Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 08.12.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186912080
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18691208
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18691208
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-12
- Tag1869-12-08
- Monat1869-12
- Jahr1869
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.12.1869
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«r. Sir. Vierzehnter Jahrg. Mittwoch de« 8. Tecbr. 1869. e-rsch«mt: MiAtch früh l llhr Arrferate »«d«> «HUHUNM»» l ItlUöeutzsvM»»»- dt, «M«,» 1» Ltzr: Merteustrnrße LR. Wyetg t» dies. Blatt» ß>»«tt»«»^»lg^tch» NndritttmG- 18,««« Exemplare. FSom»n»r«: Bt»tt«ijLhrli«b SVVIU» tri ovratgrldlich», Irrung in', Hau» Durch di» »öoh.I PoH »ieUtljShft. Ninikln, Aumm«r>! l Ngr Inseratenyrns-r: stür dev Rüum »t»K >«!paltev»v A»U« I «gr. ftm,r „Sing«Ia»dr'j dl, ZeU« lt lip. Druck und Etgenthu« der Herau»-«der: ^itpslh Neilhardt. — Verantwortlicher Redactew,: Ivür» Neilhardt. Dresden, den 8. Tecember. — Die Stelle des Dneclors und AnstallSgeistlichcn an dcr Landc« Erziehung»- und Besserung« Anstalt zu Bräunssorf ist dem zerthrrrgen ersteil Anstaltsgcistlichcn der Strafanstalt zu Zwickau Pastor Friedrich August Theodor Giesemann übertra gm worden. — Vom Vaudtage. Bekanntlich sollen die Geschäiitz- locaiitätcn der Vandcebrandkasse in daö Hand Vir. l der klei ne» Schieß, asie vciicgr werden Die Finanzdeputation der Zweite», Kammer dat nun bei der Prüfung dcr dazu ciiorder Iichen Summe die ganze Vage der Var.desdrandkasse untersucht und Pin über durch de» Adg. Zortar, ciucn Bericht erstattet, weicher die Unterlage für zwei längere Schlingen der Zweiten Kamme! bildete. Dcr Reiererit kommt ln dieser Arbeit, bieder Staatömintstec von Rostitz. Watlwltz selbst alö eine lichtvolle bczcichiirtc, zu dem Resultat, daß die Landes-nstalt alö solche aufrecht zu erhallen sei. das, cö btngegen «wozu schen daSgione Defielt der Anstalt ausioitclej tcingcud gedoftn wäre, eine An- z»adl Verbesserungen in ihrer Perwailmig vo>zunehmen. Ab weichend yurvo.i schlägt der Adg. «>r.4ie»ßich vor, die LarrdeS- anstait alö so-chc aulzuhcbc» ur,c> zwar spätestens tvM, damit sie bis dahin Zeit bade, ihre setzt laufenden Betträgt ab,u wicheln. >»r. :>l»tzsch erlangte I doch bieuür nur Ü Stimmen. Unsere Veser we den nicht erwanen, daß wir über dieseAnsicht. d!c »n einer so winzigen Minorität blieb, edn so auöiübllich de icht», als die Kammer dcbatliitc; wir heben aus den Per Handlungen nur Einzelmö heraus. Ea ergab sich aus dem Be richte, das; die Dbiscr niii tcu in innen auigeblachikn Brand kasienbeiträgen die Dvribränte selbst vergütin, daß aber die klemm Städte Unterstützungm ve>langen, während Dresden, Velpzig, Zweka» uud Frcibrrg diele Untcrsiützungen gewähren. Die Vano Sanstalt vcrechnel nicht höhere Prämien alö die Pr i vat,»Ilaftcn. DaS Publikum ist mit Ihrer GcschättsMruiig im Ganzen zuf.icten und jckcnfaltö zuirietener, alö mir den Ehi- kanen und Winkelzügen mancher Privatanstalt Die Greditver- hältnisse des Glltndv'sjtzcs, «amentlich beö kleineren, stiid io eng unk dcr VandeSai.slait verbunden, daß eine Aushebun., der lctz- terea die Erediivervattuiss- wesentlich, erschüttern wü de. El» L>aup>Por,zug der Ai-stalt ist, daß sic ohne alte Winkelzüge den wirklich erlittenen Schaden vergütet und die Vcr.iükum, nur In das Gebäude selbst wiedcr verwende» läßt, io daß selbst wenn de. Besitz r selbst luchlojcr Weise sein G.bände anzünbet, doch n>cht dir daran unschuldigen Hbpowckengläublger davon