Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 17.10.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186710171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18671017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18671017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1867
- Monat1867-10
- Tag1867-10-17
- Monat1867-10
- Jahr1867
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.10.1867
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
it neue r und «I»S. »nl»- sr > DiS- r neu h im le. änden. alles zogrg. ll. h. sott iort. >e Be- Ttän- >assers vrun- wel e Sr defin it rst, Um- -ttaße Ichlag haben, n8 Orr r soll, > den Z sehr ;er in dem setzlich orden, zt der chnitt- ndela- iße. lüss-n. amm- tl«» zum eins. «k»! Me. SSV. Zwölfte« Javra. Donnerftag. 17. Octobee 1887. >rt. aflage (über »ti« attes, »lung, rabad, Erscheint: Täglich früh 7 Uhr- Inserate werben angenommen: bis AbendSv,Sonn tags bis Mittags 12 Uhr: Marienstraße 13. Anzeig, in dies. Blatte finden eine erfolgreiche Verbreitung. Auslage: >1««« Exemplare. Abonnement: Vierteljährlich 20 Ngr. bei unentgeldlichcr Lie ferung in'ö Haus. Durch die KLnigl. Post vierteljährlich 22 Ngr. Einzelne Nummern 1 Ngr. Tageblatt für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: i?I)rodor Drabisch. Inseratenpreise: Fiir den Raunt eineir gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Einge sandt" die Zelle 2 Ngr. ät Druck und Eigenthuw der Herausgeber: L'ikpsch K tleichardt. - Verantwortlicher Rcdacteur: Julius Neilhardt. Dresden, den 17. Octobcr. — Dem zeitherigen Geschäftsträger an den Höfen von München und Stuttgart, Legationsrath Le Maistre, ist das Csmthurkreuz zweiter Klaffe des k. bayerischen Verdienstordens vom heiligen Michael und deü k. würtembergischen Friedrichs- Ordens verliehen worden. — Gewerbeverein. Die lebte Versammlung beschäf tigte sich mit der Wahl der zum Döbelner Gewerbevcreins- Congreß abzusendenden Vertreter und mit Feststellung der In struktion für dieselben. Gewählt wurden >>r. Nentzsch und Photograph Schütze. Auf der Tagesordnung des Congresses stehen 22 zur Besprechung empfohlene Punkte, über die I)r. Rentzsch kurz relernte und über welche sich der Verein zustim mend oder ablehnend zu äußern hatte. Wir erwähnen nur folgende, zugleich in der Art, wie sie der Dresdner Verein ausgenommen hat. Es ist eine Nothwendigkeit, begründet in den Forderungen der Zeit, sowie in dem Wesen und den Zie len der Gewerbcvereine, daß sich diese mit Fragen, die das Volksschulwesen, namentlich dessen Hebung be'.reffen, eingehend beschäftigen. Es ist in den einzelnen Vereine: deshalb zu be- rathen: über die Nothwendigkeit einer tieferen Vorbildung der Volksschullehrcr, über Trennung der Schule von der Kirche, über zu erstrebenden directen Einfluß der Gemeinde bei An stellung von Lehrern, über dre Schule als Kommunal- oder Staatsanstalt und über Aufnahme von mehr Nealwissenschaften in den Lectionsplan. (Antrag von Glauchau.) 2) Ein beste hendes Gewerbeblatt ist zum Centralblatt für die sächsischen Ge Werbevereine zu wählen und giebt der Dresdner Verein „Hir- zels Centralblatt" den Vorrang vor dem von Altcnberg und Chemnitz vorgcschlagenen ,.Oberlausitzer Gewerbeblatt", ohne hartnäckig gegen letzteres stimmen zu wollen. .8) Der Dresd ner Verein befürwortet, bei der hohen Staatsregierung um ein freisinnigeres Vercinsgesetz zu bitten, oder wenigstens darum, daß den Gewerbevercinen dieselbe Ausnahmestellung gewährt werde, wie sie die Turn- und Gesangvereine haben. 