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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1868
- Erscheinungsdatum
- 1868-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186812093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18681209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18681209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1868
- Monat1868-12
- Tag1868-12-09
- Monat1868-12
- Jahr1868
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.12.1868
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TagtblM Anzeiger. UMMatl di« Wnizl. BtMgmchlS md dk» Nsld» drr SIM SnM m 344. Mittwoch Km 0. December. 1868. Bekanntmachung und Dank. Der am 15. v. M. verstorbene hiesige Bürger und Kaufmann Herr Philipp Martin Beckmann hat Fünfhundert Thaler dem hiesigen städtischen Museum und Fünfhundert Thaler dem hiesigen Waisenhause mit der Bestimmung, daß vom Zinsenertrage den Waisen jährlich eine Freude bereitet werden soll, letztwillentlich auSgesetzt. Mit dem Ausdrucke des aufrichtigsten Dankes bringen wir dieS hierdurch zur öffentlichen Kenmniß. Leipzig, am 7. December 1868. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Schletßner. Bekanntmachung. Von den der Stadtcommun gehörigen sog. Heyderwiesen bei Connewitz soll die Ende dieses Jahres pachtfrei werdende Abtheilung 1 mit 2 Acker 160 lUR. Flächeninhalt anderweit auf die neun Jahre 1860 bis mit 1877 an den M-istbietenden verpachtet werden und fordern wir Pachtlustige hierdurch auf, Donnerstag den 10. December d. Z. Vormittags 11 Uhr sich an RathSstclle einzufinden und ihre Pachtgebote zu thun. Die Licitaiions- und Verpachtungsbedingungen liegen in der Marstall-Expedition im IohanniShospitale zur Einsicht aus, wo auch sonst etwa gewünschte Auskunft ertheilt werden wird. - Leipzig, den 30. November 1868. DeS RatheS der Stadt Leipzig L>e?onomie - Deputation. Fichtenverkauf. Im Connewitzer Revier stehen ca. 10 bis 15 Schock Fichten, zu Weihnachtsbäumen passend, das Schock für 3 bis 5 ^ gegen Barzahlung zu verkaufen, und haben sich Reflectanten an Herrn RathSförster Schön Herr in Connewitz zu wenden. Leipzig, am 3. December 1868. Des RathS Forst-Deputation. Der Orkan vom 7. December. * Leipzig, 8. December. Ueber die Wirkungen deS Orkans in verschiedenen Gegenden Sachsens liegen noch folgende Nach richten vor: In Dresden gestaltete sich der Sturm theilweise zum stürmi schen Orkan, der leider vielfachen Schaden angerichtet, ja selbst Menschenleben zum Opfer gefordert hat. Einzelne Straßen boten ein trauriges Bild der Zerstörung dar, ganze Essen wurden in die Straßen hinabgeschleudert, ja selbst der Verkehr an dem Neustädter Rrthhause mußte abgesperrt werden, da, wie behauptet wurde, der Rathhausthurm geschwankt haben sollte. Im alten Friedrichstädter Seminar ist der Thurm eingestürzt und hat lerder einen Knaben erschlagen. In der Fabrik von Bramsch ist die Dampfesse ein gestürzt und hat das Wohnhaus beschädigt. Auf der AugustuS- brücke erfaßte der Sturm einen Postpackwagen und warf denselben um. DaS Dach des k. Hoftheaters wurde stark beschädigt. Auf der Schtffelgafse im Lause Nr. 21 demolirte eine einflürzende Giebelwand dre starke MaS^Ueberdachung des HofeS; die Speicher am Neustädter Elbquai wurden größtentheils abgedeckt; auf dem Leipziger Bahnhofe wurde von der Ankunftshalle daS Dach loS- gerisftn und bis auf den schlesischen Bahnhof geschleudert. Im zoologischen Garten hat der Sturm an Bäumen ungeheuren Schaden gemacht. Große Buchen, Fichten, Rüstern, Linden rc. lagen theilS ganz entwurzelt, theilS abgebrochen in großer Zahl umher, viele Guter sind zerschlagen, aber kein Thier getroffen worden. Am RaubthierhauS wurden vom Dach deS Tiaer- zwingers große Blechtaftln abgerissen und weit hinweggefüyrt. Während des ärgsten SturmeS, ungefähr um 11 Uhr Vor mittags, kam auch ein Reitpferd gesattelt, ohne Reiter, im schnellsten Laufe am zoologischen Garten vorüber. Im Brauerei- Gebäude deS FeldschlößchenS stürzte die HauSeffe und ein S ück Holzbedachung auf die Chemnitzer Straße. Auf letzterer bewegte sich ein Leichenzug. dessen Wagen der Sturm daS Leichen tuch entriß Durch ein großes Stück Tuch, welches der Sturm einem über den Palaiöplatz gehenden Schneidermeister entriß und aufgerollt gegen die Pferde eines FrachtwagenS führte, wurden dieselben scheu und gingen ein Stück durch. Der Manu selbst war vor Schreck umgefallen und wurde von Dienstmänner» glücklich wieder auf die Beine und zuletzt auch wieder zu seinem Tuch« ge bracht. Wenn Droschken die Brücke passtrteu, hingen fick al- Gegengewicht jedeSmat eine Anzahl Männer auf diejenige Seite, wo der Sturm anprallte, während auf der anderen Seite Dienst männer die Gegenstütze machten. Auch auf der Tharcmdter Straße sind die Dampfessen der Thomas'schen Maschinenfabrik und der Cementfabrik umgestürzt und durch letztere die Dachetage eines Nebenhauses wesentlich beschädigt worden. Auf einem Promenaden wege im Birkenwäldchen der Neustadt ist ein langer halbmassiver Gartenzaun und drei große Bäume umgestürzt, von der Cholera- säule am Postplatze die Spitze und auf dem Theaterplatze mehrere Wagen, darunter ein Milchwagen, umgerissen worden. Auch der Telegraphenverkehr war durch den Orkan seit Mittag durch Be schädigung der Telegraphenleitungen vollständig unterbrochen, wes halb die Lotteriegewinne des Tagcs nicht verzeichnet werden konnten. Auf dem Waldschlößchen ist durch den Sturm und den dadurch verursachten Einsturz der großen Este eine Frau, und zwar die Ehefrau deS dortigen Portiers Gündel, erschlagen worden. Die Frau ist erst Nachmittags vermißt, überall gesucht, und endlich ihr Leichnam, tatsächlich in Stücken zerschlagen, unter dem Schutte der Este aufgefunden worden. AuS Chemnitz vom 7. December wird gemeldet: Heute Morgen hatten wir hier einen Sturm, der von 9 Uhr früh bis Mittag 1 Uhr mit einer Heftigkeit wüthete, wie solche hier zu Laude glücklicherweise zu den Seltenheiten gehört. Mit furchtbarer Gewalt raste der Sturm im Anfänge fast stetig, später in durck ruhigere Pausen unterbrochenen, aber desto heftigern und plötz licher« Stößen über die Stadt, woselbst er nicht unbedeutenden Schaden verursachte, der fick selbstverständlich auch auf die weitere Umgebung von Chemnitz erstreckt. In den Straßen war eS zeit weise unmöglich, still zu stehen oder ruhig zu gehen, der Sturm trieb Alles vor sich her, riß in großen Masten Ziegel, Schiefer, Simse, Estenköpfe, Firmenschilder rc. berab, so daß die Passage der Straßen wirklich lebensgefährlich war. Garten zäune, hölzerne wie eiserne, find in Menge umaeworfen, sowie viele Fenster durch die Gewalt deS WindeS eingedrückt oder sonst zertrümmert worden. In der AugustuSburgerstraße hat daS wüthende Element von einem neuen Seitengebäude der Fabrik von Münnich L Co. das halbe Dack abgerissen und einen Theil der Frontwand umgeworfen, ebenso au einem Neubau auf dem Sonnenberge mehrere Mauer- theile zerstört. An der obern Brückenstraße stürzten zwei hohe eu et», die im Falle ein von zwei Familien bewohnte- Hinter- leren
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