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Dresdner Nachrichten : 06.10.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187810060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1878
- Monat1878-10
- Tag1878-10-06
- Monat1878-10
- Jahr1878
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- Dresdner Nachrichten : 06.10.1878
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«1,11« IrOtz 7 U»e t» dir »ldrdiiloir «,riu>I,r»t« I». Abo.» »emenl»»«i» »lerteljülik- Üch 2 Mark LOP,ge., durch I d>« v»ft « Mar« 7L P,g«. i S>ntel.S!um,»«rnIüPI,c. »usi-i« 33000 «idl. Adr dir MUckgude «Inge» . landlrr Ma»u>cri-i« «,d,t lid, die Redau,«» «tcht verbindlich. Inleraten-Aunalime «u»- »brt» L«aI,»I,«,n un» Vogldrin Hamburg, Eier« litt, wie», Leipzig, Valet, Lrcilau, granlluel a, — 0t»».iN«y, in Berlin. Leiplitg, w,«n. Himburg. Arannurr a, M., Mün chen, — raul>« » v». ln granksurt a. M. — vureoux d „Jnualiden» »antll»>»», ««lll»r et c«. in Pari». Tageökatt für Politik. Anterhaltmg, Grschästsverkehr. Sörsenbrricht, FremLenlistt. Mttretaeteur: vr. Lm»» Druck unv Slgenthum der Herausgeber: Für taö Fcuill.: I.nckvlp: IR«»v»inann. Ltvpvvt, <L ItBl« in Dresden. M»i»»»ZM».7!LLLI>^4N verantwort!. Redakteur: ÜBturtel, I «bklenlr inDreSde«. -MV Annrare weide» Marie»» «Lirabe la d,« iid.» Ubr «ttgenonimen, Sonntag» bi« Miliog« 12 INr. Ja Reulladl nur o» iilochen- »agen: grobe »io»er,d>l« Nr. d d>» diachin. L Ui r. — Der Raun, einer ein stallige» PeiNt'ile lauer tii Pläe. Etttgeiaudr die hielte uu Ptge. »lne Garauii« Zur da» »Lcklild »>»e Srlcheiaen der Jtticraie wlrd nicht gegeben. >u«wiirtl»e tlanoaeen- vuliroge van un» unde- lanulenFirmen und Per» lanc» inieriren wir nur lirgru VrLnumerando- rlatilung durch vriel- ruallrn oder Posiein«ah- lun, Acht Silben kolicn Id Pia«. Jaierate sllr dl« Montag» - »lummer »der nach einem Jelttage Li: Pelilzeile 2S Pigc. DieWltterun-SüuSsichten nach dcm Meteorol. Bureau zn Leipzig für heute dom 0. Oktober lauten: Meist linier, trocken. Temperatur normal. Äorgcnnebel, Nacht kalt, ruhig, südwestliche Winde. l iller;vH«'litti«, LoliUiSLntrasro 14, zzeLcuMVur «lcr !>>>^ I ^ ^ Lkem.-tsokn. unil Üäu» LaterWsr^ cho- Utlil VerliitiU aller Urteil Ltnatspaplers, psanlllirlofo, ^otlen, Prioritäten, llanknoten etc. j l ) Xnliitiik Utiil Vernertlianjr von I'atentc». Uran- mul lc»psor-^r?.v. kerwan ^unlteUuip lnä Vor Xusralilunj- uller Oviiponu. — Vnelit^eltliel»! Lnntrolo >Ier Verloosung aller >VertI,pii>,iero. liuelun^eu. dlea aii-ixeiitellt,: ölr Ibiünoii'ii Uepaplion. neuer Lr- stslenl tlvgromstvr vom Prof. vr. Kllnkerfue»., Politisches. Diesseits wie jenseits der Leitha in dcm Gesammtstaat Oesterreich besteht augenblicklich und für die nächste Zeit keine geordnete Negierung. Die Minister in Wien und in Pest führen bloü noch provisorisch und nur in Folge besonderen Auftrages des Kaisers die Geschäfte weiter. Dieser selbst hat sich schleunigst von Wien nach Gödöllö bei Pest begeben, um der Entwickelung der Dinge in Ungarn möglichst nahe zu sein. Die Ministcrkrisis nimmt einen siebcrähnlichen Verlauf. Als am Mittwoch der charakterfeste und