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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-12-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187112255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18711225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18711225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-12
- Tag1871-12-25
- Monat1871-12
- Jahr1871
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.12.1871
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l"/.' escheu. Gcschetst tS-lich früh 6'/, Uhr. IrMlti» »»> seprSitii» gohamuSgafs« 4/5. Nedacteur Fr. -Stl«r. ' Ipnchstundr d. Redactiou »ou n—i; Uhr ,va 4—b Udr. der für die nächst- Nummer bestimmten in den Wochentagen st« 8 Uhr Nachmittags. Uripuger „Tageblatt Anzeiger. Lntkblatt de» Simgl. LezirkSgmchl» and de» Ralh» dn SlM Leipzig. Auflage S2V0. ZU>»llLN»rot«k>ul» «reneljährlich i Ttlr. 7«/, Ngr. wcl. vrrngerlohu i Thlr. lONgr. Jede einzelne Nummer 2'/, No «e ^ Rar. »eb ähren i. Extrabeilagen > 2 Thlr. Zasrrat« dir ^valtzeile 1", Ngr. >i: er»«v ookrr ». Ledanlov^n» dir Spaltzeile 2 Ngr. Ftilau tno Klemm, UmverfitLtSstr. :r, Local-Lompkotr Hainstraße ri. W 35S. Montag den 25. December. 1871. »MN. komme, ß dte Rot! iel m» anS chterirZ fehl, ei«, rmetthe, tig« vor »cs m»d «s Prinzen kehr dn -, in lfien dn l imen General! ^Mvwffisc «ntltche^ > »ittchi! knner» ang des »etmor alabre die lapst n> err v. Oriitl Raiferk s»I vollmichjäl von isrr»> ch» Polal Unt Aufforderung. L« die durch da- Gesetz vom 24. December 1845 und die hieran sich schließenden Ergänzung-- ««grmrdmete Ansffellnng der Gewerbe» «nd Personalste«»»'Kataster ans ' r L872 bewirken zu können, bedürfen wir zur Vervollständigung der bereit- etngcgangenen genauer Verzeichnisse Uber da- Einkommen der angestellte« Beanete», Geist» Kirchen»^ «»d Gchnldtener, »berhanpt aller eine öffentliche Annetto» be» E- werde» daher die sämmtltchr« htestae» Kijnt-ltchen, Univrrsttät-» nnd an« Behörbe« hierdurch veranlaßt, diese Verzeichnisse, tu welchen ») die Hausnummer der Wohnung de- Angestellten, d) der vollständige Tauf- und Geschlechts-Name desselben, e) da- feste Gtnkomme« nach dem Betrage, welchen e» am Schluffe diese» Lahres erreicht, ä) die steichende» und fallenden Emolumente und Naturalbezüge — mit Au-schluß der Dienstwohnungen — nach einem dreijährigen Durchschntttsbetrage, e) die darunter befindlichen Ortszulagen resp. der etwa bewilligte Dienstaufwand aufzufübren, insbesondere auch k) die Zeit de- Antritt- der Neua«gestellten dieses JahreS rklich zu machen ist, an dir Stadt-Stener-Etnnahnee allhter, Zimmer -kr. R2, dis den 3V. December dieses JahreS zu lassen. Spätere Angaben können bei der bevorstehenden Kaiaster-Revision nicht berücksichtigt werden, und i die betreffenden Behörden die durch die verspätete oder unterlassene Einreichung der Ber» üffe in den Katastern beschaffenen Mangel und Unrichtigkeiten zu vertreten. Formulare zu diesen Einkommen-Declarationen werden auf Verl hme, Zimmer Skr. 12, verabreicht. Leipzig, den 4. December 1871. werden auf Verlangen bei hiesiger Stadt-Steuer- Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Laube. Bekanntmachung Die für den Neubau der Nicolaischule Hierselbst zur Si Gas»LeitnngS»-Arbeiten sind vergebe». Bekanntmachung, betreffend die Volkszählung von» I. December L87I Alle Inhaber von Wohnungen (Hausbesitzer w,e Miether) werden hiermit angewiesen, die Volk-» »Lhluug-listen (HauSlistev, Hau-haltungSlisten, AnstaliSUstrv), welche etwa bei ihnen zurückgeblieben sein sollten, oder die zur Verbesserung mangelhafter Angaben ihnen wieder zugeftellt worden sind, so bald al- möglich, richtig ausgefüllt «ach de« Stand am L. December, im Rarhhaus, 2. Etage, Zimmer Nr. 14 (SiattstilchrS Bureau) abzugeben. Lch»ztg, den 20. December 1871. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Gckleißner. Bekanntmachung. ber mußte die oft in ißher stets bewährre Mchtuug energischen a. «hmch. ,nd vreeve», -Ml r« Hemsechl «U -Nt ski^NSr.- «e kna h«Nl ». RM»j ln R»sß» zleSe». H-S uor»4, -nt Stadt »Hb. »t»l t-MMM sranksartaR, aHKsch-s-I «Ser-, Sr Ach «.Da»^ ni, H-lp zur Submission ausgeschriebenen Wasser» waö den unberücksichtigt gebliebenen Herren teuren hierdurch mit der Veranlassung eröffnet wird, die in der Expedition der Bauverwal- aiedergelegten Proben binnen 14 Tagen abholen zu lassen. Leipzig, am 19. December 1871. Der Ratb der Stadt Leipzig. vr. Kock. Wiltsch, Rfvr. schüttelnd bekennen, daß in diesem Volke hinter dem Schimmer mäßiger Tugenden sich ein Ab- zrund von Gemeinheit und Niedertracht verbirgt, -er selbst die treuesten KreMre und Verehrer in Schrecken fetzen muß. Der neueste Schandfleck, mit welchem Frankreich sich selbst beschmuzt hat, ist die gerichtliche Frei sprechung von Menschen, welche nach ihrem eigenen Geständnisse ohne Noth und au- reiner Bestialität Deutsche ermordet hatten, blo- weil dieselben Deutsche waren. Eine so entsetzliche Mißhandlung »er einfachsten und heiligsten GrundsLtze de- Rechte» HLtte ohne Zweifel bei jedem anderen Volke un umwundenen Tadel und die gebührende Ver- urtheilung gefunden , den Franzosen der Gegen wart war e- Vorbehalten, von jeglicher Aufwallung de- dem Menschen eingeborenen Recht-gefühlS in diesem Falle vollständig verschont zu bleiben, Und die edle Tagespreise Frankreich-, welche dem an der Spitze der Civtlisanon einherstolzirenden Volke die Mühe de- Denken- abnimmt und die Moral desselben leitet und regelt, hat sich nicht geschämt, jene Mordthat zu vertheidige«, ja fl« zu preisen al- heldenmüchige Ausbrüche einer erhabenen Vaterlandsliebe Solchem Besinnen gegenüber Versuchung geführte und bi-he deutsche Langmuth die Verpflichtung euergis« Auftreten- cu» fortan unabwei-lich erachten, unter dem 7. Decemver richtete Fürst vi-marck einen (im Au-zuge bereit- erwähnten) Erlaß an unfern Gesandten in Paris, in welchem er den Srand- puvct der deutschen Reichsregierung zu der in Rede stehenden Angelegenheit in der gemessensten und gemäßigtsten, aber eben deshalb doppelt ergreifenden Sprache darlegl uud die Franzosen vor aller Welt in einer Weise abkanzelt, welche deutlicher al» soust Etwa- zeigt, wte weit e- mit der Großen Nation in Wirklichkeit gekommen ist, und welche vor dem letzten Kriege diese- eitle Volk gewiß von Niemandem ruhig hingenommeu hätte. Der Erlaß versichert zunächst, daß Fürst Bis marck weit entfernt davon sei, der französischen Regierung eine Verantwortlichkeit für die be treffenden AuSsprüche der Geschworenen zuzu messen, e- wird vielmehr gern zugegeben, da» RechtSgefühl sei in Frankreich selbst in solchen Kreisen, in welchen man vorzugsweise die Freunde der staatlichen Ordnung und der gesicherten Rechts pflege sucht, so vollständig verloren gegangen, daß die französische Regierung bei ihren