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Dresdner Nachrichten : 19.11.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186911191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-11
- Tag1869-11-19
- Monat1869-11
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 19.11.1869
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«r. S2S. vierzehuter Jahrg. Erscheint: '-TÄgltch fftrh 7 Uhr Snff'rate v«rd«a »agensrum«»: iU«VLrnbsil,Sonn- oll Mittags 1» vtzr: ^Karttnftra-r >rsz«tg tu dies Blatt» ^Ldtülln« «rs.lg:-l<-« v«ri>rrttmr- Nuflag«: Freitag de« IS. R«d»r: 18«» Tageblatt str Unterhallung Md Geschäftsverkehr. Mttredacteur: Theodor Drodisch. ^bonnnner.r. KitN-lMrlicbMB, tri uurlltgeldlicht'. > l serung m'» H.m.» Lurch dir Kön'q' virrtrljährl 22- Einzeln« pcuwmirr. i Ngr Ittseratenpreist Mr d«u Raum grspalteuru Zeit« 1 Ngr. Umrr „Lingrs«»»'' U« Zeit» » «§ Druck und Eigenchum der Herausgeber: Eiepsch Lc Nkichardt. — Lerantwortticher Redactn«: IlllkvS Nkichur-!. Dresden, den t l>. November. — Se. Maj. der König ist vorgestern Abcnrd 8 Uhr von Jahnuhausen wieder hier eingetroffen. — Der Stadtrath läßt in diesen Tagen am sämmtliche Hausbesitzer Dresdens die Zettel behuss Aufstellung dcr Ge werbe und Personalstcucr Kataster siir 1870 vertheilen. Wer Nch nun Aergenüst, Zeitvcffäumniß, Gelb, barsche Worte und Erecunvn ersparen will, der theile ja seinem Hauswirth oder dessen Administrator Alles, was dieser nach der bcigegebcr.en B.lani.lmachm'g zu nassen nvthig hat, mit, damit nicht durch eine irrige Angabe eine erhöhte Besteuerung für nächstes Jahr 'hrrbugesührt wird. Wie viel A^ger, unnütze Wege und Ze l- verlust hat Einsender dieses nicht schon wegen der auf erhöhte Besteuerung cingcwrnd.tcn Reelaination gehabt: dies Alles hatte durch richtige Declaration vermieden werden tonnen, aber wie so viele andere war auch mein Herr Hauswirth zu bequem ge wesen, mir den Zettel zur Unterschrift vorzulegen. — Wieviel Wochcnlvhn ein Arbeite hat, bei wem er ui Arbeit steht, wie viel G.chilsen ein Arbeitgeber beschäftigt, wo dieselben wohnen, dies und noch vieles Andere ist genau anzugcben. Also rich t ge Angaben und Unterschrift eines jeden Miethbewahners uns es wird Manchem dadurch emc willkommene Ersparnis! zu Tbeil werben. — Um das bedenkliche Lagern von grasen Massen Petro leum. und anderen für gefährlich gehaltenen Aeleuchtungssloffen innerhalb der Stadt zu verhindern, ist vorn Stadtrathe vorge- fchkaven worden, unter Zustimmung der Militärbehörde die an Ser Ehemnitzerstraße gelegene Schanze zum Lagerplcü c siir Pe troleum zu benutzen. Uns gehen mannigfache Bedenken gegen die Zweckmäßigkeit dieses projeclirten Lagerplatzes zu und wir 'vollen »ns erlauben, jetzt, wo es noch Zeit ist, diese Aedenlen auszusprechen. Einmal scheint uns für die mit Petroleum handelnden Kaufleute die vorgeschlagcne Schanze nicht vorthcil- si-iO gelegen. Das meiste Petroleum kommt üb.r Bremen, Hamburg oder Stettin zu uns, trifft ali'o entweder auf der Leipzig Dresdner Bahn oder auf der Elbe hier ein. Der Transport auf der Eibe wird noch mehr zunehmen, wenn die Kettenschleppschiffsirhrt, deren Anlänge wir bereits haben, aus oer ganzen Elbe von. Hamburg bis Dresden vollendet sein wiid. Vom Leipziger Bahnhöfe sowohl, als vom Elbaueschisiunqsplaye