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Dresdner Nachrichten : 02.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-02
- Monat1880-09
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 02.09.1880
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Mr»I«>itir,abk «I»««1a> m-»t sich dt- Rcdacsi»» «Ich» »rrdiadlich. .»-«lttiabm« aulmtrt«, t,si«»i u.0-al«» In v-m. «t»n. «ikn, vilpsiß. »4>«l, 4», Jranttur« a. M. — «u». ^ In tirriin, vcipga. Mit«, «d»V. granliurl a M.. Miin- vo. In gr«nl>u>« «.Sk. —«urcourd..IitvaUd«»- — II»««», I »Illi», UalUk» » c». in Part». Tageökatt für Politik, lliiterlMlnnig,Geschäftsverkehr. Lörseiibericht,Frei»dt»listc. I)il8 Lru«ItK«»i;Ilrrtt voll LI«. I»e1lu»I«;l «i»l» ^«klo^Xlru^nv tv, hlolcv ckor 8pvror8a88o. — —x——>iv tzrankretkt». Tie Aubiühiung der Dekicle ilk zwcliclloö.; ^... Polizei konst tirtc dle 'Abreise der Jesuiten. Nur InPoitlerö fand ein Kommissär >» Jesuiten, wovon sich :t atö Eigcntbümer SM" "«« sß , KjllllEt-f.UI tiEIoItt It- l! Frankreicti. Sämmüiche KongregatioiiSobere» unlerzelch- ß N st »eten eine Erklärung, ivclchc olsiciell durch den Kardinal Gnibert ii X Itzsislp NlMsllf n«»-!>U/IN. Freheinck sogleich nach dessen Rückkehr nach Paris übeircicht ß 0, IlUUOlvlOVÜ, p;rö88tc8l.a--oo >on i!oillehln,ii!o».n werben soll. ^ o Zvimho» umi hläckolion v-m/Nil«:-L England Die irischen Depntlrten perhlnderten im Unter- sä „ a- ston .Xltoo ln-- xn Ui äuiiron, in i Hause die zweite Hcsiing der FinanzblU, um gegen die beutiae lff " .rimiiii «vr r». o>iiIiwI>8t:->i >,,8 loi»8l6n(ioiwt!8/„ j Verneriung rer irische» Wahlrcgistrirnngöditt Seitens des Ober- A tE«»i*t». hanikö ui prottttire». des -unuicv crtinrten , tic anderen :t wurden enttcrnr, n obel un» ! getroffcn. Ejnv Kha» vkrst>ck>te Vcrhandinngcn an.zukupten. bedeutende Kniidgebunge» slatttandc». «seneral Phaprc mnrichirte »ckt seiner ganzen Strcltmacht ab. kn England. General fftoberiö ist gestern in Kandahar ein-!ein Zusammenstoß bei Taktipul crwartbar ist. Rr. 24«. wilienin,, vom I. ^rZ>N>c.: Baromeler »och OSInr Biüold. 77» MUl., jnl nesicrn VAiilum. TvcrmomcNogi. ,1. I Tk»m !N<-"VS., vochsmA. --IWLVÄind üimtvci — Wallsirabe n>N>vd,'. 7 n.» Re.ittm.: >8" vs., »tedr. ivolNnioS. Auöstchtcn sür den 2. September, Wem» Acnberung, Wcktcrumschlag bereitet sich jcbvch vor. Touucrst»!!, 2. Tcptdr. Die Enlhiillnnj; der „Germania". Seit gestern Mittag ist Sachsens Königöstadt, ist Deutschland um ein herrliches Denkmal reicher. Auf dem regulärsten Platze Dresdens, dem Altmarlt, erhebt sich nunmehr aus hohem Sockel von polirtem Granit die edle Evlossatstatue der Germania in leuchtendem carrarischen Marmor, stolz erhobenen Haupteö, die bekränzte Sieges fahne umfassend. Die Enlhüllunczsfcier dieses Denkmals erfolgte am Bortage deö SedansesteS unter kaum weniger heissen Sonnenstrahlen wie die waren, die vor 10 fahren aus die glorreichen Sieger von Sedan selbst fielen; sie vollzog sich unter der lautausjubelnden Sympathie der Bevölkerung Dresdens, unter der Theilnahme des gesammten Königshauses, in Anwesenheit Tausender von helden- müthigen Mitstreitern des 2. Septembers 1870; sie ging vor sich in den würdigsten Formen, mit Kundgebungen trauernden Gedächt nisses an die damals Gefallenen, des Dankes für die Helden selbst und mit Schonung der Empfindungen der Besiegten, sie