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Dresdner Nachrichten : 31.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187712319
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18771231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18771231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-31
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.12.1877
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Nr 365, »rl»«tl>t .»,«« ES» 1 Uhr in der «l»e»itli>» M«ri«»Iirehe I» Ado». n,m-n!.»r«>. viertelidlir- lich 2 Mark »a PI,e.. durch di« «»ft 2 Mart 7L Pfgt. «iu.rl.Nummer» ISPi-r. «ulla,e 32000 «kpl. gilr die Rliikaabe »In,«» laudier Mauulcrivle «acht lich die Rrdaclid» nicht »erdindltch. Ins»rikk»>«nna»me au», wärt« »aal««kt»t»»n» Boxern, ^,mdur,^«»r- I>», Wien. «reilau. Üraiillurl,». M.. -»tu», «als«; in Verlin. Lrldila. Wien, hamdurq. Nranksurl a M., Miiu< chrn. - Lau»« » «». t„ granNuri M. — ch IX». in Pari«. Montag» den 81. Tcccmbcr. Tageökatt für Uolitik, Nnterhaltung, Heschäfisverkehr. i Börsenbericht und IlremdeiMe. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Litpsch ^ Nejchnrdt in Dresden. Verantw. Nedacteur: El.»st Liepsch in Dresdm. XXII Jahrgang. Mitredatteur: vr. rimtl Für daö Feuilleton: l-n.ivi« i>»rtnin»». Jmeroi« werden Mariei» Elrate in in» ?,d. » »dr »ngenauiuien. Sonnt»,« »I« MNi»,« >r »dr. >IN N'uuadi: ,,oi>e Aloiier- «»iit ü d>.Nach»r« »dr. - Der !>i»u»i rnier ein- Idaliizn, PeiNjkiie koliet lü Pige. itin,elondi o>» steile UU Psgk. »ne Voran»» >ür da« »ach!»>»,>,>» »rsNieinen der In!»,»,» loild ni'chi. «ege,»!»>,.! plu?w»>ii-e Slnncnrrii- «In»»,»» vo» uns undr- konnien Ullnien und Prr- ione» lnienreu lnlr uur ,r,r» Prä»»m»rn»d>>- Hatllu», dnrN, diriel» Nlarkr» odrr Posirin.,»,^ tun». Acht Lltdrii ,oi»n >» P'gr. !Xn>el»lc liir die Moni»,:- 2,'unlnicr »der noch elnrui grulag« Li» Prllizclle 2» Higr. Dresden, 1877. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, 30. Dccember, Mittags. Das „Journal St. Petersburg" reproducirt den Text der Verfügung der Königin von England, die Einberufung des Parlaments betreffend und hebt hervor, daß dieselbe wie gewöhnlich abgefaßt sei ; die Motive zur Einberufung durch telegraphische Uebermittelung wären übertrieben. Der „Goloü" bespricht die Agitation der Londoner Association für die Orientsrage günstig und betont die Vereinigung der Handwerker und Arbeiter. Er schreibe Veaconsfielv die geheime Absicht zu, die englische Ration wider ihren Willen in den Krieg hineinziehcn zu wollen, da die Anwesenheit britischer Soldaten in Konstantinopel unter dem Vorwände, englische Staatsangehörige zu schützen, leicht einen Zwischenfall herbcisühren könne, wodurch die britische Eigen liebe verletzt werde. Locale» und Sächsisches. — Dein a»ö Leipzig stainmendcn Afrika-Reisenden vr. Oskar Lenz wurde vom Könige die grogc goldene Medaille für Kunst und Wisscnschail verliebe». L. M. der König ntnnnt bekannt- li>l, als Protektor der airikanischcn Gcicllichait an der Durch forschung lenes »och wrätb>cIvolle»Erdthcilspersönlichc»'AntlciI. — I» der Fiiianzdepiitation der 2. Kammer vat das Ver halten dcö Rcicrcntc» in Kimstsache». des Geh. Hoirath »t o ß - mann einiges Bcircmdc» erregt. Während die »Ninisicr und die anderen königliche» Regicrungscommissaricn dcl alle» Postu- latcn das Bewilligen oder Verweigern in das ireie Ermessen der Kammern slcllen. spricht, u le wir hören, der genannte Herr Geh. Hoirath last immer nur vo» ..Verträgen" zwischen Regierung und Kammern, welche den letztere» die Verpflichtung anfcrlegten, ge wisse Lumme» zu Kuiistzwcckcn zu bewilligen. So recht consli- ttttioncll kommt den Abgeordneten eine solche AiiSdnickSweise nicht vor. — Den Gedanken, bei der künftigen Einkorn m enstc»c r tür alle Pcrionc» >»it einem geringen Einkommen eine Klasscn- steuer einzusührc», l'at die Regierung nach reiflicher Erwägung fallen lassen. Es l'at etwas Bestechendes. lcstzusctzen. das; ei» Tagelöhner den nnd den, ei» Schuhmacher ohne Gesellen de» und de», ein Fabrikarbeiter den und den Steuersatz zu entrichte» habe. Das würde tasElnschätzungSgcschäft wesentlich erleichtern und den Auiwand emsprechcnd vermindern. ES bat sich aber in Preußen und Altcndurg, wo eine Klassenstencr besteht, gezeigt, daß selb» bei den untcrslenKlassen das Einkommen den ein zigen Mas,stab tür eine nur einigermaßen gerechte »nd die Staats kasse vor Beeinträchtigungen schützende Besteuerung abgcbcn kan». Deshalb schlägt unsere Regierung Bestimmungen vor. wonach bei der Einschätzung der niedrigen Einkomnienkkasse nicht mit allzngroßer Peinlichkeit venahrcn und nicht die Feststellung dcö Einkommens jedes Einzelnen bis aus den Picunig angeslrcbt zu werden braucht. Vielmehr werden die Ei»sct,ätz»ngscommi»io»en angewiesen, bet dem Einkommen der niedrigsten Klassen summa risch zu verfahren. Rach vorheriger genauer Ermlttelung der Erwerboverhältnisse gewisser Berutsklassen sbesonders solcher, die wie z.B. Dienstboten. Handwerksgesellen u. s.w.s ihr Einkommen tbeils in Geld. theilö in Naturalleistungen beziehen, sollen bc- stimmte Rormalcinkonnnenosätzc vereinbart werden. DaS wird das EinschätziiiigSgeichäit wesentlich erleichtern. Vicliachcr Erör- terung unterlag die Frage, ob ald nntersie Grenze der Besteuer ung e!» Einkommen vo» stOO oder von 4>»> Mark sestzuictze» sei. Obschon die gänzliche Stcucrbcirciung jener 175,254 Personen in Sachse», die ein Einkommen von zwischen :! und 400 Mark haben, viele Vortbcilc böte lda ein beträchtlicher Tbell dieser fluktuircntc» nnd schwer amzusindcndcn Bevölkerung kann auS den Ltcncckataslcrn entkernt und den Hcbebehörtcn sehr viel Mühe und Arbeit erspart würde». so will doch die Regierung wenigstens vorläufig noch das Einkomme» zwischen 3-4l»OMark nicht sleuerirei lassen. Einmal bedeutete. meint sic, diese Frei lassung eine» erheblichen Ausfall kür die Staatskasse, sodann aber würden in einzelnen ärmeren Gegenden Sachsens, z. B. in den Webcrdistriktc» der Lausitz. im oberen Erzgebirge nnd im Voigtlande eine große 'Anzahl von Personen steuerfrei, dic zcither bei der Gewerbe - und Personalste«» mit mäßigen Sätzen zur Besteuerung gezogen worden sind und dieselben auch ohne Schwie rigkeit entrichtet haben. Run. was das „ohne Schwierigkeit" an langt, so kann man sich da seine besondere» Gedanken machen. Wenn nun auch durch die Steuerreform eine Anzahl der aller- ärmklen sächsischen Staatsbürger in der Lausitz, im Voigtland und Erzgebirge eines kleinen Vortbcilö tbcilhastig würden. so wäre kaö ein wahrhaft verdienstliches 'Werk unserer Gesetzgeber. In Preußen, wo man gewiß jeden Stcucrgroschen zu finden weiß, läßt man ein Einkommen unter 4<>i> Mark ganz steuer frei. Es entspräche nicht ganz der Huuianität. die die sächsische Gesetzgebung als ihren Schmuck betrachtet, wen» in Sachsen der Staat das armscüge Einkommen von 4M Mark zu versteuern für nothwendig sänke. Erst wer 40t» Mark jährlich cinnimmt. zahle Stenern! — Der zahlreiche Besuch der A u ö stc l l u ng dcr'Albert- Vereins-Lotterie, welcher seit dem Feste die Räume dcö Zeughauses namentlich in den Abendstunden füllt, wo das elek trische Licht seinen zauberhaitkn Glanz über die weiten Säle und die ausgcspcichcrtcn Neichtbümer wirkt, hat das Eomilce dieser Lotterte veranlaßt, den ausgesprochenen Wünschen in entgegen- kommendster Weise erneut Rechnung zu tragen und wirb die Aus stellung auch kerner und wahrscheinlich bis zum hohen Neujahr eröffnet bleiben. Der gegen irühcr vermehrte Besuch dürste nicht allein in dem ermäßigten Eintrittspreise, sondern namentlich darin seinen Grund haben, daß vor den Festtagen sehr Viele anderweit beschäftigt und durch die Vorbereitungen zum Fes» abgehalten waren, die sehcnSwertbc Ausstellung zu besuchen, während dieier Grund jetzt weggciallen ist und das Versäumte nachgebolt wird. Mögen noch recht Viele sich an alledem erfreuen, was diese Aus stellung an Kunst, Geschmack und Idrenrcichthum bietet: - Wenige Stunden trennen uns nur noch vom Beginn des neuen, vom Ende des alten Iahreö! Die Sylvcsternacht war von je eine Zelt vielfacher Aufregungen und leider in den letzten Jahren sogar vieliacher Unzuträaiichkrlten, die von wüsten Ge sellen aut den Straßen und Plätzen der Stabt in der Mitte» nachtSstunde verübt wurden. Möge diesmal ein guter Geist die Gcmülhcr regieren! Möge Jeder lrob und krieblich und vor allen Dinge» mit Ernst und Würde In daö neue Jahr clntretr»; möge Niemand von den Tausenden, die l» der Mitternachtöstunbe die Stadt durchziehen, um daö erste Läuten der Glocken zu höre», Slergcrniß erregen durch unschickliche Haltung. Johlen und Schreie» und sonstigen Unfug. Diejenigen, die die Bedeutung einer Stunde nicht zu lassen vermögen, in welcher Millionen und aber Millionen Menschen von rer gleichen Empfindung, vo» der gleichen Hoffnung erstillt, ans die ersten Grüße dcö neuen Jahres lauschen, mögen aber vor allen Dingen nicht vergessen, daß auch legt. Sie will den Brand angelegt bade», um Rätzcr, dcr sic in dieser Stunde daö Auge des Gesetzes wacht, und diesmal, nach Zucht bat beirathcn wollen, zu schädige», einer gestern von der königl. Pollzcitireetion erlassenen Bekannt- Haelt 6-m Uulloliu Ovr Doulliotren Seoivuilt. , nm -9 Daiumsinf um 8 lllik : Orr. «VOviOseu. . . kopt'vluiLSv. . 8t.ook1iolili . . llitj'»run«!n . 8t. potorrtburF. LlUk-KitU ... l-'olk .... .... . . . 8)It^ .... OtololZ . . . l-oil"'S . - . Itmkjiu . . . . »ieu .... Urevinu . . . j machung ganz besonders streng wachen wird! Wer also nicht gleich i» erster Iahresstunde Bekanntschaft mit den Wachi- localcn und der Macht der heilige» Hermantad mache» will, der halte sich aus den Straßen sein still! - Das gestern Nacht plötzlich eingetrctene rhauwcttcr bat leider daö so trefflich i» Schwung gekommene Schlittschuh- kahre» allcrwärto unmöglich gemacht, und war dies »ameutlich zu bedauern wegen dcr vorzüglichen Bah» ans dem Große» Gartcnteichc, der gestern gewiß sehr besucht worden wäre. Frei lich mußte mau schon am Sonnabend mit dcr Belastung dcr Eisdecke noch vorsichtig icin, was bo» Herrn Gasse durch Zurück weisung vieler Fahrlnstigen streng dnrchgesührt wurde. Das Ei seiniah ren geht immer noch lebhaft vor sich nnd ist cs interessant, zu erfahren, daß bicl mehr EIS per Balm nach Dres den geführt wird, anstatt de» llicrn rer verbctstießciitcn Elbe entnommen zu werte». Zunächst ist das in dcr Lausitz und aus Böhmen den Teichen entnommene Eiö viel stärker »nd reiner, als unser Elbeis und zweitens haben unsere Staatdbabncn einen so billigen und coulanten Tarif stir Eictranöport (billiger wie Kohle) cingciührt. daß sich z. B. die Fracht per Ecntncr auö der Puloniper Gegend am 7 P,.. vo» näheren Stationen aus 4 Pi. berechnet. Der Ein'amsprcio stir ElS stellt stch per Ecntncr am 17—18 Pf. unv legt sich also dcr Ecntncr incl. Bal niracht mit 21—22 Pfennigen in die hiesigen 'Niederlage». — Mit eigner Lcbcnogcscihr rettete vorgestern Vormiltag i» der Nähe der Albertbrüctc der Steuermann Florenz einen reizend schönen Jagdhund. Aus welche 'Weise daö Tbicr nmcro Wasser gekommen. konnte» wir nicht erfahren. Alü au! mehr maliges Rusen und Melle» des Florenz der Hund nicht kommen wollte oder kennte, stürzte sich scncr Mann vom Eise ans in das kalte Wasser und rettete aus diese Weise das Leben dev Hundes. - In den letzte» Tagen sind die Urheber dcr in dcr Lom- matzschcr und Nosscncr Gegend in jüngster Zeit vorgekommcnc» bedeutenden ElnbruchSkicdstählc i» den Personen dcö Handarbei ters F. W. ZiegenhalS aiis Sörnitz bei Döbeln und dessen Ehe frau ermittelt und bereits große Vvrrätbe an Betten, Wäsche, Butter und Fett u. i. w hcrbcigcschasft worden. - Da augenblicklich die Erd- unb Eisenbahnarbcite», beson ders im E rzgebirge, des Winters wegen eingestellt werden mußten, so haben sich manche der dabei beschäftigt gewesenen Italiener dem Bergbau zugewendct »nd fahren in kcn Kvhlcnschächtcn von Lugan und Oderwürschnitz u. s. w. an. Da nun auch die Web- mid Striimviwaarcnbranchc schlecht gebt, suchen viele Weber nnd Wirker jetzt a!S Kohlenbergleuic 'Nahrung. Ein iolchcs starkes Angebot von Arbeitskräften muß die Arbeitslöhne der Bergleute arg drücke». M ^'Mmölder 2,<1 <t. der am:ro. RvveMxr in B e r 1 i n I Lttimmtz Angü,?Hi> seine Tante, die GärknerStrau Sack am so unmenlMchc Welse .g.-, Geichälloiübrer" m erschlagen hatte, ist bereits am 20. Dccember bo» dem Schwur- Uülsi!ind Dii'ib,!>ko aa gerächt zum Totevcriirthcllt worden. Lack war ieincr entsetzlichen Tbat völlig geständig; die Sitzung dco Schwurgerichts und die Plalbohcrs waren unter solche» Umständen kurz. Ebenso sprachen nach kurzer Beratbung die Geschworenen den Lack einstimmig des Mordes und Raubes für schuldig »nd dcr Gerichtshof vcriirtheilte den Angeklagten zum Tode und Ehrverlust. DaS Urtheil machte aM den Angeklagten gar keinen Eindruck, derselbe schritt vielmehr icilcn Schrittes durch die dichten '.'Nenschenmasse», die sich auf den Korridore» angcsammclt hatte», nach der DctcntiouöicUc. — Löbtau. 'Am I. Weihuachtöscicrtage fand hier für 157 arme unb würdige Kinder, darunter circa I<»o Waste», eine E hr i st b c > che r u » g statt. Eine Motette, vom Lchrercollegium und Kircvcncvore hier gesungen, cröfsnctc die Feier, woraus der Vorsitzende ves BescherungS-Eomitces. Diac. Köhler, eine treffliche Ansprache hiclk. Ei» gemcinschaitlich vo» sämmtllchcn Kindern gesungenes Weihnachtöllcd beschloß die Feier. ES muß geradezu auffallend genannt werde», baß in diesem Jahre dcr Klagen und Sorgen diese Bescherung viel reichlicher audsalic» konnte, als dies in irNhcrcu Jahre» der Fall gewesen, weil die Liebesgaben dem Eomitee In nicht erwarteter Fülle zngingcn. Jedes Kind erhielt Stolle». Pfefferkuchen, 'Acpicl und Nüsse; die Mädchen wollene Röcke, gutes neues Schnhwcrk und icincnc Hemke», die Knaben Schnhwcrk. Beiiikleider. Röcke. Außerdem warezi aus Wunsch dcr einzelnen Kkiidcr noch Schulbücher, Gesangbücher, Bibel n. s. w. den Geschenken belgclcgt. Gott segne die Geber, bie den 'Armen eine io reiche WM'iiachtosicndc bereitet haben. - Scbnitz, den 20. Dccembcr. Ein altes Sprüchwort heißt: „ES gicbt nichts Reiico unter dcr Sonne." So sind wir denn abermals seit 8 Tagen mit der Grenzsperre, iniolge dco Aus bruches der Rinderpest in Böhmen, wiewohl sic einige Meilen von »ns entfernt ist. beschwert worden. Sv zweckmäßig in Sa- nitätSrücksichten dieselbe auch sein mag, so unangenebm ist es aber doch >ür den Verkehr von Böhmen »ach Sachsen, so daß selbst Arbeiter und Arbeiterinnen, die von den Feiertagen zurück nach hier kehren, i»n ibrc Arbeit wieder aiiizunclmicn, ohne mit Viel' während dcö Wrilmachtosestcö irgendwie in eine 'Berührung ge kommen zu jcin. blov wegen der zu bejahenden Frage, ob sic Rind. Schal, Ziegen oder ein Schwcinchcn zu Hause ober bei ihren Eltern habe», ohne Weiteres beim Passircn der Grenze ln den Räiichcrialvn. richtiger Ränchcrkast . gesteckt werden. Da so eine Grenzsperre etwas Seltenes ist. io müssen sich viele Grenz bewohner erst Anrichten. Vorzüglich bekommt cs den Kleineren, unter Mittclfigur, recht schlecht, wenn der Kopi nicht so reicht, daß derselbe auo dcm Räuchcriutterale berausgesteckt werden kann. Vorzüglich sind da Frauen recht unangenehm da die, wenn so eine Räucherung stattgesundcn. gewöhnlich jämmtlichc Kleider zu Hause wechseln müssen, um den höchst lästigen Geruch loö zu werden. Ich habe von einigen Mädchen gesehen, eie mir vcgeg neten. daß sic stets lange nachher hüstelten und ohne zu Eggen, was ihnen fehle, man sofort gewahr wurde, daß sie in der Ran j„ chcrkammcr gcweien waren. Jeder Fleischer, Viehhändler und ^ Blebtesitzer muß sich diele unangenehme Proccdur gefallen lassen. - AuS Klingcnberg wird >i»S geschrieben: „Während sich hier Jung und Alt dcr jetzigen'Witterung angemessen außer ordentlich wobl bcstnvct unb imicr Herr Pastor sich über stvlcch- ten Geschäftsgang beklage» könnte, schreiben die „'Nachrichten", baß seit ca. 12 Wochen 87 Kinder hier an den Maiern gestorben lein sollen. Eögicbt überhaupt lstcr nicht viel mehral-87Kinder und die sollen Alle gestorben feint ES Ist nicht Eines an den Masern krank ll. i. w." — Sie haben Recht. Nicht in Klingcn- bcrg, sondern in K l I n g e n th a l Im Volgilande ist diecrwähnic Kalamität vorhanden. llkwbuijL bolioj,' eit« O > o >0 8VV 8)0 l«i- Iit. dt.,1« Ir,'".,.''' -l.l! >I,iI >V 8>V r-.I^.i.l. 8.V loictil» 8VV Njjll 8 VV Io., sit 88'.V >V »li!« >V wio.iL »1 8tii,icv> Neil'. ^ ki.rclil« Üdlnito. I E»lllI'»loZ l'pilulct, i ' 8. ln.».» > r .V.I.cl dl ! i I,o.i... kl«) ! 8 Im o-' ) l>i'«Ioi:i>t, ^ ) , l l.o.t. r ' ! l".:e 1.1^» i — 1.^ — - -11> -i — 0.5 — I..' — 0..» — ,'l 0.. ') o.l Hl L.. -.8 V." 1.^ 712.0 758.0 ^57.1 751.5 71.7.0 7 758.0 750,0 750.2 70l 0 750.7 50.0 5'«,.; 75'.'. j 7o».I 700.7 L 701.7 .6 2.1 -- 701 8 L 7.11.0 ^ 705.0 g 702.0 ' I i) 8on H) 8er: lony-l. Ito.Ii. diclnieolhll. »- Ovdvrviclil 0 O r >V l l l o ru n js. li» 8>i<io>1en i^l «l.i« s'llrmnri.ol Ost» -Ililiiuiuiii iiiit' Oi'r ii8tli> ju,i, 0>l«i t; ^i lm iisl .«> 18 u>«0 iiimml i lt '1 ifOo ftii, OllOniLl ZttOr-rlt «iuisi.' di-gsciv.io>!" tuict zrio8-iorE i» 8c1i^v>!'U. - DttiNrrüng»->vkodakt>r«»n am :!<). Dec .Nlitt. I Uhr. Barometerstand nach OscarBöiolt (Wallstr. >o>: 7i,>>'.viilii»'.clcr (seit gest. unverändert».- Veränderlich, rhcrmomclrograph nach Reaumur: 5" 2V. — Dillcrenz von gestern zu heule 0": nie drigste Temper. :r«W.. höchste Temper. 6" W. - Die Schldß- thucmi'ahve zeigte West-Wind. — Himmel : trübe. -G>hl,0b,tl,DrrSd«' - D"b> .Mll,.: 14215ent.l»iier». — O e i > e n t l i chcG ^ i > >z u » g e n. Eine „Gcnosscn- schast zur iclbstcigcncn Eonu.,.. .. >0» Blcr und Lchnavö". zu welcher Jeder vcilcctcn lonulc, dcr jcine ciwachc Erklärung hierzu gab, die aber Ltalulcn und dergleichen nicht kannte, sollte die Firma für einen Bier nnd Braimswcinbankcl sei», welchem der ä> nuü Mustriciru um den Ilustizneubantcn mit einem „Wochengcbalie von 20 Mark" Vorstand. Dividente gab cö. wie der ..GcschäitSführcr 'constatilt. nicht, denn waü über 2«» Mark pro Woche gutgemaäit war, wurde gcmcinschastlich vertrunken. Daß eine „Genossenschaft''zu Stanke kam. war nämlich die Folge einer »Ichlcrthciitc» Erlauk- iiiß zum Betriebe des Schankes und da die ..Genossenschaft" Niemand, am allerwcnigiien der Dresdner Lladtrat» anerkannte, schickkc man ec» ..Geichallöiiibrer" Koch eine Strafverfügung ins Hauö, worin er Ecu»dIIchst ersucht wurde. 2«> Rlark als Strafe und die belvcrzclchnetc» Koste» in de» nächsten Tagen auiS Rath haus zu bcwrgen. Aul der zur Begründung dcö Einspruchs cin- gcrciäitcn Eiuggde prangten außcr dem Namen Koch'S die Namen von 40 ..Genoiscnschaslomitglicdcrii". die einstimmig Freisprech ung erbaten. Der Einspruch vlicb ohne Erfolg. — Acmil Vogel in Radcberg muß scmc» Gegner, den Sachwailcr Schreitcr. ggnz gehörig chicanirt hghen, denn er. Vögel, war wegen Beleidigung, unlcr'Ausschluß miltcrutcr Umilgndc, z» I Monat Gcsängniß u»v :>00 Mark Geldbuße vcruriheilt. '2tzaö den Stoß der gegen seitigen Untcrhgitiing vetrai, konnten wir nicht erlainchc», denn die Verhandlung zweiter Instanz fand in geheimer Sitzung statt. ES blieb beim Alten. — Johanne Eleonore Oclsch und August Rübcnack kamen in Worlstrcit und hierbei soll Letzterer die Elftere aus eine 'Weise geschimpft haben. die mit dein eleganten Lalonton durchaus nichts gemein hat und auö ästhetischen Grün den hier nicht mltgethcilt werden kann. Zwar soll der Muiib der bejabrien Klägerin auch eine Antwort nicht schuldig geblie ben sein, doch war Hiera»! lein Wcrib zu legen und »nr so viel erachtete der Einzclrlchtcr zur Feststellung des Thatbcslandco stir nothwendig. daß die Oelich den vollen Inhalt der Anklage be schwört. Solchenfalls muß August Rübcnack 15 Mark in den StaatSiäclcl bezahlen. Sein Einspruch bllcb erfolglos. - Ter Maurcr August Frictland am dem Weißen Hirsch muß wegen Entwendung von Genußmitteln trotz iciiicö Einipruches 2 Lage Hast wegmachc». — Hulda Enter und Dorothea Wagner in Leip zig schimpitcn sich nickst nur gegenseitig H rc und Drcctl—r. Wüter» sagten sich a»ch sonst noch in kcincöircgs sck'mcichcl- hastcm Tone die Wahrheit, VIS schließlich die Damen auw Gericht Uesen »nd einen Eriminalprozcß anhängig machten. Im Falle der Leistung eines RcinigungSeibco seitens ver Endcr batte die Wagner :o> Mark Strafe zu zahlen. In zweiter Instanz wurden Beide straffrei gesprochen und der Endcr die Kosten erster In stanz anscrlcgt. während die übrigen Kosten am bie Staatskasse übertragen wurde». - Vor dem von Herrn Gcrichtöratb Elncrt präsidirten iLchösscngcricht erscheint dcö schweren und einfachen Diebstahls angckla.st die bisher noch mibescholtcne Laura Auguste Müller auö Dcubcn. Am 25. Octobcr d. I. kam dieselbe mit dem Anstichen, ei» Nachtguarticr z» erhalten, in daö Richlcr'jche Gasibauö ani der hiesigen Oppcllslraßc und erhielt hier zur alleinigen Benutzung ein Zimmer von 6 Bellen überwiesen. Nächsten Tag frühmorgens 8 Uhr stand die Angeklagte aus, ver- schloß das Zimmer und händigte hieraus mit den Worten: „Hier :r Schlüssel, gemaust habe ich ni.lstj" de» Zimmerschlüssel an de» Gastwirth aus. Dcr an und stir sich wohl überstiissige Schlußsatz zum Abschied fiel aus und Richter sandte daö Dienst mädchen Rank hinaui, um nachzuieben. ob etwa etwas von der Fortgegangencn auö Vcrichcn eingesteckt worden ici. AIS die R. kaum kaö Zimmer betreten batte, bemerkte sic sowohl, daß das ibr gehörige Nähkästchen, worin dcr Schatz, ein straffer Schütze, seine überflüssige Bacmcbast von 8 Mark halte auibewahrcn lassen, erbrochen unv das Geld verschwunden war, cstö auch ein weißes Taschentuch kehlte. Eiligst ward nun ei» Vcrwlger zum Eiillangen der Müller insiruEt und dicicr brachte dieselbe auch kalt zurück und »unmchr waid sic i» der Küche ichari Ins Gebet genommen. Sie leugnete den Besitz dcö abhanden gcfommciicn - Am 28. d. Eüb in der 7. Stunde brach in der Scheune! Geldes ganz entschiede», ebenso wusste sic ni-l w von dem schien des Gutsbesitzers Rätzec in Roßwitz Feuer auö; cö ist dadurch den Taschrniuchc. Kaum, nachdem die Müller in der Küche m»- baS Gebäude nebst den Erntevorrätbcn ein Naub der Flamme»! gestanden war. fand man unter ihrem Sitz, am Boten liegend, geworden. 'Neckst während des Feuers wurde die alS der böö > kaö vermißte raschentnch »nd halte sie ohne Zwcliei das vcr- wllligen Brandstiftung verdächtigte WEthschaiterin VlätzerS, die! mißte Geld schon vorher wcggcworicn. Herr Oberstaatsanwalt 30 Jahre alte Emilie Bertha Grgul auö »Wehlitz, ermittelt inw. Roßtäuscher fand die Auklaae trotz des entschiedene» Leugne, ü verhaEct; dieselbe hat kenn auch bereits ein Gestäntniß abgc-,ter Angeklagten stir gedeckt, trat icdoch der Annahme mildernder
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