muß tue gan>e Pfaffe des für Dresden bestimmten Petroleums, wenn sie in der vorerwähnten Schanze lagen: soll, erst den w.'ll-m Weg durch die Stadt zurücklegen, um dann zum Ver brauch in kleineren Partien wieder in die Stadt zurück zu kommen diu Lagerplatz zwischen Elbe und Leipzig Dresdner The'bahn erscheint uns um deswillen zweckmäßiger. Die Haupt gründe aber, die gegen die Benutzung der Schanze sprechen, ti-'grn darin, dass diese jetzt schon von Häusern uns Gälten umgeben ist, und das an bei Ehemnitzerslrase noch immer neue Häuser entstehen. Wenn nun überhaupt das Lagern von Pe troleum für gefährlich erklärt wird, so bleibt eö auch gefährlich -n der Schanze an dcr Ehemnitzcrstriiße. Fände dort einmal eine Explosion statt, so wären selbstverständlich die umgebenden Häuter und Gärten gefährdet. Aber w.nn man selbst von sie! m schlimmsten Falle absehen möchte, so Hai das Petrvsinin die Eigenschaft, unangenehm stark zu riechen Ein Petroleum Lagerplatz an der Chemnitz rstrafe müßte unfehlbar die jetzt dort wegen der freien Lage reine und g.sunde Lust verderben, den Aufenthalt in den Gärten verleiten und damit alle in der Nähe gelegenen Grundstücke enlwcr.hen. Wir glauben, daö >rä c die unausbleibliche Folge. Daraus entständen mög licher Weise eine Reihe kostspieliger Schädenklrgen Wenn wir z B. daran denken, daß die große Feldschlößchenbrauerei in d r unmitte'baren Nähe der Schanze siegt, daß sie also die schufen Pet ob.'amzerüche aus erst«' Hand bekäme, io wäre sie auch d-r Gefahr ausgeletzt daß die sin K ss l oder auf d.r» cku .l chifs befindlich n Biere diese Gerüche annffm n und ver oürb n A-Hnlich würde es bei Ost winde d.r Nciff.w tzn Braue ei gehen. Die daraus den beid n Lraucr.ren droh.ndtn V.rlusie erschiene' so bcdcnk.ich, daß die Vecwal'-u^gea beider Aktie.-.: Ges.llsj.mstt» vielleicht gerichtliche Huf zum Sch.tze ihrer Eta bl sie iicrts würden aarufen müffen. Wir wiss n nicht voraus, welchen Anögang derartige Prozrffe haben werden; wir gliubiN aber, daß cs j tzt not, Zeit ist. ihnen durch die Wahl eirnö anderen Lagerplatzes für Petroleum aus dem W:ge zu gehen. W nu n.n aber di: Schurze eirmal ihrem rvi klichcn Z>» cke dienet, soll, wohin dann mit dem Petrol um Ltger- Tua ivrrdea dann die Kasematten und and.ren für Ilnrer b 'ngung der Besatzung b.stimm'en Räume von du» stark.»' P-rroleumgeruche nicht derart duichd rmg'N sein, de.ß der A isrnlhalt in der Schanze pu.Bch und ungesund »vird? Viel lD'.che antwortet man uns siiercius: übertaffe u-.an des dcr Sorge der Militärbehörde! Daö har nur d.s B.ducki^che, d ß wie mittelbar oder unmittelbar, aber in j dem Falle bezaltsa müsien, wat dann die Mr'i ärbehörde zur Abhilfe für ro h w.ndig erklärt. Alle« in Allem: die Schanze an der CH m- niper Straße erscheint nicht geeignet zum — wenn auch viel leicht nur interimistischen — Petroleumlagerplatz. Gew erbeverein. Vorstand Walter thcilt auf ge schehenes Verlangen den Wortlaut der Generalschvldvcrschreibung über von dem Vereine in Schuldscheinen non 5 THE. veraus gabte und zu 4 Procent zu verzinsende 00,000 THE. mit. — Kaufmann Richter Wallstraße 4 legte aus seiner Handlung eine interessante Ecllection von französischen Chrtoullenschlössern und amerikanischen Thür- und Kästensck'Iössern vor. Ersterc erregten gerechtes Aufsehen