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Dresdner Nachrichten : 25.04.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-04-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186904255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18690425
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18690425
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1869
- Monat1869-04
- Tag1869-04-25
- Monat1869-04
- Jahr1869
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- Dresdner Nachrichten : 25.04.1869
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/» . Nr. 115. Vierzehnter Jahrq. -Frs-emt: früh 7 llhr. Anserate .».rden angenommen: NsLbendsü.Loiln. !»gö bi» Mittags lS llhr: ^tarienstraße 18. Mzeig in dies. Blatt« Video eine rrsolgreich« Verbreitung. Auslage: 1«,«»«»»» Lxemplar». Sonntag, den 25. Avril 1869. Tageblatt für Unterhaltung Md Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Arabisch. «ruck und «igenthum der Herausgeber: Litpslh H Reich ardt. — Verantwortlicher Redactenr: Julius Neichurdt. Fbonnemmt: . Vierteljährlich 20Ngk bei UtteiitgelLtlchei Li»« jeruug in'« Haut Durch die Äöinzl, Haft vierteljährl. 22'.,Ngr. Einzeln« Nummer» I Ngr. Anseratknpreise: i tzür den Raum «tvq gespaltenen Zeile: 1 Ngr. Unter „Einzvj sankt" di« Zeit« AM Dresden, den 25. April. — Der vorgestrigen Gastvorstellung des Direktors Fürst auS Wien im zweiten Theater wurde abermals die Ehre des Besuchs J,>. lk HH. des Kronprinzen und der Frau Kron prinzessin zu Theil Ebenso wohnte Se. Durchlaucht der jetzt hier weilende Fürst Neuß älterer Linie, Heinrich VXII., der Aufführung bei. Die Vorstellungen des Herrn Fürst schließen bestimmt nächsten Pkontag, worauf die Gastspiele der Gesangs- Soubrette Frl. Helene Flintzner vom Wallnertheater und des Gekangskomikers Herr Warmer vom Bictoriatheater zu Berlin beginnen. — Die Zeichnung auf die Actien der Kcttenschleppschiff- fahrt ist so günstig von Statten gegangen, das; eine Ucber- zelchnung des aufgelegten Capitalü erfolgte. — Dle nothwendige Reparation soll baldigst bekannt gemacht iv«rden. — Die Geschäftsreklame, dieses in England geborene und in Frankreich großgezogene Kind der Industrie, bürgert sich auch bei uns immer mehr und mehr ein und tritt oft in einem wahren Bajazzogewande auf. Dies zeigt dem ausmerk- sameu Beobachter wieder unsere gegenwärtige Ostermesse. So eine Straßenecke Leipzigs in jetziger Zeit rst bunter als die Jacke eines Harlekins vor Zetteln und Plakaten in allen Größen und Farben und bietet eine wahre Blumenlese raffinirtcster Reklamen. Da hemmten den Schritt den arglos Vorübergehen den z. B. plötzlich die mit großen armstarken Lettern gedruckten Worte: „Ein Duell", welches auf einem riesigen feuerrothen Plakate steht. Man bleibt stehen, um die scmdalöse Mord- geschichte zu lesen; was aber findet man darunter- „Ein Duell — ist verboten; nicht aber die Concurrenz der Billig keit, in der die Unterzeichnete Firma unübertroffen dasteht. Darum ..." re. Oder mit dicken fetten Buchstaben prangt da an einigen Ecken der ominöse Mahnruf: „Fünf Minuten Auf enthalt! ..." Wer dies sieht, bleibt unwillkürlich stehen, und wenn er noch so eckig hätte. Und was eröffnet ihm die dar unter stehende kleine Schrift? „Fünf Minuten Aufenthalt — blos erfordert