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Dresdner Nachrichten : 18.10.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187810184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781018
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781018
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Druckfehler: S. 4 [i.e. S. 5]
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-10
- Tag1878-10-18
- Monat1878-10
- Jahr1878
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.10.1878
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«r. LSI. UW^iR U»Pt»k. 33000 rr»l. Jahrgang. -Ir »I« NI»ck,«d« »>»»«- s,»»itr Manulcrl»«, stch dl« Redactl»» U »erd>«dltch. Anferal Kn»- te»-A»»»hme «ul» Heu»sr»»»t»»«» Hamburi,,««,» liu. Wien, Lei» ' »»». ^iilel, «»»lau, tzranlsurt a. - Wu». H«N» in «erltn. Lelptla, VN«n. Hamb»,,. Nranksun a. M., Miln» Le». — laude » v«, in Krankl,,rt ». M. — «unauk d. ..In,«»»«»» »aul'.— u»r»a, «.»Olt», »»Ule« ck 0». in Pari». Dresden. Freitag, 18. Oktober 1878: Tageblatt für UokitiK, llluterhaltnng,Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, FremLenliste. Mitredacteuc: vr. Hiutt »t«ir«^. Kür das Fcuill.: Lnitvtx Druck und Staenthum der Herausgeber: I»1vp««I> L in Dresden. verantwottl. Redakteur: Lk«>n«ioi» s»«kien>r in Dresden. 8«,«rat« «erden Mart«»» Lira»« ,» di»«».» Uhr «»»enamme«. Sonnt«,» »i» Mt,,«,» »» U»r. S» Neustadt nur an Wochen, »aaen: »rote »lasier,als« Nr. » bi» Nachm. < ubr. — Der Raum einer et»< s»alti,en Petitt'il« taner lü Ps-e. Sinaelandt di« Zeile so Psae. Eine tdarantie sur da» »üchstti,t,e Erscheine» »rr Juserat« «trd nicht gegeben. «„»«öclige «»nancen. «uiiröge n«n nn» und«» lan.uen^iimcu und Per» lauen inscrtren wir nur ,e»,n Präniimeran»«» durch «riet» Marlen oder Poltetn»ah« lung. Acht Tilden koste» IS Psae. Inserate sür dt« Monlagr < Stummer oder nach einem Feltlage die Pelitjeile 20 Psge. Die WitterungSnuösichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 18. Oktober lauten: «^»Ä?6^8vliI08sÄr«w»v^I4?^genUbor äor 8i>oror^a«ie. ^ »»viere, ffsnsdeieso, /Hollen, prlorltiitvn, Snnknoten etc. v Lontro!« <lcr Verloorung »Iler äVertli-mplerv. ,4 Wenig Aenderung, ruhig, meist trübe, zeitweise neblig, Temperatur über normal, südöstliche Winde, kopi»« ^o- unä Verkruk t aller Lkem.-tvokn. uns Patent sur«»u Snkauk uuä Verrrertkuiie von katenden Ken au»qe«tellt: dlr tinäun-xon. Sieben Tage hat Airspruch genommen. Volittsche«. die zweite Lesung des Sozialistengesetzes in Nach einem vorgeschricbcncn Ruhetage, während dessen die gefaßten Beschlüste im Zusammenhänge den Abgeordneten gedruckt vorliegen, beginnt die dritte Lesung, die voraussichtlich morgen, amSonnabend, zuEnde kommt. Unmittelbar darauf erfolgt der Schluß des Reichstages. So sehr war der Reichstag von den täglichen, stundenlangen Bcrathungcn über dasselbe Thema ermüdet, daß mit einer Art von Entrüstung der Vorschlag des Abgeordneten Stumm zurückgewiescn wurde, den freien Donnerstag zur Diskussion über seinen Vorschlag auf Gründung von Arbeiter-Invaliden-, Kranken- u. dergl. Kassen auszunutzen. Die Reden während der letzten Tage der Sozialisien- debatte trugen sämmtlich die Merkmale der großen Abspannung der Redner. Die wichtigsten Bestimmungen wurden im Handumdrehen abgethan; Niemand hörte mehr aus die Sprecher; olle Welt erging sich, wenn nicht gerade eine recht interessante Frage, zur Berathung stand oder ein besonder- fesselnder Sprecher die Tribüne betrat, in den Rauch-oder Frühstückszimmern. Ala z. B. der im Erzgebirge gewählte Sozialdemokrat Wremer gegen die vorgeschlagcne