie immer war auch diesmal die Fürsorge deS Vorstandes hinsichtlich der materiellen Bedürfnisse, sowie die Aufopferung bei den verschiedenen Unter haltungen (nicht wenig Mühe hatten die Herren: Professor Rcclam, vr. Mothe« u. A.) dankbar anzuerkrnnen. Aus Ltadt uu- Lau-. * Leipzig, 7. August. A» 5. August fa^d hier die feierliche Eröffnung der von dem Albert- zwelgverein zu Möckern in der Langen Straße errichteten permanenten Krankenftatron statt. Da- dazu erwählte Grundstück macht von innen und außen einen recht wvhlthuendcn Eindruck und erfreut sich einer für seinen edlen Zweck in jeder Hinsicht praktisch getroffenen Einrichtung. Bei der Eröffnung-feiniichkeit waren "Frau Simon auS Dresden, die unermüdliche Wohlihätnin unserer Truppen während deS Kriege-, Frau v. FuchS- Nvrdhoff, Frau v. Berensch und viele andere Da men de- Verein-, außerdem die Herren v Fuchs Nordhoff, v. Barnsch, Iw. MillieS, Prof. Dr. Win ter re. anwesend. Seilen- deS Leipziger Albert- BereinS war eine Deputation erschienen, welche auS Frau I)r. Stephani, Frau Prof. I>r. Fricke uud Frau vr. Anger bestand. Herr Pastor vr. Z'mmermcum hielt zunächst eine Ansprache mit Gebet; Herr vr. MillieS verbreitete sich dar auf über di« Entstehung und den Zweck der An- Bekanntmachung. Die Herren Aerzte werden um Einsendung der noch rückständigen Pocken - Tabellen ersucht. Schemate liegen in der RathhauSwache bereit. Leipzig, den 7. August 1871. vr. H. Sonnenknlb, Stadtbezirksarzt. stalt, während schließlich Herr v. Fuchs allen Den jenigen, welche sich um den Verein verdient ge macht, mit herrlichen Worten dankte. Die ärztliche Pflege und Behandlung in der Krankenstalion haben die Herren Prof. vr. Winter, vr. MillieS, vr. Brückner und vr. Hantel übernommen; als Pflegerinnen fungiren zwei vom Albert-Vereln in Dresden hieher gesandte Schwestern. * Leipzig, 7. August. Von nächstbelheilig'er Seite ist folgende Zuschrift an unS gelangt: „Es ist nunmehr ein Jahr vergangen, seitdem Friedrich Haase die Direction unseres Stadt theaterS über nahm, und zwar unter Auspicien, welche für daS Institut nicht ebeu günstige »u neunen waren. Der herein brechende Krieg, welcher das Interesse Aller in Anspruch nahm, die Lockerung de- Per sonals, hervorgerufen durch eine Reihe von Kün digungen Seitens hervorragender Mitglieder, welche den Directionswechsel benutzten, um ihr Glück anderweitig zu versuchten, waren Momente von nicht zu unterschätzender Tragweite für die neue Direction, und aus ihnen resultiren zum größten Theil diejenigen Vorgänge in dem verflossenen Theatcrjahr, welcke nicht selten der Direciivn von der Presse zum Vorwurf gemacht wurden. Nie mand hat wohl im Beginn des Krieges zu hoffen gewagt, daß die gewaltigen Ereignisse sich in einem Zeitraum von wenigen Monaten abwickeln wür den, und es darf daher wohl kaum Wunder neh men, wenn die Direction besonder- für die Monate dieses Sommers durch eine Reihe von Gastspielen renommirter Künstler dem Publicum ein verstärk tes Reizmittel für den Theaterbesuch bieten zu wüsten glaubte, und die einmal eing>gangenen Verpflichtungen ließen sich unter geänd-rren Zeil- verhältnisten nicht mehr rückgängig macken. Zu dem hinderten die mannichfachen Versuche, welche die Direction mit neu zu engagirenden Kräften anstellen mußte, die auch von der Direction ge wünschte und erstrebte Stabilität deS Repertoire-, da bec diesen Vorgängen sehr häufig daS Noth» wendige dem Schönen vorgezogen werden mußte, um für die Zukunft in Ruhe ullen Wünschen deS Publicum- Rechnung tragen zu können. Vielfach und von den kompetentesten Seiten ist der Ansicht Ausdruck gegeben worden, auch unter den günstig sten Verhältnissen laste sich ein genügendes Büh nen Ensemble nur in kürzestens einem Jahre Herstellen, da renommirte Kräfte eben nicht auf der Straße liegen und oft nur mit Opfern an Zeit und Geld gewonnen werden können, und wer dies bedenkt, wird gewiß cinsehen, daß man an da- erste Theaterjahr einer neuen Direction nicht immer den strengsten kritischen Maßstab legen darf. Nachdem es unserer jetzigen Bühnenleitung nun mehr gelungen ist eine Reihe tüchtiger Künstler, die den Beifall deS Publicum« und der Kritik fanden, zu engagiren — wir erinnern nur an die Damen Bland. Zipfer, Hascmann, Hütt ner, Räder, Widmann rc,die Herren I. Neu mann, Schltemann, Teller, Tietz,Trotz, Hänseler, Steinar rc., in der Oper wollen wir die Namen Bosse, Gura, Krolop, Rcß, Preuß,Weiß,Groyß