Willensstärke ungarische Finanzininistcr Szell dein Grast» Andrassy in trockenen Worten erklärte, daß seine Politik Oesterreich ins Verderben führte, glaubten die übrigen ungarischen Minister, Tisza an der Spitze, den Finanzkollegcn Szell als einen Unzufriedenen behandeln zu können, den man über Bord werfen müsse. Tisza wollte im Amte bleiben und auch fernerhin als Stütze Andrassy's dienen, allerdings unter einigen Voraussetzungen. Diese bestanden im Wesentlichen darin, daß die militärische Besitzergreifung wenigstens nicht in diesem Jahre auf das türkische Paschalil Rovi-Bazar ausgedehnt, die Bosnien und die Herzegowina besctzthaltende österreichische Armee reducirt, die Ausgaben für die Verwaltung der occupirtcn Gebiete auf ein Minimum beschränkt, eine Convention mit der Türkei geschlossen und bei der Beschaffung der unerläßlichen Geldmittel der Kredit Ungarns nicht unmittelbar berührt werde. Schon athmete Julius Andrassy auf; denn blieb unter diesen Bedingungen das bisherige Tisza'sche Kabinet, fand sich an Szcll'S Stelle ein gefügiger Finanzminister, so konnte aus einige Wochen hinaus Andrassy weiter seine luftige Politik fortsetzen. Bei reiflichem Ueberlegen fand aber TiSza, daß er hierdurch in eine schiefe, unhaltbare Politik gerathcn sei; er folgte dem Beispiele Szell'S und damit hat Andrassy seinen zuverlässigstenBundesgenossen verloren. Es wird nun abzuwarten sein, wer den Muth hat, TiSza'S Nachfolger zu werden. So lange Andrassy Reichskanzler bleibt, muß der neue ungarische Minister auch seine Oricntpolitik vertreten und daS ist kein Kinderspiel.. So überzeugt Andrassy persönlich von seinen grandiosen Erfolgen und seiner staatSmännischen Genialität ist, so wenig glaubt noch in ganz Oesterreich ein Mensch daran. Während sonst überall militärische Erfolge einen Staat kräftigen und der Regierung größere Stabilität verleihen, vollzieht sich ln Oesterreich das Gegentheil; den glänzenden Kricgsthaten des HecrcS in Bosnien folgt die trostloseste Verwirrung im Innern und in beiden Neichöhälftcn erklären sich die Regierungen für unfähig, unter Andrassy weiter die Geschäfte deS Reiches zu leiten. In England hat eine Kundgebung des Lord Lawrence, eines früheren VicelönigS von Ostindien, über den Asghancn-Konflikt ungemein ernüchternd auf die Kriegslust gewirkt. Derselbe erklärt laut und ohne alle Umschweife, daß England sich dcm Emir voir Afghanistan gegenüber im Unrecht befinde, daß cS kein Recht hatte, denselben zwingen zu wollen, eine Gesandtschaft zu empfangen, daß die Afghanen besser als Fremde wissen müssen, welche Politik für ihr Land die beste ist und daß Englanv trotz der erlittenen Beleidigung Nichts besser thun kann, als sich mit einer Entschuldigung des Emir, wenn derselbe eine solche leisten will, zu begnügen. " In keinem Falle jedoch sei England berechtigt, einen Krieg gegen den Emir zu führen nnd klug wäre ein solcher Feldzug auch nicht. Erstlich würde sich die Sache nicht so leicht gestalten. Afghanistan biete gar viele Schwierigkeiten dar und wenn auch die englischen Armeen die Pässe forciren können, so würde man das Land doch nicht für immer