Konccssions- cntziehung an Gastwirthe (wenn sie Sozialdemokraten ihre Räum lichkeiten hergeben) sprach — eine gewiß ticfeinschneidende, wohl zu erwägende Bestimmung — da blieben von 397 Abgeordneten kaum 12 im Sitzungssaale. Obwohl Wiemer sich mit Sachkenntniß über den Gastwirlhschaftsbetrieb erging, zogen die übrigen 385 Abgeord neten vor, selbst und praktisch die NestaurationSangelegenheilen zu studircn. Sieben Tage Sozialistengesetzdrbatte inag anstrengcn, das ist zuzugeben. Andere Parlamente würdeik jedoch noch weit ein gehender über eine Angelegenheit gesprochen haben, die so tief in alle bürgerlichen Rechte eingreift. Im deutschen Reichstage aber macht sich deshalb nach einer Woche Arbeit schon die Ermüdung fühlbar, weil alle Welt weiß, daß in den Debatten eigentlich viel leeres Stroh gedroschen wird. ES ist Alles schon vorher abgemacht; Jedermann weiß am Beginn einer Sitzung, wie an ihrem Schlüsse abgestimmt wird, Niemand hostt durch Rede, Gründe und Gcgcn- gründe einen Anderen zu überzeugen und Schwankende zn sich herüber zu ziehen. Einzelne scheinbare Ausnahmen ändern an diesem Urtheile Nichts. Selten nur gestaltet eine neue, in die Diskussion unerwartet hineingeworfene Thatsache das vorher schon bekannte Abstimmungsergebnis, um. Die Redner sprechen weniger zum Hause selbst, sondern vielmehr zum Fenster hinaus, damit eö gedruckt und gelesen wird; ihr eigentliche» Hörcrpublikum sind nicht die Abgeordneten, sondern die Wähler. In geheimen Privat konferenzen zwischen Regierung und Parteiführern wird Alles vorher abgemacht und die ParlamenlSredcn sind nur Dekoration. Weil im Reichstage so viel Komödie gespielt wird, ermüdet es die Komödianten, wenn ihr» Kollegen lange spielen. Was nun am Donnerstag, zwischen der zweiten und dritten Lesung, hinter den Coulisten abgemacht wurde, das wird heute im Reichstage offenbar werden. Drei Streitpunkte sind bei der zweiten Lesung zwischen dem BundeSrathe und dem Reichstage übrig ge blieben: die Verwarnung sozialdemokratischer Zeitungen vor ihrer Unterdrückung; die Frage, ob Agitatoren selbst aus ihrem gewöhn lichen Wohnorte auSgewiesen werden dürfen? und endlich die Dauer des Gesetzes. Darüber, ob und in welchen: dieser drei Punkte die Nationalliberalen nachgeben werden, braucht man sich in keine Muthmaßungen cinzulassen. Die Herren sind unberechenbar. Die Freitagssitzung wird die Stärke dieser „Manncsseclcn" offenbaren. Auf dem Rückzuge sind sie schon, sonst hätten sie nicht noch auf Befehl des VundeSratheS die Kommissionöbeschlüsse dahin verschärft, daß über Bezirke, die durch sozialdemokratische Bestrebungen mit Gefahr für die öffentliche Sicherheit bedroht sind, der bürgerliche Belagerungszustand auch schon dann verhängt werden kann," wenn diese Gefahr nicht unmittelbar ist. DaS Bcachtcnswcrthcste der «-tu Vai,ont>au«tr. 7, I. »aus Lutendeeg. Uran- unä kupfee-Ler«. Uormau. LiW:;ü.II>u>/k neuer Ur- Lilltivn'» ktegspdon. patent-»Momvter vom Prof. De. klinkerfue». Donnerstagssitzung war unseres Erachtens eine Rede des Sozial demokraten Bracke, welche ankündigte, das; die Sozialdemokratie sich auch diesem harten Gesetze unterwerfen würde. Bracke hatte sick- offenbar vorgenommen, den üblen Eindruck seines „Wir pfeifen auf das ganze Gesetz" zu verwischen. Er lobte zum großen Bcrdruß des Abg-.' v. Bennigsen diesen und seine Ausführungen gegen die Ausweisungen von Agitatoren aus ihren Wohnorten. Herrn Beunigsen bemächtigte sich, als ihm so hohes Lob aus Sozialvemo- kratenmunde bereitet wurde, eine nervöse Unruhe, er trommelte stürmisch mit den Fingern die „Mamsell Angot-Quadrille". Bracke nahm sodann Anlaß, seinen FraktionSgenosscn, den wilden Hassel mann, wegen seiner Barrikadcnrcde und dessen Aufforderung zum Nevolutionmachcn ernstlich zu tadeln. Im klebrigen dauern die Versuche der Reaktion, auch die Rede freiheit der Abgeordneten zu unterwühlcn, fort. Daß die „Kreuz- Zeitung" schreibt: „Harnische von Pappe und Schwerter von Holz gehören auf das Theater, aber nicht in ein Gesetz gegen die Sozial demokratie", mag hingehrn; aber daß die „Nordd. Mg. Ztg." den Präsidenten Forckcnbcck dafür verantwortlich macht, daß kräftige Wort« auf der ReichStagStribüne überhaupt fallen dursten, zeigt Form eine Abwehr gegen die Ncichskanzlerische Unterstellung. DaS deutsche Volk hat in der That ein lebhaftes Interesse daran, daß dieser Punkt aufgchcllt wird. Ein LandeSverräther darf unter ollen Umständen nicht im Reichstage der deutschen Nation sitzen. DaS verlangt die Würde und Unantastbarkeit der Volksvertretung. Herrn Eonnemann ist unseres Erachtens das Verbrechen, dessen er bezichtigt wurde, schlechterdings nicht zuzutraucn. Wohl aber entsinnen wir uns, daß genau so in Frankreich Gambctta, weil er der herrschenden Negierung eine unbequeme Opposition bereitete, als »Zsut, prus-ien gebrandmarlt werden sollte. Trotz der Triumphe, die Gambctta auf seinen Rundreisen im südlichen Frankreich feiert, nahen sich ihm und der gemäßigten Re publik schwere Stunden. In mehreren Abgeordneten- und Ge- meindcrathsivahlen ist in der letzten Zeit regelmäßig derjenige Kandidat unterlegen, dessen Wahl Gambctta warm empfohlen hatte. Sieger blieben immer die radikalen, von der Sozialdemokratie vor- geschlagencn Kandidaten. Ohne diesen Vorgängen eine zu große Bedeutung beimcssen zu wollen, muß man sie doch als bcachtens- wcrthe Symptome ausfassen. Gambctta scheint die Herrschaft über die bisher mühsam zurückgehaltenen sozialistischen Elemente zu ver lieren. Diese haben (genau so wie sie in Deutschland durch ihre Ausschreitungen die Reaktion hcrvorgerufen und durch Mißbrauch der allgemeinen Freiheiten eine Beschränkung derselben für die übrigen Staatsbürgcrllasscn herbeisührcn) in Frankreich Nichts nothwendiger zu thun, als d e gemäßigte Republik bei den guten Bürgern in Mißkredit zu bringen und die ruhige Entwickelung der Dinge zu Schanden zu machen. Graf Beust, der künftig sein neues Vaterland Oesterreich in Paris zu vertreten hat, kommt somit in eine bedeutungsvolle Entwickclungsphase Frankreichs. Sein Vorgänger, Graf Wimpfen, der als Botschafter Oesterreichs nach Petersburg geht, hatte einen verhältnißmäßig leichter zu bearbeitenden Boden. Auch auf dem österreichischen Kriegsschauplatz in Bosnien vollzieht sich eine bemerkenswcrthe Personalverändcrung. Der Oberkommandant derBesatzungStruppcn, Philippovich, legt nach der Unterwerfung Bosniens den Fcldzeugmeistcrstab nieder und zieht sich auf sein Armeckommando nach Prag zurück. Seine Stelle nimmt der Herzog von Würtcmberg ein. Wir glauben kaum, daß die bekannte türkische Note, über die angeblichen Grausamkeiten der Oesterreichcr, diesen Wechsel im Oberkommando bewirkte; vielmehr hat derselbe andere militärische und noch mehr politische Gründe. Philippovich ist mit der Verminderung der österreichischen Bcsätzungs- truppcn nicht einverstanden. Zwar meldet man fortwährend von der Pacifikation und der Entwaffnung der Bosniaken. Die Waffcn- ablieserung dieser Biedermänner besteht aber darin, daß sie nur ihre veralteten Fcucrstcingcwchre und verrosteten Handscharc bringen, die modernen Hinterlader aber sorglich verstecken, um sic für neue Ausstände bereit zu halten. Es giebt bosnische