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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186809081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18680908
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18680908
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-09
- Tag1868-09-08
- Monat1868-09
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.09.1868
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Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 252. Dienstag den 8. September.- 1868. Bekanntmachung. Nach §. 36 der durch Verordnung der Königlichen KreiSdirection vom 5. October 1864 Leziehendlich Verordnung deS Königlichen Ministeriums deS Innern vom 2. Februar 1865 insoweit bestätigten Statuten für die allgemeine Caffe für Buchdrucker zu Leipzig soll jeder hier zureisende und gehörig legitimirte Buchdrucker sich bei der von der Genoffenschaft der Buchdrucker zu Leipzig errichteten Stelle für Vermittelung von Arbeit melden und, wenn ihm Arbeit nicht nachgewiesen werden kann, auS der Caffe ein Reisegeld erhalten. Hieraus ergiebt sich, daß Reisegeld nicht bloß den Gehülfen gebührt, die sich als Mitglieder deS allgemeinen Buchdruckerverbands ausweisen. Wn machen dies hiermit bekannt, indem wir zugleich diejenigen Gehülfen, denen daS Reisegeld Seiten der hiesigen allgemeinen Caffe für Buchdrucker um deswillen, weil sie Mitglieder jenes Verbands nicht seien, verweigert wird, auffordern, Anzeige hierüber bei uns zu machen. Der Rath der Stadt Leipzig. Leipzig, den 26. August 1868. Pr. Koch. I^ Bekanntmachung. Der Schleußenbau auf der Westseite des MarienplatzeS soll an den Mindestfordernden vergeben werden. Diejenigen, welche diesen Bau zu übernehmen beabsichtigen, werden veranlaßt, die von ihnen auszufüllenden Anschlagsformulare bis zum 12. diese- Monats Abends 6 Uhr auf dem Bauamte, woselbst Zeichnungen und Submissionsbedingungen ausliegen, versiegelt abzugeben. Leipzig, den 4. September 1868. Des Raths Straßenbau-Deputation. Maß- und Gemchtsordnuna des Norddeutschen Lundes. rv. Leipzig, 7. September. Vor wenigen Tagen brachte das 28. Stück deS Bundes - Gesetzblattes für den Norddeutschen Bund die mit Neujahrs 87 2 ausschließlich in Kraft tretende neue Maß- und Gewichtsordnung des Norddeutschen Bundes vom 17. v. Mts. Da die Anwendung der neuen Maßverhältniffe neben den bisherigen schon vom 1. Januar 1870 an gestattet ist, so wird eS Zeit, sich mit denselben schon jetzt zu beschäftigen und vertraut zu machen. Ein Lehrer der Mathematik an einer der hiesigen Schulen hat eS unternommen, dem Publicum diese Arbeit durch Zusammenstellung und Vergleichung der alten und neuen Maße rc. zu erleichtern. DaS Büchlein liegt bereit- vor und heißt: „Vergleichende Tabellen der bisherigen Maße und Gewichte aller deutschen Staaten mit den neuen Maßen und Gewichten des Norddeutschen Bunde- nach dem Gesetze vom Jahre 1868, sowie der wichtigsten Gold- und Silbermünzen rc. aller Länder der Erde. 2. Auflage. Leipzig, F. W. Pardubitz." — Das Formatist da- in 32, also geeignet zur Einheftung in die Brieftaschen rc., die Ausstattung recht hübsch und solid, der Druck scharf und deut lich. Für die Correctheit bürgt der Name deS Herausgeber-. Universität. rv. Leipzig, 6. September. Heute Nachmittag bald nach 5 Uhr wurden die irdischen Ueberreste de- ordentlichen Professors der Zoologie in der philosophischen Facultät Ritter Pr. Eduard Poeppig auf hiesigem Friedhofe, wohin sie von dem Landsitze deS Verewigten zu Wahren gebracht worden waren, dem kühlen Schooße der Erde zurückgegeben. Obschon der Verstorbene seine Leichenbeglei- tung nur auf die engsten Familienglieder hatte beschränkt wissen wollen, war doch die Universität, welcher er in so hochverdienter Weise eine lange Reihe von Jahren angehört hatte, m würdigster Art vertreten durch daS gegenwärtige Oberhaupt der Hochschule, Exrector Geh. Rath Pr. v. Gerber, und den Dekan der philo sophischen Facultät, den selbst so schwer gebeugten Prof. Pr. Rein hold Klotz, welche insonderheit den Verewigten den Ihrigen nennen konnten. — Einen Nekrolog über die wissenschaftliche und Lehnhäligkeit Poeppig'S behalten wir unS für eine spätere Nummer vor. Stadttheater. Eine sehr interessante Vorstellung war am Sonnabend (5. Sep tember) die Hebbel'sche „Iizdith", welche vor 15 Jahren hier als Neuigkeit gegeben wurde, seitdem aber nicht wieder erschien. Ueberhaupt beachtet unsere Bühne diesen genialsten und gewal tigsten, wenn auch zugleich barockesten der modernen deutschen Dramatiker durchaus nicht in gebührender Weise. Um so mehr freute es unS, das genannte, so besonders eigen artige Product seiner grandiosen Dichterkraft endlich einmal wieder hier aufgeführt zu sehen, als sich für die beiden Hauptrollen zwei von der Natur wie dazu geschaffene und ebenso in geistiger Hin sicht der schweren Aufgabe vollkommen gewachsene Darsteller in unserem Personal vorfanden: für die Iuvith Fräulein Ziegler, für den Holofernes Herr Barnay. Letzterer hat uns wahrhaft überrascht; wer konnte denken, daß so viel Energie und Macht, auch der äußeren Gestaltung, ihm zu entwickeln möglich sein würde - Von Fräulein Ziegler wußten wir das schon im Voraus. In der That, beide Künstler haben sich so zu sagen mit Ruhm bedeckt; sie waren wirklich, was Hebbel verlangt, „ Uebermenschen ", eS lag Titanenhaftes in ihrer Erscheinung, wie in ihrem Spiel. Herr Barnay hatte die besondere Pflicht, „den Tyrannen nicht überzu- tyrannen", er erfüllte sie aufs Taktvollste. Fräulein Ziegler aber, in deren Rolle viel Wechsel und Entfaltung gelegen — nicht so in dem von Anfang bis Ende feststehenden, sich nicht weiter fcenisch entwickelnden Charakter des Holofernes —, verstand alle diese wechselnden, widerstreitenden Stimmungen und Empfindungen, Liebe und Haß, Hingebung und Rache, Weiblichkeit und Heroismus, in meisterhaften Zügen auSzuprägen und darzuftellen. ES waren hinreißend schöne und große Nuancen in ihrer Auffassung; so die eine halbe, und doch glühende Umarmung des Holofernes, zu der Judith in einem Moment, wo daS Weib sich in ihr regt, gleichsam unbewußt, unwiderstehlich hingezogen schien. Diese flüchtige, von Manchen wohl kaum bemerkte Armbewegung ist nicht vom Dichter vorgeschrieben, doch die eine Geberde war genügend, um darzuthun, wie Fräulein Ziegler ihre Rolle verstanden und durchempfunden. Nur die beiden genannten Partieen sind hervorragend im Stück. Aber eS giebt noch viele Leute darin, die alle auch gespielt sein wollen. Und da müssen wir denn sagen: Jeder behauptete seinen Platz, eS war ein gute-, glatte- Ensemble. Wir nennen besonder- noch die Herren Herzfeld, Deutschinger, Mittel!, Sei del, Julius, Fräulein Forme- und Fräulein HaaS. Am Sonntag (6. September) wohnten wir dem 1. Act der „weißen Dame" bei, in dem so ziemlich sich die Rolle der Jenny erschöpft. Fräulein Fried sang dieselbe, und zwar mit großer Anmuth und Fertigkeit. Die werthvollen Leistungen der Herren Hertz sch (Gavefton), Hacker (Georg Brown), Rebling (Dikson), sowie der Damen Lehmann (Anna) und Günther- Bach mann (Margarethe) sind allbekannt und oft besprochen. Pr. Emil Kneschke.
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