4) Der Verein ist dafür, daß ein Verband der sächsischen Gewerbevcr- eine zu dem Zwecke rcalisirt werde, Erfindungen auf gewerb lichem Gebiete zu belohnen und die Erfinder zu unterstützen. Döbeln.) 5) In Bezug auf die Frage: Wie ist das Interesse an den Gewerbcvcreinen zu verallgemeinern und die Thätigkeit derselben zu erhöhen? (Döbeln) sollen die Vertreter einfach mittheilen, wie cs gekommen ist, daß der Dresdner Verein in kurzer Zeit nach außen, wie rach innen so bedeutend gewon nen hat. 6) Der Dresdner Verein erklärt sich gegen den von Zschopau gestellten Antrag auf Sonntagsschulzwang, erachtet es aber für eine Pflicht der Gewcrbevereine, stetig auf die Nothwendigkeit hinzuweisen, daß junge Gewerbtreibende die be stehenden Fortbildungsschulen besuchen. Hierbei entspann sich eine lebhafte Debatte, bei welcher Photograph Schütze sehr warm alle Gründe für Schulzwang hervorhob und an welcher sich auch die Herren Zeidler, Tirnstein, Clauß, Goldschläger Schulze und Andere betheiligten. Schließlich stimmten nur 1 l Mitglieder für den Zwang. 7. u. 8) In Bezug aus von Chemnitz und Glauchau gestellte Anträge, die Unterstützung der Fortbildungsschulen betreffend, spricht sich der Verein dahin aus, daß er für jede Unterstützung derartiger Anstalten — sei es durch Communen, den Staat oder Privaten — dankbar sein wird. Die von Dresden gestellten Anträge, welche wir schon früher besprochen haben, konnten in dieser Versammlung übergangen werden. In Punkt 10 wünscht Meerane, daß ferner nicht ausnahmslos den Innungen die Ver pflegung kranker Arbeiter zugcmuthct werde, in Punkt 11 Freiberg, daß mit Anlegung gewerblicher Mustersamm^ lungen vorgegangen werde. Dresden stimmt bei. — den von Mitweida gestellten Antrag, beim Ministerium den Wunsch anzubringen, daß die gewerbliche Industrie auf dem Landtage mehr vertreten werden möge, lehnt der Verein ab und will dafür lieber ein freieres Wahlgesetz beantragt wissen, waS Angesichts der Parlamentswahl auch nicht ausbleiben könne. Eben so wird, und zwar der bedeutenden Kosten wegen, abgelehnt, eine Verpflichtung zur Herausgabe gedruckter Jahrerberichte zu übernehmen (Mittweiva) und auf ein zu wählendes Ecntralorgan hingcwicscn. Mt Mittweida empfiehlt auch Dresden den Anschluß an die „Gewerbliche Schuygemein- schüft" und mit Stollberg ist es für eine Reform der Arbeits bücher; g<.gxn Niesa erklärt es sich nicht für eine weitere Be schränkung des Hausirhandels, sondern dafür, daß das über denselben erlassene Gesetz streng ausgeführt werde. Daß Mü geln eme achttägige Garantiezeit für sein im Staatsforste er standenes Holz wünsch«, wird ihm nicht verdacht, wohl aber, daß cs von «Leuen der Negierung den Postmeister will zwingen lassen, seine Taxe "echt zu erhöhen. Aufnahmen und Anmel dungen bildeten den Schluß der Sitzung. — Dcrlrner rrcse. man in der großhcrzog- liehen Bibliothek zu Weunar Mit Entzücken vor der herrlichen Göthc-Marmorbüstc und David gestanden hat, pflegt einem der Führer ch ^ dritte Göthebüste zu zeigen und erzählt dabei: Ein Engländer habe, begeistert von der Lcctüre Göthes, ohne dessen Bildniß zu besitzen, diese Büste nach dem Bilde gefertigt, wie er sich vorgestellt habe, daß ein Mann, der so schriebe, airssehen müsse. Natürlich giebt diese Büste einen bedeutenden Menschen, aber keinen Göthe wieder. In