wegen ihrer neuen, höchst einfachen Federconstructwn, welche sie beinahe unverwüstlich macht und w<gen ihres trotz der sauberen Arbeit doch staunend billigen Preises Eac Dutzend 20 bis Osi Ngr... Letztere sin2 vermöge einer sehr sinnreichen Ecmstrvctwn ebensowohl rechts als links, ebenso als Kasten, Thür-, wie als Scheankschlösser zu verwen den. Die ganze innere Einrichtung ist von weichem Guß und eben so solid, wie einfach hergestellt. ES ist überhaupt hier etwas ganz Neues Die korrekte Ausführung der gegossenen The'.E wurme r-rn Fachleuten als besonders beachtenswert^ be zeichnet und die originelle Anordnung im Innern fand unge- theillen Beifall. Es läßt sich nämt.ch, nachdem „mit die Deck platte abgcnommen hat, das Schloß in allen schien Theilen so fort und ohne W-fter's nusemand-r nehmen und doch ist es unmöglich, daß cin Thcil sich verschieben kann, sobald die Deck platte wieder aufgesetzt ist. Eine an einem dieser Schlösser an gebrachte Verrichtung ersetzt nichr nur den Nachtncgel, sondern ist weit vorzüglicher als ein so'cher, da durch ihn der Hauvt- riegel unbeweglich Eft gestellt wird. Wie Kaufmann Richter versichere, sind diese Schlösser nicht nur durch ihn. sondern neuerdings auch durch j de größere Eiscnhandlung hier zu be ziehen. — Ingenieur (drosch bespricht hierauf die Vorschläge, welche zu dem Zwecke geinacht worden sind, die Schieppdampser- kette und die Führ! et len so cinzurichten, daß beide neben ein ander in Thäti'gkcü sein können. — Techniker von Gutbiee hat schon !>n vorigen Jahre Reductionstal ellen für ias metrische Mos; und Gewicht entworfen ist aber durch lange Krankheit verhindert gewesen den Druck derselben des-»gen zu lassen, ob gleich damals eine Buchhandlung sein Wert zu recht günstigen Bedingungen k.reiis übernommen hatte. Der Verein fordert nun, weil die von Gutbier'sche Schrift ganz besondere Vor teile vor den bereits erschienenen, denselben Gegenstand behan delnden hat, zur Subscription auf, um den Verfasser zu veran lassen, sein Werk im Selbstverläge erscheinen zu lassen. Der Subskriptionspreis ist lO Ngr., der spätere Preis wird l.'> Ngr. sein Auch im Gewerbehause wird eine L sie zur Ein- zeichnung ansliegen. — Den größeren Vertrag hatte Partikulier Vrisokt übern ein men und brühte derselbe abermals eine durch viele Zeichnungen erläuterte Reisebeschrcibung, welche sehr dank bar ausgenommen wurde. — Der Stadtrath übergab dem Vereine von dem Nachtrage zu Hei och'e Schrift über Wasserversorgung Dresdens 2.» Exemplare und ebenso »Ele Druckeremplare von einem Projekt.- des hiesigen Ingenieur Me.uk, t- nsitz'en Gegen stand behandelnd. — Der Verein erl.art sich c>uk Empfehlung des Verwaltungsrachis bereit, kor deutschen Fl-ß und Kanal sch'ffsahris Gel llsch»st b.'lzr,treten — Der F aw Estc.: war wieder reich b.scht. Wodurch rsl das Rosten blanker Et en und S ab'.si.ichün zu v- hindern? Durch Emsch-wirren mft oh.m Speck Wie entfernt man den Ge.uch ous r'alal n. in wel chen f'üb r Petroleum v.»kaust und »ergossen winde? Wie ist nack n'nuisin, daß D imnöl dvrch Samcnöl verfälscht ist? So vielfache Verfolgungen, als die „Gartenlaube" s-it ihrem Entstehen schon erlitten hat, dürsten wohl kaum einer zweiten deutsch.n Zeftschrift z» Theil geworden sein, und dennoch hat sie sich herrlich, wie keine