die Beaugenscheinigung unseres Waarenlagcrs, bei dessen Anblick Leute von Intelligenz und Geschmack ia Er staunen gerathen u. s. w." Unwillig über diesen unnöthigen Aufenthalt eilt man weiter Aber schon die nächste Straßen ecke fesselt uns auf's Reue. „Schrecklich, schrecklich, schrecklich!" lautet hier ein mannshoher Anschlag. Was wird das sein? Doch kein Raubanfall oder Meuchelmord. Keineswegs! d-r Schrecken ist noch zu ertragen. Levi Meyer u. Sohn in Jüden- hausen sind die Verbreiter dieser Schauerkunde. Sw schreiben: „Schiecklich. schrecklich, schrecklich — billig müssen wir verkaufen, denn das Lager muß in l4 Tagen geräumt sein." So mit tausend Variantm müht sich die Handelswelt, das Augenmerk der Interessenten anzuziehen und den Consumenten einen mög lichst oortheilhaften Begriff vom Werth der gelieferten Waare beizubringcn Wenn diese Manipulationen so fortwachsen, wird man auch bei uns, wie cs in Paris schon längst der Fall, die Vorhänge des Theaters als Jndustrieanzciger benutzen und von unseren LtraßcntiottoirS Jnscrtionsgebühren ziehen. — Bekanntlich ist der Weg, welchtr zwischen dem Post- platz und d r Wettinerstraße an der Weißeritz durch das soge nannte Durchhaus führt, seit längerer Zelt Gegenstand öffent- licher Besprechung. Wir sehen zwar heute auf das Interesse nicht näher ein, welches nicht blos die Bewohner jenes Rayons, sondern auch ganz Dresden an dem Durchbruch der vielfach besprochenen Passage haben, wir sind aber im Stande, in Nachstehendem eine Berechnung der Frequenz zu bieten, die an jener Stelle sich stündlich, täglich zeigt — und Zahlen sprechen allerdings. Eine gewissenhafte, genaue Beobachtung hat ergeben, daß jenes genannte Durchhaus durchschnittlich in einer Stunde 800 Personei, passirt haben. Am 23 April ist die Rechnung näher festgestellt worden. Von 7 bis 8 Uhr früh passirten „800", von 8 bis 9 genau „700", von 9 bis 10 „800', von 10 bls ll „700", von 11 bis 12 Mittags „876", von !2 bis 1 sogar , 1455", von 1 bis 2 „889", von 2 bis 3 „544', von 3 bis 4 „698", von 4 bis 5 „847", von 5 bis 6 „890", von 6 bis 7 Abends „1087", von 7 bis 8 „1520", von 8 bis 9 „878" und von 9 bis 1«, Uhr „600" Die fortgesetzte Beobachtung der Frequenz am andern Morgen, am 24 April früh, ergab von 5 bis 6 Uhr eine Personenzahl von 345, und von 6 bis 7 Uhr 623 In Summa also in einem Zeiträume von 17 Stunden 14,252 Personen Diese Menge der Passanten geht parallel mit der Anzahl der Wünsche, die für den Durch bruch der Passage in Vieler Herzen entstanden sind. Es schei nen nach den obigen Zahlen diese Wünsche keine leeren zu sein, mögen sie wenigstens keine frommen bleiben. — Auf einem Neubau in der Wilsdruffer Vorstadt ver- suchte sich vorgestern ein Maurer aus Verzweiflung darüber, daß ihn seine Ehefrau verlassen, zu tödten Als Drittel dazu bediente er sich eines Hammers, mit dem er sich wieserholte Schläge auf den Kopf beibrachte. Zum Glück traten der wei teren Ausfühl ung seines Vorhaben» andere Arbeiter .ntgegen. «M Dieselben leisteten ihm sofort die nöthige Hilfe und brachten ihn in seine Wohnung auf der Zahnsgaffe. — — Heute giebt Herr Monhaupt seine Abschiedsvorstellung im Circus Renz. Gewiß wird Vielen dadurch ein interessantes Amüsement zu zeitig enden. Der zahlreiche Besuch der Vor