Bestrebungen, den Sinn für Recht und Ordnung von dem Drucke, «rlcheu di« Leidenschaften der Raffen auf iba übeu, zu befreien, auf unüberwindliche Schwierigkeiten stoße. Dann heißt e» «örtlich weiter: „Wenn verbrechen, wie vorbedachter Mord, nngesühnt bleiben, so liegt e» dem verletzten öffentlichen Gefühle nahe, weil die Gerechtigkeit nicht zu erlaugen ist, nach Repressalien zu ver- lauge«. Wäre e» für un» möglich, un» auf den Standpunct dn Rechtspflege von Pari- und Melun zu stellen, so würde da» jns talionis dahin führen, daß auch unsererseits dt« Tödtnng von Franzosen, wenn sie im Bereiche unserer Gerichts barkeit verkommt, eine Strafe' nicht mehr nach sich zöge. Der Grad der sittlichen Bildung und Für die Vorstellung zum Besten des Theater-Pension-fondS haben wir gewählt: Man sucht eine» Grzieher. Lustspiel in 2 Acten nach dem Französischen von Bahn. Der Präsident Lustspiel in 1 Act von W. Kläger. Arthur von Marfan und Walther Herr Dirrctor Friedrich Hanse. Musikalische Dorträge unter Betheiligung der Frau Peschka-Lentner, de» Fräulein Boffe, deS Herrn Gnra, sowie deS Orchester-. Die Aufführung wird Donnerstag, den 28. December d. I., fiattfindeu. Wir geben unS der Hoffnung hin, daß diese Vorstellung, zu welcher neben vorzüglichen Kräften unserer Bühne insbesondere Herr Dirrctor Friedrich Haase in zuvorkommendster Weise seine Mitwirkung zugesagt hat, sich eine- recht zahlreichen Besuche- erfreuen werde. Leipzig, den 23. December 1871. Der Verwaltung-AnSschusi de» Tbeater-PensionSsondS. Bekanntmachung. Die Inhaber der al- abhanden gekommenen, resp. als muthmaßlich verbrannt angezeigten Spar- caffenquittungSbücher M. VU7VN und 7SA3A werden hierdurch aufgefordert, sich damit innerhalb drei Monaten und längsten- am 26 März 1872 bei Unterzeichneter Anstalt zu melden, um ihr Recht daran zu beweisen, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist der Inhalt der Bücher statutenmäßig den Anzeigern auSbezahlt werden wird. Für dir am 20. November d. I. aufgerufene JnterimSquittung über daS SparcassenquittungSbuch Nr. 77S7T läuft diese Frist am 22. Februar 1872 ab. Leipzig, 23. December 1871^ LetbhauS «ad Sparkasse zu Leinziq. Wtihnachlslied. Im Wtutertraum ein glücklich Eiland Sokdntp Wand«, lügt Die Nacht, die einst zuerst den Heiland !)n treuster Liebe Arm gewiegt. Gleich eiurm Bild auf goldnem Grunde Erscheint sie der entzückten Welt, Und wie die Häuser, sind zur Stunde Der Herzen Dome froh erhellt. Mil goldnem Saume schwebt die Flocke, Vom Himmel leuchtet Stern an Stern — Hell strahlt um jede- Kinde- Locke Et» Schimmer wie um die deS Herrn. Tenn Alle- sich im Glanze badet, Darf unsre Brust nicht dunkel sein: Reich ist da- ärmste Hau- begnadet, Die Hütte selbst voll Lichterscheiu. Daß Licht ward über un» ergossen, Die Erde trägt ein Lichtgewand, ll»d Engel wandeln lichtumflossen de» Meer zu Meer, von Land zu Land, kn Strom von Licht in allen Gassen! T» allen Blicken srlge Glut! Sun» kann da- trunkue Luge fassen Die Fülle dieser goldnen Flut. O laß uuS denn in diesen Tagen, Herr, der da» Licht von Oben ist, Dün Licht hinein in- Leben tragen, DaS Dein nur allzu leicht vergißt'. Ward e» in unserm Innern dunkel, Aliud' einen Chriflbaum unsrer Nacht! Mild strahle deine» Stern- Gefunkel Der Brust, die auS dem Traum erwacht! Dein Licht ist Leben, Freud' und Friede, H Lieb', Versöhnung, Trost und Huld — Licht strömt von deinem Augenlid« Durch