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Dresdner Nachrichten : 03.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-03
- Monat1880-09
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- Dresdner Nachrichten : 03.09.1880
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1«k 3S000 ,^»»u >« R«d»rU»» ltch. »r»» ,>l»»I«»«Nv»l»» ESL K».i»Awntturt — «xrvuir d „A»»«Itv>»> » — Utöttk, V»IÜ»» ck <!«. «» Pari». Tageksatt fiir Wokitik, Wterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht/Fremdenlistt. 8MZLL ««uftadk nur,, »«r, — Dev »«u« «,nrr ,c»„ -""«."SLld!? «rML- L>»rrr »in un» und«Ionnt,»Wnn„ uv» «eN»nrn GrLuu«,r,n»o.2«tzlu,« »urL N? '» »II«. I» 22^.'?'?" >s!,m«rr »»« «ayet»em stkUtagedte velit^ »Mr SV V!Lt. Du« DuuLxvvvdLtt von S« beltuckvl -t, U Lv, ti!vlcv clor 8ix>rvr8»s»^. Leipzig« Ein Festzug von 5000 Personen bewegte sich nach! vem Festpiatz, wo «tephani die »Ansprache hielt. Ed waren ver-j treten 50 Korporationen mit -io Fahnen u»v 8 Mustkchörcn. AvenvS war Illumination iämmtlichcr Plätze. o»s onrsonen isss oeonUnorve: s L- V. O LI - W OOI^I-LicLIITIvL sh » SrrLlirrreoov-riiriL« - LvrvEi rs. ll. HLÜV n dl»c«t »II» V»NL«»>> ru «Iu»r pr»ktl»rl>ra LuidlKnu» Im kr»»r., karl. «tc. tzs v«n I-i»8«r ckurck <Ilo «>,«»>>>, lelvkr r»««IlvU« »I» ?rL»<III«I«! N»lIwS» Ilovrrtxin «, ckurkl, unLIuutrelNicds /.»rllrl>rrr-8»»tem uuck äi» tkcliUs»!»» l^krlrrLtts vor «v0t^eclisi,äei» NarivULliUItoi» «rrvIeutsL Lrwltxeu I, c!n, IllsMut. üiu» «üuUvuMv»» Orsiju»uv »UN Udrr kumlvrt Vvüuvlirva und VIM»8- Uodt «inom Mockau »ulmU8«n viotrUt >u ck«a Nim tilnüiciaiivl» nviuvr xovuuiurua P V«ik»Ilni»»« mn de,I»n cunvenirvllSvn Xirk«l. ns Svr«cIir«>I, 1-2 Mir. v»8 vlltiaroiurri. iji Spanien. Die Ebrobrücke ist bei Logronö zusamincngsbro- chcn, während ein Bataillon Militär darüber niarschirtc. Ein Hauptmann, :> Licutcnanto und »1 Aiann ertranken. S<rc--Lie-7-^<i7^ K1 ml oi -1»nrUvittdou- Auxa/Iu, », k-ro88tv8 I.LMi' von Lolclelckuugen, I liiurbon um! ölüciedon vom xsrto-! 8tvn Altvi Iii8 XU 16 ändrsn. in oi»li»ei>8tm! bi» toinütvn Oonrvü xu I KNliie^i«»» I'rvtne»i». —1».-.—L--LS--» England. Dille erklärte im Nnterbause, daß er über die Absicht bcr kurdischen HäupNingc. eine vliga zu bllbe». Iniormirt sei, er kenne aber tcn ,jwcck nlä t und wisse nicht ob sic von der Psorte erniutbigt werbe. 6 ^Itnulrlvt i». Nr. 247.1 MlNerung vom 2. Sovlbr. r varomeler nach Vikar VSIold, Wullllraic IS iSlbdZ. 7 U )' 777 Mt»., jrll »c>Ik,n I M>»>>». gvililgr». Lycrmomenugi. ». Rcaum.' 18" vl!.. nlvdr. Trm». S>/,«LS.. liöchslc 2i » LI. ^ild Lil.Ljlud. Lori»», wolkenlos, Nach»»!, du»!»». Aussichten für den warm. Ecwitlerneigung 3. September: BewölkungSzmiahme.s Freitag, 3. September. Politische«. DaS Programm der Neuliberalen, d. h. der aus der national- liberalen Partei ausgeschiedenen mißvergnügten Freihändler, erregt in der Presse noch immer einiges Schaumspritzen. Der Reichstag hat ein Fraktiönchen mehr, das ist Alles. Sonderlicher Befriedigung über den Reinigung-Prozeß dieser verderblichen Partei sind wir nirgends begegnet. Da« Gefühl überwiegt, daß nicht die Spaltung, sondern da- völlige Verschwinden dieser Partei demVatcrlande einen wesent lichen Dienst geleistet haben würde. Hat doch die Unduldsam- kc it dieser Partei, der Fanatismus, mit der sie die berechtigten Gefühle des Partikularismus ächtete, in München zu dem Skandale geführt, daß man dort die deutschen Reichssarben beschimpfte'. Während die Hauptstadt de- Königreichs Sachsen eine hochbe- sriedigende Harmonie zwischen Reichs- und Landesfarben am SedanStage lundgab. mußte in der Hauptstadt des bayerischen Königsreiches am Wittelsbacher Jubiläum das Reichsbanner sich vor den Landesfarben flüchten! Dahin führt die frivole Kränkung der Anhänglichkeit an daS angestammte Fürstenhaus, welche das bayerische Volk Jahre lang sich durch die RalionaUiberalen bieten lassen mußte! Jene der deutschen Fahne auf bayerischem Boden an- gcthane Beschimpfung verdient die schärfste Rüge; aber die Emheits- sanatiker mögen daraus wenigstens die Lehre ziehen, daß cs nicht gut gethan ist, die Einzelstaaten blos als „Kulturdünger" für die Ein- heitslaserne zu behandeln. Des Mittags stolze Flotte kommt immer noch nicht. Wir meinen natürlich daS Mittelmeergeschwader, das sich in Nagusa sammelt, um den Montenegrinern zum Besitze von Dulcigno zu verhelfen. Aber in etwa 14 Tagen soll sie sich in Bewegung setzen, um längs der dalmatischen Küste dampfend, Kohlen zu verbrauchen. Unterdessen treffen aus Albanien Meldungen ein, die freilich kaum an eine friedliche Entwickelung der Dinge glauben lassen. Es läßt sich nicht sage», ob die Pforte blos Komödie spielt und im Geheimen die Albanesen zum Widerstande gegen die Landabtretung ennuthigt, um Europa gegenüber einen Vorwand zu haben; oder ob die Albanesen wirklich entschlossen sind, den klaren Befehlen dcö Sultans Gehorsam zu verweigern. Im Allgemeinen fürchten sich die Türken vor dem viel gerühmten europäischen Einverstandniß in der Flotten demonstration sehr wenig. Sie bezeichnen es als einen Wagen, an den 6 Pferde gespannt sind, die alle nach verschiedenen Richtungen anziehen; die Gefahr sei viel geringer, als wenn die 6 Pferde frei herumgaloppirtcn. Mehr Sorge verursacht dem Sultan die wachsende Gährung unter Serben, Bulgaren und Ostrumclicn. Zwar gicbt sich der auf einer Badereise in Deutschland befindliche Serbensürst Milan große Mühe, seinen Staat in das deutsch österreichische Bündnis; ausgenommen zu sehen; derweilen wirft sich daheim sein Land immer fester den gefährlichsten Feinden alles Dcutschlhums in die Arme. Die Person Milans in jenem slavischen Kleinstaat bedeutet eben Nichts, das Russcnthuin Alles. Hier und in Ostruinelien und Bulgarien ist inan von einer blinden Unterwürfigkeit gegen die Ukase des Zaren. Niemals übte Rußland einen so wirksamen Druck auf seine Schützlinge aus als jetzt, wo sie durch ihre feindselige Haltung die Lcbenointeressen Deutschlands und Oesterreichs bedrohen. Umso leuchtender hebt sich von diesen Balkanslavcnländern Rumänien ab, dessen Bevölkerung einen tiefgcwurzclten Widerwillen gegen das östliche Knutenreich empfindet und dessen Fürst jetzt von seiner Rundreise an den deutschen Höfen wesentlich ermuthigt nach Hause zurückkehrt. Der 31. August war für Frankreich ein denkwürdiger Tag. Die Regierung überzeugte sich durch ihre Polizeiorganc, daß die Jesuiten nicht mehr im Besitze ihrer Schulen sind. Mit Sack und Pack haben die Väter Jesu ihre Lehranstalten verlassen. Die Bcsitzes- üdertragung des Eigenthums ist in einer juristisch unanfechtbaren Form an einen der Ihrigen erfolgt, aber der Jesuitcn-Untcrricht hat in Frankreich aufgehört zu existiren. Welche Wohlthat! Am 31. August handelte es sich aber auch um die Schließung der übrigen, staatlich nicht concessionirten, religiösen Genossenschaften. Suchten diese nicht um Staatsconcession nach, so stand ihnen das Schicksal der Jesuiten bevor. Man kann sich vorstellen, welche Unruhe sich der Mönchsorden, der „geschorenen römischen Miliz" angesichts dieses Schicksals bemächtigt hatte. Der Regierung hätte die gleich- i zeitige Schließung so vieler Ordcnsgesellschastcn, die sich bisher mit dem Unterrichte befaßten, ebenfalls große Verlegenheit bereitet. Man ist nun zu folgendem AuSkunftSmittcl gekommen: Sümmtliche Obere dieser bisher nicht autorisirten Orden unterzeichnen eine Er klärung, welche der Erzbischof von Paris, Guibert, dem Minister präsidenten Freyclnet überreicht. Darin Vezeugen sie ibre Hochachtung und Untcrwerlung gegenüber den neuen Institutionen des Lautes; sie verwahren sich gegen leben Geist der Opposition gegen die repuvlikaiillci'e Negierung und versichern, dag, wenn sie das Gesuch um Erlaub- nik nicht crüoben. diese Entbalti'amkeit keineswegs durch politische Abneigung erklärt werten dürfe; dieselbe lei ctnzig und allein durch die Erwägung veranlagt, daß die Erlaubniß, weiche die bürgerliche Personalität entoaltr, eine Gunst und nicht ein Pri vileg sei. Die OrdenSgemcinschasteii batten sich nicht mit den (Seletzen In Opposition zu setzen geglaubt, wenn sie kortsübren, unter einem Regime zu leben, bas allen »Bürgern gemeinsam sei. Sie versichern schließlich, baß sie mit keinem politischen System in Berbiiibung ständen und keine andere Fabne hätten als die der christlichen Liebe, und sie verwerfen lebe Solidarität mit den politischen Parteien und Leidenschaften. Die Regierung betrachtet diese Erklärung für gleichbedeutend mit dem Gesuche um staatliche Duldung ; sie wird diese Orden nun nicht auflösen, sie erhofft vielmehr infolge dieser milden GesetzcSauS legung die Herstellung des kirchenpolitischen Friedens. Voraussicht lick macht aber Freyclnet seine 'Rechnung ohne Gambetta, der auf feierliche Unterwerfung der Orden besteht und jene indirekte Erklä rung nicht für ausreichend findet. Der Zwiespalt zwischen dem »Mi nister- und dem Kammerpräsidenten vertieft sich so immrrmehr. »Wir nehmen keinen »Anstand, uns für den friedliebenden Freycinet, gegen den kriegsdurstigcn Gambetta zu erklären. Jener hat — eine deut liche »Anspielung auf die Diktaturgelüste Gambetta'S — neulich er klärt : kein »Mann, und stünde er noch so hoch, könne der französischen »Nation seinen »Willen auferlegen und ihre friedlichen Gesinnungen ändern — eine »Wahrheit, über die Gambetta in Hellen Zorn gerieth. Er ist eben immer noch der ehrgeizige »Advokat und Parteiführer, dem es nirgends wohler ist, als wenn er mit seiner Donnerstimme an die Leidenschaften dichtgedrängter Vollsinassen appclliren kann. Freycinet hat von seinem Jngenieurberufe her begriffen, daß es vor Allem darauf ankommt, »Praktisches zu leisten. Es wäre daher ver drießlich, wenn Gambetta die Frage der Ordens- »Nichtauflösung zu einem Sturme anzusachen vermöchte, der den friedliebenden Jrey- cinet hinwegfegte. Abermals sind die Engländer in Afghanistan der Schlinge, die sich über ihrem Haupte drohend zusammenzog, entschlüpft. General »Roberts hat Kandahar erreicht und seinen eingeschloffenen Waffen bruder Burroiv befreit. Der Besieger des Letzteren, »Ajub Khan, soll geneigt sein, Unterhandlungen anzukiiüpsin. Schon wiederholt haben die Engländer bei solchen Abmachungen den Kürzeren gezogen; sie vermögen nur soviel afghanischen Boden zu beherrschen, als im Bereiche ihrer gezogenen Geschütze liegt. Inzwischen bereiten die irischen Abgeordneten im Unterhause durch ihr Verhalten der Re gierung schwere Sorgen. Sie reden alle Gesetze todt und vertrödeln absichtlich so viel Zeit mit den müssigsten Reden, um Nichts zu Stande kommen zu lassen. Ihr Verfahren dabei ist wirklich skandalös. Einer ihrer Deputaten zieht z. B. einen alten Kalender aus seiner uner schöpflichen Tasche und beginnt als erster »Redner „vergleichshalber" die irischen Budgets der letzten 20 Jahre abzulesen. Eine volle Stunde hält er es aus, reicht einem Landsinanne das Buch, der ruhig und möglichst langsam weiterliest. So geht der Unfug stunden lang. Bei dieser geistreichen Lcctüre beschäftigt sich Jeder nach seiner »Weise. Ein ziemlich allgemeines Schnarchen bildet die musikalische »Begleitung der „gelesenen »Rede"; wer nicht schlafen will oder kann, pflegt seine Fingernägel oder ißt einen Kuchen nach dem andern, oder verschwindet auch ab und zu unter der »Bank, um einen herz haften Zug aus einer Flasche zu thun, deren alkoholischer Inhalt sich in der »Nachbarschaft durch das Ausströmen eines lieblichen Whistyparsüms bemerkbar macht. Einige Mirglicder, des langen Sitzcns müde, machen sich's bequem. Den Hut zurückgeschoben, leh nen sie sich nach Aankeeweise zurück, legen die Beine auf die vor ihnen stehende Bank und versuchen in dieser »Position zu schlummern, ohne zu hören, daß Mr. Guest gegen diese „»Art", sich im Hause zu benehme», ebenso vergeblich protestier, wie gegen die türtischc »Art des Sitzens mit untcrschlagenenBeinen, die von einigen chrenwcrthen Mitgliedern ausgenommen wurde. Auf diese Weise verwendet man »24 Stunden „im Dienste der Nation". Die Irländer haben es dar auf abgesehen, sich so unerträglich als möglich aufzuführen, um England zu zwingen, Irland cin eigenes, unabhängiges Parlament zu gewähren. Neueste Telegramme ver..Dresdner Nackrtcktten." Berlin, 2. September. Aul seiner Reise nach Baken. Baden wild der Kalicr der EreßiiuiigS -BorsieUung des neuen Opcrnhauscö zu Frankuirl a. »M. bciwLviicii. — Der »Bruder dcö Zaren, GroßMrsl Eoniiantin. ist beute wüst Pier clngetrofse». — Der Flagge»-S clnnnck bcr Reichs - Hauptstadt am bcntlgen Sedantage Ist minder imposant, als man b-Ute erwarten dürfen. — Mit Rücksicht aui die In vcrschiekenen Landcvtbcilcn turcl, cleinentarc :e. Ereignisse berdeigelübrte» Bcdrängniß ein- zelner Klassen bat kcr ArbeltSininistcr die Regierungen ange wiesen, die s.iinmtllchcn in Angriff gcnoinmciic» Neu- und Unter- baltungsi.'autcii lräikigst zu iörkern. Berlin. Sept. Der österreichische Minister deS Aeuße- rcn, HaUmerle, veiuchte Fürst »Bismarck in FrickrichSrub. »Wie verlautet, erkält tie Piorte keine Einladung zur Tbellnabme an kcr Flottendcmonstration, sie werbe aber ersucht, event. Milltär- beldilic zu leisten. Frankrcicti. Der bom KriegSmlnisler der Entwendung von Dokumenten beichulkigtc Mllitärautor Wachller verlangt Stel lung vor ein Ebrcngerlcht. Ter vom ebemaligen belgischen Oistzlcr Boeityne Im „Gaulelch' desgleichen beschuldigte Oberst leutnant Jung fordert den »Beschuldiger zum Duell. K ra rau , 2. September. Der Kaiser ertbcllte beute Vor mittag vor der Truppcnrevuc Audienzen, darunter auch einer sehr zablrelchen Deputation von Bauern auS allen Tbeilen Galiziens. Eine Deputation des Landtags unter Führung deö LanttagümarschallS trug die Bitte vor. daö alte Könlgö- schloß »Wawel l» eine kaiserliche Residenz unizuwandel». Die gc- ncimiigende »Antwort tcS Kaisers wurde von der vor dein Rcsl- dcnzschiossc befindlichen Voiömcnge mit großer Frenke begrüßt. — Dein „Ezaö" zufolge überörachtc der Gesicralgouverncur von Warschau. SlldcdpnSkl, ein eigenhändiges Schreiben dcö Kaisers von Rußland an den Kaiser Franz Iolei. Washington, 2. September. Die Schuld der »Bereinig ten Staaten hat im vergangenen »Monat um 12,030,000Dollars abgcnomnieii. Im Staatsschätze befanden sich ultimo August I7».000 Dollars. LokalrS und SiichsischeS. — Se. Mal. der König hat, wie der Oberbürgermeister 1)r. Stndel bekannt giebt. kicsem unmittelbar nach der Feier am i. dö. Allcrböchslseiiie Anerkennung und Seinen königl. Dank für das dem deutschen Heere und den gefallenen Söhnen Dres dens gewidmete Denkmal für die gcsammte »Bürgerschaft Dres dens ausgesprochen. - Ihre königl. Hobelten der Fürst und die Fürstin von Rumänien besichtigten gestern Vorinlttag in »Begleitung Ihrer Majestäten des Königs und dcrKöntgln niedrere von den Samm lungen für Kunst und Wissenschaft und nadmen sodann ln der Königl. Porzclla».»Nlcderlage den Ankauf sehr wertbvollcr Kunst- gcgciittäiike vor. Fürst Earol von Rumänie» trug ln Dresden »ur Etpilklcidung. er ist eine schöne männliche Gestalt, welcher der dunkle Volldart etwas Ernstes glevt. Dle Fürstin Elisabeth Ist eine anmutblge Erscheinung. Die hohen Herrschalten baden gestern Abend Dresden wieder verlassen. I» Berlin war der Fürst zum o hcf dcS ». Hannoverschen Dragoner-Regiments Ar. o ernannt wordcm — Zur Seda n leier. So ziemlich dieselbe Szenerie wie vorgestern zur Enthüllungtzielcr entfaltete sich gestern am Sedan- tage aui dem A l tma rkt, nur daß der prachtvolle KönlgS- »BaltaLIn entfernt war und mit den allerhöchsten Herrschaften auch die glänzende milltärlfche Umgebung kehlte. Den Kern« Punkt der bicsmallgen Fcter bildete der bereits vielbesprochene patriotische Gcmng der '.»ooo Schulkinder, die aus der südlichen Hallte dcö Platzes Ausstellung gesunden batten, und zwar um rin besonderes Pebium herum, aus welchem ein The» deS Allge meinen MusikervereinS zur Begleitung und hoch oben am schwin delnden Dirigenteiipult Herr Kantor I.G. Müller placlrt waren. Die Dresdner Gesangvereine batten sich mit ca. 30 Fahnen dicht um dle Germania gelchaart. Das »Wagstück mit de» Kindern Ist vorder vielfach angezweilelt worden, weder Takt noch Stim mung würden befriedigen können, hieß eö. und nun — hat cS doch gestimmt und dieser Klntergesang wird den vielen Tau senden, die ihn hörten, unvergeßlich sein! Es ist waS Eigenes um die lrtsche Stimme der Kinderkehle, um dle jugend-kräftige Wärme, mit der Kinder DaS, was sie einmal begriffen, ohne vieles Klügeln irisch vom Herzen weg singen, eö ist waS Ttes- ergrctsendeS, Etwas waö besonders in scttllcher Situation dem geübtestenKünstlergesange siegreich Konkurrenz zu machen vermag. »Punkt lO Uhr begannen die Kinder den Choral „Lob. Ebr und Preis sei Gott"; dann folgte daö Relsstger'sche Feststen „An dieses bcbren Bildes Stufen" - eine treffliche, schön empfundene Komposition, die von den Kindern wahrhaft schwungvoll ge sungen wart. Wenn auch in dem großen Tonktrper hier und da Etwas nicht aui Haaresichärie rein klang, io war doch im »Allgemeinen Präzision und gute Stimmung da. vor allen Dingen aber die Stimmung deS Herzens, dle das Lied zum wahren Festlled machte! Kaum war der letzte Ton verklungen, da erhob sich von allen Setten, aus allen Fenstern, von den Dächern herab vieltausendstimmig ein aulrichtiges »Bravo, Händeklatschen und Tücher wurden von den Fenstern au- den Kleinen zu- geschwenkt. DaS ließen sich dle jungen tapferen Sängerinnen und Sänger, die eine brennende Sonncngluth mit dem Herois mus der Begeisterung ertrugen, nicht unerwidert bieten, flugS waren die Taschentücher zur Hand und nun warb kräftig gewedelt. DaS wiederholte sich auch bei den zwei anderen Liedern „Treue Liebe bis zum Grabe" und „Wer ist ein freier Mann?" (Plenen. Wurden auch rcastü und links Mädchen und Knaben weggelührt, die die Sonneuhltze momentan mtt Ohnmächten umgaukelte, io sä recktc dies dle »Anderen doch nicht: wie ihre braven LanbeS- brütrr vor 10 Jahren, so sangen sie unerschrocken überGrtalleue hinweg. »Nach diesen Gesängen folgten vier Lirdcrvorträae seitens der Dresdner Mannergesangvereine, die gleichfalls mit Bravo belohnt wurden. DaS erste Lied war dem Oberbürgermeister vr. Ttübel gewidmet, von G. Elcbler gedichtet und von Kantor G. Müller komponirt. Dann folgten: daS ..Schwertlieb" — ohne Orchester daS Ilhland-Kreutzer'sche Lieb „An daS Vaterland" »nd schließlich mit Orchester daö immer frische Hallbauer«Otto- sche „Sachsenlled": Gott sei mit Dir, mein Sachseuland — himmlisch kliigirt vom Eantor Friedrich Reichel. Nachdem auch diese Verle verklungen waren, bestieg Herr Hoirath Ackermann die Rednertribüne und sprach mit mächtig gehobener Stimme und klarer, nachdrücklicher »Aussprache in freiem »Bortrage folgendes selbswcrsatzte Gedicht: Golf im Himmel, laß Ml« beten. — Belen auch aus offnem Markt, Paß Dich preisen, laß Dir danken, — Daß da« Vaterland erstarktl Du bist Herr und nicht« kann rauben— Unsre Hoffnung, unfern Glauben. Blick herab, o Herr und segne — Wie den Kaiser, so da« Land, Segne, daß sich Treue wahren — Alle Stämme im Verband. l»!ieb der Arbeit da» Gedeihen, — Laß de« Frieden« un« erfreue». Unfern König, Landesvater. — Hoch al« Held und Fürst verehrt, Sei daheim für seine Thaten — Glück und Segen viel beschert. Unsre Stadt, die Heimat!-, kröne, — Al« die Stätte deutscher Söhne. Du hast Deutschland hoch erhoben, — Da« verkündet diese« Bild. Laß un» wachen und behüten — Wa« errungen, mit dem Schild Was uns Gott im Kamps gegeben, — Sei geschützt mit unser« Leien. Lohn' die Brüder und die Söhne, — Die un» Sieg aus Sieg gebracht, Uns'rer Helden sei in Ehren — Heut und alle Zeit gedacht — Aber die für uns geblieben — Schmück' mit Palmen diese Lieben. Gott und Vater, uns're Kinder, — Laß sie wachsen und gedeihn, Laß sie, wo Gefahren drohen, — Deinem Schutz empfohlen sein. Laß sie deutsche Frau'n aus Erden, — Laß sie deutsche »Männer werde». Deutsche Männer, deutsche Jugend, — Schwören hier in deutschem Sang, Daß behalten Muth und Treue — Ihren alten guten Klang. Hör', o Gott, wa« wir geloben, — Gieb den Segen Du von oben! Stürmische Hochv waren die Antwort der Menge aus die nach Sinn und Form edlen Worte. »AIS letztes Lieb für dielen Feft- AktuS stimmten die Gesangvereine nun „Die Wacht am Rhein" an. die bald aus tausend Kehlen wiederballte. Damit und mtt einigen Musik-Tuschen schloß die Feier und bcr Abzug der Kinder mit Musik vom Platze erfolgte, Dank der ausgezeichneten Tbätigkcit bcr behördlichen Auisichtöorgane, wiederum in der besten Ordnung. — Bezüglich bcr verschiedenen Ohnmächten und l Uebitchkeiten sei noch erwähnt, daß Dir. Heger, nach dessen klugem Plane der »Aufmarsch und die »Ausstellung der Kinder wie der sonst Bethcillgtcn erfolgte, vorsichtig an die Möglichkeit solcher Volkonunnissc gedacht und gutes Trlnkwasser besorgt batte, sodaß den leichten liebeln gleich richtig begegnet werten konnte; zudem waren einige der Herren Acrzte mit großer Freundlichkeit um die klcinen Patienten beschäftigt. Frau Ober bürgermeister vr. Stübel nahm sich persönlich verschiedener der erkrankten KInter höchst sorgsam und liebevoll a». Einige wur den von der RatbbaiiSnache auS per Droschke nach Hauie ge» bracht und die Frau Oberbürgermeister!» begleitete dieselben I» ibre Wohnungen. — Trotz der eminenten Menschenmenge, die ans dem großen Festplaxc zusammengeströmt war. zeigte sich im Placircn derselben doch überall Ordnung und hier Ist anerkennend auch die gestrige und vorgestrige Thä» tigkclt der a!S Ordner spectcil für den Festpiatz iunglren- den Herren Oberlehrer Baumgarten und Hoitapezierer Bernhardt.jim. zu erwähnen. — Aus der großen Wiele vor dem Pirnailchen Tbore fand von Nachmittags -NIhr an daS Schau» und SPcttturnen bcr obersten Klaffen der hiesigen höheren Bilbungöanstalten statt. Die Eltern unv Freunde der lugenk- lichcn Turner umsäumten dicht den weit abgcsiecktcn Festpiatz, aus dem eine Musikkapelle conccrtlrte. DaS Turnen der vielen Hundert iiigcnkllchcr Gestalten gewährte einen sehr freundlichen Anblick unk erstreckte sich aus Ilebungen am Reck. Barren. Pserd und im Springen. — Die Illumination des vltmarkteS und kir elektrische, In Grün, Roth, Blau und Weiß wechselnde Bcleuch» > tnng der Germania hat vorgestern unk gestern »Abend unge heure Menschenmengen au! de» Festplatz gelockt, sie hat fick aber auch als eine im höchsten Grate gelungene bewahrt und überall war man keß Lobes für den geschmackvollen Arrangeur, den se«
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