zweite, emporgcschwungcn und ist, trotz aller gehässigen Angriffe, zu einer Vlütbe gelangt, die das beste Zeugnis; ih er Vcrlrcfflichleit und ibrer Verdienste um die Hebung deutscher Literatur und deutsch.» Geistes ab legen. Daß bei alldem es heute noch Leute giebt, die sich nicht entbloden, ihren Abscheu vor solchen Bestrebungen an den T>g zu legen, beweis! neuerdings folgender Fall: In dein la'holischen Kranlenhnnse einer Stadl Sachsens wurde einem Palienicn zur Verscheuchring seiner Langeweile von sein u Verwandten ein Band Gartenlaube übergeben. Der Caplan der dortigen talho lischen Kirche, der bei einem Krankenbesuche daö Buch gewahr wurde, lies; dasselbe mit der Bemerkung dem Kranken rv.g nehmen, daß dieü keine Leetüre für grüe Christen sei, indem isir Inhalt ein ketzerischer, und dcr Verleger. Herr Ernst Keil, selbst ein Feind des Katholieiömus sei'. — Uiber die Maigräber zu Dresden schreibt die „Dreed. Zeitung: ,Jn Folge des rühmlichen Beschlusses der Stadlocr- vrnretcn vorn 0. Oktober werden die Gräber der im Mai- kampse des Jahres l840 in den Snaßen Dresdius für die Neichsverfassung G.sakEnen endlich die ge'.üh endc Jincksicht er fahren und auf srädusche Kosten hergesiellt und im Stande er halten werden. Aus einer gleichzeitigen Flugschrift eines Julius Hofmann mögen hier felgende AuEcichnurrgcn mitgetheilt wer den: Auf dem werten Gottesacker vor dem Ziegelschlaga birgt ben die „Eh. RachrD: ein 72 Fuß langes und 6 dergleichen breites Grab 74 Ge-- tödtete, darunter die vor dem Zeughause Gebliebmen, dann dere Landtagsabgeordneten Advocat Böttcher aus LerzPg, mdlich ein in seiner Wohnung erschossenes Mädchen. Auf dem Begräb- nißplatze vor dem Plauenschen Schlage ruhen außer vier ein zelir Begrabenen in einem 28 Fuß langen und 7 Fuß breiten Gesammtgrabe, so viel man weiß, sil Gefallene. Dann srnv noch 20 Mailämpfer au' dem Friedrichstädter Kirchhofe und einer am dem dortigen tatholischen Friedhofe begraben worden. Die Zahl uad die Grabstätten endlich der an den Elbufern und vielleicht an)erwärts Eingescharrten ist nicht zu ermitteln ge wesen Druck der siegenden Partei, sowie Betäubung der Be siegten verhinderten damals genauere Nachfcrschnngen. Viel leicht aber veranlassen gegenwärtige Zeilen die Veröffentlichung weiterer Erinnerungen. Die Zukunst wird nicht mehr blos nach dein Erfolge urtheilen und hoffenll'.ch noch manches künst liche Dunkel jener Tage aushcllcn." Uc oer die Selbstmorde in der sächsischen Annee schrei- RachrB: Wir haben mit Bedauern vernommen^ daß sich gediegene Köpfe unserer Landesvertretung um diese Frage hcrumgeschlichen haben, wie die Katze uni den heißen Brei. Man weiß, daß in Sachsen die Selbstmorde Haustür verkommen als anderwäut, und Professor Biedermann vcv- muthet, daß die der Industrie und dem Handel verbundenen Schaltenseiten die Urquellen jener unseligen Erscheinung sind. Das mag richtig sein, was aber hat das mit dcr Armee zu. schaffen? Mißliche Vcrmögensverhältnisse können sich beim ge meinen Soldaten nicht besonders ausbiciien, auch hilft sich die Jugeiw sehr leicht über solche Ka'.amiiäten hinweg. Wir haben es hier mit snschen, jungen Kräften zu thun, die noch leine Nahrungssorgen kenncn, darum können wir die Selbstmordein der Armee nicht mit aus Rechnung der allgemeinen Krankheit