gleicher Lage mit jenem Engländer befinden sich die meisten Zeirungslcser, wenn sie aus der Lcctüre der Parlamentsreden sich ein Bild von den Rednern machen. Nicht, daß der Reichs tag einen hohen Flug genommen hätte, der viele schöngeistige Capacitäten unter sich zählt! Nein — der hagere Gustav Freiffag schüttelt seine dünnen Dichterlocken diesmal nicht im Reichstag, er phantasirt in Leipzig, und die zwei anderen Dich ter, Hans Köster und Genast aus Weimar haben sich sehr zu- rückgehalten. Köster sinnt über einen neuen Hymnus aus die Selbstentäußerung der freien Manneswürde und Genast ist — dichterisch irrend und träumend — unter die Nationalen ge gangen. Aber da die Bildnisse, welche sich manche Leser von Parlamentsresen von den Personen der Redner machen, meist irrig sind, so will ich zu den Reden einigen materiell-ergänzen den Stoff liefern, damit eine wenigstens annähernde Portrait- ähnlichkert erzielt werde. Da muß ich denn heute über einen Menschen berichten, an den Jeder denkt, wenn man denNamen — Försterling nennt, über Nr. von Schweitzer, der in den letzten Sitzungen sich mehrfach höchst unangenehm bemerkbar machte. Meistens an die Thüre gelehnt, steht ein schwuppiges Sujet da, mit glattgcscheiteltcn schwarzen Haaren, stieren Blicken hinter einer Brille, die eine Hand auf dem Rücken, die andere in der Hosentasche. Leidenschaften nicht der edelsten Art drücken diese schlaffen Züge aus. Bisher verhielt er sich ziemlich gleich- giltig; aber als es galt, die Wuchergesetze in Preußen abzu schaffen, hatte er sich zum Worte gemeldet. Die Rednerliste warf ihn ziemlich zurück, alle Redner faßten sich kurz, um den einen Präsidenten des allgemeinen Arbeitervereins Kalo zum Wort zu taffen. Als die telegraphische Meldung im Büffet einlief „Schweitzer steht auf der Tribüne", war cs, als wenn es im Dorfe heißt: Die Seiltänzer kommen! Teller mit Ma- jonnaisen, AspicS, Krammetsvögeln — eine saubere Vogemrt, sie ihr Nest nicht beschmutzt, bemerkte ein ehemaliger Garde- osfizier und jetziger Landrath, oer bereits das dritte Paar aß — blieben halb verzehrt stehen, eine Menge frisch angebrann ter Cigarren wurden vorsichtig auf den Sims abseits gelegt, um sie leichter wieder zu finden, was auch richtig Seitens der Kcllner und Portiers geschah, die zur Ncichstagszeit ein superbes Kraut rauchen, und als hatten mehrere Extrazüge die gleisenden gebracht, strömte es massenweise in den Sitzungssaal. Da steht nun der Mensch da, den Försterling mit Aergcr, die Andern nrit Abscheu betrachten. Doch er introducirt sich auf eine ge wandtere Weise, als sein Rival. Er spricht zunächst mit Ge schick über das blutarme, blcichsüchtige Proletariat, er zieht an der Schnur des Vorhanges, welcher das Elend mancher Klaffen bedeckt und erwartet, daß man ihn auffordere, den Schleier zu lüften. Man weiß aber von selbst, daß auf dieser unvollkom menen Welt es noch manche Thräne zu trocknen giebt, und Schulze Delitzsch sprach es neulich mit hinreißender Begeisterung aus, daß Bildung, Gesittung und Humanität diejenigen Mittel sind, um das rothe Gespenst des Socialismus, dem Schweitzer und Försterling trotz aller friedlichen Betheuerungen dienen, auf immer zu beseitigen. Kurz, Niemand geht aus Schweitzers Wink ein, man hört seine kalte Rede eiskalt an, aber der Redner merkt, daß er das Interesse der Versammlung fessele. Nun warf er die Mrske ab ; während er bisher in seinen Wor ten