alle Tiefen ird'scher Schuld. Du gründest deine Macht auf Erden Durch Licht, da» Bahn zum Himmel bricht, llud »ill r» um uuS dunkel werden, Aäd' bet un», Herr! — du bist da- Licht. Deutschland und Frankreich. fSo schmählich hat wohl noch nie eine min »ach einer erlittenen ungeheuren Meder beharrlich sich selbst erniedrigt, wie die Fran ' jetzt e» zu thun nicht müde werde». Ihr, ig gegen Deutschland, welche» au» den ihm geue» Kampfe al- glorreicher Sieger ist, laßt den wahren Charakter I« Bwölkerun» MfeitS der Vogesen in viel ab» »Lichte erscheinen, al- man ihr vorher je hatte, «ud die Welt muß, so groß und Ludet ihr« entschiedene Vorliebe für -rwejen oder noch sein mag, köpf da- ehrliebende RechiSgefühl, welche dem deutschen Volke eigen sind, schließen eine solche Möglichkeit auS. Wohl aber wird eS nach jenen Vorkomm nissen schwierig sein, die öffentliche Meinnag in Deutschland, wenn ähnliche Verbrechen wieder verthbt werden sollten, mit dem Hinweise auf die ' ' e zu befriedigen, «l- Maß reget unmittelbarer Abwehr Kaden dc-halb unsere TruppenbefehlShaber im Bezirke der Occupatio» durch Erklärung deS Belcmerungszustandes die Militairgericbisbarkeit für Verbrechen gegen die Truppen sichern müssen. Die Fälle, in welchen die sofortige Verhaftung de- ThäterS thunlich ist, alen Schwierigkeiten keinen Anlaß mehr geben. Aber jede- Verlangen nach Au»lieferung, welche- wir zu stellen geuöthigt ein könnten, wird die öffentliche Meinung m Frankreich erregen und verstimmen. Wir haben dr-halb, nachdem die durch unS verlangte Aus lieferung Tonnelet'S und Bertin'- abgelehnt wor den war, im Vertrauen auf die Rechtspflege Frank reich- damals nicht auf unserer Forderung be standen. In Zukunft aber würden »ir der Entrüstung der deutschen Bevölkerung gegenüber eine ähnliche Zurückhaltung nicht beomchten können, sondern wir würden bei Verweigerung einer derartigen Auslieferung geuöthigt sei», durch ", und Wegführung französischer Geiseln, steu Fall» auch durch weitergehende Maß regeln auf Erfüllung unser- verlangen- hinzu- wtrken, eine Eventualität, der überhoben zu sei» wir auf da- Lebhafteste wünschen. Abgesehen von den Gefahren für unsre gegen seitigen Beziehungen, welche wir in dieser Rich tung besorg«» müssen, geben die Vorgänge von Melun und Pariß un- ein Zeugniß von der Stimmung auch der gebildeter» und wohlhaben den» Bolksclafsen gegen Deutschland, welche» ^.uf unser künftige- Verhalten im Interesse unserer eigenen Sicherheit nicht ohne Einfluß bleiben kann. Wir müssen un- sagen, daß, obschon wir im vorigen Jahre von Frankreich ohne jede Provokation an gegriffen wurden, doch die Erbitterung darüber, daß wir un- siegreich vertheidigt haben, bi» iu die Kreise hinauf, denen die Geschwornen, die Be amten der Staatsanwaltschaft, die Ldvocaten und die Richter entstammen, eine so leidenschaftliche ist. daß wir in den Verhandlungen, welche un- mit Frankreich noch bevorstrhen, nicht blo- die Sicher stellung der Ausführung der FriedenSbedingungen, sondern auch die defensive Stärke unserer Stel lung innerhalb der von un- noch besetzten De partement- werden in Erwägung ziehen müssen, «w. Hochgeboren erinnern sich, daß die letzten Verhandlungen mit Herrn Pouyer - Ouertier in dem Vertrauen geführt wurden, daß auch die Beseitigung de- letzten Reste- unserer Occupa tio» in einer kürzeren al- der im Frieden vor- aesehenen Frist durch gegenseitige- Ueberein- kommen «erde herbeigeführt werden können. Da» -icht, welche- die Vorgänge in Melun und Pari» auf die Stimmung und dte Absichten auch der bildeteren Franzosen gegen uu» werfen, bat die» vertrauen verscheuchen müssen, umsomehr, al» die Freunde de- Recht- und der Orduuug in der Presse Frankreich- sich nickt stark genug gefühlt haben, da- Verhalten der Geschwornen, der rechts kundigen Personen und des beisallspenveuden Publi» cumS öffentlich zu verurtheüen. Die wenigen Stimmen, weiche sich cnigen sich zu elner schüchternen Miß. billtguug ermuthigt haben, begründen dieselbe uur mit der Nützlichkelt-rückstcht, daß die Deutschen durch ihre Occupation jetzt noch im Stande seien, Frankreich Schaden zu thun, keineswegs aber mit der Erklärung, daß die Art der Rechtsprechung, wie sie stattgefunden, mit den ewigen Grundsätzen der Gerechtigkeit, der staatlichen Ordnung uns mit >em Stande der heutigen Eivilisation unverträg lich sei. ES scheint also, daß auch diese schwachen Zeugnisse für daS Recht verstummen würden, so bald unsere Occupation beseitigt wäre. Ew. Hochgeboren wollen gefälligst diese Betrach tungen Herrn v. Römusat vortragen, ohne, wie ich wiederhole, denselben irgendwie eine Wendung zu geben, welche eine diesseitige Verstimmung gegen ! ne Regierung der Republik vermuthen lassen könnte. Ew. Hochgeboren wollen vielmehr vorzugsweise Newicht auf da- Bedauern und die Enttäuschung legen, welche wir darüber empfinden, daß un mittelbar nachdem wir in den letzten Verhand lungen die unzweideutigsten Beweist von Ent egenkommen gegeben haben, Erscheinungen zu Lage treten konnten, angesichts deren ich unsere Hoffnungen auf Wiederbelebung de- gegenseitigen Vertrauen- leider als verfrüht bezeichnen muß. (aez.) BiSmarck." Diesem hochwichtigen Schriftstücke haben wir uur wenige Bemerkungen beizufügen. ES ist wohl kaum möglich, eine energische Politik und die An kündigung strengster Maßregeln in eine Form ferner wohl zu beachten, daß der Leiter der deutschen Politik durchaus keine Repressalien an droht. welche uns dahin bringen könnten, zur Ver übung eben solcher Rechtswidrigkeiten herabzusinken, wie wir den Franzosen sie zum Vorwurf machen, wohl abcr Maßregeln in Aussicht stellt, welche >eeignet sind, eine Sühne Frankreich- herbeizu- ühren. Indem der Reichskanzler die von deut scher Seite gehegten Hoffnungen auf Wiederbe lebung de- gegenseitigen Vertrauen» al- verfrüht bezeichnet und die defensive Stärkung innerhalb der von unS besetzten Departements, d. h. die Verstärkung der deutschen Occupation-truppen in Betracht zieht, macht er einen letzten Versuch, rS französische Volk zu besonnener Beurtheilung der Lage zu veranlassen und zugleich, wa» für unS nicht ohne Bedeutung, die Stellung der Re gierung deS Herrn Thier» nach Kräften zu be festigen. Ob im Falle der Anwendung der an- aedrohten Maßregeln der FriedenSzustand in Zukunft aufrecht zu erhalten ist, wird von dem ferneren Benehmen der jetzt so beklagen-werth auf geregten Masten abhängen. Die Tagespreise von Pari- hat natürlich rin neue- Geschrei tiefster Entrüstung erhoben, nicht etwa gegen die Thaten, welche den deutschen Kanzler zu so ernster Warnung geuöthigt haben, sondern gegen diese letztere selbst. ES wäre nicht da- erste Mal, daß da- unverantwortliche Be nehmen der Pariser Journalisten große- Unheil über Frankreich brächte!
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