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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1867
- Erscheinungsdatum
- 1867-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186708031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18670803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18670803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1867
- Monat1867-08
- Tag1867-08-03
- Monat1867-08
- Jahr1867
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1867
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SEM dt« Kichl. BkMzirichtS Md da MH« der Stadl 8kW«. x; 215. Sounaben- dm 3. August. 18«7. Auf eine an die Unterzeichnete Kreis-Directivn gelangte anonyme Zuschrift, di« Grazer Effect«-Lottnie betreffend, ist dieselbe sehr gern erbötig ihr« Vermittlung wegen Auskunft bezüglich dir zu versendende» Gewinne und Prämien eiutreten zn lasse«, sobald sich der Uebersender de- Briese- nennt und sein Intereffe nachwelst. Leipzig, am 2. August 1867. KSutgliche Kreis-Dtreettwrr. . . . v. Burg-dorff. ^ Bekanntmachung. Die hiesige städtische Neitbahrr nebst zugehSrigem Wo-«- und Stallgedände soll vom 1. April L868 an auf sechs Jahre au de» Meistbietenden «er«iethet werden. Wir fordern Miethlustige auf, Sonnabend de« LA. Oktober d. I. Vormittags LL Uhr sich an Rath-stelle eiuzu- finden und ihre Gebote zu eröffne». Die Au-wahl unter den Bieter», sowie jede sonstige Entschließung bleibt Vorbehalten. Die Licitation-- und VermiethuugSbedingunge» könne» schon vor dem Termine au Rath-stelle eingesehen, auch in Abschrift gegen die Eopialgebühr bezogen werden. Leipzig, den 24. Inll 1867. Der -kath der Stadt Leipzig. Vr. Koch. Eerutti. Kaiser Maximilian von Mexico als Seelsorger am Sterbebette eine- k. k. Matrosen. re. Leipzig, 2. Augnst. Die gestern früh erschienene« vier ersten Bänd« von Kaiser Maximilian'- von Mexico Schriften «An- meine« Leben. Reiseskizze«, Apbori-mm, Gedichte. Leipzig, Dunckn <k Humblot" haben ei» allgemeine- Intereffe, da sie sehr frisch und schön geschriebene Reisetagebüch« de- un glücklichen Fürsten au- seinen JüvglingSjahreu, und zwar au- der Zeit, wo er als angehender k. k. Martneofficin die UebungSfahr- ten der k. k. Fregatte Nvvara a» de» Küsten de- mittelländischen Meere- mitmachte, beziehentlich als junger k. k. Eorvetteneapüai« die Minerva nach den albanefischen Gewässern führte. ES galt damal- — 1853 — «ine ernste Mission auSzusühr«. Er selbst sagt darüber in dem letzten Capttel de- vierte« Ban de-, welche- „Ein Stück Albanien" betitelt ist, Folgende-: „An de» Grenze« der C'vilisation liegt «ine Wildmß, die man mit dem wohlklingende» Namen Albanien bezeichnet, in deren wal digen Gaue» der Türke, der Eber und eine große Anzahl katho lischer Christen sich in wilder I«gd einander Hetzen und in Hader »vd Streit leben. Dort wird da- Meßopfer noch, wie zu de» Zette» Diocletian'S, in Scheu und Angst gehalten, und die Lichter de- Altar- dienen noch, wie damal-, dazu, die finster» Versamm lungsorte der Gläubigen zu erleuchte«. Diese» armen Katholiken eine moralffche Stütze zu geben und ihre trüb« Verhältnisse in- Auge za fassen, ward die Eorvette „Minerva" unter meinem Lommando in die albauestschen Gewässer gesendet. Die Missto» wäre eiue ganz nützlich« gewesen, wenn die Mittel »nd Zeitvn- hältniffe erlaubt hätten durchgreifend zu wirke»". Wir theilen unser« Lesern eine Episode au- diesen albanefische» Reiseerlebnissen de- Prinzen mit, welch« charakteristisch genug und die warme Theilnahm« für den in Oesterreich mit Recht sehr be liebte» Erzherzog nur zu steigern geeignet ist: „Der hentige Tag (4. August 18-3) sollte «och sehr traurig ür mich und da- ganze Schiff ende«. Ein Commaudant, der eine Aufgabe begreift und i« echte» Sinne seemännisch denkt «nd ühll, liebt seine Untergebene» und Mt fich nur unter seine» von hm