einen Nachwelt Der Bericht des >'r. Reutzich hingegen igaorstt alle ffMKde« Elnfiüsse rer VandeSa,»rau und behan delt sie a s eine ietzr vvst.g kder flüssige <5o currenz der privaten FeuervtrstckerungSanstalten und tkä>,t vou dein rein geschäft lichen Stau Punkt aus aus dir Au Hebung dcr Anstalt an. Dir Erhaftung dcr StaatSanstair wurde außer von vle'en Abgeorc- ritten wlecrrholt durch die Herren Eonrinlssivusrath Gutwasscr und Geh. Regierun,-natp Aust v;rtveioigt Daö, waS der Vetz tere ü'-r die j tzt so grasjtreuden Brände ausip ach. verdient grw-st Beachtung. Gr eov hervor, daß vte Ansicht gar nichtis unbegründet iel, daß manche Brände dcr letzten Jahre durch die Buiniuhlgiing einzelner Grundbesitzer her. orger ulen seien, al» müßte die Vande-anftalt auigehoben werben, weiche ihnen doch Siiatz beim Brandunglück gewährte. Wüide doch setzt in mancher Handelskammer die Aufhebung der Brandkassc alö ein aar « cht mehr fernes Gceigniß behandelt. Ucdrigenö wies der selbe Redner auch daraus hin, ?aß nctorisch mit der zunehmenden Erwerbslosigkeit »rrch die Zahl der Brände steigt. Der Mi nister de- Innern billigte de grü übliche Untersuchung dcr Frage durch den Reiercuten und gab die Geneigtheit der Negierung zu erkinnen. alle BerbesscrunaSanträg», die dcr Akg. Jordan Namens der Deputation gestellt hatte. Im Wesentlichen z > be rücksichtigen Pkit Schärfe wies er nach, daß, wenn dcr Staat, wie «r. Reutzich wolle, weiter nichts thue, alö gewisse Rechts- grundllitze ankzusteUcn, im Uebrigen aber sich nlciu um den Einzelne« zu kümmern habe, schließlich dec Staat sich um daö Ai menwesen auch nicht zu kümmern brauche. w.'S doch weder dem Zwecke deS Staats, noch de» setzigen Eulturverhältniffen entspreche. Der Antrag des or. Rentzsch fand nur wenig B r theidlger; de» Le Pilger Abcn. Schnoor und Vlaeier, drin io schnell verüb at gcworbcuen Ava. Jtrael und dem Abg Krause gesellte sich auch trr DresdnerBrnreter Walter hinzu, dcr den Klagen der größeren Städte über zu hohe Prämieu'ätze Worte lieb. Der Abg. Schrooc brachte in dleier Beziehung den de kannten Wunsch Vcipzigs. aus der Braudkasse auöscheiden zu dülien. zur Sprache Er stellte 'ür diesen Fall anst tt der re gelmäßigen sktzigrn Beiträge bei Unglücken wie bet Iobann- aeorgenitadt eine freiwillige Unterstützung vou iO—lb.OMThlr. in Aussicht «Unseres Wissens gehört zu derartigen Geldbc willigungen nicht die gelegentliche Bercitw'lliakcit eines Vant- taasabgeordn'te«, sondern die jedesmalige Geuchmi «ung der städtischen Behörden. A»m. d Red.) linier allgemeinstem Bct- iall trat der Referent Iorean auf. Zunächst verlangte ec. ent. ^zegen dem Geh. RezrerungSrath Just, welcher wenig Bereit Willigkeit zeige, die BerbesicrungSinträge bei der Anstalt elnzu- ftlbren, das Eingehen der Regie-rin « auf dieselben «wo aus.wie oben bemerkt, dcr StaatSminIster sich b elfte, diese Bereitwillig keit ziizuiagen). Sodann aber wendete er sich, da er selbst einen Theil einer großen Stadt «Antonftadt Dresden) vertrete, gegen andere Vertreter größerer Städte, wie Schnoor und Walter. Wcnr« Leipzig der Landet kasse vstl gegeben und nur wenig da raus erhalten habe, so möge cö d r Borsehung danken, daß cd vor cröß rcn Brandunglücken bisher bewahrt geblieben ie!; möge hie Borsebring Leipzig auch fernerhin noch so gnädig sei»! «Bicliachcr Ruf: Sehr gur!» Dresden bezahle a ich viel mehr in die Kzssc, alö es erhielte — daS lei ein großes Glück und er wolle «a» den Hamburger Brand erinnernd) nicht die Bcrant Wartung aui sich nehmen, wenn Gott cine große Stadt mit einem Bran-ungiüch da-, wie