occupiren können. Ferner wäre der Krieg für die Finanzen Indiens ruinirend. Denn Afghanistan könne gar nichts liefern, nicht einmal Lebensmittel für die Occupations-Armee. Angesichts der aufgeregten Stimmung in England zeugt eine solche Sprache Seitens Lord Lawrence von großem moralischen Muthe. Sie wird ihre Wirkung nicht verfehlen, denn so lühn und anspruchs voll England überall auftritt, läßt cs doch nur es dort auf's Acußcrste ankommcn, wo es einen anderweitigen "Rückhalt hat. Wo ein Staat den Engländern muthig cntgegcntritl und dabei keine Handels interessen in Frage stehen, bedenkt sich die berechnende Krämernation dreimal, ehe sie zum Schwerte greift. Bei einem Kriegs gegen die Afghanen haben aber die Engländer "Niemanden, der ihnen die Kastanien aus dem Feuer holte, sondern sie müssen selber sich Helsen. Unsererseits freuen wir uns stets, wenn ein Krieg vermieden wird. Auf dcm Kongresse der Friedensfreunde, der vor Kurzem in Paris tagte, kam die Thatsache zur Sprache, daß in Europa die Kosten für die militärischen Rüstungen jährlich 10 Milliarden Mark betragen und daß trotz dieser beispiellosen Ausgaben binnen 15 Jahren in Europa nicht der Friede bewahrt, sondern 6 Kriege entzündet, die "Rationalschulden seit jener Zeit verdoppelt und 00 Proc. aller Ausgaben für militärische Zwecke verwendet wurden. Während der letzten 40 Jahre wurden 20 Streitfragen zwischen den Völkern friedlich beigelegt, ohne daß man sagen könnte, diese seien weniger wichtig gewesen, als die, welche zu Kriegen führten. Jeder Krieg ruft Fortsetzungen hervor; es liegt daher im allgemeinen Interesse aller Völker, daß auch der Afghancnkriog vermieden und friedlich beigelegt werde. Wenn dabei die Engländer ihr groß- brodigcS Wesen etwas einbüßen, so freuen sich darüber nicht bloS die Russen. Nachdem in der Sozialistenkommission des deutschen Reichstags der vom Abg. von Schwarze über das Ausnahmegesetz erstattete Be richt verlesen und festgestellt, soivie dcm Verfasser für seine gediegene, fleißige und unparteiische Arbeit der Dank des Ausschusses ausge sprochen worden war, nehmen jetzt die Parteien Stellung zu dein ganzen Werke. Niemand zweifelt mehr daran, daß die Negierung ihren Willen hierbei durchsetzen wird. Auch bezüglich der Geltungs dauer des Gesetzes. Zwar führt man für eine nur 2'^ jährige Dauer an, daß noch dem jetzt gewählten Reichstage Gelegenheit gc- ! boten sein müsse, etwaige bei dcm jetzigen Gesetze begangene Fehler LedcnSitcllung befindlichen Herrn unbenommen ist, ten oder lenen ! wieder gut zu machen. Wenn man auch von der Nothwendigkeit! In den letzten beiten Jahren bat die r-: I,..-> Kalil bospltircnbcr Hörer, namentlich von Beamte», Olnzlcrcn. ^dcS Vorgehens gegen die Sozialdemokratie überzeugt sei, so thue! z^hrcrn u. s. w. stctö zugeiiommen. Ilm die Vorlesungen bc- 1 inan doch damrt einen Sprung ms Finstere. Je grossere und aus-. jn.