herangeblldele« Mattose» wohl; öS webt fich aus eine» geord neten Schiff mit der Zeit ein Band, welche- die ganze Besatzung mnschließt, man IHM vereint die Gefahre«, erfreut sich zugleich an gelungenen Manövern, durchzieht im frohe» Kreis« die fernen Meere »nd fühlt sich im wette» Ocea» in einer durch alle Ver hältnisse de- Leben- eng zusammengekettete« Welt. Kommt nun ein Kind au- dieser groß«, Familie in Gefahr, so müßte man wenig Herz haben, um nicht bange Bekümmerniß z« fühle«, er «nserer Matrosen hatte sich vor wenige» Tage» mit einem leichten Nebel unwohl gemeldet; durch die furchtbare Hitze nutz den Mangel an allem Kühlende, schweb« er jetzt zwischen Tod und Lebe». Man hatte ihn mit der Hängematte «nter de« Border- pistr» in die frisch« Lust gebracht, die Merzte wendet« e»e Mittel ihrer leider so precaire» Kunst an, doch «S half Nicht-, die Lampe brannte ihrem Ende zu, und immer geringer flatterten die Lebens geister; häufig wendete ich mich zmn Sterbenden «U der Frage, wie e- ihm ginge- Doch schon konnten seine fich verglasenden Auge« mich kaum mehr «kennen, «nd die Zunge lallte »m noch undeutliche Worte. Al- die übrige Gesellschaft heiter, ab« ohne Beute von dn Jagd (auf Eber) Heimkehr«, lag Marco Rugger schon in den letzten Zügen; welch trauriger Abstand gegen die fröhlich verbrachten Stunden unserer schwimmenden Eolonie"... Der Erzherzog - Corvettencapitaiu schickte an- Land nach einem Geistlichen. Vergeben-. Di« Stunden verranne» und dn geist liche Trost «schien nicht. „Da hieß e- einen Torschluß fasten; venu ei« österreichischer Matrose durste nicht wie seelenlose- Fleisch und Blut au- dem Lebe» scheiden. Ich forderte Einen au- dn Mann schaft, die fich theiluehmend «nd staunend vor de» Sterbenden grvppirte, aus, dem Scheidenden fromme Gebet« vorzusprechen, doch keiun hatte den Much dazu. In unser« Jahrhundert fühlt man fich in Augenblicken religiösen Ernste- von einer unbegreif lichen BnlegenheU erfaßt; die Religion ist zu einem Gegenstände de- Unbehagen- geworden, ihr Feu« brennt, ab« «wärmt nicht mehr; ich sah den Haufen stumm und blöde u« mich herumstehe», der wichtige heilbringende Augenblick konnte leicht verscherzt wer den; ich besann «ich nicht lange und Me in meine Sabine, von wo ich einen heiligen Krenzsplittn nnd mein Gebetbuch hotte. Jenen ließ ich auf der Hängematte befestige», und ich selbst knieete in der Nähe de- Sterbenden auf da- Verdeck nieder; da brach den bösen Zauber, und bald bildete sich eia Chor frommer Gebete für das Hell der armen Seele. Al- die Sonne ihre letzten Strahle» durch die Borderluke auf die bange Gruppe warf, hauchte der arme junge Mann seine Seele an-. In zitternden Tönen «scholl die Schtffsglocke und rasch zog die kommende Nacht ihr Me- Leichentuch üb« dm Entseelten. Ich hatte noch nie Jemand sterbe« gesehen, und «S kostete »ich ein« außerordentliche Ueberwindung, bis zum letzt« Angenblick« au-zuhalten. Besonder- ergreifend war e-, wie fich der Sterbende in d« letzt« Minuten mehrmals an- dn Hängematte stürzen wollte nnd wie ihn seine Compatriotti, Leute au- demselben Gebnrt-orte, au d« krampfbewegt« Arm« znrückhalt« mußt«. Er starb mit eine« rasch« Znrückftnk« de- Kopse-. Die- Alle- mit anzusehen, war mir fürchterlich, «nd doch schien mir da- Sterben viel leicht«, als ich e- mir gedacht hatte. Dn Moment war feierlich und, Gott sei Dank! religiös, nnd ich sah manche Lhräne i» d« Augen unserer jung« Offiziere, di« sonst wohl eher an alle- Andere, al- an d« Tod denken; dich« bittere Lehre war mir und ihnen All« recht heilsam. I« Lauf« de- Abends baten «ich »och die Mottos« vm die Lrlaubniß, ein« Rosenkranz im Chor bei dem Verblichenen bet« z» dürfe», wa- «ich herzlich freute. Vor Mitternacht war dn Schrein fertig »nd wurde an veil« mit sein« Bürde langsam
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