Allem, was nur etwas mehr besitzt, als das nackte Leben, die kalte Tcufclsfausi der Vernichtung entgcgengestreckt hatte, zeigte nunmehr auch Gesicht und Redewendung den Cyniker. Mit trivialen Witzen, Ausdrücken, die auf der Messerschneide zwischen halbwcge Erlaubtem und der pöbelhaften Sprache ba- lancirten, warf er um sich. Der Reichstag lachte ihn aus, man murrte, man spuckte aus, um so höher stieg sein Behagen. Er vcrtheidigte einen Antrag, welcher die scheußlichen Zustände der Wuchergesctzgcbung noch zum Theil aufrecht erhalten will, mit großer Gewandtheit trotz der rohen Form seiner Ausdrücke. Er zeigte sich als einen begabten Geist, der Rede mächtig und mit Gedanken ausgerüstet. Jedenfallsmachtecrdcr Versammlung den Eindruck, daß er ein viel fähigerer und viel gefährlicherer Agitator als Försterling sei, den er, was Ncdegabe betrifft, aus dem Sattel hob. Aber was an ihm wahrhaft anwidcrte, das war die Rohheit der Gesinnung, der kalte Hohn, die Schadenfreude cun wilden Zerstören und die geheime Hoffnung auf einen pöbelhaften Straßenkampf, wo die niedrigsten Leidenschaften schwelgen, die Bestialität dcS Abschaums sich herrlich offenbaren und die große Rechnung zwischen Denen ausgeglichen werden soll, welche Etwas und welche Nichts besitzen. Gott Lob, daß unsere Arbeiter ihrer Mehrzahl nach von diesen Lügenprophcten nichts wissen wollen. Jedenfalls hat Schweitzer die letzten Trümpfe der Lasialleaner ausgespielt; das Volk und die Ar beiter insbesondere kehren ihren Irrlehren den Rücken. Nur sollten sich gewisse Conseroative hüten, die Arbeiter immer ge gen die Kapitalisten und den Bürger zu Hetzen. Namentlich macht es einen höchst befremdlichen Einoruck, Leute wie Wa- gener so mit der rothen Socialdemokratie coquettiren zu sehen. Mag von den preußischen Liberalen ein auch noch so vernünf tiger Fortschritt vorgeschlagen werven, mögen selbst so conser- vatioe Leute, wie Bismarck und Delbrück, diesen Fortschritt billigen, mag ein so entwickeltes Land, wie Sachsen, durch die Praxis mehrere Jahre lang bewiesen haben, daß die Aufhebung der Wuchergesetze und des Verbotes, wonach die Arbeiter sich nicht zusammenthun durften, um gemeinsam ihre Interessen wahrzunehmen, keine Revolution herbeiführt — es ist Herrn Wagener gleichgiltig, er wettert gegen den Liberalismus und reicht Schweitzern die Hand, um gegen daL verhaßte Bürger- thum die Arbeiterbataillone aufmarschiren zu lassen. Diese Verbrüderung des ausgeprägtesten Junkerthums und der rothe- sten Socialvemokratie ist eine Erscheinung, die den Freund eines besonnenen Fortschritts mit schweren Besorgnissen für die Ent wickelung der Zustände der Gesellschaft erfüllen muß. Doch jetzt zu einem freundlicheren Bilve! Es hat in Abgeordneten- Kreisen einen günstigen Eindruck gemacht, daß die sächsischen Abgeordneten so wacker ins Zeug gingen, um den Preußen von den drückenden Lasten der Wuchergesetze und des CoalitionS- verbots zu helfen. Dies waren zwei Gelegenheiten, wo die alberne Rede von dem tiefen Preußenhaß, der Leute wie Schwarze, Gebert, Günther, Sachße und Oehmichen beseelen solle, eine recht schlagende Widerlegung erfuhr. UnS drücken die veralteten Wuchergesetze und das Coalitionsverbot schon lange nicht mehr; Ihr Preußen wollt sie gern los sein, hier ist unsere Hand,diese mittelalterlichenZwingburgen auch beiEuch einzureißen! Nur gegen die blose Aufhebung des CsalitionsverboteS, ohne daß man