Dörfer, die 3, 4 Mal hintereinander auf solche Weise „entwaffnet" wurden. Phi lippovich, besorgt von der Verminderung der Truppen um 70,000 bis 80,000 Mann, sieht Gefahren für die Sicherheit der Zurück- bleibenden. Außerdem wollte er die eroberten Provinzen blos für die Kroaten cinrichtcn. Er besetzte alle Bcamtcnstellcn in Bosnien mit Kroaten und führte das Kroatische als Gerichtssprache ein. Das paßt aber den Ungarn nicht; Philippovich, selbst ein Kroate, weicht also den Ungarn. Nencste Ttlkfframme Vcr „Dresdner Nirklirtrliten." Berlin, 17. Oktober. Die Verständigung beider konser vativen und der nationalliberalen Fraktion über die noch streitigen Punkte des Sozialistengesetzes soll dahin erfolgt sein, daß zu tz 6 die KommissionSsassung lVorangehen einer Verwarnung vor dem Unterdrücken eines sozialdemokratischen Blattes) bcibchaltcn, zu 8 16 (Ausweisung eines Agitators betr.) hinzugesügt wird: „Ein Agi tator muß mindestens 6 Monate seinen Wohnort in einer Ortschaft gehabt haben, falls er der Ausweisung ohne Weiteres entgehen soll. 19 (Rekurs Instanz) erhält den Zusatz: „Dem Kaiser steht die Ernennung eines zehnten Rekurs-Kommissions-Mitglieds zu. Diese Amendements sollen von gedachten drei Fraktionen gemeinsam cin- gcbracht werden. (Und über die Dauer des Gesetzes? 2'/z oder 5 Jahre?) Berlin, 17. Oktober. Nachmittags 2 Uhr fand eine Ple narsitzung des BnndcSraths zur Besprechung über die Reichstags- Beschlüsse betr. des Sozialisten-Gesetzes statt. (WaS wurde denn beschlossen?) Lissabon, l8. Oktober. Tie Eorteöwahlen Verliesen ganz ruhig. Sic ergaben eine ansehnliche Mehl bell sür die Regierung. K o n st a n t i n o p c l. I>6 Oktober. Der russische Gesandte Fürst Lodanoff Ist hierher zurückgekchtt. London, den 17. Octobcr. Ter..Globr" berichtet: In SImla wird der Krieg »ilt 'Asghaiiisia» iür sicher erachtet. Ein sofortiger Vormarsch starker Truppentheilc gegen Eandahar wirb erwartet, andere Expeditionen dienen zur Unterstützung. Man ""L7ndo?'l8'Okt^ London. 18. Oktober. Aus Siinia wirb gemeldet. Tie I>c„ Bürgern der Zukunft das Feld zu überlassen. Ziisammenzlebung afgbanischcr Truppen im Khhbcrpaß erzeuge nur gewisse Beunruhigung, da deren Bestimmung und Absichten unbekannt seien. Gerüchtweise verlautete ferner von der Ankunft beträchtlicher afgbanischcr Verstärkungen In AllmuSiib und magmtnadelarttg die Richtung, wohm ww steuern. Beim Fürsten Kandahar. Die englischen Garnl'oncn in Peschawar und Kohat Bismarck hat sich wieder viel Elcktricität angesammclt. Starke wmdcn verstärkt. In Tlnill tra c» die Pcndschabregiincntkr ein, Worte sind von links und rechts gefallen. Der Reichskanzler sprach! wtt denen sick' die Alfrctlöina,,„schalten einigen sollen. schalt den Abg. Sonncmann einen LandcSvcr- dort mehrere Tage zu verbringen und weilt jcvt bci seiner Fainlile I» Mcibdori, einem i»> Manoielb'schen gelegenen Dbrschcn. — Ter russische Gesandte In TrcStc», Prinz Michael Gort- schakoit, ältesier Cohn dcö russischen Reichskanzlers, ist von einer Reise nach Berlin wieder auf seinen Posten zurüekgckchrt. — Graf Beutt, der neue Botschafter Ocücercichö in Pari-, Ist bereits gestern Vormittag nebst Frau Gemahlin, seinen zwei Söhnen, den Grcucn Atoll und Heinrich, von Wien hier einge troffen. Se. Exccilcn; gedenkt dis zum Sonnadend im Kreise seiner Familie hier zu verbringen, bevor er sich nach London be- gicbt, um am Hose von St.Iamcö sein Slbbcrufungkschreibcn zu überreichen. Seine Tochter, die Frau Finanzminisicr v.Könnc- rltz, trai am Abende vorher von Schloß Ertmannsdorf hier ein, sein Schwiegersohn wird heute erwartet. Bereits