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Dresdner Nachrichten : 17.06.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186306170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630617
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630617
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-06
- Tag1863-06-17
- Monat1863-06
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.06.1863
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Hau». DutH htt L. Postvurtek- jährlich rr Agr. Swzelu« U»«» mtrn t Sigr. s, , j Ersch. tW.Morg 7 Uhr. Inserate werden bi» Nbend» 8» Sonnt, bi- Mittag» 1» Uhr angenom men in der Expedition r Marlenstra-e IS. M« 1«8 für Unterhaltung und Geschäftsverkehr. Mitredacteur: Theodor Drobisch. — Mittwoch, de» 17. Juni I8KZ. Dresden, den 17. Juni. — Se. Maj. der König hat in einer gestern zu Pillnitz dem Grafen von Zuylen van Nyevelt ertheilten Particular- Audienz dessen Beglaubigungs-Schreiben als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Seiner Königlich Nie derländischen Majestät an Allerhöchst Ihrem Hofe entgegenge nommen, was in gleicher Weise in einer anderweit gestern zu Pillnitz bewilligten Particular-Audienz den von Seiner Maje stät dem Könige von Portugal zum außerordentlichen Gesand ten und bevollmächtigten Minister an Allerhöchst Ihrem Hofe ernannten Comthur D. Luiz Victorio de Noronha geschah. — -f Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 16. Juni Die Gerichtswoche beginnt mit einer Unterschlagungs- fache, in die ein junger Mann verwickelt ist, der in sehr ele ganter Toilette auf die Anklagebank tritt. Leider hat er schon einmal wegen desselben Vergehen» vor dem Gerichtshöfe gestan den und deshalb 14 Monate im Zwickauer Arbeitshaus» zuge- bracht, von wo er am 8. Januar 186l entlassen wurde. Carl Edwin Adolph Friedrich Dobrenz ist 88 Jahr alt, zu Dresden geboren, der Sohn eines bereits verstorbenen Kaufmanns. Er hat selbst die Kaufmannschaft erlernt und 8 Jckhre schon als Commis fungirt Die Verhandlung war heute sehr kurz, denn die Vertheidigerbank war leer, ebenso die der Zeugen. Außer dem machte der Angeklagte die offensten Geständnisse Seine Haltung ist eine höchst bescheidene, sein Gesicht nicht zu sehen, er hat dem Publikum durchweg den Rücken zugewendet. ( liegen eigentlich vier Fälle von Unterschlagung vor. Dobrenz war nämlich schon längere Zeit nicht mehr conditionirender Commis, er trieb ein Geschäft auf eigene Faust — er nannte sich Agent. So agirte er für eine Firma Niemann u. Heller. Zwei Procent Provision waren ihm für seine Thäügkeit zuge sagt. Er verhandelte ersten» für die genannte Firma an einen gewissen Friedrich Strick auf der Christianstraßeis eine Partie Seife, erhielt dafür 33 Thlr 87 Ngr. ausgezahlt, lieferte aber das Geld nicht ab, sondern verwendete es zu seinem Nutzen. Zu gleicher Zeit bezog er von Geßner auf der Johannisgaffe 33 Thlr. 17 Ngr., von Hickel auf der Bürgerwiese 19 Thlr. Ngr. und von Engelmann am Räcknitzplatz 27 Thlr. 19 Ngr. Dobrenz hatte 300 Thlr. Wechselschulden, die allerdings, wie rr sagt, bis auf etwa 50 Thlr. schon bezahlt sind. Er meint, er habe dies unterschlagene Geld zur Tilgung genannter Wechsel schulden verwendet. Herr Staatsanwalt Heinze erwähnt einfach die offenen Geständnisse des Angeklagten und erörtert die Frage: „Welche Einzelbeträge sind bei der Unterschlagung zu Grunde zu legen? Als höchste Post sei die Summe