stellungen Hut es bewiesen, daß Herr MonHaupt eS, wie früher, verstanven, sich so zu sagen in die Gunst des Publikums hin einzuspielen, hineinzuzaubern Für die heutige, leider aller letz e Vorstellung hat ver beliebte Künstler noch eure jener in teressanten, spanncnden und Gewinn bringenden Präsenten- vertheilungen angesetzt, die bisher reiche Theilnahme fanden. Möge auch dieser letzte Abend durch den zahlreichen Zusvruch des Publikums d ie Anerkennung dem Künstler bringen, die er durch seine bewiesene Uneiqennützigkeit in Wahrheit verdient. Herr Monhaupt wird auch für die Zukunft den Dresdnern willkommen sein. — Wenn uns von einem zur Bahn oder Post gegebenen Packet Etwas abhanden kommt, so sind wir nur allzu geneigt, die Verwaltungen oder Beamten jener Bcfördeiungsinst tute der Fahrlässigkeit re. zu zeihen, ohne immer mit genügender Sor.falt untersucht zu haben, ob die Schuld nicht an uns oder einem unserer Diener liegt. Ein uns mitzetheilter Fall ist hierfür ein sprechender Zeuge. Aus einer vor mehreren Mo naten auf ein hiesiges Bahnamt zur Weiterbeförverung auf gegebenen Kiste fehlten nämlich beim Eintreffen derselben meh rere werthvolle Spitzentücher und der Absender hatte nichts Eiligeres zu thun, als hierfür von der betreffenden Bahnver- wa tung Schadenersatz zu verlangen. Wie sich aber jetzt her- aurgestellt hat, sino jene Tücher von einem Handarbeiter, der sie zur Beförderung auf die Bahn in einer mangelhaft ver schlossenen Kiste erhalten hatte, schon entwendet, bevor die Bahnverwaltung jene Kiste zur Besorgung übernahm. Ohne Zwe fcl gereicht die Entdeckung des Diebes den betheiligten Beamten zu großer Genugthuung uns Freude. — — Der G as Karl zu Schön bürg Glauchau hat erklärt, daß er keineswegs das Patronats recht an die Linie Schönburg- Walsenburg abgetreten habe und daß er also trotz seines Uebertritts zur katholischen Kirche letzteres ausüben werde. Es gehört nun laut k Verordnung vom Jahre 1807 zu den sächsischen Eigentümlichkeiten, daß katholische Ritterguts oesitzer das Patronatsrecht über die evangelischen Kirchen aueüben dürfen und daraus beruft sich der Graf. Inzwischen schwelgen die Glaucharur nicht uns in einer sehr energisch abgefaßtcn Erklärung, sowie in -irrer besonderen, dem SchönmrgischtN Gesammt onsistorium zugesertigtcn Denkschrift protestirt der Kirchenvorstand von Glauchau gegen dre Entschlüsse des Grafen. — Wetterprophezcihung. Der rothe Aprilmond, l-t Inn rmisse, gab, wie Arago erzählt, Ludwig XVIll. Ver aniassung zu einer Frage an die Mttgl eder des Längenbureau. „Ich freue mich, Sie um mich versammelt zu sehen", sagte eines Tages Ludwig XVi >. zu den Mitgliedern einer Depu tation des Längenbureau, „denn Sie w-rsen mir genau mgen können, was eigentlich der rothe Aprilmond für eine Be deutung hat." Laplace, an den diese Worte gerichtet waren, wendete den Blick auf seine College»; Niemand gab Auskunft; da erwiederte Laplace: „Sire, in unser»n astronomischen Theorien ist vom Aprilmond keine Rede, wir sind deSbalb außer Stande, Euer Majestät Wißbegier zu befriedigen". Am Abend äußerte der König Freude darüver, daß er die Mitg >eder seines Län genbureau in Verlegenheit versetzt habe. Laplace wandte sich hierauf an Arago, und dieser erfuhr von den Landl, uten und Gärtnern, daß man