gestern empfing der Herr Botschafter in den Salons des Hotel de Laxe, woselbst er abgetreten ist. eine große Anzahl kssringuirtcr Personen, die ihm von früher her bekannt waren. Gras Beust hat an Lebendig keit. Elaslieltät und Humor Nichts cingebüßt, seine Licbenö» Würdigkeit ist die alte geblieben, vlm Sonnabend wird cr Trcöden verlassen. Sein älterer Sohn Adels begleitet ihn als öster reichischer GesandtschastS-Attachs, ähnlich wie den Fürsten BIS- marck sein Sohn Herbert, sein jüngerer Sohn Hrinrich studirt in Wien Staatöwisscnschaiten. — Vor 2 Jahren wurde seitens dev StabtrathS von Dres den eine Konkurrenz für ein großes Gemälde zum Schmucke dev Nc> thhauösaalcS, welches den feierlichen Einzug der siegreichen Truppen i.I. 1871 dauernd fixiren sollte, auögeschrlc« den. Von den zu Weihnacht 1876 cingegangcncn Skizze» wurde ein Entwurf tcS Malers F. W. Heine lteS wohlbekannten Schlachtenmalers der „Gartenlaube") ausgewählt und mit dem dalür ausgcsctztcn Preise von 6060 Mk. bedacht. DaS Bild, welches voraussichtlich in den crstcn Monaten des nächsten Jahre» fertig gestellt werden wirb, hat eine Breite von ca. :i Met. und eine Höhe von etwa 2 Meter. ES stellt den Moment dar, atö Oberbürgermeister Plotrnbaucr den damaligen säet-» fischen Kronprinzen und Fcldmarschall. jetzigen KLnIg Albert, auf dem Ncumarkte vor der mit der Rückseite nach der Frauenkirche zu gelegenen RathStribüne feierlich begrüßt. Die sächsischen Trup pen. Kronprinz Albert an der Spitze, rücken eben durch die LanbdanSstraße aut den Neumarkt; t» der Ferne erblickt man den Prinzen Georg, K. H.. zu Pkerde. Nicht nur die Haupt» perkonen, sondern bieJnsafsrn der RatbStribünelvon einer zweiten Tribüne, auf welcher die Invaliden placier waren, ist nur ein Tbeil sichlbars, die zu der zahlreichen Suite gehörigen Personen :c. sinh portraitäbnlich; vorzüglich getrosten ist u.A. der verstorbene Oberbürgermeister Pfotcuhaucr. DaS Ganze zeigt ein Bild srisch-plilsircndcn Lebens und ist so reckst geeignet, unseren Nachkommen eine getreue Kunde zu geben von lenem feier lichen Augenblick, wo stolze Begeisterung aller Sachsen Herzen füllte, Begeisterung sür bc» geliebten Feldherrn, der heute das Sceptcr führt. Begeisterung iür unsere Truppen, welche wacker das Ihre gekhan. das Vaterland vor fremden Ein dringlingen <u schützen. ES ist, als habe sich jene Begeisterung i» dem Herzen des Maler« uncrlösckstich iestgeprägt, baß sic nun mehr nach 7 Jahren in io künstlerischer VoUcnbuvg zum Ausdruck kommen kann. Welche Frische! auö den umrankten und um- kränztcn Festem der den weiten Marktplatz umgebenden Häuser winken Männer, Frauen und Kinder und senden Blumen und Kränze nieder aus die Sieger von St. Privat und Bcaumont. Auö der 2. Etage bcS Hauscü der Salomoniv-Apothcke schaut Kapellmeister Krebs ans das Wogen und Treiben hernieder. Noch manches bekannte Gesicht winkt unS entgegen <so die Redakteure der Nachrichten, deren Bleistifte fiebcrisch über taS Notizbuch gleiten, um den Leser» ja alles WIssenüwcrtbe beim FrühstückSkastce erzählen zu können), aber da das Bild nickst weniger aiv 160 Por'rätö en'hält, so muß wohl aus ein Auf- zählcn derselben verzichtet werten. — DaS bezüglich sächsischer Dinge gewöhnlich etwas mangel haft unterrichtete ..Lpzg. Tgbl." sc! reibt, daß 1)r. Scvassratb der 3. Lesung des Sozialistengesetzes nickst beiwohne» werde, weil er seinen kranken Sohn nach dem Süden bringen würde. DaS Blatt läßt bnrchhllckcn, daß 1)r. Schastrath damit sich einer nickst angenehmen Abstimmung entziehen wolle. Wahr ist nur, daß der genannte Abgeordnete seinen Sohn, einen in Leipzig die Rechte slukirenbcn. honnungsvoilcn Jüngling, au! den böhmischen Bahnhoi zur Reise nach dem Höhenkurort Davos begleitet bat. im klebrigen niste er gestern Abend zur Reichötagssitzung nach Berlin. — Die Könlgl. Gencralbirektion der StaatSeisendah» neu gebt nickst nur durch E insehränku » g des Betriebs «besonders ter Nackstzüge» aus ten weniger freciuentcn Bahnen vor. »in die Rentabilität derselben zu steigern; die lobcnöwcrthe Sparsamkeit tritt auch tcirin zu Tage, kaß nickst io viel leere Wao.c» gefahren werden. So tresten die Frcibcrgcr Züge durch schnittlich mit:; Waaen weniger als sonst ein: man will nicht so viel tedtcd Material über die Berge schleppen. Natürlich müssen jcist die Reisenden etwas enger sitzen, waö tm Winker kein Schate Ist. - Ter anti-sozialdemokratische Kongreß hat noch ein kleines Nachspiel in ter „Eonreriation" am See gehabt. Dorthin hatten vr. Ni. Hirsch und Tischler Wulff sämmtiichc hicsiae Tischler, Porzellanarteitcr und Perzclianmalcr, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, zu einer Versammlung geladen, in welcher das Wesen ter deutschen Gewerkvercine und deren HiliSkassen dar- gclcgt werden sollte. Der ca. 260 Mitglieder, durchgängig Sozialdemokraten, zählenden Versammlung trat Herr Wulff gegenüber und behandelte in einem längeren Vortrage obiges Tbema. TaS ging natürlich nicht sonderlich ruhig ab; bic An wesenden schrien und lärmten, als sei jcdcS vernünftige Wort, daS sic börcn mußten, ein Dolchstich, der ihnen durch'ö Herz drang. In der ans den Vortrag soigcntcn „Diskussion" ward ' e vcn Banditen und räther. Als dieser entrüstet diese schwere Anklage zurückwies, erging sich der Kanzler in einer weiteren Rede etwas in'S Breite. Eugen Richter rief: „Zur Sache!" Fürst Bismarck verließ aufgebracht den Sitzungssaal und hat seitdem den Raum, wo ihn, daö passirte, nicht wieder betreten. Sonncmann fordert inzwischen in der „Franlf. beweisen und diei in würdigster! Ztg." den Reichskanzler auf, seine Anklage zu bcir übrigen Redakteure dieser Zeitung vcHöffentlichen — Der mwerincitliche neue tolle Hund ist gestern in Dresden wieder aufgetauckst. Das schlimme Wesen soll vvn Gruna gekommen sei» und bat kicoixal die Gestalt eines kleinen braunen Dachshundes. Natürlich bat man den Vierfüßler solort kunst gerecht erlegt. Wahrscheinlich steht nun die Hundeleine wieder in Aussicht! - Schon seit einiger Zeit munkelte man, daß an der neu- e> bauten Iohanncöklrche stch bedenkliche Sprünge gezeigt hätten. Ais nun gar der südlicheThurmpfellcr umplankt wurde» stand sofort fest, daß die Gefahr des EinstürzenS drohe. Eine gestern vom Stattbanmclstcr Koch vorgenommcne amtliche Locale« and Sächsische«. — Dav Eonsts'nrkrciiz 2. Klasse vom K g l. S ä ch s I s chc n AkbrcchtSorden ist dem Oberst Frist», von Wangcnhcim. O hci dcö tbüringischcn Iiimnterlc-Reg. Nr. 04 Großbcrzog vom Untersuchung l at ergeben, daß zwar der stark belastete Pfeiler in Sachsen, »nb da-Ritterkreuz I. Klasse gleiche» Orkens dem per-. der Leibung bc» einen Schaftes einige kleine äußerliche Ab- söiilick'en Adjutant des Großbcrzoas von Sachsen-Weimar. Haupt- scvälungcn bat. daß aber dies nicht im mindesten gefährlich ist. mann von Pal, ziciir-Faüconnct verlieben worben. ,Dic Rißchen gebe» nicht tief, von einer Senkung Ist keine Rede — Der Kgl. Premier- und Kriegsinlnisicr General von und äbnlichc Abschälungcn stellen sich bei jedem Neubau ohne Fabriec dat Mecklenburg nach Berlin begeben, um alle Ausnahme ein. Der Bau derKIrchc ist durchaus solid; lasse
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