-pe» zu können, betar« co nur ter Anmcirung bei der Direktion , gedehntere Vollmachten jetzt der Reichstag der Regierung gebe, uin- i und der Zahlung des bctr. Llollcglcnhvncrarcö. wogegen eine - somehr müsse er die Möglichkeit sich wahren, das Gesetz selbst nach > Hospltantcnkarie crthcllt wird. ... »11, ^ ^ Der ät a » o »c n k o » I g Krupp IN Elsen gebt bekannt- ^ ewiger Oiltigkettszcit zu rcvidiren. Auch nach ^ ^ Jahicn wurde > Plane um. seinem großartigen Gcschäitö-Etablisse- der Reichstag nicht der Regierung die zur Bekämpfung der Sozml- ment eine durchano blireaukiaillcheEtnrichtling zu geben, za dem 'dcmokratie unerläßlichen Kampfmittel verweigern, so daß auch die! Zwecke, mvmögltch einem dattlr zu gewinnenden hohen Slaats- ! Gefahr ausgeschlossen sei, daß dam» die Wühlerei der Sozialdcmo-! VcrwaIku11gübra>^cbe die Leitung teö Ganzen zu -..Lb-, In Sm> S°'M ,/m>- man «H-. du,LU Wirkung des Gesetzes übersehen und ,o sei eine kurz-Frist der^,, Berlin halte deshalb "Anträge zur llcbernahme jener Leitung Giltigkeit das einzige Auskunstsmittel, bei vielen Tausenden im! dcS Kanoncn.Etadlisicmciito von Leiten Krupps erhalte», wie man ku7?' SLsÄalw^ ! »E KtV^ seine7S'Lung''rabm,'.chst rufe. Soviel Wahres tn diesein Gedanken liegt, so glauben nur» sannt gewordenen Vorstand der Vcrkchrö-Abtbeilung der königl. General-Direktion der sächs. StaatSciicnbahnen, Fi»anzrath Jenckc hier gelenkt und ist dieser, wie bestimmt versichert wirb, von Krupp auch iüc jene Stellung gewonnen worden. Die "Aus stattung rer Stelle soll eine der Größe unv Berühmtheit bcS Krupp'schen Etablissements entsprechende sein, nämlich tZO.OOO Mk. jährl. Gehalt und lü.OlX) Mk. jahrl. garantirtc Tanltöme. Herr Finaiizrath Jenckc soll seine jetzige hiesige Stellung für den 1. Januar k. I. auigekündlgt haben. — Unter de» mancherlei jetzt Im Herbst ktattfinbenben hortikularen "Ausstellungen erregt bie vorgestern be gonnene und heute und übermorgen fortgesetzte Wein-, Obst- und Geiiillscauvstcllung auf dem "A l ber ts ch l ö ß cden in der Rieder« lösinly inlofcrn Bewunderung, als sie nicht allein an Reichhal tigkeit unv Bortrcssilchkelt bcv Ausgestellten erccllirt, sondern auch dadurch überrascht, als sie verborgene Schätze an daS Licht ge zaubert hat. von denen die Besucher ter Lößnitz kaum Ahnung hatten. Wenn auch die klimatischen Verhältnisse der dortigen Ortschaiten günstige sind. so könnte doch der säst ausschließliche Sandboden eü dem Laien zweifelhaft machen, baß das daraus Erbaute nur Produkte ted LößnttzkretseS seien. Und doch Ist dem so! Das Direktorium der Ausstellung hat keine Mühe gescheut, alles Produzirte in seiner Orteechthcit iestmsiellen, wie es auch durch ci» tic'fllcheS "Arrangement die Ausstellung noch gehoben hat. die dem gleiße lind der Beharrlichkeit der verschiedenen Aus steller alle Achtung macht. In dcm mit den Büsten unserer Majestäten geschwücktcu Hauptsaalc und len zwei kleineren Sälen gruppircy sich in Einzclabtbeilungcn die verichiedencn Blumen-, Obst- und Gcmnlcscvten. Von den Gartenkultur- pflanzen bis zur stattlichen Warwhaukgruppe mit Ihren prächtigen Palme», von der würzigen Erdbeere und den Kirschcnartcn big zn ten ekelsten Welnsorlcn. von den Sämereien biö zu den Riciciigemiiic», ui.tcr denen selbst Nicsengurken. -Rctligc, -Zicr- und -Nutzkürhlsle tvo» letzteren biö zu 52 Pid.) vertreten sind. Selbst die Gartcngcräthschaiten mit Ziertöpserel sind vorhanden. Kurz, diese Ausstellung, zu bereu Besuch wir aufrichtig rathcn können, wild nicht allein freudig begrüßt werden, sondern auch für die Ortschaften der Lößnltz spätere Wiederholungen finden. — Der Wiederbeginn der vom Gemeinnatzigen Vcr« e I n bcrcilö im vergangenen Jahre mit bestem Erfolge einge führten Fortbildungskurse siebt bevor. ES wlrd hier jungen, nach Weiterbildung strebenden Männern gegen rin sehr gcrlngcd Entgelt die Gelegenheit geboten, Belehrung auch iu solchen Fächern zu finden. die von ter obligatorischen Fortbil dungsschule nicht berücksichtigt werten können, ein Vorthcll. der um so Höver anzuschlagcn ist. als vorzügliche Kräiie die einzelnen Lchriächcr vertrete». Für die Altstädter Kurse ist folgende-Pro gramm mifgcslcllt: Wechiellchre. Rechnen und Buchführung, Prof. ,'zinbciscn und Lehrer Hahn; deutscher Sthl, Protokoll Iren, Ver- iassungskllnte. Stadtrath Böm'sch; Kunst- und Kulturgeschichte, Literaturgeschichte. Dir. 1>r. HauSmann und R. V.Zahn; Steno graphie, Trachdrott: Raturwisseiischaltcn. SchuldirektorKunath; Geographie. Kant. Wledcmann; Französisch, Klin. Unter Be rücksichtigung tcö immer mehr zu Tage tretenden Bedürfnisses einer sachgemäßen, aber unbefangenen Belehrung der unbemlttcl- ten Klasse» über die heute so wichtigen Fragen der Sozial- und Wlikhlchaitdpolitik, ist der Verein bemüht gewesen, kür diele Ge genstände eine Krait von hervorragender fachmännischer Bedeu tung und objektivem Urtbclle zu gewinnen und cS Ist Ihm dies, Dank dein bereitwilligen Entgegenkommen dcö Herrn Tb. Petcr- niann. in erfreulicher Welle gelungen. — Zugleich sei letzt, wo die Abende wieder länger werden und man gern zu einem guten Buche greift, au! die Volköbibliotbeken deS Gemcin- nüiilgc» Vereins bingcwlcscn, die bekanntlich im Interesse der weniger bemittelten Einwohnerschaft die Bücher unentgeltlich auSlclhcn. Auch in der Pirnaische» Vorstadt unv zwar Seid- nitzersiraße Ist, 2. Etage, befindet sich jetzt eine solche Bibliothek, die eine reiche Anzahl unterhaltender und dclchrcndcr Schriften umfaßt. — Gegenwärtig wird wiederum ein historisches Ge bäude Dresdens abgebrochen, und zwar tag kein Herrn Fisch händler Kühnel gehörige vormalige Jnnungögebäute der hiesigen L ei»w cb c r - I n n u n g. Webcrgasse Nr <>. Beim Abbruch wurde Im Maucrwcrk ein altes ehrwürdiges Dokument ausgcfun- dcn: „Der Zeug- und Leineweber-Geselle» neue contninirto tllul." Das Schriftstück stammt aus kein Jabre 1710. Damals wurden nämlich die Gclcllen-Brie!: und "Artikel in eine neue Fassung gebracht, well sich die im Jahre 1517 gegebenen alö ver altet erwiesen. Freilich ist daS Statut von 1710 »och viel schnel ler veraltet, als daS von 1517. welches sich ziemlich 200 Jahre lang in Kraft «halten konnte. Nachstehend mögen einige Punkte a»S den „neu conniinirtcn Aitleiil»" von 1710 folgen: „Zum Sechsten. 'Wen» ci» Geselle am Zcchtage zu lange ist. soll er st Pk. Ltrale gehen." „Zum Siebenten. Wenn am Zcchtage bev Anffllopfc» die Gesellen zusammen komme», nnd einer seinen nicht, daß der Reichstag cs dcm Fürsten Bismarck abschlagcn wird, wenn derselbe mindestens 5 Jahre Gilligkeitsdaucr fordert. Schon jetzt hört man, daß künftig keine einzige Reichs- oder Landtagömahl- versammlung erlaubt werden wird, in der ein sozialdemokratischer Kandidat sich den Wählern vorstellen will; ferner daß gegen 60 Blätter dieser Partei, obwohl dieselben eine maßvollere Sprache be reits jetzt führen, sofort mit dem Erlasse des Gesetzes unterdrückt werden sollen. Schließen wir für heute mit einem erfreulichen Bilde. Die Negierung von Neuß ält. L. hatte den dasigen Landtag aufgelöst, weil die in demselben dominirenden Nationalliberalcn ein besonderes Landgericht für dieses Fürstcnthum verweigert hatten. Man kann cs der Negierung unmöglich verdenken, wenn sie die Selbstständig keit des Ländchens, so unbedeutend sie Andern erscheinen mag, nach Kräften wahrt. Die Neuwahlen haben ergeben, daß sich daS Länd- chen seiner nationalliberalcn VolkSbegkücker entledigt hat. Die Residenz Greiz erhält also ihr eigenes Landgericht, und wenn an diesem Umstande auch weiter nichts erfreulich wäre, so wäre es der Umstand, daß das Volk überall ansängt, sich der Bevormundung seiner nationalliberalcn „Untcrgrcibcr" zu entziehen. Neueste Telcstranime der „Dresdner Nachrichten." Athen, 5. Oktober. Die (griechische) Nationalvertretung Kretas erachtete die Zugeständnisse Mukthar Pascha'S für wcrthleS und lehnte jede weitere Verhandlung mit demselben und der Pforte ab. London, 5. Oktober. Die Firma Pottcr Wilson u. Comp, in Glasgow, wovon ein Thcilhaber Direktor der fallit gewordenen Eity GlaSgow-Bank war, stellte ihre Zahlungen ein. Die Passiva sind noch unbekannt. Eine SchiffSbaufirma in Clyde wurde gleich falls gezwungen, ihre Zahlungen cinzustellcn. Die Passiven betragen 50,OM Pfd. Sterling. Washington, 5. Oktober. Die Negierung erhielt eine amt liche Anzeige vom Aufstande der Neger auf der Insel St. Croir. Die Aufrührer zerstörten Frcdcrikstadt mit dcm amcrikanischcnVice- Konsulat. Zwei amerikanische Kriegsschiffe wurden nach St. Croir beordert und englische lind französische Kreuzer erwartet. Locales and Sächsische». — Dem allgemein h'l'cicscbätzttn ArcbltlakenuS Friedrich Earl Döyncr an ter Kreuzkircvc ist bei seiner jctziaen Enieli- lirung tas Ritterkreuz I. Klasse tcö "Albrcchloertcnö verliehen warten. — Gestern beehrte S. K. H. Prinz Friedrich "August tic Obst-Anöilc.ilniig ter Garteiiballgesellschait Flora mit jscincin hohen Besticke. — Unter Leitung tcö Obersten von Hollcbc». Ehekö tcö GciicralitabeS. hat am 2. t. M. eine circa lllägtgc General- st a börei > e begonnen, an welch« außer tc» verfügbaren Gcne- ralilabcoifizlcrcn »och 12 Onizicre tcr Jnsanlelie, Kavaleric und Artillerie Tbcli ncbmcn. Die Thcllnchmcr vcrsamincltcn sich am 2. t. Bk. in Riesa unt begänne» tic Hebungen tu ter Gegend von Mügeln. — Der sächs. Juslizminfstcr v. "Abcken bat, gleich seinen baicrischc» unt würicnibcrgllcbc» Kellcgcn, Berlin verlassen unt ist nach Diesten zurücigclchrt. Der Geh. Iiistizratb Heit, welcher cbcniallö nach Drcötcn zurückreisle. wird sich am Dienstag, lala an welche,» Tage ter Reichstag tasLozialislcngcctzbcrathc» Wirt, »aä, Berlin zurüclbegeben. — Im Laiikc tic,es MonatS. längstens aber am l. Nov. wird taö Vice ran er Gcriclstsamt vom sächsischen Staat über nommen unt tle >citbcr Schöiibuvg'schcii Beamten genießen mit tcm Vergnügen sächsische Ltaalsticncr zn werten auch tic Freute, ihre Gcballe turchgchcntö wcsciitlich auigebcssert unt solche nicht mehr vostnlimcranto. soiitcrn pränilnicralito gezahlt zu sehen. Es gicbt also In Meerane jetzt viel irentig bewegte Gcmiithcr. DaS kgl. Jusllzminislcriliin hat bcrcilö Ente vor. Mts. ten Vor stand tcö Sportclstsealatö. Koinnstisionkratl) Zicicbncr, tahin ciihantt. welcher tic bezüglichen Einleitungen getroffen hat. — Im April t. I. feierte taö Lcipziacr raiibNuinmkninstltut! tic lOOjäbrigc Jubelfeier. Bekaniiilich ist dasselbe taö zuerst ge gründete derartige Institut D«>tschla»ds. Auch iiiiwrni D rcötncr Z nstitut sieht eine Jubelfeier bevor. Koiumciiben l ä. Oktober sind cs .50 Jahre, taß die hiesige Tailbstuiiimciianstalt Inö Leben gerufen wurde. Ihrem um tas sächsische Taubstummcnbiltungk-.'Hnth auibchclt. soll > Gr. Strafe geben." „Zum Achten. Wenn ireicn hochvertienten Gründer. Hrn. Dircctor Jenckc, wirb die! tic Geselle» einen Eingang haben, und tie Late autfgcmacht. seltene Freute zu Tbcil. nach einer 50jährigen mühevolle» "Arbeit l welcher Geselle laut rctct. rtcr lächerliche Pollen treibet, loll in lingeschwäclster Rüstigkeit aus sein der christlichen Humanität! I Gr. Strasse geben." „Zum Neunktcn. Welcher Geselle den gewivnictco Werk zurückblickcn zu können. Möge taö Fest tcm.'Herrn Vater Schaden tbäte otcr seine Kinter unt Gestnke ver- Jubilar recht viel tcö Freudigen bringen! > achtete, soll er l Gr. «> Pf. Strasse geben, unk den Schaben soll — Der Kantoren- unk OrganIsten - VercIn ter. Er crleacn." Man sicht, VcrachNmgöparagraphen sind keine mo- Krciöballptmannschatt Dreöten begann in Frcibcrg aus Einia-l tcrnc Erfintung. „Znin Zehenten, Welcher Geselle auf tcr tung rcc> Herrn Schuldirektor Vaupel, tcr „alle alten Frei-> Herberge schelte» oder fluchen würde, soll l» Gr. Strafe geben." berger" eingclatcn halte und auch — tcr Ferien wegen — tie'Unter hcullgcn Verhältnissen türkte eine solche Bestimmung recht meisten erscheinen sah. mit einer Früss-Versammliing. nach wel cher man tie Berg- mit Hütten - Etablissements besichtigte mit taö Grab Aiiackcrs, beö Komponisten tcö „Bcrgmannögrus'eö" besuchte und Blume» barmst nietcricatc. — Gelegentlich teö jetzigen WIckerbcginnS ter wissenschaft lichen Vorträge unt Hebungen im Königl. Polhtcci,»Ik n in sei tarans hingewieien. taß eö jekem aebiiretcn. in selbstständiger einträglich sein. „Zum Eilsstcn. Da aber solches In tcö Herrn Vaters Stuben geschehe, oder sich sonsten in trinckcn ungebührl. verhielte, toll er tie Strasse gedoppelt geben." Ein thcurer Spaß! „Zum Dieizebentcu. Kein Geselle soll barschenklich gehen, ohne allcsti in seines Meisters Hausse, bei Strasse l Gr. <> Pi " „Zum Sechozel entcii. W-»n die Gesellen Bier trinken unt Nöst ein Geselle ein Gelasse mit Biere um. soll 1 Gr. v Pf. lil
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