glaube, die Strahlen des April Vollmonds tödten die Blätter und Knospen der Pflanzen. Die Erfah rung hat allerdings gelehrt, daß in vielen Fällen zarte Blätter und KnsSpen der Pflanzen, wenn dieselben im April von d n Mondstrahlen getroffen werden, braun werden und verdorren; aber nicht die Mondstrahlen bewirken dies, sondern der heitere, wolkenlose Himmel ist die Ursache davon. Der Physiker Wells hat ermitb lt, daß überhaupt Körper an der Erdoberfläche, al'o auch Pflanzen, bei gänzlich heiterem Himmel 5 bis 6 Grad Reaumur kälter als die sie uingebende Luft ,ur Nachtzeit wer den können. Eineetheils wird dies durch die Lerduaflungs- kälte, anderntheils durch energische Wärmeausstrahlung ver ursacht, auf welche nicht in einer eben so kräftig erfolgenden Zuleitung von Wärme aus der obersten Erdschicht Ersatz für den Verlust gewährt wird. Durch Wolken wird, nie durchs t« andere Bedeckung, die ausströmende Warme aufgehalten und zurückgcgeben. Die bezeichnte Tewperaturcrniedrigung findet nicht allein im Frühling, sondern auch im Sommer, Herbst und Winter statt; aber im Frühling wird sie am meisten be merkbar. weil der Thermometerstand in der Nacht dem Gefrier punkt nahe ist und die jungen Pflanzen noch zart und l icht zirstörbar sind. — In dieser Woche wnd in den ersten Tagen eine stai ke Luftströmung entstehen, auf welche veränder liches Wetter folgen wird. In der zweiten Hälfte der Woche wird trüber Himmel vorherrschend sein und ohne bedeutende Tcmpcraturerniedrigung werden zeitweilige Regenschauer statt- finden. öncometcius. — Aus dem Blüthenreiche winken uns noch lebendig die silberweißen Zeugen der schaffenden Natur auf den Bäumen entgegen und Hunderte ziehen Sonn- und Wochentags hinaus in jene Eldorados, die alljährlich in FrühlingLlust von Dresden aus durchwandert werden. Namentlich sind es die stromab wärts gelegenen Gegenden am linken Elbufer, die schon von Briesnitz aus ihren ganzen duftigen Blüthenslor entfalten. Da ist überall lebendiges Treiben. Die höchsten Spitzen jener idyllischen Hügelreihen, die links an der Elbe sich ins Meißner Land hineinziehen, werden von Einzelnen wie von ganzen Fa milien lustig erstiegen, und zu ihren Füßen breilet sich das Blüthenreich wie ein Silbermeer aus, während im tiefen Thal die Elbe langsam ihrem ewigen Norden zuströmt. Außer dem herrlichen Gauernitz, wo heute Herr Stabstrompeter Böhme sammt seinem Chor seine kräftigen Melodien erklingen läßt, ist einer der lieblichsten Punkte, der sich wie eine Niesenkanzel über die anderen Hügel erhebt, der Osterberg, an dessen Fuß unS ziemlich nahe der Elbdampser bis Niederwartha führt. Ein romantischer Weg durch den sogenannten „Amselgrund" führt direct vom Ufer, langsam aber bequem, in mannichfaltigen Windungen hinauf, mitten durch den schattigen Föhrenwald und die schwankenden Fahnen des Farrenkrauts und oben an gelangt empfängt uns das wirthliche Dach einer ländlichen Restauration, die trotz ihrer dörflichen Bescheidenheit doch allen Comfort des Thales bietet. Ein Felsentableau, umkränzt von zierlichem Gesträuch und tiefer eingerahmt durch die schlanken Waldmasten, nimmt uns auf und bietet eine kostbare Aussicht über Dresden hinaus bis in die sächsisch böhmische Schweiz, bis zum Winterberg und Schneeberg und links bis nach Meißen, während