der Lheat-rdrand zeige, aller Br- rechnung spotte, helmiuche' WodI» käme man übrigens, renn der Menich nicht mehr hilfreich dem Me« chen die Hand reichen wolle? Da hörte alle Gemeinsamkeit aus! hBestall.) AlS ihm später der Alcg. Letstu« unttr dem lebhaftester: Mihv rgnk.en der Kammer den Porwurk »rachre. eS sei von dem Adg. Jordan eigenthüiiiliä', daß er dcr Stadt Leipzig mit Gott alö Feuer anzünder gedroht habe, erklärte er, daß in einer Frage, die wie das Fcuervei sichern»zöweieii au! so sittlicher Grundlage beruhe, auch daö Gciüdl ciu Recht Habe, zu Zrechen. Am Schlüsse der zweitägigen Debatte erhob die Kammer die Anträge, die da aus hinauSgehen. die jetzige Gerwalrung der Anstalt zu ver bessern, unter Hinzunahme zweier Anträge der Abgg Günther und Schnoor, zum Beictiuß. — In der Ersten Kammer stellte am Montag Grai Hoh'.ntoal folgenden Antrag: „Dw Erste Kamincr wolle im Benin mit der Zweiten Kammer bei dcr hohen Stac tSrcglerung beantrag-», rv möge dieselbe im Bundes ratbe dahin wirken, daß diejenigen Bestimmungen, welche uch in dem Entwürfe eines SlrasgcietzbnchcS stir den Norddeutschen Bund aui baö acmelne Poltzelstcafrecht b ziehe» und somit nach Maßgabe deö Art. 4 der BundcSveikastung der Bundesgesep- ebuttg nicht unterliegen, in« Gesetze selbst keine Aufnahme nde» " Grai Hoheuthal wieS in seiner Begiündlingorede da raus hin, daß eö dao Strcben der EindeitSstaats - Partei im Rc ichötage sei, die Eornpekcnz des Reichstage gegenüber dec den Einzcilraaten berbleibenden Wnksamkeft imrner mehr zu erwei tern und die Souveränität dcr Einzelstaaten immer weiter ein- zuichränkcn. Eine solche weitcre Beschrär kung Ueae darin, wenn man jetzt de» Einzeistaalen die Gesedgedung über daö PoUzei- strafreftst nihmen wolle. Es stehe kein Wort in der Bundes verfassung. daß dieselbe über das Pol zeiitrasreclst competent sei. Wolle der Bund seine Befugnisse erweitern, so müßte ein neuer Vertrag zwischen norddeutschen Staaten aag-schlossen werden. Hierzu sei dann die Zustimmung sämmtiichcr Landtage unent behrlich. Die Kammer wics diesen Antrag zur Prüfung an die erste Deputation, — In den KunsthanZungen der Allstadt ist jetzt eine Photographie aus dem Atelier von Hoffmann ausgekegt, welche die ganze königliche Familie darstellt. Der König und die Kö nigin sitzen mit dcr Königin Wirtwe und der Prinzessin Amalie um einen Gartentisch, im Vordergrund? des Bildes sind die vier Kinder des Prinzen Georg gruppnt, wahrend dreier mit Gemahlin rechts und der Kronprinz und die Kronprinzessin links vom Tisch stchen — Der Bezirk der Handels- und Geiverbrkammer Dres dens ist nach rincr Ministerialoeroidriung auf 5 Amtshauvt Mannschaften, 34 Genchtsämter, 45 Städte und 120!« Dörfer ausgedehnt worden. Die betreffenden Städte repräsentirm eine Einwohnerzahl in Höhe von 304,421 und die Dörfer in Höhe von 440,292. — Soeben ist in Druck der Jahresbericht der Dresdner Handels und Guverbekamnrer pro 1868 in dcr Hofbuchhand- kuug von Lurdach, erschienen. Dc> selbe ist sehr voluminös: denn er umfaßt, abgesehen von einigen statistischen Tabellen, d.e Bewegungen in den Preisen der Wcbestoffe und die geogra phische Darstellung deS Elbwasscrstandcs betreffend, 255 Druck festen. DaS Ganze, die gediegene und sehr mühevolle Arbeit des SecretärS der Handels- und Gewerkekammer, Herrn Ist. Rentzsch, dürften auch dem Laren eine rntercffa rte Lcctüre sein. Der Inhalt bezieht sich aus die Einrichtungen fu: Handel und Gewerbe, Verkehrs »stalten, öffentliche Lasten und Abgaben, Erzeugung und Vertrieb vegetabilischer, mineralischer und ani malischer