nickt unerwähnt lassen — dürften die Repertoireverhältniste der nahenden Wintersaison sich ungleich günstiger gestalten, und was uns von den Dispositionen der nächsten Mo nate aus zuverlässiger Ouelle mitgecheilt wird, zeigt jedenfalls von den besten Absichten der Direction. Unler den Novitäten, welche zunächst zur Auf führung gelangen sollen, nennen wir nur: „T im o- leon" von Marbach, „Der Herzog von Kur land" von Bunge, „Graf Horn" von Weilen, „Treumann von Sachsen" von Hrrrigau, „Biegen oder Brechen" von Wichert, „Drei Staatsverbrecher" von Schweizer, „Der Pfarrer von Kirchfeld" von Gruber rc. rc. Jedenfalls wird die nächste Zeit bester dazu ange- than sein, ein Urtheil über die jetzige Leitung un serer Bühne zu verstauen, als dies unter den ungünstigen und oben angedeuteten Verhältnissen des verflossenen JahreS möglich war." * Leipzig« 7. August. Die Proben zur Oper „Gudrun" von Reißmann, welche Herr Capell- meister Mühldorfer zu seinem Benefiz gewählt hat, haben bereits begonnen, und die Aufführung dieses interessanten Werkes dürfte in die erste Hälfte deS nächsten Monats fallen. Herr Direktor Haase hat Herrn Mühldorfer in Anerkennung seiner in den letzten Wochen so angestrengten Thätigkeil einen nach dem stcutgehabten Berzöiz anzulrelen- den außerordentlichen Urlaub gewährt. * Skbönefkld, 7. August. Nachdem die Gemeinde Schöneseld durch ihre Vertreter beschlossen hatte, die zu den Fahnen berufenen und nun au« dem Felde zurückgekehrten Einwohner Schönefelds feierlichst zu bewillkommnen, wurde am 30. Juli in Trauerö Restauration ein ge meinschaftliches Abendessen mit nachfol gendem Ball veranstaltet. Sämmtliche Ortsbe wohner waren vom Festcomite eingeladcn, und eS betheiligten sich — einschließlich der gefeierten Krieger samml ihren Frauen und Angehörigen — gegen 230 Personen an der Festtafel. Um 4 Uhr schon begann das Gartenconcert, bei welchem Instrumentalmusik abwechselte mit patriotischen Liedern der vereinigten Männergesangvereine Schöncfelds. Znni Festmahl, welche« um 7 Uhr seinen Ans mg nahm, batte jeder Krieger 2 Frei karten erhalten. Der Saal war, durch die Für sorge des Eomiteö, sinnig geschmückt mit den Bild nisten aller im beendigten Kriege bedeutungsvollen Männer, sowie mit Gnirlanden und Ikränzen. Vor der Tafel erhielt das Fest eine besondere Weihe durch den Choral: „Nun danket alle Gott"; durch ein vom Herrn Diak. Rothe gesprochenes Gebet; ferner durch eine Ansprache des Herrn Gemeinde vorstand Bergmann, welche den Zweck der Feier bezeichnete und die Krieger herzlichtt begrüßte. Ein MLnnergesang bildete hierauf die Einleitung zu der vom Herrn Pastor Schmidt gehaltenen Festrede. Diese rnthicli eine gedrängte geschicht liche Darstellung des ganzen FelvzugS mit Hinw is aüf die folgenreiche Bedeutung semes glorreichen AuSgangS für Deutschland und Europa, der eine neue Völker- und culturgeschichtliche Epoche mache. Während der Tafel wurden zunächst dem deutschen Kaiser, Sachsens König und königlichen Prinzen, sowie den heimgekehrten Kriegern feierliche Tr nk- sprücke gewidmet. Von den Letzteren traten die zwei späier Genannten als Redner auf und gaben in herzlichen Worten dcn Gefühlen des Dank.8 Ausdruck für die liebevolle Fürsorge, die man hier, im Heimathsorke, durch die lhaikräftigste, reichlichst unterstützende Hülfe den Frauen und Kindern der abwesenden Krieger gewährt und dadurch auch die anfangs so lrüven Sorgen vieler Gatten und Väter um die zurückgelastenen Lieben in die freu digste Beruhigung verwandelt habe. Außer Herrn Lösche wußte, in längerer sehr ansprechender Rede, Herr Brähne seinen durch eigene Erleb nisse entstandenen Empfindungen in der vorstehend angedeuleten Richtung beredte Worte zu geben. Rühmlickst gedachte er dabei der Thätrgkeit deS hiesigen FrauenvereinS und der Seele desselben in der Person seines Vorstandes, des Hcrrn Diak. Rothe. Von anderer Seite wurden insbesondere der hochverdienten Besitzerin des Rittergutes, Fräulein Baroneste von Eberstein, die gebührende dankbarste Anerkennung gezollt für die so sehr freigebige Bethätigung sowohl bei den obgedachten Liebe-werken als auch bei den patriotischen feier lichen Kundgebungen. Nebcn dem Ernst war bei dem Feste auch der Humor in ausgezeichneter Weise vertreten. Namentlich muß hierbei eine sehr ge lungene poetische Darstellung erwähnt werden, für
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