von 20 Thalern anzusehen. Der Thatbestand überhaupt könne nicht mehr be zweifelt werden. Bei der Strafzumessung sei zu Gunsten de» Angeklagten allerdings nicht viel, zu seinem Ungunsten aber die Rückfälligkeit anzuführen. Das Urtel lautete auf 1 Jahr und 4 Mpnate Arbeitshaus — Di« diesjährige Polizriconferenz, welche, wie bereits mitgetheilt wurde, in Dresden stattfindet, hat gestern Vormit tag ihre Berathungen begonnen. Zur Conferenz haben pcy rns gefunden: für Oesterreich Sectionsrath Ritter V. Hirsch, ftlk^ Preußen Polizeipräsident von Bernuth in Begleitung des Staatsanwalts Homeyer, als Protokollführers, für Bayern Polizeidirector Pfeufer, für Hannover Generalpolizerdirrctor v. Engelbrechten, für Württemberg Stadtdirector v. Majer; Sach sen ist durch geh. Regierungsrath Häpe bei dm Berathungen vertreten. » — Auch von Seiten des Dresdner HoftheaterS ist der 18. Juni, der Tag. an welchem Frau Charlotte Birch-Pfeiffer in Berlin die Feier ihres 50jährigen Künstler- und 40jährigen Schriftsteller Jubiläums beging, in würdiger Weise ausgezeich net worden. Die bereit» früher in diesen Blättern erwähnte Votivtafel beider Kunstanstalten der K. Kapelle und d»S Hof- theaters, die in ihrer kalligraphisch meisterhaften Ausführung durch Herrn Schroth und in sinnreich geschmackvoller Um rahmung durch Herr Hofvergolder Reitzenborn ein Kunstwerk genannt zu werden verdient, ist mit einem höchst ehrenden Schrei- ben der K. Generaldireetion rechtzeitig abgrsendet wordm. «M bereits am Morgen des Festes sich in den Häuden der IM, larin zu befinden. Derselben wurde in diesem Schreiben unter Ander« mitgetheilt, daß zur Feier des Tage» eine Aufführung ihres Original-Schauspiels „Rubens in Madrid" unter Mit wirkung des Herrn Emil Devrient in der Rolle des Rüben» stattfinden würde Dem Briefe war eine namhafte Summe als wesentlich vermehrter Betrag des früherm Honorars für das genannte Stück beigefügt, welches am 13. Juni zum 36. Male zur Darstellung gekommen. Die Votivtafel enthielt fol« gende Inschrift: Der reichbegabten und hochverdienten Schau- spielen», der bühnenkundigen, wirkungsvoll und unermüdlich schaffenden Schriftstellerin, — der allgemein geachteten, edlen Menschenfreundin — krau vr. ekarlolto Virok-kkeillvr — am Tage Ihrer 50jährigen Jubelfeier als Bühnenkünstlerin, — gleichzeitig im Jahre Ihrer 40jährigen Schriftsteller-Laufbahn, — zum Zeichen der Hochschätzung und Anerkennung gewidmet — von der Generaldireetion, den Beamten und Mitgliedern der Königlich Sächsischen musikalischen Kapelle und de» Hof- Theaters — Dresden, am 15. Juni 1863 — Unter den sinnreichen Verzierungen befand sich eine Abbildung de- K. Schauspielhauses, umgeben von einem goldenen Lorbeerkranze, der aus ebenso vielen Blättern bestand, al» Stücke der Frau Birch-Pfeiffer hier zur Aufführung gekommen. Auf jedem Blatte stand der Name eines dieser Stücke. Der ovale Rahmen war mit Krone, Wappen und den Insignien der Dicht- und Schau spielkunst versehen. Herr Emil Devrient nahm als Rubens vor einem ausverkauften und theilnahmvollen Hause für dies mal von un» Abschied. Dem Vernehmen nach hat die Dresd ner Votivtafel auch in Berlin solchen Beifall gefunden, daß II. MM. der König und die Königin von Preußen sich die, selbe von der Jubilarin haben zeigen lasten und über ihre kunstvolle Ausführung sich in den anerkennendsten Worten aüs- gesprochen haben
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