fand statt nach einem durchaus künstlerischen Programm. Schon von den trüben Morgenstunden an mackste sich das Fettleben in dem bunten Treiben der »ach dem Altmarkt sichre» den Straßen bcmcrklich. Dieser selbst batte durch die ui trüber Morgenstunde ertolgte Schmückung der Blaste» durch Fahnen, sowie de» Auspub der Häuicr mit Guirlanbcn und Banner» gegen vorgestern ein noch viel herrlicheres Aussehen gewonnen. Die Tribünen zu beiden Seiten des Königszcltes stillten sich allmälig, die nördliche mit dem Stadtratbc, den Stadtverordneten und vielen diMnguirten Persönlichkeiten; die südliche mit aktiven mid verabschiedeten Offizieren; die Tribünen hinter der Germania stillten baS Drchcslcr und die Musiker- und GesaiigSveicine aus. Besonders eticktvoil und ein Studium Makart'jchcr DekorationS- knnst anzeigend, war daö Königözclt aulgcschlage». Seine Decke bildete» schwarz-gelbe Wollstoffe. daS vorspringende Dach wurde durch mächtige, schräg berausspringente, vergoldete Stäbe gehal ten; der Fußboden war mit Sammet-Tcvvtchcn bedeckt und trug eine Anzahl Ailavsesse'. Die Angehörigen der 187» gcialtenen Dresdner nähme» aut Stühlen links von der Königölogc Platz— aller Angcn weilten aus ihnen mit wehmüthiger Thcilnahme. Bei der Enthüllungoicier hörte man von diesen Platzen aus mitunter ein halhuntcrkrückteo Schluchzen und hier wurde, als die Hülle der Germania sank, manches Auge scucht, nicht bloö vor Bewunderung des edlen Bildwerkes. Bon io Uhr an begann rer (Anmarsch der Eorporatlonen, welche die Nicseii-EUIpl'c dcS FestplatzeS zu füllen bestimmt waren, durch die t Durchgangöthore. Mit rauschender Musik erschienen nach und nach: die Militär- und Jnvalidenvcrciiie, die Innungen und Gewerke» im Gala-Salon-Habit mit ihre» zahlreichen Bannern, ledvch ohne alle Embleme IhrerHandwcrtc, kcrAllgemeine Turn verein mit Fahne und in ber kleidsamen Iovvc, dlcKnnsloenosscn- schatk, die Schüler der böheren Kehransialten, die Polvtcchniker, namentlich auch der „Eraio", mit ihren rcichgcsiicklen Bannern, a»c El-arqirie in vollem studentischen WichS — ein höchst crguickiichcr Anblick, ticie InnglingSgcslallc» so elasliscl' schreilc» zu iebe»; endlich auch die 2ä<» Feilinnglrauc». Ibr ^Zug wurde zu beiden Leiten garnlrt durch eine Ei'reiimuttcr, Frau Pastor Pcler, und durch ein Ehrengeleit schmucker, iugcntlickcr Turner mit eichen- iaubbckränztcn Hüten. Die Fcsljnngiranc» erschiene» selbst in wctffe» Kleidern, mit Schärpen und Bändern tbcilS in deutschen, tbcilo in sächsißve» Farbe»; ihre Füvrcrinneii hilbclcn die FrlS.l Schubert »»blinke, zwei lerrlichc Gestalten mit aufgelöstem,! viS zum Gürtel wallenden Haare. Auch unter den übrigen- Jungfrauen traf der musternde 'Blick der BäNckiancr ans gar viele reizende Erscheinungen, andere wieder versprochen das Sprich wort von„SachIen. wo die schönen Mädchen wachsen" erst in einigen Jahren zu Ehren zu bringe». ES verdient übrigens alö Dplcr anerkannt zu werben, wie diese jungen Dgmcn über eine Stunde im Brnndc der beißen Septembersonnc ankhielte» und keinen anderen Schutz ihres Hauptes hatten, alü de» ihre Schläfe um windenden Eichenkcanz. Sie nabmcn eine sevr wirksame Auf stellung vor dem in einer mächtigen Erinotc vcrbnlltcn Denkmal. Die Innungen und Polvteehniler, die neben einander ans kcr Nordselte Platz genommen batten, gruppirten