gleichzeitig die Arbeiter gegen die Folgen der einsei tigen Aufhebung schützte, wehrte sich der Abg. v. Zehmen; aber seine Rede zeigte, daß er ein warmes Herz für die Arbeiter habe. Er wollte sie dagegen z. B. schützen, daß jetzt die Kin der zur Fabrikarbeit durch die Habsucht ihrer Eltern und der Fabrikanten gezogen werden, er zeigte, daß man, wie es auch im sächsischen Gewcrbegesetze geschieht, dagegen Vorkehrungen treffen müsse. — Im Allgemeinen waren die letzten Sitz ungen des Reichstags ohne besonders pikante Episoden. In Ermangelung solcher Scenen amüsirt sich der Reichstag auch mit der niederen Komik, w>.nn es recht trocken hergeht. Wenn z. B. bei einer zufälligen Stille im Hause dem Munde deS Abg. Nebelthau ein Ton von zweifelhafter Natur entfährt, so dauert es geraume Zeit, ehe sich das immer wieder aufle bende Lachen legt; oder wenn ein Hannoverscher Bürgermeister aus einer Stadt an der Elbe ums Wort bittet, so werden die Tribünen vom Sitzungssaale aus belorgnettirt, weil alle Welt weiß, daß heute die brave Ehegattin des Herrn anwesend ist. Ich möchte diese kleinen Intermezzos nicht grade verwerfen. Betrachten wir auch — um mit einem seine Zeit berühmten pirnaischen Leichenprsdiger zu sprechen — betrachten wir auch den verehrten Tobten von der andern Seite! Es gehört starke Geduld dazu, Stundenlang den oft äußerst trockenen Erörte rungen manches Schwätzers zuzuhören und wenn dann einmal ein humoristischer Clown auf den parlamentarischen CircuS kommt, so erträgt man den Anblick der tausendmal gesehenen Nedekunststückchcn mit erleichtertem Zwerchfell wieder auf län gere Zeit. Leute wie Twesten, Lasker, Waldeck und Andere sprechen über Alles Mögliche und noch einiges Andere: Mili täretat, Finanzwesen, Judenemanzipation, Zellengefängniß, Forst- cultur, Heidenbekebrung unter den Siauxindianern, Garibaldi, Postplackereicn, Justizreform, Eanalisation oder Abfuhr?, Hundesteuer, Eisenbahnprojectc, Zollverein, Rappotheater und wer weiß noch — aber es wird mit derselben Gründlichkeit und Sachkenntniß gesprochen. Ach, so ein armer Minister muß sich manchmal doch recht einseitig beschränkt Vorkommen, wenn ihm von solchen Universalgenies Vorlesungen gehalten werden. Wie manchmal mögen sie Herrn von Snoigny beneiden, der beim Beginn einer solchen Rede nicht mehr zuzuhören braucht, sondern am Büffet bei einem Glase Burgunder täglich Be ttachtungen anzustellen pflegt: durch welchen iarix pa°! ihm das Bundcskanzleraint im letzten Moment entschlüpft ist und ob procol rmssoüis zu sein, der letzte Preis seiner diplomatischen Geschicklichkeit ist ? — Der fünfte allgemeine sächsische Baugewer ken tag hat in den Tagen des 6. 7. und 8. d. Mts. trotz aller schweren Zeiten, die über Zwickau hereingebrochen waren, in dieser gastfreien Stadt eine ebenso gemüthliche, als glänzende Stätte gefunden. An zweihundert Baugewerken waren aus allen Thcilcn Sachsens versammelt, um fachwissenschostlich und gesellig zu verkehren. Die Stadt, das Lokalconritö, die Einwohnerschaft bewies in ihren vielfachen zahlreichen Vorkeh rungen, daß cS willkommene Gaste. Das fachwiffenschastliche Material war dießmal ein besonders reiches und praktisch be deutendes. Die Vorträge des Herrn Baumeister und BereinS- vorsitzenden Kickelhayn aus Dresden über die Pariser Ausstel lung mit beionverer Rücksicht auf den architektonischen Theil der-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite