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Dresdner Nachrichten : 08.05.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187805085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-05
- Tag1878-05-08
- Monat1878-05
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1878
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«r. 128. «r,ch«>n« «»,«»« sr«» 7 Ui» in der Lr»edili,n »»»nenftraß« I». «don» «emenlddrei« vterteljälir« ltch 2 Marklw PI»e. durch »ie V°l> » M-r« 7» Vt«k. Et»»«!.Nummern WPlie. «usia,e 33000 «kr»l. tziir die Milckgube ei»,«, landler Muuuicripte «ach! sich die Nedaclt»» nicht verbindlich. Jnleralen-ilnuahme a»I- wirl» ^a»se»n«t„»n» !t> »nie» >» Hamburg, ii'er- lin, Wie». Leipzig. Bnsel. ivreblnu. ilranlsurt a. M., — Rud.MoNe in »ierliii. Leib,!,,. Wien. Hamburg, Yrnuliurt a. M., Miin- chen. — Daud« » vo. ln «ra»kt»ri a. M. — ?«r. Bvigt in Ci,c,nntb.— Uaru', l alllln, iiniiler L La. in Paris. Mittwoch, 8. Mni. Tageblatt für Politik, Mnterhalümg, HeWftsvcrkchr. ^ Wörseiibcricht und Iremdentilie. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: i-'ltpsch k Rcichttldt in Dresden. Nerantw.Nedacteur: H.elttrich^1oh!ctt!t in Dresden. Hnierole werde» Mnrien- Elrade IN diS Ad.k. Uvr augenvinmen. EonnlnqS dtb Mittags «L Ubr In Sienslctt: giosie aiolier- lape !> bis Stachm. 4 Ubr. — Der Raum e»ier eiv- idoluge» Prinzeile konet tb Plge. Eingriandl bi« u.eilc UU Psgc. lkinc Garantie sur dal rr a ch I> l a g' g e Crschcmcn irr Luscraie wird oichl ge gebe». Auswärtige Bnnoncen- «iuilragc von nni nnse- kannlcnHirincn und Prr. sonrn inierircn wir nnr graen PrLnumeranda» ;',<»»»»§ durch Briei- uiarken oder Pasieinzab- luna. Adjt Eiibcn kojien >5 Pige. ^nierale iür die MonlagS-Rmnmer »der nach einem Festtage die PcliljeUe di) P,^c. XLM. Jahrgang. Mitrcdactcur: vr. Ilintl Für daü Feuilleton: Unrimniln. Politisches. FricdenLschalmcien und Kriegüdronnncten erklingen auch heute gleichzeitig. Je nach seinem Gusto mag ein Jeder dem ihm beson ders zusagenden Klange lauschen. Die Diplomatie sieht die Lage wieder hoffnungsvoller an, heißt es. Graf Schuwaloff's Reise von seinem Londoner Aotschafterposten nach Petersburg ist ein erfreu liches Symptom, setzt man hinzu. Deutschland hat soeben eine neue Serie von Vermittelungen begonnen, wird geheimnißvoll geflüstert, und Wer ganz besonders eingeweiht ist, fahrt siegesgewiß fort: Noch in diesem Monat tritt die Konferenz zusammen. Das ist die eine Rubrik. In der anderen findet man verzeichnet, daß Oester reich nunmehr die bisher nur im Princip bewilligten 60 Millionen Gulden stüssig machen und zur Ergreifung kriegerischer Maßregeln gegen dieRussen inRumiinicn, gegen die Serben und Montenegriner — versteht sich, reineweg für unschuldige Vcrtheidigungszweäe — ausgeben will. Ferner nähern sich die ostindischcn Hilsstruppcn durch daü Rothe Meer allmälig dem künftigen Kriegsschauplätze und landen, geschützt durch einen Thcil der britischen Malta-Flotte, einst weilen in Egypten am Suezkanal. Weiter bereiten die vonNußland aufgcstacheltcn Fenier (Irländer) einen Einfall von Nordamerika aus nach Eanada vor. Endlich ist die Verleihung des I?our Io mörito-Ordens mit dein Bildnis; Friedrich's des Großen an den Zaren nicht gerade eine Thatsache, aus welcher die Friedensfreunde große Hoffnungen schöpfen können. Rußland wird sich hierdurch gestärkt fühlen, wird Deutschland nach wie vor als seinen Alliirten betrachten und um so weniger Neigung empfinden, den Interessen Europas Rechnung zu tragen. Doch, cs scheint angezcigt, an dieser ausfälligen Ordensverleihung mit einem wehmülhigen Seufzer vorüberzuschlüpscn. Alles in Allem ist die große Frage: Bruch oder Verständigung? kaum merklich vorgerückt. Ein so schwieriges, Hunderte von Gesichtspunkten darbietcndeS Thema wie die Neuregulirung der gewerblichen Fragen kann der Reichstag nicht im Handumdrehen erledigen. Jeder Paragraph ruft ausführliche Erörterungen hervor. Unter den Rednern, die sich hauptsächlich gegen den Vorschlag des Abg. Walter auösprachen (daß gegen die Entscheidungen der Gcwcrbegerichte erst bei Streitobjectcn von !I00 Mark an aufwärts eine Appellation an die Gerichte zu lässig sein solle), that sich in besonders unangenehmer Weise der tzockpreußische Junker v. Klcist-Nctzoiv hervor. Dieser Herr, welcher in den Einheitsstaatsbestrebungen cs den waschechtesten Nativnal- überalen zuvorthut und eine uns Nichtprcußcn um so peinlichere Nuance des Krautjunkerthums verficht, als seine politische Richtung mit der schwärzesten Orthodoxie verquickt ist, führte als Gcgcngrund Ln: „die mit Laien besetzten Gewerbcgerichte würden sich leicht wie Krauen über juristische Schwierigkeiten hinwegsctzcn". Ist dies nicht gerade ein Grund mehr, es bei solchen, aus dem gesunden Menschenverstände und dem unverdorbenen Nechtsgcsühle ruhenden Entscheidungen der Gewerbegerichte bewenden zu lassen und die Dache nicht erst noch dem durch tausenderlei Spitzfindigkeiten ver- künstelten Urthcile der Juristen zu überweisen? Bei allem Respect vor der Rechtswissenschaft als solcher und vor dem Charaker und dem Wissen der Mehrzahl unserer Richter entringt sich Einem doch der Wunsch: Wenn doch die Herren Juristen am grünen Tische, die mitunter Urtheile fällen, die juristisch unanfechtbar und gewiß wahre Meisterstücke von Gelehrsamkeit sind, aber dem im Volle lebenden Nechtsgcsühle Ausrufe des Erstaunens abnöthigen, etwas weniger ihren Ruhm in der Schaffung und spätercnWegeüumuug juristischer Schwierigkeiten suchten, sondern mehr Fühlung mit dem practischen Leben gewännen! Wenn aber der unritterliche Spott Kleist-Netzow's über die Frauen daü Gelächter des Reichstages erregte (in welchem bekanntlich das Juristenrlement die Vertretung des GcschäflSlcbcnS, der Industrie und des Handels so bedauerlich überragt), so mag sich der edle Junker gesagt sein lassen, daß an natürlichem RechLSacsühIe die Frauenwelt, als Ganzes betrachtet, die leider maßgebende, hinter Actenstücken und in Formelwesen grau gewordene und von dem Boden des bürgerlichen Lebens entfremdete Burcaukratie weit hinter sich zurückläßt. Eingehend beriet!) der Reichstag die Frage der SonntagSarbcit resp. Sonntagsruhe. Die kirchlich-gefärbten Kreise faßten die Frage lediglich unter dem Gesichtspunkte der Sonntagsheiligung auf. Sehr weit ging inan auseinander über das Maß und die gesetzliche Vor sorge für eine demArbeiter zu gewährende ausgiebige Sonntagsruhe. Die Regierungsvorlage beschränkte sich im Wesentlichen darauf, daß sie den Gewerbtrcibenden verbietet, die Arbeiter zum Arbeiten an Sonn- und Festtagen zu verpflichten. Darnach hängt eS, abgesehen von Ausnahmefällen, von dem Belieben des Arbeiters ab, ob er die Sonntagsruhe halten will oder nicht. Nach den Anträgen der Com mission, welche vom Reichstage zum Beschluß erhoben wurden, soll es dagegen den Gewerbetreibenden auch dann nicht gestattet sein, in Fabriken und bei Bauten Arbeiter zu beschäftigen, wenn diese zur Sonntagsarbeit bereit sind. Aus dieser wcitergehenden Beschränkung der Sonntagsarbeit ergab sich für die Commission die fernere Conse- qucnz über die in der Regierungsvorlage vorgesehenen Ausnahmen hinauüzugehen und „für bestimmte Gewerbe" denBundcsrath, sowie „in dringenden Fällen" die OrtSpolizeibehördc zur Gestattung von Ausnahmen zu ermächtigen. Noch über den EommissionS-Antrag hinaus ging der Antrag Kapcll und Stumm, die „Werkstätten" den Fabriken gleichzustcllen; der weitestgehende von dem Abg.v.Hertling gestellte Antrag wollte die Gewerbcunternehmcr sogar verpflichten, Arbeiter, die aus eigenem Antriebe Sonntags in den Werkstätten arbeiten wollen, daraus zu vertreiben. Bei der Abstimmung ergaben sich nun ganz seltsame Parteigruppirungen. Gegen eine energische Durchführung der zu einer besseren Sonntagsruhe erforderlichen Maßregeln erklärte sich außer dcm Bundesrathe daS Groß der Natio nalliberalen und die Fortschrittspartei, doch blieben sie erfreulicher Weise in der Minderheit. Die Conservaüven, die Freiconservativen. auch einige Nationalliberale, die Clericalen und die Socialdemokratcn siegten, indem diese sonst so getrennten Elemente sich in der Ansicht zusammenfandcn, daß der freie Arbeitsvertrag unzureichend sei, der SonntagSarbcit die allseits als nothwcndig erkannten Schranken zu j setzen und daher die Gesetzgebung mit positivem Verbot einzutreten habe. Trefflich war eine Rede 1>r Lowe's. Er äußerte unterAndcrcm: „Die Sonntagsruhe Ist gerade lür Diejenigen nothwendig, die mehr mit den Muskel» als mit dem Genie arbeiten. Mit der LvnntagSruhc nimmt man dem Arbeiter die Freudigkeit an der Arbeit und am Lebe». In den Fabriken und größeren Werk stätten, namentlich in de» Tischlerwerkstätten Berlins, wird die Soiintagsarbeit diel stärker betrieben a!ö man glaubt und ic!> habe eciatzrcn, das; cö weniger die Driiiglichleit der Arbeit ist, welche hierzu Veranlassung giebt, alS viclmcbr die sittliche Glclch- glltigkeit und daS Strebe» der Arbeitgeber »ach der greiseren Ausbeulung dcS »Arbeiters. Ich Hab: in meiner Function als »Arzt bei einer der grösste» Lebensversicherungs-Gesellschaften iu 17 Jahren mehr als 9000 Arbeiter an Sonntagen in den Werk stätten und ihre» Wohnungen besuchst, und gefunden daü die Somttagsarbcit die schlimmsten Wirkungen hat. Wo der Mann von der Sonntagöarveit kam, da herrschte in der Familie llnsau- berkcit und häusliche Zwietracht, jedes Streben nach Eomiort und »Anuehiiilichkcit dcö Lebens vcrmisstc ich — daö Knclvciiicdcn trat an die Stelle des Familienlebens. Gerade am Sonntag werden in den Kellern der Ehausseeslrasic und der Oranienburger Vorstabt die kleinen Hazardlpiele am meisten gespielt. Wir zer stören das Familienleben, wenn wir nicht die Reste unserer gute» Sitte der Sonntagsruhe aufrecht erhalten und durch ein Gcietz sirlre». Wer immer nur mit den MuSkeln und nie mit dem Ge hirn arbeitet, der altert mindestens ein Jahrzehnt früher alö Der jenige, dessen Gehirn auch mitunter thätig ist." Daher beschloß man folgende Paragraphen: „Die Festsetzung der Verhältnisse Zwischen den selbststän digen Gewcrdtrcibentcn und den gewerblichen Arbeitern ist, vor behaltlich der durch Mcichsgcsetz begründete» Beschränkungen, Gegenstand freier ilcberciiilunit. - Die Gewerbetreibenden können die »Arbeiter zum »Arbeiten an Sonn-und Festtagen nicht verpflich ten ; sie dürfe» dieselbe» a» Sonn- und Festtagen nicht beschäf tigen in Fabriken und bei Bauten. »Arbeiten zur »Ausführung von Reparaturen, durch welche der regelmäßige Fortgang tcöBe- tricbrs bedingt ist, sowie »Arbeiten, welche nach der Natur des Gewerbebetriebes einen »Aufschub oder eine Unterbrechung nicht gestatten, fallen unter die vorstebcnten Bestimmungen nick r. In diesen Fällen muff sür jeden »Arbeiter der zweite Sonntag frei bkeibcn. Für bestimmte Gewerbe können weitere »Ausnahmen durch Bclch'lnß dcS BniidcSratlstö zugelajscn werden. In drin genden Fällen kann die OrtSvolizeidebörde die Beschäftigung an Sonn- imd Festtagen gestatten. Welche Tage als Festtage gelten, bestimmen die LandcSrcgierungcn. Neueste Tcleflrartturc Ser „TreSLuer Nachrichten." Berlin, 7. Mai. Der Reichstag verwies daS Servisgesctz (s. Tagcsgesch.) an eine vierzchngliederige Kommission und setzte dann die zweite Vcrathung der Vorlage, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, fort. Die Paragraphen 110 bis 127 wurden unter Ablehnung mehrerer Amendements in der Komnussions- sassung genehmigt. Local cS und Luch fisch c2. — Neuere Nachrichten lassen cS leider wieder zweifelhaft er scheinen, ob Se. Maj. der deutsche Kaiser zur silbernen Hochzeit unseres Königspaares nach Dresden kommen wird. Nach der Rück kehr des Fürsten Bismarck nach Berlin wird sich Kaiser Wilhelm nach EmS begeben und man glaubt in Berlin kaum, daß der greise Monarch seine Kur in EmS unterbrechen dürfe. Damü siele auch die Hicrherknnst des Zaren. — Dein Obcrlammerberr» von Gcrödorsf ward vom Großhcr.zog von Mecklenburg Schwerin daS Groüll.cuz dcSHgnS- ordenS der Wendischen Krone verlieben. Der bisherige Direktor der öffentlichen HandelSichranstalt in Leipzig, 1)i. pilll. Gustav Obermann, ist zum „Professor" ernannt und dem Ehanssee- wärter Gottlob Müller in Evlg, wi: dem Sehomstrinfeger- meistec Brauer in »Attenberg ist daS allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Der wirkliche Gcff. Raid und Präsident dcS Reich-Rank, dlreltorlnmö v. Dechcnd ist in Dienstangelegenheiten hier von Berlin anS elngetroffen. — Die Finanzbeputation der 2. Kammer fördert ihre Bud- gerarbeiten ziemlich rasch. Bei der Position „Einnahmen anS den Staaisbahiicn" wnrkcn eine Reibe »Anträge angenom men, welche einen weniger extensiven Betrieb der Staatovapnen bezwecken; man forderte die Regierung auf, gewisse io gut wie gar nicht bciiuktc Bersoiicinügc in Wegfall zu bringen und ver spricht sich davon große Ersparnisse. Zwar weiß man im Land tage, daß, sobald die Staatcbahnvcrwattnng den einen oder an deren Perionenzug in Wegfall bringt, dann aus den davon be troffenen LankeSthclicn lebhafte Klagen sich erheben. Aber die Rücksicht ans die Fiiianzlagc des Staats crocischl gebieterisch de» Verzicht ans einen derartigen, nur einem tleincren »Bruchtheiieder Bevölkerung zuGnic kommenden allzusvlcndidcn »Betrieb. Klagen komme» immer und am stärksten werden sie dci der Einkcnimcn- sieuer erschallen. Diese wird dann nickst so hoch anSaeschricbcn zu werden brauchen, wenn die eignen »Ausgaben des Staats geringer werten und dies bezweckt die Finanzbeputation durch ihren »Antrag auf einen einigermaßen unv unter gewissen Voraus setzungen beschränkten Staatsbahnbetrieb. — Den am t>. d. stattgesnndcnc» Vorübcrgcmg dcS Mer kurs vor der Sonne »scheibe beobachtete hier der Direktor des mathematisch-phisikaliscven Salonö, Herr Or. A. Drechölcr, mittelst eines Fcaunhoscr'schen Rellaktorö von 52 Linien Oeffnung; am geeignetsten zeigte sich 'Mache »Vergrößerung. Die »Beobachtung wurde zwar durch de» klaren Himmel, welcher fast den ganzen Tag über wolkenfrei blieb, begünstigt, anderer- > seitS aber durch den steten Wechsel verschieden warmer Lust-! schichten der Erdatmosphäre, welcher eine starke Wallung aui j der Sonnenschcide bccvorrief, wiederum erheblich gestört. Nach erfolgter Lösung ver Merkurscheibc vom Sonncnranb erschien die erstcre völlig kreisrund und ticischwarz. wäbreud sie gegen Ende der hier möglichen Beobachtung in tvolge vermehrter Wal lung vor der Sonncnscheibe unaufhörlich ihre Form veränderte.. Da die Sonne vollständig fleckenfrei bliev. so war eine Vcr-E aleicvuiig der verschiedenen Färbung der Sonncnfleckc und der Merknrschclbo (erstcre braun. letztere total schwarz) nicht, Möglich > Dressen, M78. WlM-kD — Herr Proscff'or Nculeaux führte vor Kurzem in einem Im Kaufmännischen Verein zu Leipzig gehaltenen Vorträge die Vapler-Licfcluiig !ür die Standesämter als schlagendes »Beispiel dasar an, daß die »Vergebung an cen Mlndcsliorteriidc» von reckst imcksthcitigcm Einfluß sein kann. Das jetzt gelieferte Papier be stehe beinahe ausschließlich aus Holzstoff und man würde cs i» io dIS 15 Iabrc» erleben, daß die iür »nlere Familien höchst wichtigen »Akte» der Standesämter dem natürlichen Zcrslöruiigo- proccß verfallen. Wir könnten einen so solgenschwere» Mißgriff Seitens unserer Verwaltung nicht iür möglich batten, wen» er nick't von so zuverlässiger Seite milgctbcitt wäre. So lange die Regierung mit derartigen »Beispielen voraiigelst, io lange sic nnr „billigst" und folglich auch „schlecht" kaust, ist eine »Besserung nnkrcr Zustände nicht zu erwarten. Die „»Bonner Ztg." säge Ihrerseits hinzu: Uno Ist vor Kurzem ans dem Munde cincS Standesbeamten eine Milthcilnng geworden, welche mit dem Urthell dcö Prof. Reniea»r nbcrciMtimait. »Auch die Einbände der Standeöbüchcr seien schleckst und lüderlich. Unsere Nach komme» werben die üblen Folgen dieser „Sparsamkeit" zu tragen haben. - Der hiesige In Theaterkreisen und Ii» SchwurgerichtSsaalc wohlbekannte »Advokat, von dessen »Verhastu n g wir jüngst berichteten, ist nicht wieder ircigelasscn worden, wie uns mlt- geiheilt worden war, sondern befindet sich noch in Halt, Land- hauostraße »Nr. ll. von wo seine Entlassung wohl auch kaum vor becnbigter Untersuchung zu erwarten steht. — Dasjenige Stück Mauer der Terrasse, welches von der Treppe bis z» dem Haust reicht, in dein sich die »Burcaur der Dampischisssahrtögestllschait befinden, wird jetzt neu adgcputzl. Besäße ci» Privatmann eine solche Maucrfläche, wie sie die Terrasse von der Treppe bis zum Gondelbastn bietet, so würde er sich hüten, so viel Geld zum »Abputzen daranzuhetzcn, vielmehr die Fläche mit wildem Wein, Epbcu oder anderen Keltenpstanzeu bedecke» und damit einen malerischen Effekt erzielen. ES ist dazu noch nickst zu spät! Dresden kann im Laust der Jahrzehnte einen Ephen erhalten, der dem Heidelberger nahekommt. — »>! achte in die 4,500,000 Mark, welche von der 1875 be schlossenen INproccntigcn Statranlcihe von 7,500,000 Mk. erst begeben worden, für städtische Zwecke verbraucht wurden. be schließt der Rath, jetzt von der gedachten Anleihe weitere >.000,000 Mark zu begeben und wird deshalb mit den Stadt verordneten in's Vernehmen treten. — DaS (»stütz wegen der Verkeilung der Matriknlar- bciträgc sür daö Jahr 1878/79 wirst sür Sachsen einen »Be trag von 1,575,727 Bk. nnö. — Die vorgestern und gestern clugetroffenen Reservisten und Landwchi'lcutc dcö hiesigen P i o n n i c rva ta i I l o n ö haben fick', wie die bei derIniantcrie eingczegcnc», während der 12 Tage Dauer nur mit Gewchrkenntnißnahine und Schießübungen zu befassen. — Von säm»itlick-en Infanterieregimenten! des 12. Armee korps sind Mannschaften alö anögebiltete und anözubiltcnde K raiikentr ä gcr zu den gestern begonnenen Hebungen des SanitätSkorpö nach hier commandirt und cingctroffcn. Der Train besorgt den Fahrdienst dabei. — „»Wenn cs lstchan scin soll, dann wär' cs gut, cS würde rasch gethan!" Daö kann man aus vollster Seele bcncfsS der Verschönerung des »Areals zwischen der Iobanneskirche und der s. Ac' irtr.sck'nst sagen. Der Boten zwischen diesen Gebäuden sicht entsetzlich aus und wirkt sehr nacksthcilig auf den künstlcri- schcn Gesammt-Eindrnck dcö an sich so sckwncn Monumeistaidaurö. Der Bauaiiöichlisj hat den b»m Baumeister Möckel cnrworstnm und entsprechende Gartcnanlagcn bietenden Plan unter ciniaen mit diesem »Plan leicht zu vereinigende» Bedingungen vcmr- wertct. der Rath ist im Ganzen auch dafür und will die Kosten, die sich in Summa aui 19.200 Mark belaufen werden, von dem Verschmierungs-Fond a»S der vr. Güni.llchcn Stiftung dcwilti- gen, aber es muß nun noch mit dem Kirchcnvorstand wegen »Be nutzung der Anlagen und llntcrl'altniig derselben in s Vernehmen getreten werden. Es düricn sich nun hier und ta kleine »Beden ken erbeben ftcmi im Wesentlichen sind die crmlrabirenden Mächte ja einig). so vergeht bei der Herüber- und Hinübcrschreibcrci die schöne Jahreszeit und der Platz bleibt, wie er ist, d. h. — abscheu lich. Es sei daher dringend zur Elle gcnmhist. - Zn den beliebtesten Touren der Dresdner zählt die N a - benaner Müdlc, ihrer prächtigen Lage und dcö Wegcö halber, der durch daS Weißerilstdal hinsübrt, »IS auch der vor züglichen Restauration willen, in welcher auch Fremdenzimmer und jeder Eomiort zu haben. Ans diesem schönen Fleck Erbe tobte am 8. März ein Gewitlersturm, dessen Folgen noch immer sichtbar lind: die ganze anS riesigen Ficksten bestehende südwest liche Waldwand, rcchtö vcn der Müble an), ist an jenem Tag großartig cistwursttt worden. Einer nach dem andern der mäch tigen »Bäume siürztclkrachcnd nieder, mancher im Sturze die Ge länder, ja daS HanSdacn zertrümmernd. Ein Bild dieser Ver wüstung bietet die „Lcivn illustr. Ztg." vcm 10. »April und wer die Statte dcjnchr, muß hie »nd ta noch unter gcstär >cn »Banm- riescu hindurch den Weg suchen. »Auch im Wcißcritzthal ist die Vegetation ungemein üppig. Leider ist der Zugang zu dem Grund von der Gemeinde Eoßmannödorf derart veniachiässiat. daß cS den Ekel erregt. Zwei Personen neben einander können diesen Hlisterhäuslcrpsad gar nick»! betteten, so eng gchts dort zu. — Die Sitzungen dcö königl. S ck» w u r g c r! ch rö h vse S für die II. Quartalöpcriode dcö l. I. nchmcn den 22. Mai ihre» »Anfang. — Vorgestern ward ein Mann verhaltet, welcher eine Anzahl falscher russischer L5-Rubelnoten in dem hiesigen Bank- gcschaitc von Günther n. Rudolph anbringcn wollte. Blau ward jedoch noch rechtzeitig auf die Unecksthcit durch schlechten Druck und das fettige »Aussehen aufmerksam. Andere hiesige Firmen, woselbst der unbekannte junge Man» gleiche Falststcate zur Um- wcchöttmg präsentirte, sollen allerdings 'rcingeiallen sein. -- »Rack» einer uns vom Vorsitzenden bei der, wie gestern ge meldet, vom 19. bis 15. d. in Osch atz beim Bezirksgericht ab- .znhciltcudcn öffentlichen Verhandlung gegen die bei der Wiirzci'cr Flcischassairc »Bethelligic»,' gewordenen Mitthcilung werden circa 40 Karten an das nicht direkt bcthclligte Publikum verthM. Die oificiell zu der »Verhandlung Vvrgelatcncii, das sind, nächst den Angeklagten, deren Vcrthcidigcr. die Zeugen und Sachver ständigen, Diejenigen, welche sich alö »Verletzte dein Strafverfahren angcschlosscn haben, bezüglich deren Erben, die sammtlich unter Beistand von Sachwaltern zu enck'ciiicn benigt sind, beziffern sich ans wett über lOOPenonci!. ES ist alles »Mögliche gethan wor den, um den Verhandlungen de» Eharalter der Ocffcntiichkcit io wenig alö möglich zu schmälern. — Gestern Morgen ward im Garten dcS Herrn vr. Hammer InBlascwitz, Wiescnstraßc »Nr. 2. ein todtcö neugeborenes Kind gesunden. Daü Kind war vor etwa 24 Stunden gestorben. Acußerc »Verletzungen waren an dem Leichnam nicht erkennbar; eingcbüllt war er in weiß und blau gestreiftes Bettinlet und tn starkes wcißcö Papier.
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