sich hinter ihre Banner, was bei deren großer Anzahl einen künstlerisch Icbr ge fälligen Anblick bot. Gegenüber faßten zwei 'Bataillone des Schützen-RegimentS unter Oderltlientenant v. Reicher Stellung, die mit voller Reginientsniusik anmarschlrt kamen und tu ihrer Bütte Militär-Deputationen der beiden hiesigen Gardegrcnaticr Regimenter mit deren siegreichen Fahne» hatten. Für Seite der Schützen-Bataillone nahmen Deputationen von allen sächsischen Regimentern oder doch Truppengattungen Ausstellung. Wir sahen Deputationen von StabS-Subalternen- und Unter Offizieren der Gardercitcr, der Husaren, Ulanen, Artillerie, Infanterie re. Am Fuße teS Denkmals selbst gewahrte man eine Gruppe von Künstler»: den Schöpfer dcS Denkmals selbst, de» Bildhauer Hcnze, der auö Anlaß dieses TagcS mlt dem Ritterkreuz geschmückt worden war. den Italiener Eeltal aus Florenz, der die Germania gemclffelt bat, und die sonst um das Denkmal wohlverdienten Herren Stadtbau- rath Friedrich. Prof. Nicolai, Erzglcßer Bierking und Bau meister Ed. Müller. Die letzte Deputation, die erschien, bildeten WohlsahrtSbcomtc, welche das herrliche Stadtdanncr snhrtcn, das Holrath Ackermann aus Anlaß seines LI»jährigcn Stadtvcrord- netenvorsleher-JndiläumS der Stadt gestiftet hatte. Oderamschcr Lorbeer trug dieses Banner, daö zum erste» Male In den Stra ßen der Residenz flatterte. Brauchen wir noch Hinz»,»fügen, vaß eine vieltausendköpfige Menge, oft In den tollkühnsten Situationen, der Feier beiwohnte? Die Dächer waren mit verwegenen Klet terern besetzt; der Krenzthurm batte eine dichte Garnitur von Menschen und durch die 4 O.uakratlöcbcr zweier seiner Fifser- blätter schauten sich einige „Hochgestellte" das bunte Gewimmel beö Altmarktcö an. Schlag kl Nbr kündete baS welthlnschallende Brausen der Menschenmenge das Erscheinen des HofcS. König Albert und Prinz Georg, die beiden beldcnmüthlgcn Könlgösöhne von Sedan, wurden mit wabrhail stürmischen Fnristc» begrüßt. Beide Fürste» waren von ihren erlauchten Gemahlinnen, Prinz Georg, kgl. H., von 5, Kinder» begleitet, nur ber fünssäbrlge Prinz Albert fehlte. Se. Mai. der König trug über der Unlwrm eines brutschen Fclt- marichgllö das hellblaue Band seines Heinrichs-Ordens, Prinz Georg, kgl. H., lidcr der Uniform eines ko,nmandlrende» Generals daö grüne Band des Ordens kcr Rautcnkrone. ebendasselbe auch sein ältester Sobn Friedrich August, der ivitntcnaiitö-Uniform angelegt batte. Die hohe» Herrschaften, die mit glänzender Suite vorgetabren kamen, fanden auf der Tribüne bereits eine ebenso Illustre Gesellschaft. Wir notirten die sämmtlichen StaatSmlnister: V. Fabrlce «in großer GencralSunIlorms, v. Nostls. v. Könneritz, vr. v. Gerber. Dr. v. Abelen: von ver Generalität Kavalerke- gencral Scnsfi v.Pilsach, Stadtkommandant und Artilleriegencral v. Funcke, Inlanlcric'Gcneral v. Earlowitz, Artillerie - General v. Schubert; von hohen Hofchargen: Obcrhosinarichall v. Kön- »crllz, Odcrkammcrherr v. GcrSbors, Oberhosmeistcr v. Ztüttichgu, Vic Hgusmaricbäile Gras Bitzthum und v. Gutichmidt, den Gene ralintendanten Graicn Pllckcu und mehrere Kammcrl'crren. Die Diplomatie war durch den kgl. preußischen 2egatio»Sratb Gras Herbert Bismarck und de» preußischen 2egatlonvsscrctär Prinzen Tburn und Tarls. Beite in Gardedragoncr - Uniform, vertreten. Höckstt demcrkcnSwcrih war die Tbellnabme kcö russischen Gc- santtcn, Baron v. Nelidow, an dieser spezifisch deutschen Feier. Ob man von die'em Umstanv in Paris Kenntnlß nehme» wird? Ohne daraus zu großes Gewicht zu legen, sei cö doch betont, daß zu der sächstschc» Sebanlcier der ruisische Gesandte mit zwei Attach-W eucknenen war und große Unllorm angelegt hatte, was wobl nicht ohne spezielle Erlaubniß aus Pctcrsdurg criolgt wäre. Ferner nahmen aui der Tribüne Platz von höheren StaatS- deamtcn: der KrctShauptinann v. (Ansicdkl, der Polizeipräsident Scbwanß. die Präsidenten dcö dberkonnstorlumo. tcö Ober- lantcögcrichtöhoics und dcS Oberrcchnnngshoscs. Ubdc. v. Weber und v. Scbönbcrg. Ihnen Allen machten Hosratb vlckcrmann und Rechtsanwalt Emil Kebmann als Borstänte tcö Stadtver ordneten - EollegS. sowie der neue Bürgermeister 0r. Rüger die HonneurS der Stabt. AIS der König und Prinz Georg mit Ihren 'Fainiilcnmltgliedcrn und gefolgt von ihren persönliche» Adjutan ten v. Minckwitz, V. Ehrcnstein, p. Kirchbach »nd v. d. Planitz aut dem Fes,platze erschienen . erklang der allgemeine Gesang des v'ictcö „Den König segne Gott", während dessen tic Hcrrschgiten sich nickcrließen. Unter Hoikapcllmetsler vr. Wnllner'S präcilcr (Zcliung erklang daö „Hallelusah" von Händel, dessen hochaus- iauchzcnte Klänge von den (>»<) Sängerinnen und Sängern der hiesigen gemischten Chorgesang-Vereine unter Accompagnemenl des Allgemeinen Mnsikcr-Bcrcinö-Orchesters srcnblg zum klaren Himmel emportöntcn. Als das Halleluja verklungen, bestieg Herr Oberbürgermeister vr. Stübcl (derselbe soll gestern dasKomthurireuz erhalten haben) die Festtribüne, um nachstehende Festrede mit ziemlich vernehmlicher Stimme frei zu halten, jedoch nicht, ohne mehrfach gcnöthigt zu sein, das gedruckte Manuscript zu Hilfe nehmen zu müssen: Hallelusa! Herr Gott Dich lobe» wir! DaS war die Grunb- stimmnng unserer Herze», als vor neun Jahren Ew. Majestät als Oherheichlshaber cerMaaSarmec und rnhingekröntcr deutscher Fcldmari.hall, und Ew. König!. Hoheit an der Spitze der vater ländischen Truppen festlichen Einzug Pleiten in diese Stabt. Ju belnd haben wir damaiS Allerhöchst Ihnen den Horbccr gereicht nnd jubelnd mit der Bürgerschaft alle die Tapferen begrüßt, wel chen GotteS Gnade nick t nur den Sieg, sondern auch ras Glück verliehen, in Reih und Glied von der blutigen Wahiuatt zurücl- znkehicn an den hciinllchcn Herd. Nie wird eS ersterben i» un serer Brust daö Gefühl ttclinnigsten Dankes für alle die OBer, weiche Sachsens Königshaus nnd unsere waffenlrageiidcn Brüder der Wicdcrbcrstclinng des deutschen Reiches, seiner Freiheit. Ein heit u»v Ehre gebracht haden. Halleluja! rinen wir aber auch heute, da cö »ach langem Harren, am zehnte» Iahrcölage der wlgcnschwerste» Feldschlacht, weiche z» unicrer .seil deutsche Aunecn geschlagen uns vergönnt ist, ein von unserer Siadt gege benes Wort cinzulösc»; da eö uns vergönnt ist, ein unvcrgäng- iichcs Fcici'en ehrcndcr Erinnerung zu gebe» zunächst de» Löhnen dieser Statt, welche in den Reihen der heimsehrcnden Kampigc- nosscn schnicrztich vermißt, ans dem Felde der Ehre gci'allcn oder ehrenvollen Wunden erlegen sind. In Friede» ruhen sic g!ö die Opfer deS KanipscS für eine zcrechsc, !ür eine heilige Lache. Gott hat cs ihnen vcrgoltcn, daß sic iür das Baterland ihr Heden hahingegeden. denen sind wir aewiß. Unser Denkmal tragt i» Erz eingcarave» ihre zaoi,eiche» Namen. Mögen «ie tomlncntcn Geschlechter» ein leuchtendes Bordiid und ein vollgtltiger Beweis dcS reichen Antdeils sein, weiche» Dresdens Söhne am Kampic sür Deutschlands Freiheit genomincn. — Ader auch de» Hebenden gilt unser Denkmal. Wir widmen cS der lebendigen Lcvntzwchr dcö Batcrlgndes, welche immer von Neuem durch die den Palästen wie den Hütten entstammende Ingondblntbc rer Nation ihie Kratt verjüngt, Wir widme» cs dem deutschen Heere, kessen Hcldcn- thate» die Geschichte der Nachwelt nicht verkünden kann, ebne deö ruhmvollen Anihestö der Sächsischen Waffenbrüder und ihrer rem Königshanic Wettin cistsproffenen Feldherren zu gedenken. Wir widmen cs dem Heere, welches nicht nur Sieg aut Sieg und ehrenvolle» Frieden, sondern auch des deutschen Reiches lang ersehnte Wiederherstellung erkämpft lat, Wir widmen es der im Kriege wie im Frieden stärksten Grunciestc dieses Reiches von dem wir nimmer lassen werden, trotz aller Osicr a» Gut und Blut, welche eS von unö fordert. Die höchsten Ehren zolle» wir tcö deutschen Heercö Führern. Bor allen seinem Obencldherrn, dem Hcldcn-Kajscr, der wie kein deutscher Fürst vor ihm seln Bolk nur zum Siege geführt bat. Hallelusa! Dank dem Allmächtigen, hgß er den erhabenen Kaiserlichen Herrn »och immer alö Träger der Krone wie des Schweitco uns erhalle» hat. Gott mache auch seiner sein kaiserliches Wort zur Wahrheit: Biedrer deS Reiches zu sein, nicht durch baS Schwert, sondern durch Werke dcS Frie dens und nationaler Wohlfahrt. Durch das hier in ihrem Herzen dem deutschen Heere errichtete Denkmal huldigt Sachsens Haupt stadt aber auch dem Erlauchten Brükervaar. welches durch sieg reiche Führung der StammcSgenossen mit irischem Rnhmeükranze tic ehrwürdigen Sächsische» Fahnen geschmückt bat, den Kknlgö- söhnen, deren kriegerischer Ahnherr vor nun I'.»7 Jahre» den unter dem Halbmond käinpientcn Erblclnd der deutschen Nation ausS Haupt schlug. Mer wollte zweifeln, daß unsere Huldigung zumal dem Führer der Sachsen gilt, dessen schönste Maffentdat die Stirnseite des Denkmals verewigt, dem Feldherr», dessen Haupt jetzt nlck't nur der Hordeer, sondern auch Sachsens KönigS- krone ziert, dem deutschen Fcldmarichall, der wie im Fluge einst dcS FcindcS Hand so auch unsere Herzen erobert bat »nb in Hiebe und Treue gelange» hält. So taste sie den», bcSDcnkmalö Hülle. Dresden begrüßt eö mit dem Iubclnite: Hock, leben Ihre Maje stäten verdeutsche Kaiser Wilhelm und König Albcrtvon Sachsen! Bei der politischen Anspielung auf den „türkischen Erbfeind" glitt ein feines Lächeln über das Antlitz deS russischen Gesandten. Rach den Schlußworten erfolgte die eigentliche Enthüllung und sic bot Augenblicke von tiefgehender, mächtiger Wirkung. Rings umher erscholl ein langes, vieltausendstimmiges Hurrah, die gcsammte KönigSsamilie erhob sich, die Truppen präsentirten das Gewehr, die Musik siel ein, die Fahnen wurden geschwenkt, unzählige Hände mit Hüten und Taschentüchern fuhren grüßend empor. Und siche da, auf ein Signal sank langsam und feierlich die weite Hülle, die das Denkmal bisher den Blicken entzog und mit jedem Zoll, da die Hülle sich senkte, wuchs immer herrlicher das köstliche Marmorgcbildc em por. Erst ward die Fahnenspitze, dann der Ruhmeskranz frei, dann die Siegesfahne selbst und die Hand, die sie hält, hierauf die kreuz geschmückte Kaiserkrone der Germania nnd dann ihr edles Antlitz selbst. Bei diesem Anblick entrang sich ein bewunderndes Ah! allen Zeugen dieses unvergeßlichen Augenblickes. Ernst, Stolz und Sie- gessreude strahlt die hehre Schönheit dieser herrlichen Züge wieder. Und nun sank rascher die Hülle — „ein Arm und glänzender Racken wird blos", der jungfräuliche Busen, der Panzerleib, das wallende Gewand, das breite Schwertgehänge, das es umschließt, dann der linke Arm, der sich auf einen Schild stützt — „nun ragt der edlen Glieder-Bau hinauf bis in des Himmels Blau " Die Panzerjungsraii siebt aui einem Postamente von Wieiacr Grünstei», daö von vier ichönen Nebenfiguren umgeben ist, welche die Kriegöwisscnschait, die Hecrebmackt, de» Friere» und die barmherz ge Hiebe karstellcn. Das Postament wieder ruht au> einem Trcppenunterban von b'anen, Bische öwerdacr Granit. Zwischen den Figuren sind Inschrsttc» : „Deun.hlaiidö iiegrcichcm Heere, Den ruhmvoll gefallene» Söhnen dieser Statt 1^7«»—71" »nd die Namen der Dresdner Opier des Feldzuges angebracht. Die Statue mißt als sol.hc 4.W Meter, bis cur Fabnenst'itzc h>.2 Meter, das ganze Monument vom Pflaster bis zur Spitze über >4 Meter, Nachdem taS erste bewundernde Staunen über diesen kost baren neuen Schmuck unserer Stakt sick, gelegt halte, begann eine ungemein ergreifende -zcnc. Die Ehrenjmigsrauc» unter Glockengeläutc warteten ihres poctisck'c» Amtes, ein Thcil von ihnen schritt bluincnstrcueud gegen daö Königszelt vor. G> aber von ihnen nahten sich, dem Denkmale, um je einen Eicbenkranz Ihm zu -Füßen zu legen. DaS Auscinaiidcrgchcii. Blnmcnstreuen, Kranzlege» und Stchwiedersammeln der HOlgewandctcn Jung frauen nahm sich prächtig anS. Die hohen Herrschaften unter hielten sich hieran! längere Zeit mit dem Hrn. Oberbürgermeister Oo. Stübel, ihm die Ancrkeimung und Freude über das Denkmal wiederholt auSsprechenb. Prinz Georg. K. H., dessen Kunstsinn und Geschmack bekannt sinb, lhat gegenüber ccm Hofrath Ackermann mehrere treffende Bemerkungen. 'Nachdem sodann die Beteranen vereine eben,ans Kränze nievergeiegt. begaben sich die Herrschat te» zu dem Denkmal selbst, bei ihre», Rundgang überall mit Jubel cmviangen. Bor de», Rundgange ertönte der von 250 Mitglieder» tcö Allgcm. Musikcrvcrcinö ausgcführtcWagncr'sche Kaiscrmarsch, der sich aus offenein Markte weit wirksamer an- hörie. alö im geschlossenen GewerbchanSsaale. Die königliche Famil'e umschrilt taSTenkmal, bei jeder Figur lange verweilend. Hier war cö nun. wo endlich ans speziellen Wunsch dcö Königs erfolgte, waö das Publikum schon lange erwartet hatte: Herr Oberbürgermeister Do. Stübel holte de» bescheiden sich fernbal» teilten Bildhauer Henzc der königliche» Majestät und deren Fa milie zur Borstellung herbei. DgS Königöpagr und Prinz Gcorg'ö, k. Hoheiten, hallen für den geniale» Schöpfer des Werkes Worte höchstcrAiicrkcnnnng. Nach dem altgememe» Gesänge von..Nun dgiiket alte Gott" «uhr kcr Hof vom Fciiplatzc ab, der rasch von der Mcnscheninciigc überslntbet wnrtc, die sich beeilte, daö Denk mal auö nächster Nähe;n bewundern. — Ilm daS Arrangement der ganzen Feier habe» sich wesentliche Bcrdienste erworben: Hr. Schuldlreklor Heger, daö bekannte Fcsterdnungögenle. dkc Hrn. Stadträlbc Tcucher und Ehristoianl, St.-B. Gottschall und die Kausicntc Wold. Ackermann, der den Fcstziig der Inngirauen annihrte, Rüdiger nnd Arraö. DaS Arrangement des Festplatzeö halte i» künstlerischer Form Hr. Stadtrath Baumeister Richter entworfen; die Enthüllung selbst vollzog der köntgt. Ober« maschineninclstcr Witte mit einer Präzision, welche jeden Unfall auöschloß nnd in ca. Minuten die 1 l Meter hohe Hülle vc- seitiate. Die polizeilichen Schutzmaßrcge'n zur Auircchtcrhaitung kcr Ordnung übte nüt Umsicht nnd lrciindllchcr Energie Herr Polizellmuptmann v. Rehrhofs mit dem gesammten königi.Stadt- gcntanncrlelorvö au?. Bon auöwärligcn Rcicrcntcn bemerkten wir bet dem Feste den Eorrcspondente» des englischen ..Standard", einen französischen Eorrcspondenlcn nnd mehrere Herren der Berliner Prene. Rc,icste Telegramme ver „TreSvnlr Ruckiviüirett." Berlin, i. Tcpt. Anläßlich des vom deutsche» Kronprinzen über dicBcsichtiguiig des UeviiligSgcschwadcrs nnd über tic im Kieicc Hasen abaebaitenen Manöver erstattete» Berichts hat der Kaiser den Kronprinzen mittelst EabinctSordre bcauitragt, seiner Freute über den Zustand der Marine derselben ziirKcnntiilß zu bringen. — Der König von Griechenland trifft zur Beiwohnung der Hcrbitparabcn deS :!. Armcccorps ln Berlin ein. — Prinz Hein rich, dcr Seefahrer, ist am llO.Aug. in St.Vincentangekommen. Bert in. t. September. Die Scccssionistcn nehmen den Namen „Deutschliberalc Partei" an. Franksurt, I. September. Der hiesige RcichSbankhaupt- stelten Kassster Schuster auö Hcipzlg ist verhallet worden, angeb lich wegen einer Deiraudation von (>0.000 Mark, welche indeß durch Kaution gedeckt sind. Holland. Die Hoffnungen der Nicdertäntcc ani eine» Thronfolger sind enttäuscht worden die junge Gemahlin deö betagten Königs von Holland wurde im Haag von einer Prin zessin entbunden. Berliner Börse vom l. September. Speculationk» Effekten hielten sich heute l» den Grenzen der gestrige» höchsten Eoursc, ja Montanwcrthc. voinn Haura nnd Dortmunder, ragten selbst noch übee daö gestrige Niveau hervor, ob gleich Glasgow nur unverändert üll.io meldete. Italienische Rente und Unaarn bcvornigt, sowie auch ruisische Noten. EonsolS 5 Pt. höher. Bahnen wie gestern lest. Berlin-DreSdner Stamm- Priorilätc» '. Prec. bester. Non Banken waren namentlich die pro ultimo gehandelten (Deutsche, DiSconto nnd Darm städter) wieder etwas höher. Hcipzigcr Credit nnd Sächsische Bank gaben Kleinigkeiten ab, während Dresdner etwas höher in Verkehr kam Sachs. Industrien in der Mehrzahl um Brnchthelle bester. Ehcmnitzcr BangcicUichast winde IM Proc. niedriger in kleinen Pöstchcn gehandelt. Der Umiatz war in. Allgemeinen reckst mäßig. Man glcbt (ich dcr Hoffnung hin, baß die günstige Stimmung noch eine Zeit lang andaucre. Loliiles nnd Eiichfischcs. - II. KK. HH. der Fürst und die Fürstin von R n m ulen wurde» am Dienstag Abend nach 8 Uhr ans hiesig Hcipzigcr Bahnhöfe vom Stadtkommandant, Herrn Gcneraüc na»t von Funcke nnd dem zum Ehrendienst bei Sr. tdnigl. H> dem Fürsten bestimmte» Oberst von Schweingel empfangen. 2 hoben Hercschaiten begaben sich per Enrazug nach Nictcrledl woselbst sie von IJ. MM. dem König und der Königin empsc aen und in daS Hoflager In Pillnitz geleitet wurden. Gest« fand in Pillnitz größere Hostatel statt, an welcher auch II
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