vor uns die Hügel und Thalgründe der Lößnitz sich romantisch ausbreiten. Seit 11 Jahren bereits rst der Oster berg von Fremden und Einheimischen stark besucht, namentlich zur Blüthenzeit, noch mehr aber, wenn die purpurrothen Kir schenperlen aus dem frischen Grün herauslachen. Der ganze Heimweg bis Dresden führt uns aufs Neue durch ein duftiges Blüthenmeer und predigt uns durch jeden silberverbrämten Baum die Allmacht Gottes, die Kraft der schaffenden Natur. — Vorgestern Abend versammelte sich auf d.r Ammon- flraße vor emem dort befindlichen Hause ein zahlreiches Pub likum. Ein Feuerschein, der sich über dem Hause weithin be merkbar machte, sowie ein dicker Rauch mit Feuersunkcn ver mischt, ließ der Befürchtung Raum, daß in dem Hause Feuer sei Doch ergab sich, daß nur ein Oessenbrand stattfand, der bald abgestellt wurde. — — Als vorgestern Abend ein böhmischer Schiffer von einem Gcschäftswcge, der ihn in die Stadt geführt, auf seinen auf der Elbe liegenden Kahn zurückkehrte, war er nicht wenig erstaunt, die Kajüte, die er vor seinem Weggange gehörig ver schlossen, offen stehen zu finden. Er ahnte sofort nichts Gutes und seine Befürchtung war leider nur zu begründet; denn als er in der in der Kajüte befindlichen Kommode nach seinem dort aufbewahrtcn Gelbe im Betrage von mehr als 80 Thalern Nachsehen wollte, war dieses verschwunden. Es hatte sich also ein Dieb, der bis jetzt unentseckt geblieben, seine Abwesenheit vom Kahne zu Nutze gemacht und ihn bestohlen. Die Aus führung dieses Diebstahls war noch dadurch begünstigt worden, daß an der Kommode der Schlüssel gesteckt und der die Kajü- tenthüre schließende Schlüssel aus dem Kahne selbst an einem leicht sichtbaren Orte aufbewahrt gewesen war. — — Repertoir des königl. Hoftheaters. Sonntag: Euryanthc. — Montag: Liselotte. Tartüffe. — Dienstag: Oberon. Hüon: Herr 0r. Gunz, als vorletzte Gastrolle. — Mittvoch: Die Jäger. — Donners lag: Tell (Oper). Arnold: Herr 11c. Gunz, als letzte Gastrolle. — Freitag: Die Memoi ren des Teufels. — Sonnabend: Figaros Hochzeit. — Oesfentliche Gerichtssitzung am 22. April: (Schluß.) Des versuchten ausgezeichneten Diebstahls am Ver kaufsschranke des Schuhmachers Andrä in der Hausflur von Nr. 30 der Hauptstraße sind beschuldigt Ernst Schubert und Rühle. Schubert, welcher in der Voruntersuchung diesen Ver such zugestandcn hatte, stellt heute das Verbrechen in Abrede; gleiches geschieht von Rühle. Ein weiterer Beweis wurde nicht gebracht. — Am 13. Februar wurden aus dem Hofe einer Brauerei auf der Vreitestraße zwei Kupferrohre entwendet. Ernst Schubert und Rühle gestehen auch den Diebstahl zu; sie hätten beim Fortgehen aus der Schankwirthschaft die Rohre gesehen und als gute Prise erklärt. Heinhold kaufte dieselben und gab fürs Pfund 5 Ngr. — Der Angeklagte Neitsch wurde bereits iin Mai 1868 wegen des Diebstahls einer Kiste mit Rosinen zu achtmonatlicher Arbeitshausstrafe verurtheilt. Der selbe vcrrieth damals nicht seinen Helfershelfer beim Diebstahl. In der Voruntersuchung gestand nun Ernst Schubert seine Theilnahme an diesem Diebstahle beim Bäcker Berger in der Wilsdrufferstraße. Der Werth des gestohlenen GuttS beträgt 10 Thlr. — Einen Beweis, daß von den Angeklagten Nicht»
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