dringen, sondern müssen sic vielmehr den ungünstigen Ein wirkungen au' den Gift zuschreiben. Die Regierung hat die Verordnung crlassen, man solle die geistige Richtung der Mann schaft c.forschen. An dieser Verordnung ist die gute Absicht durchaus nicht zu verkennen, aber sic kommt uns vor, wie wenn der russische Kais-r den Kaiiuschatal.n anbesöhle, Wein stöcke zu pstarzen. Diesen fehlt zum Wein das Klima, und den Unteroffizieren .oi.se tonnen nur gemeint sein, denn der Offizier suhl dem Soldaten zu fern zur Erforschung des Gei stes die dazu nölhige Bildung. In der vorsündfluthlichen Zeit, das heißt vor 1860, waren ganz eigenthümliche Avancements verhältnisse in der sächsischen Armee. Dem jungen Man--, der die Arbeit liebte und zu Hanse eine hübsche Erziehung ge.-.osicn hatte, gefiel das soldatische Treiben nicht, er ging sobald als möglich aus Urlaub und schlug jeMs Avancement aus. Den dcr Geschästlichkcit weniger Ergebenen und den Besitzlosen war das Vonücken zum Unteroffizier ein zroßeö Glück. Sie waren versorgt und spielten nach ihrer Meinung eine Rolle. Es ka men Elemente in die Armee, deren rauher brüsker Geist jetzt noch seinen Einfluß übt Man gehe an einen Erercierplatz und man wird häufig s-.hr rohe Aaednccke hören, auch mit unter Schläge auf die Soldaten fallen sehen. Wohl bestehen Gesine, die den Soldaten gegen die Uebergrisfe der Herren Unteroffiziere schützen Ellen, aber sie bestehen eben nur auf d.m Papier, denn d-ec Soldat lau» sich scltcn in ihren Schutz füllen, weil er n ehr sicher ist, daß man ihn aus Rache durch kleine Nörgeleien zur Verzweiflung treibt. Er muß das Un recht hinuntcrschlucEn uns seine höhnen Offiziere erfahren nichts davon. Man sollte vorsichtiger sein in dcr Wahl der Unteroffiziere; nicht Leute dazu nehmen, denen das stabile „Gottverdamiuich" schon au; den Augen blitzt. Denn die Mannszucht wird nicht durch Rauhheit zusammengehalten, sie ist das Erzeugnis; eurer gerechten Mischung von Strenge und Müde. Geben wir ein kleines Bild. Der junge Mann wird Soldat Er lat vielleicht eine gute, sittliche Erzi.lhung ge »offen und ist sich seiner Menschenwürde bewußt. Aber ein schwere-, Handwerk oder das Hanlier»» mit dem Pfluge bat ihn um die G.wanvtheit der Brw.-gung gebracht, er zeigt sich vielleicht ungeschickt und macht somit den; Herrn Unteroffizier etwas '»ehr Arbeit als gewöhnlich, das muß er nun entgelten durch entwürdigende Schimpfreden :c. Hilflos steht er da, >:s kocht in seinem Innern, ab.» er muß schwe-gcn — da wird er sich seiner unveräußerlichen Menschenrechte bewußt, er alxr kann sic nicht vom Himmel hole», er greift aus Ehrgefühl zum Ge wehr — uns räumt das Feld —. Die Familie verliert einen Sohn und das Vaterland einen seiner besten Bürgerl Das sind die unglücklichen Quellen, wenn ihr es noch nicht wißt oder nicht wiffcn wollt. Üu 0. — Seit Kurzem lenkt das Schaufenster der M.erschaurn- und Bernsteinwaarenhandlung von Koppa auf der Schioßstraße die allgemeine Auffneiksamkeir der Vorübergehenden aus sich und zwar specull dura) ein colosialcs Stück Meerschaum, wie eS wohl selten gefunden wurde, denn dasselbe ist 20 Zill hoch, l>'! bis 14 Zill br.it und hat ein Durchschnitlsvolumen von 6 bis 7 Zoll. Dor Ankaufspreis beträgt "ä)Y Gulden. Dieser
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