Rohprodukte Hüttenbetn>b. Fabri?a!i'cm von Metall- wmren, chemischer Produkte, Konsumtibi'.ien, Trxltlmdustrie, Leverwaaren, Papier und bespricht außer verseht.denen Han delszweigen noch den Geld- uns Creditverkehr, die Einrichtun gen und den Umfang des Verkehrs und inner» Angelegenhei ten des Handels und Gewerbcstandes. Im Anhänge Pag. 338) findet sich daS Verzeichnis: ver Mitglieder der Dresdner Handels und Gewerbekammer, sowie eine Anzahl Berichte der geheimen und öffentlichen Sitzungen der letzteren. — Auf einem Neubau an der Menageriestraße ist vor gestern Mittag ein Logcngewölbe eingelsnzt Zwei Männer, die gerade auf dem Gewölbe arbeiteten, find dadurch mit dem selben 5 Ellen tief herunter in daS Sooterrain gefallen, wo durch der Eine von Leid» einige Quetschungen an Kopf und Kinn davon getragen, während dem Andern der Verfall nichts geschadet ha'. Der Verletzte wurde in seine auf der Schäfer straßc gelegene Wohn'.mz gebracht. — — Inden Ictzivergangenen Tagen haben wir vcrschiederc Puleertrankporte unsere Stadt passiren schon. So am ver gangenen Sonnabend zwei mit 120Centncrn beladene Wagen, denen gestern ein dritter mit 60 Centwrn Pulver folgte. Bei dem schlechten Wetter bedurften die einzelnen Wagen eines Vorspanns von 4 und 6 Pferden, um daS Waldschlößchen zu erreichen. So viel wir hört», kommen diese Transporte aus der Nhcingegmd und gehen nach Schlesien. — — Dem Vernehmen nach soll Dresden demnächst mit einer Kunstreitergesellschnst beglückt werden, und zwar diesmal nicht mit der Renz'schen, sondern mit der ehemalig Earre'sehen, jetzt SalomonSki'ichen Truppe. — Unter dec Bühne des neuen Jnterrrnsiheaterö in den Zwmgeranlagcn wurde an einem der letzten Morgen ein frem der Mann gefunden, über dessen Aufenthalt daselbst man nicht ins Klare kam, obgleich er angab, Einen über den Durst ge trunken und sich dort nächtlich eingebettet zu haßen. Man brachte ihn ans Tageslicht und beschloß, denselben der Behörde zu übergeben und seinen TranSpc.t solort zu veranlassen Man hätte nun freilich bester gethan, den Vcrrächtigcn durch Sicher» herttbeamte oder durch die doch schr nahe liegende Militärwache fortschaffen zu lassen, indcß man zog eS merkwürdiger Weise vor, den -Mann durch einen am Theater Bediensteten fortzu- führcn. Diese Reise mißglückte indeß, denn der Transporteur sah sich auf der Straße all bald von seinem Schützling ver lassen, dcr Reißaus genommen und sich somit der etwaigen Untersuchung entzogen hatte. — Von der Tharandterstraßc kamen gestern Mittag eine Hrerdc Zigeuner auf 2 Wagen, circa 20 Personen, an. Die Frau davon, welche Rr Entbindung nahe war, wollte nebst Anhang im Gasthos zum Palmbaum einkehren, doch wurde di« Gesellschaft dort zurückgewiesen und der Polizei hiervon Nach richt erstatte:. — Der bedeutende Schneefall in den letzten Tagen und das damit verbundene Thauwetter haben natürlich sehr hem mend aus den Verkehr eingewirlt. Um diese Störung für den Straßenverkehr so wenig wie möglich fühlbar zu machen, haben sowohl Behörden wie Privaten sich beeilt, aus öffentlichen Plätzen und in den Straßen den Schncc auf Hausen zusam men schaufeln und dann fortfahren zu lasten. Es scheint indeß, als wenn man hier und da das Wegschaffen des zusammen» geschaufelten Schnees den Strahlen der Sonne überlasten wolle, denn in mehreren Straßen, ja selbst auf öffentlichen Plätzen, lagerten noch gestern ganze Eolonncn solcher Schneehaufen, welche durch vorbeieilende und hin und wieder über sie hin- wegsahrcnde Geschirre auseinander gesprengt, wieder den alten Schmu«: auf Trottoirs und Straßen