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Dresdner Nachrichten : 18.10.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186910183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-10
- Tag1869-10-18
- Monat1869-10
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.10.1869
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Jehr,i cFrschtüü: ««Nch fr« 7 «r «erde« «lgn»»mr«: -«rend-S.»»«». Lag« bi, «ittag» r» «ßr: Marteustraß« II. Wqrtg. tu dies. vl«tt« ßvd« rtm rrf«l-»rtch« ««rinttimg. «ttmplare. Montag de» 18. vetover 18SI TagMatt für Uutnhalluug und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drodisch. Fßon»e«ntt «,en^j!chi1tch L0N-- b»t uueitgeldttchrrtt». skrxrig in'» Hau« Durch dt« «Sui-I Pch d>er>«l1Htt.S2«,»M Nur»mn» t Ngr S»sera1e«vrti»t 8Lr d«s Rmuu -kjpulleutu Z»tl»> 1 «gr. UM« „Sivgefaudt^ dt« Zllll s «p. Druck und Eigentum der Herau«geber: Etkpslh T Rtichardt. — Verantwortlicher Redact««: Irrlil» Ntilhardt. Dresden, den 18. Oktober. — Zu der kaiserlichen Hestafel in Wien, nach welcher sich Seine königl Hoheit der Kronprinz Albert nach Dresden verabschiedete, waren u. A distinguirtcn Persönlichkeiten der pichfische Gesandte Baron v. Könneritz mit dem LegationSra h v. Biller-, der Reichskanzler Graf B:ust, ner Reichükricgs »uinister Frhr v. Kuhn und der Minister päsidcnt Graf Taaffe Atladm. — Durch die Berichte der Landlagsdcputationcn ist für die nächste Woche einiger Beeathungsstoff vorgeardeilct morden. Die erste Deputation der Ersten Kammer schlägt durch Bürger meister Mülle» Chemnitz vor, die projectirte Aufhebung der Kommunalgarden gutzuheißen. Die Finanzdeputation der Zwei- ten Kammer empfiehlt durch den Abg. Fahnauer den Beitritt des Landtags zu dem mit Preußen abgeschlossenen Staatsver- trag, die Beseitigung der Doppelbesteuerung betreffend und schlägt vor, die auS dein Vertrag sich ergebenden Abänderungen der Oiewerbe- und Personalste»« zu billigen. Ferner empfiehlt Ramend der Finanzdepulation der Abg. Ltauß die nachträg liche Zustimmung zur Erwerbung der Lllbertsbahn rnid die Ge nehmigung des Wunsches der Albertsbahn Aktionäre, wonach die «uf 130 Thal« lautenden uingestempelteil alten Act.'en in Zwei Papiere zu 100 und 5,0 Thlr. nnd Zwar ohne Veränderung rer über Zinsertrag und Tilgung-,„odalilät getroffenen Bestim mungen gelheilt werden sollen. Endlich billigt dieselbe Depu tMion durch Abg, Walter-Dresden die Sääußnachweisungcn öor 3ieg>erung über die Unterstützungsmaßr.'geln in Folge der Wassercalamität im Sommer 1868. — Seit dem 4. d. M. finden die Controlversammlungcn der Landwehrleute und Reservisten des LandivehrbezirkS Dres den in der Reitbahn der Artilleriekaserne statt. Tie Mann fchasten sind hierzu jahrgangsweise in der Compagnie beordert; diejenigen, welcbe noch nicht ans die KriegSartital des nord- deutschen Bundes verpflichtet sind, werden bei diesem Anlaß nachträglich noch verpflichtet. — Die Stärie de» hiesigen Land- »ehrbataillons beträgt circa 4006 Mann. —-4t. Mit bewundern-»erther M-'-auer wurde vorigen Sonnabend in Bravn'S Hotel eine — nur durch halbstündige Pause unterbrochene — neun Stunden (von 4 Uhr Nachm. bdS 1 Uhr Nachte) währende Sitzung abgGaU n, zu wckcher »a. 120 Delegirre des .Ve'einS iächsischer Lehrer zur Gewäh rung e.ner PeosiorSbeihütte an eh:«n»oll emeritirte AmtSbrü- der" aus allen LanseS-heilen zu?ao.me,«gekommen waren. Unter der. bei einer M sie von gestellten Anträgen höchst sch vierten, «der niit gewohnter Meisterschaft durchgeführtcn L itung des Schulair. clors Brrthelt von hier wurden Beschlüsse gefaßt welche ein sicheres und elückl ches Fortbestehen des gegenwärtig ra. 2<B0 M tglicdcr zählenden Vere'NS hoffen lasse». Obn-chl derselbe seine invalid gewordenen Mitglieder seit seinem Be stehen bis jetzt mit mehr alt 32,060 Thalern unterstützt hat und dabei doch noch einen Reserocfond von ca 17,060 Thlr. besitzt, so konnten doch bei der irm-wr mehr wachsenden Zahl der Eareriten der bOh.rigen sehr niedrigen Steuern und oie verhältnißmäßizen bohcn PenstonSsätze nicht mehr beibehalten werden, ohne daß jener ResermfondS bald ausg^zeh't sein würde. Diese Ge'ahr wird nun durch die beschlossene Neuge staltung de« Verein? beseitigt, d>sstn neugeaähltcr Vorstu.nd wieder fernen Sitz in DieSden haben wirb und aus de« Leh rern Eydncr rnd Kclbe, dm Obeilebrern Naumann und Engelhardt und dem Schuldüector Jäkel besteht. Der dem Barstande zur Seite st.hmde Ausschuß soll erst von dcn Chem nitzer VeremtMitgliedern gewählt werdm. Möge denn dieser «ohlthätige V«:ein in seiner reuen Gestalt den nur gar zu häufig invalid werdenden L.hr.rn beim sorgenvollen Blicke in die Zukunft auch ferner als tröstender HoffnungLstern er sch-inem — Der Gesetzentwurf, welcher für die Benutzung der' Landstraßen ein anderes Ehaussecgelv sestsctzt, räumt der Re gierung auch die Möglichkeit ein, für Vcloc>pede und Straßen- weomotiven ein Chausseegeld im Verordnungswcge sestzusctzen. Zwar ist diese Art des Fortkommens jetzt noch keine so erheb lich«, daß sie jetzt schon einen nenncnswerthen Betrag der Staatskasse zufuhrte, indcß, wer kann die Zukunft, den diese Erfindungen haben können, übersehen? Im klebrigen soll das Ghausseegeld für Kutschen herabgesetzt werden (für ein Zugthier »ou 12 auf 10 Pf.), hingegen wird eS erhöht für den Trans port von Kaufmannsgütern und Frachtwagrn mit Kohlen und Steinen von 8 auf 10 Pf., während gar daS gewöhnliche, zum Transport von ländlichen Erzeugnissen bestimmte Landfuhwerk von 6 auf 10 Pf. erhöht wird. Da bekanntlich die Aufhebung allen ChaufseegelveS eine längst gehörte Forderung ist, man auch in andern Ländern, z. B. in der Schweiz, Chausseegeld gar nicht kennt, so ist es sehr zu bezweifeln, ob der Gesetzentwurf in dieser Gestalt Annahme in der Kammer findet. — Da« volksthüwliche Sprichwort diß aller guten Dinge drei sind, bewahrhet'ete sich kü zlich bei der Seifenfabr'k von Ludwig Küntzelnann sowie bei Herrn Apotheker Paul Liebe hier, welche die Nachricht empfingen, daß ihre Fabrikate bei der internationalen Arbeiter - Gewerbe- Ausstellung zu Amsterdam mit der silbernen Medaille prämiirt worden. Es ist dies nun die dritte silberne Medaille, welche den ge dachten Et-chlissemmtS in diesem Jahre zu Theil wurde, näm lich zu Wittenberg, Pilsen und Amsterdam. — Als eine Erinnerung an den herrlichen, leider mit »ntkrgc-'MgenenVorhang im Zi.sigm ehemaligen Hostheater, ist ein photographisches B.ld aus dem Atelier von.Wizcr und Becker (kleine Lberseergasse 5) zu betrachten. Dieser Hauptvorhang gemalt von Professor Hübner, stellte den Dichter an der Hand der Romanze dar, nach einer Idee aus d.r Einleitung z >n K iser Ocu'vian von Tieck. Unterhalb sah man die Haupt figuren der bedeutendsten Dramendichtungen. DaS photogra phische Bild giebt getreu alle die Figuren wieder. — Tie schöne, neuerbnute Zittaner Kaserne ist nebst eini gen anderen zu Milstürzwecken verwendbaren Gebäuden von dem' Ktikg?nst>ist<nr-.m lü 2.'0,(0' Thlr. der Stadt Z'ttau eLgckenrsL moiv.n. Die neue Käse.ne in Dresden kostet 300.00-) Thlr Für Kastrmnbau'm ist Geld immer ha - Ein Ches.i itzer Blatt >h iü mit, daß ein Soldat 5irren 5 Minustn - on stinrm Cr.'rzkrmeiskr mir b Ohrf.igen trai'.irt,v»B-m ist und zr-ar wegen falsch genommener Wen dung, r Ist doch wohl kaum möglich? — Lcsfentliche Gerichtssitzung am 13. Oktober. Ein 18jähriger Jüngling, Joh. Christian Ernst Lehmann aus Brandis bei Schkeuditz, wird zur Anklagebank geführt, ausge zeichneten Betrugs und Fälschung offenclicher Urkunden ance- llaat. Angestellt als Expedient mit einem Monatsgehalt von 10 Thlr. bei dem Stadtcassicrcr in Schkeuditz, war er wegen „Unregelmäßigkeiten" cnilvssen worden. Früher hatte nun Leh mann in die Schkeuditzer Sparkasse ca. 10 Thlr. eingezahli, diesen Betrag sich aber später grössten.lhcils wieder auSzahlen lassen. In dieses Sparkassenbuch schrieb er nun unter miß bräuchlicher Anwendung der NammSunterschrisi des betreffenden Beamten mehrere Einzahlungen im Gesammtbetrage von über 300 Thlr. mit Angabe verschiedener Zahlungstage, ging damit zu dem Trödler Wilhelm Krebs in Reuschvnefcld bei Leipzig, wo es seiner Ueberredungskunst gelang, von dem Arglosen die Summe von 300 Thlr. darauf auSzezahlt zu erhalten. Hier auf reiste Lehmann nach Dresden, kaufte Kleidungsstücke und Neiseeffecten, reiste dann nach Pirna und ließ sich von der dor tigen Sparkasse zwei Sparkaffenbücher gegen Einzahlung von je 25, Thlr. auf die fingirtcn Namen Louis und Gustav Nestler ausstellen. Auch in diese Bücher schrieb er eine Menge Ein zahlungen bis zur Höhe von 5,5,5, Thlr., fälschte die Unterschrift des Beamten, durch welche die Aufkündigung und Rückzahlbar keit dieser Sumwe am 18. August beglaubigt wurde, machte über die Monatsangabe „Mai" der ersten Einzahlung einen großen Tintenfleck und schrieb statt dessen „März". In Dres den wandte sich Lehmann nunmehr brieflich an den Agenten Klemich mit dem Ersuchen, auf Verpfändung dieses Sparkassen buchs von ihm die Summe von 5,00 Thlr. gegen angemessene Provision geliehen zu erhalten. Klemich zeigte sich auch bereit, ihm zwar 400 Thlr., doch nicht 500 Thlr. darauf verschaffen zu wollen, worauf Lehmann auch eingiug und zu Klemich einen Dienstmann nebst Quittung über 400 Thaler mit der Bitte sandte, ihm diese Summe durch den Dienstmann zuzusenden. Allein Klemich hatte inzwischen telegraphisch bei den Sparkassebeamten in Pirna sich nach dem Stand der Suche erkundigt und von dort Benachrichtigung über die beabsichtigte Täuschung empfangen. Anstatt des Dicnstmanns kam ein Elendarm zu Lehmann, brachte ihn aus die Polizei, wo man bei seiner Durchsuchung noch gegen 180 Thlr. baar, das zweite gefälschte Pirnaische Sparkassenbuch, einen vsn ihm selbst ans gestellten Reisepaß, nebst einem eigenhändig geschriebenen, für ihn höchst schmeichelhaften Zeugnis; vorfand, welches ihm ei» angeblicher Postmeister ausgestellt haben sollte. Letzteres war von einem vorgeblichen Obersteiger' amtlich bestätigt und mit zwei Siegeln versehen, wozu er angeblich ein Petschaft gesunden und eins hatte graviren lassen. Da er Alles sofort unum wunden zugestanden hatte, so wurde von der Staatsanwaltschaft auf Lehmanns Bestrafung für ausgezeichneten Betrug in der Höhe von 300 Thlr. und für beendigten Versuch eines Betrugs im Betrage von 400 Thlr., soivic wegen Urkundenfälschung angetragen. DaS Gericht erkannte gegen Lehmann auf 3 Jahr 3 Monate Zuchthaus, wovon 4 Monate durch die Untersuchungs haft als verbüßt zu erachten sind.— Am 14. Oktober. Der 23jährige, schon einmal Diebstahls halbe» mit 3 Wochen Gc- fängniß bestrafte Handarbeiter Heinrich Gustav Cchuritz in Deuben hatte dem dasigen Gastwirth Wolf eine Photogcnlampe entwendet, seinen Diebstahl bei der Untersuchung mit totaler Betnlnkenheit entschuldigt, obgleich ihm uachgcwiesen wurde, daß er mit völligem Bewußtsein gehandelt hatte. Gegen die ihm zuerkannten 9 Tage Gefängniß erhob er Einspruch, dessen un geachtet der erlassene Bescheid heute vom Gericht bestätigt wurde. — Friedrich Emil Mcthes aus Ortrand halt* Friedrich Nobste» von hier in einem Kaufladen auf der großen Ziegelgasse ohne andere Veranlassung, als daß er sich von ihm irgendwie übcrvortheilt glaubte, mit Schimpfreden »er folgt und mit dm gemeinsten Beeidigungen nicht nur, son dern sogar thätlich angegriffen. Mothev war deshalb zu 5 Thlr. Strafe verurthsilt, legte Einspruch ein und veranlaßte so die Bestätigung des ergangenen Erkenntnisses, in welche» ihm auch Privetgeuugthuung aufcrlegt war. — In dem Hand lungsgeschäfte Meyer u. Co. hier harte der Gutsbesitzer Eri- stian Emst Gustav Friedrich Hoffmann aus Gruna in vertrau licher Befragung über d n Ässocie dieses Geschäfts, Adolf Fer dinand Nirhak, nach seiner Angabe geantwortet: „Mit dem mrg ich nichts zu th-n haben, er hat schon über eine Summe Gels geschworen." Nach der Anklage aber soll er die Worte gebraucht haben: „Mit dem mag ich nichts zu thun haben, er hat schon früher einmal 100 Thlr. abgeschworen," und war der tttzieren Rede wegen zu 10 Thlr. Strafe, Kosten und P. iv.ttgenvgthttung verurrheilt worden. Nilhcck erhob Einspru-, weil Hoffaiann nicht (Nfcu.gnißstrafe zuerkannt worden. Del der heutigen Verhandlung, zu der nur der Letztere erschiene,« »var, wurde die Strafe au? 23 Thlr. erhöht. — Der Berg- ard.rter Friedrich Ernst L pp.nc.nn m Beröcht harte den d st gen, mir ihm verwandten Bergarbeiter Christian Friedrich N ct schel an-eklcgi, eine seine und die Ehre seiner Ehefrau vcr« l tzcnde Nachrede verbreitet zu haben, konnte aber seine An - jchulUgung nicht beweisen und war dcshalb Mtzl-.rer fre.ge« sp.och.n und Lippmanu Bezahlung der Kosten zu.rkaunt wer den. Auch sein Einspruch und heutige- persönlich » Er chn en bewirtte leine Amdeiung. — Dce Maschinenfabrikinten Fead. Aug. Flader und Theodor Zenker in Jöhstadt hatttn im Jahre 1868 dein hksrzen N staurateur Holleck einen Apparat zum Pumpen d.S Bieres aut dem Keller g.liescrt, welcher sein»« Z-vccke so wenig entsprach, daß Hollack denselben zurückgab roch sich anstatt dessen einen Apprrat von dem hiesigen M schinen- sadrikomten F. B Leuschner anfertigcn ließ Dieser Apparat entsprach ftften Wünschen so gut, daß sich Hrllack veranlaßt sah, dieses Nesultrt in dcn „Dresdmr Nachrichten" bekannt zu nachm, die Verschiedenheit beider Apparate öffentlich zu be- iprcchen und Lcuschnern seinen Kollegen bestens zu empfehlen. Ftai-kk und Zenkcr fühl'.en dadurch ihr Interesse so beeinträch tigt daß sie eine Erwiederung im „Dresdner Journal' ern- riick.n lüh n, welche wieder in dcn „Dr. N .chrck beantwortet wurde und aus düse W.ise mehrfache bergt. Inserate vcran- lasten. Nach ihrer Memrmg sollte ihr^m Geschäfte hierdurch so erheblicher Nachtbell veranlaßt und ihre Ehre verletzt wor den sein, so daß Flader und Z ni-r klagten wegen Schädi- gurz ihres G. chäfis gegen Hollack und Leuschner; elleiu vor Gericht wurden Letztere freigesprochen und den Klag«« tue Kostevzahlung zuerkannt. Flader und Zenker erhoben Ein spruch. der Gerichtthof bestätigte aber heute daS Urthrl erstlr Instanz und legre den Klägern die Koftm auf. Erst S Abonnements-(Lo»c«rt der General - Direktion der königl. nrusik. Kapelle und de« HostheaterS. Saal des Hotel de Taxe, am 16. Oktober. 0. — Das erste Conccrt. Wann, ach wann wird daS letzte sein? Die Fluth bricht los: gekommen ist die Zeit wo wir wieder in dem allgemeinen Anslösungsmittel der Gedanken schwimmen und das Reich der Empfindung seine vibrirende Herrschaft beginnt. Sicheren, Vernehmen nach stehen uns im Laufe dieses Winters fünfzig Concerte bevor, denn Alles, was sich von Gottes Gnaden und Volkes Gedulden Virtuos nennt, zieht die Reisestieseln an. lieber dem Aschengrabe un scrcs eingesunkenen Kunsttcmpcls grünt das Portici ihrer Hoff nungen und wenn nur einmal vor etlichen Jahren ven Vor schlag machten, vor den Thoren der Residenz Dresden eine Tafel mit den Worten anzubringen: „Es wird gebeten, diese Stadt nicht zu vcrconzertiren!" so hätten wir jetzt dazu dop pelte Veranlassung. Gleich der letzten geistlichen Musikaufführung zeigte auch das erste Abonnement Eoncert, daß die Intendanz mit den Ur- laubscrtheilungen an Sänger und Sängerinnen sich jedenfalls übcreilt und zu freigiebig erwiesen hat. Zur Aufführung des „Messias', mußte man zwei Gesangskräfte aus Berlin und vor gestern eine Sängerin aus Leipzig kommen lassen; Kräfte, die keinen Ersatz auch nur im Entferntesten für Das bieten, was wir besitzen. Wir haben drei Tenoristen und als eine nicht allzu große Parlhie im Messias besetzt werden sollte, war nicht Ein« zur Stelle, man mußte einen Domsänger aus Berlin herbei winken. Wir haben sechs Sängerinnen von Ruf uird hoher Begabung und gleich im ersten Abonnement-Concert, wo es eigentlich heißen sollte: „führt alle Völker ins Gefecht!" fehlt am grünen Trsch des G.sanges die Sechs lind es muß aus eine Sieben pointirt werden, welche — nicht gewinnt. Das Concert begann unter Leitung des Herrn Hofkaprll- mcister Rietz mit Schumanns Ouvertüre zu „Genoveva",
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