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Dresdner Nachrichten : 22.07.1863
- Erscheinungsdatum
- 1863-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-186307223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18630722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18630722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1863
- Monat1863-07
- Tag1863-07-22
- Monat1863-07
- Jahr1863
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 22.07.1863
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bi« Mittag» 1L Uhr angenom men in der Srpedition: Marlenstraße IS. ALonnement vierteil Rm» '.7? '1 für Unterhaltung und Geschüstsverkchr. Mitredaeteur: Theodor Drobisch. Mittwoch, den 22. Juli 1863. »'KL Während bei der andern diese» Verfahren nicht in Anwendung gebracht worden war. Die Trauben der geringelten Rebe warm merklich größer und entwickelter als die der nicht geringelten Rebe, und hat Herr Schonert somit den thatsächlichen Beweis geliefert, daß das Ringeln de» Weinstockes und der Obstbäume in Bezug auf da» zeitigere Reifen der Früchte von wirklichem Nutzen ist. — Nach der Aufnahme neuer Mitglieder kam noch zur Mittheilung, daß an Stelle des im vorigen Jahre auf der Jagd verunglückten gräfl. Thun'schen Obergärtners Franz Joßt ist Tetschen der bisherige gräfl. Nostitz'sche Obergärtner in Tür- nutz bei Außig, Herr Edmund Lagler, die Leitung des Tetschner Gartens übernimmt, sowie schließlich der Beschluß gefaßt wurde, daß die Gartenbaugesellschaft „Mora" zu Dresden dem Projecte des schlesischen Central-Gärtner-Vereins zu Breslau zur Grün», düng einer Kasse für Unterstützung von Gärtner-Wittwen und altersschwachen Gärtnern — außer andern Gründen — schon um deswillen ihre Zustimmung zu geben nicht vermöge, weil eine nicht unerhebliche Mitgliederzahl der „Mora" keineswegs dem Gärtnerstande angehört. - ^ — Der Satz: „Der Mann der Wissenschaft ist immer be scheiden" bewahrheitet sich jetzt wieder einmal recht sichtlich in Dresden. Am Jüdenhofe, dort, wo sonst die Gemäldegalerie war, sieht man vier einfache gelbe Zettel mit der Aufschrift „Zootomisches Museum." Kein Ausrufer verkündet, daß „Noch- niegeseheneS", „Unübertreffliches" zu sehen ist, und doch ist Solche» dort zu finden. Wie sich die Knochen im Thierreiche von ihren ersten Andeutungen bei den niedersten Thieren bis zur voll kommensten Freiheit bei den Affen allmählig, ohne Sprung, in fortwährenden Uebergängen entwickeln, ist hier in gegen ändert» Halbhundert verschiedenen Thieren dargestellt. Jedes einzelne Skelett zu sehen, würde schon das geringe Eintrittsgeld Werth sein. Man sehe nur die Skelette der Schlangen mit mehr als hundert Rippen, die Köpfe der Giftschlangen und der ungiftigen, die Krokodille, Schildkröten, die Vögel von dem Zaunkönige an bis zu dem pferdeknochigrn Strauß, das Rennthier, das Faul thier, da» Känguruh, den Löwen, den Bären, die verschieden^» Affen re., und man wird sich gestehen, eine belehrendere Aus stellung wohl selten gesehen zu haben. Wir sahen bereits mehrere Schulen dahin ziehen (Herrn Conreetor Helmert mit Schülern der Annenschule, Herrn Direktor Clauß mit seinen Schülern) und sind überzeugt, daß die Besichtigung dieses Museums ganz besonders geeignet ist, den naturgeschichtlichen Unterricht zu beläen. — f- Leider haben die Abendstunden des Montag» auf der Vogelwiese wieder einige Excefle gehabt. Aus einigen Tauz- jsälen wurden Einige hinauSgefuhrwerkt oder, wie die Volk»- stimme sagt, an die Luft gesetzt. Auch an andern Thrilen der Vogelwiese ging's lo», wo sich eine Menge zusammengerottet und sich vorgenommen hatte, sämmtliche Stöcke Derer zu zer brechen, die ihnen «ntgegenkamen. Das führten sie auch ein«! kurze Zeit lang au», bi» ihnen das Handwerk stark gelegt wurde, Sin Student soll einem „Grauen" ein« mit seinem Stocke ver setzt haben 7^- daher wurde allen übrigen Stöcken die Rach« a- f,',' --»'t :» - ' ? ' ^ nr«. 2«s Dresden, den L2. Juli. — -s Oeffentliche Gerichtsverhandlung vom 2!. Juli. Noch sind die GerichtSfcrien nicht eingetreten und ob gleich im vorigen Jahr während der Vogelwiese keine Sitzun gen fiattfanden, so hat doch der Gerichtshof diesmal viel zu thun Heute hieß der Angeklagte Friedrich Clemens Tränkner, er ist Handarbeiter und des Diebstahls beschuldigt.' Als Vör- sitzender fungirte Herr GerichtSrath Hensel, als Staatsanwalt Herr Held und zum Vertheidiger hatte sich der Defendend Herrn Advocaten Fränzel erwählt. Leider ist Tränkner trotz seine» noch nicht allzusehr vorgeschrittenen Alters schon auf der Bahn de- Verbrechens ein geübter Wanderer -- er ist nicht weniger als „dreiundzwanzig Male" schon bestraft, unter diesen Stra fen finden wir einige Male Arbeitshaus, das Uebrigs verlebte er im Gefängniß. Heute hört er ein Urtel, das ihm auch einmal die Bekanntschaft mit dem Zuchthause machen läßt. Obgleich seine neuen Thaten, sie bestehen aus zwei Diebstählen, für den Leser kein specielleS Interesse haben, so sind sie doch ausgezeich neter Art Außer einem andern, weniger bedeutenden Dieb stähle, ließ er sich einen schwereren auf der Ostraallee zu Schul den kommen, wo er eine Bude erbrach und daraus eine Menge Kleidungsstücke und Utensilien stahl. Die meisten Sachen sind wieder erlangt. Tränkner gesteht Alles offen ein. Zeugen wa ren nicht erschienen; die Verteidigung konnte bei dieser Sach läge nicht viel thun, die Kgl Staatsanwaltschaft beantragte die Bestrafung und der Gerichtshof erkannte auf 1 Jahr und 15 Tage Zuchthaus. Die 15 Tage kamen hinzu, weil er beim Transport sich widerspenstig gezeigt. — 8- Als ein besonders erfreuliches Zeichen betrachtet es gewiß jeder Gartenfreund, wenn der Besuch von Privatgärten nicht mehr so begrenzt wie früher, sondern immer mehr gestattet und erleichtert wird. Während in den größeren Garten-Etab lissements Dresdens die Cultur gewisser Pflanzen, wie Camellien, Azaleen, Rhododendrons re., immer und immer oft in erstaun licher Menge wiederkehrt, oder nur die Pflanzen gezogen werden, welche für das betreffende Geschäft gerade profitabel sind, hat man in Privatgärten erst Gelegenheit, die Lieblingsneigung des Besitzers so recht durch und durch kennen zu lernen. DaS war auch in der letzten Gartenversammlung der Gesellschaft „klora" der. Fall, zu welcher Herr Particulier Schonert auf der Chem nitzer Straße sekundlichst eingeladen hatte. Außer schönen blü henden Sträüchern und Pflanzen, wie Spiräen und Fuchsien, war es vorzüglich eine kleine Ausstellung von Kirschen und Himbeeren, sowie die am Stocke prangenden ganz vortrefflichen Stachelbeeren, .welche die Aufmerksamkeit der zahlreichen Ver sammlung in Anspruch nahmen. Stachelbeeren wie Lbesbirv Aortbern llvro, Victor/, 6lodk /vllow, 6lor/ ok llsclcl/ff, luoowparadlv, 1>o to one verdienen die vollste Beachtung aller Pomologen und Gartenfreunde.. Die Früchte der letztem Sorte fanden wir so groß wie reife ^Pflaumen. Vor solchen Stachel beeren heißt eS: Hut ab! Picht minder interessant war die PHachjung von WMP-cken, deren ein, Rebe gchnych w^ /. r.'
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