verbreiten. Möchte es im Interesse der Passanten in diesem Falle den Säumigen gefallen, sich nicht nach dem alten Liede ,,Nur immer langsam voran" zu richten. — — Am Montag Abend hielt in der Waldschlößchen- Stadtrestauration der allgemeine Hausbesttzerverein eine außer ordentliche Generalversammlung, wozu eine um fastend« Ein ladung ergänz» war. Tagesordnung: Die Dresdner Dünger- Export Frage. Herr Cornmissionär Grabner eröffnete die sehr reichlich besuchte Versammlung um halb 9 Uhr unv ersuchte den Vorsitzenden des Vereins, Herrn Goldschläger Planitz, um daS Referat über die seiten der Direktion geschehenen Schritte zu billigerer und geordneter Grubcnräumung. Die Schriflführung übernimmt Herr Oberamtmann Schacko. Herr Planitz theilte mir, wie er theils aus dem rechten, theils aus dem linken Elb- ufer landwirthschastliche Vereine und größere Güter besucht habe und für die geregelte Abnahme deS Düngers Interessenten zu finden bemüht gewesen sei. In Kestelsvorf, Klotzsche» und Brießnste waren die eiiüchlagmden Bestrebungen sm Ganzen günstig ausgenommen, doch sei dcr Transport bei Nacht bean standet worden. Es frage sich, ob sonach der 'Verein beabsichtige, den Landwiril)'."» den Dünger vor die Sradt zu liefern und ob zu dem Zwecke seiten des Vereins die nöthigen Pumpen, Karren, Pferde :c. zu beschaffen in Aussicht genommen wrrden könnte. Der Tranvp ri per Elbe sei ebenfalls nach entfernter liegenden Sandgegend» wahrscheinlich zu ermöglichen. Ingenieur Pieper weist darauf hin, das; die Verbesserungen, die man in Dresden in der Cloakensrage, in der Master- und Schleußensrage suche, neuerdings fast jeden Abend in dem einen oder andern Verein getrennt von einander besprochen würden und daß es zur Er reichung des gemeinsamen Zieles der Verbesserung geboten er scheine, gemeinsam zu wirken. Ehe man beschließe, neue Kosten auszuivendcn zu einem Plan, be' dem die Abtrittkgruben dann auch immer bestehen blieben, möge man sich über die besten AbsuhrmelHoden die den allseitig gemachten Ansprüchen genüg ten. unterrichten. Man wolle doch gewiß nicht wegleugnen, daß die Wasserst':gc int den hier angeregten Jn'.krcssen im engsten Zusammenhänge stehe. Es gebe nur ein Mittel, die gut» Brunnen, die noch bestehen, zu erhallen, und dies sei du Verhütung dcr Verunreinigung des Untergrundes nament lich durch die Cliakcn. Redner bespricht dann eingehend die Einrichtung unv Verbesterung, die mit Einst,Jung der Licrnur- schcn pneumatischen Abfuhr geschaffen sei, und weist nach, wie dieselbe geeignet wäre entweder zu einer gesunden Svcculatu» oder einer Einnahmeguclle für die Commun. Nach dcr Er fahrung. die andenr Orten gemacht wcrve, könne ein Stadt ther'. von 20,000 Einwohner» pro Jahr 30,000 Thlr. Baor- Einnnhme machen. Die Anlagckcsten würden im zweiten Jahr gedeckt und stellten sich bei engbevölkerten Stadtthcil» auf kaum 5 Thlr. pro Kops: Prag sei billiger gevcsen; Vtünn, Wicn, Amsterdam im Durchschnitt 7 Gulden pro Kopf veranschlagt. Man »löge einen Beschluß nicht säst», bevor ein KrriS von wissenschaftlich» und praktischen Männern, die eine Untersuch ung der gesammtcn einschlagcnden Fragen zu vercmlasten in allernächste Aussicht genommen hätten, seine Bestrebungen be kannt gcbe und die Motivirungen dazu veröffentliche. Hierauf folgt» eine Anzahl Fragstellrmgcn und cine Dikcussion über die Zweckmäßigkeit oder Möglichkeit, ccm Hausbesitzer für irgend welche Projekte neue Kosten aufzulegen. Während einzelne dcr Anwesender, di. 'reu Cvncurrenz für Grubcnräumung aufrecht
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite