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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-08-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186808191
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680819
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680819
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-08
- Tag1868-08-19
- Monat1868-08
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.08.1868
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. M 232. Mittwoch den 19. August. 1868. Bekanntmachung und Dank. Der am 19. Juli d. I. verstorbene Herr AppellationsgerichtS-Vicepräsident a. D. vr. Carl Heinrich Hasse, Comthur rc., hat der hiesigen Thomasschule ein Legat von Sechshundert Thaler mit der Bestimmung auSgesetzt, daß die Zinsen dieser Stiftung, welche seinen Namen führen soll, alljährlich zu Ostern an Schüler, welche sich durch sittliche- Betragen und Fleiß auSzeichnen, als Belohnung vertheilt werden sollen. Indem wir dies hierdurch zur öffentlichen Kenntniß bringen, rufen wir zugleich dem Verewigten, welcher nach seinem Testamente die Stiftung in dankbarer Erinnerung an die ihm als Thomasschüler zu Therl gewordenen ähnlichen Belohnungen begründet hat, hierdurch unfern aufrichtigsten Dank nach. Leipzig, am 14. August 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. - vr. Koch. Schletßner. Bekanntmachung. Neuerdings wiederholt vorgekommene Ordnungswidrigkeiten veranlassen uns darauf aufmerksam zu machen, daß das eigenmächtige Oeffnen der Hauptschleußendeckel und da- Einsteigen in die Hauptschleußen von Privatpersonen unstatthaft ist. Zuwiderhandlungen werden mit Strafe belegt werden. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, am 17. August 1868. vr. Koch. G. Mechler. Bekanntmachung. Zu möglichster Verhütung der Nachtheile, welche während der warmen Jahreszeit überhaupt, besonders aber bei der jetzt herr schenden großen Hitze die starke Ausdünstung der Privetgruben für den allgemeinen Gesundheitszustand mit sich führt, haben wir für die öffentlichen Gebäude der Stadt die DeSmfeclion *) der Aborte angeordnet. Da jedoch diese Maaßregel nur bei einer möglichst allgemeinen Anwendung von erwünschtem Erfolge sein kann, so empfehlen wir allen Hausbesitzern und Miethbewohnern dringend, die Desinfection auch in den Privathäusern öfters vornehmen zu lassen. Leipzig, am 15. August 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. I. *) Zur Desinfection für jede einzelne Etage genügen durchschnittlich 2 Pfund schwefelsaurer Eisen gelöst in 10 (Dresdner) Kannen Wasser, während in die parterre gelegene Grube selbst eine Lösung von 4 Pfund dergl. Eisen in 20 Kannen Wasser einzubringen ist. Stadtverordneten- Sitzung. Zur heutigen Tagesordnung tritt noch hinzu: Gutachten deS Bau - Ausschusses über ») Umbau deS ehemaligen Kollmann'schen Hauses, d) Herstellung deS ThonbergwegeS. e) Abkommen wegen Regulirung deS FloßplatzeS. Noch einmal -er Protestanten-Verein. Während der Protestanten-Verein auf der einen Seite einen glänzenden Wahlsieg in unserem Leipzig, unbestritten einer der intelligentesten Städte Deutschlands, erringt, ist er auf der andern Seite immer noch Gegenstand von Anfeindungen, Verletzungen, sittlichen Verurteilungen, die ihm Alles absprechen, was Menschen und menschlichen Einrichtungen Werth und Würde verleiht. Ist nicht auck dies im Grunde ein Sieg? Zst eS nicht ein Sieg, wenn wir unsere Gegner sich vor unS erniedrigen sehen — sie, die nicht genug toben können, wenn Schenkel einmal etwaS kühn auS- fällt, sich herabbegeben sehen auf Kampfplätze, auf die ihnen schwer lich ein Mitglied der Protestanten-VereinS folgt? Die letzte SonvtagSnummer dieses BlatteS enthält Mittheilungen au- einer Erlanger kirchlichen Zeitschrift, welche — ungern brauche ich diesen Ausdruck, aber er ist hier einzig am Platze — an pfäffischer Verdammungsluft und Frechheit im Verleumden Alles hinter sich lasten, was bisher von ähnlicher Art gegen den Protestanten-Verein vorgebracht worden. Wir entnehmen daraus, zur Rechtfertigung diese- hart scheinenden UrtheilS folgende Blumenlese: Die statutarische Erklärung des Protestanten - Vereins, nach der er auf dem Grunde deS evangelischen ChristenthumS stehen will, sei eine „die destructiven Tendenzen deS Verein- ver deckende, täuschende und ködernde Phrase." Dieser „Grund" deS Protestanten-Verein- sei ein bloßer Name, und sein Christenthum sein ein Chamäleon. Der Verein habe „auS pädagogischen Rücksichten eine solche elastische Phrase sich aufzufrndeu bemüht, unter der sich Jeder denken kann, waS er will. Jeder, der Klarheit de- Denken- und Wahrheit in der Rede liebe, wüste „die tendenziösePhrasendrechselei, mit welcher der Protestanten-Verein den Abgrund seiner inneren Wider sprüche auSzufüllen sucht, verabscheuen und verurtheilen." Lüge, Unredlichkeit, Phrase charakterisire den Verein; der ausgesprochene Bruch mit dem Christenthmne sei achtungSwerther, als dieser mit unwahren Phrasen geschmückte. Erneue rung der protestantischen Kirche führe der Protestanten-Verein auf dem Schilde, die Zerstörung derselben aber im Schilde. Aus der Bibelkirche wolle er eine Babelkirche machen. WaS können wir unserseits hierauf erwidern? Sollen wir uns prahlerisch hinstellen und erzählen, wie gute gläubige Christen wir doch eigentlich seien? Sollen wir verleumderischen Zungen gegenüber unsere und unserer Mitverbundenen heiligste Ueber- zeugungen öffentlich zum Gegenstände von Erörterungen machen? Druckschriften, öffentliche Vorträge, persönliche Eindrücke dermannich- faltigsten An sind Denen dargeboten, die sich unbefangen unter richten wollen. Wer redlich und gewissenhaft zu Werke geht, kann jenen Schmähungen nicht Glauben schenken; wer ihnen aber glauben will, trotz aller Gegenbeweise, den werden wir wohl nur dadurch bekehren können, daß wir ihn der Beschämung überlasten, die nickt auSbleiben wird, wenn die von solcher Seite kommenden Angriffe durch ihren moralischen Charakter und ihre Form immer und immer wieder den Eindruck einer niedrigen Bildung machen. Betrachten wir aber einmal theologische Angriffe dieser Art all ein geschichtliche- oder psychologische- Phänomen, so wirst sich unS die Frage auf: wie sind solche Erscheinungen nur möglich al- LcbenSäußerungen einer Theologie de- ChristerithumS, der Religion, deren innerste- Wesen die gemeinschaftstiftende, ver brüdernde Liebe ist, die Selbstentäußerung, die auch in dem Feinde noch die ihn mit unS verknüpfenden Fäden aufsuckt, die Betonung de- Sittlichen. Gemütherfüllenden, im Unterschiede von Lehre, Theorie und Bekennrniß, welche letzteren auch nie und nirgend-
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