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Dresdner Nachrichten : 01.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-01
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- Dresdner Nachrichten : 01.10.1880
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ll- LolrsxLltsrü u. LoLIeüLLLälrmz ! 28 krsidorzoritr. k'. IV. IsvsHOT, kroidvr«or»tr. 28 ! tr««»«»«» Ul»5«n>- L»ö L»rl>«»t>olr, v«it« Stil»- »u<I Sr»»»kol>l»». I »t» tt»U»d suißsit »»»»»«Irt. U»» d»»t»IIt d«I L»>> U«rr»u Ii»ukmm»i VI^t»»«d«>, », S«t»d»rt, »r. r>e,«I»tr»»«, S«lSI»»rLt S»el>k., «'<>-»« l»»»«l, «LIN»—-!»-»»«- l, V0I>»,, LL. KurcL prawxt« XL»kIUtt>u>L. Im Unterhanle tntrrvettirtc Mabarav, ob die vnaarlscke Regierung geneigt sei, den Etnstuh geltend zu warben, dass Seitens der Großmächte keine Gewalt gegen die Albanesen »U ütU« «« *»r»«r, t«r »,» «Ich». «»»»ilrti», «nno»m>'«iilttl^ »IN UN» unt,Ii,nnu»8irme» UN» NM«»«» tnikcir-n wir nur»«»«» uu,iur« -----E iü» »>« ee»nla»t . «nnimki **M Mch ^»«»L'v'auk du L«u. ks5iäs22-7deLter. Louis uuä kolxvuäv ^sgc mit krsuloin f.ing LöNl!k! »I« Oast: vto MLdvriu. N Ikner 0e«»u,»p»»-e, mit «cu>i»tluneU«m v-r«I« uusn> uvmmeu. angrwrnter werte und ob die Negierung den Abicoronctcn vex sickern wolle, das; bel einer eventuelle» Gewailanwentuiig die ungarische Kriegsmacht nicht Mitwirken werde. lnu«»,« «. s«»t»r.! var»««tn nach vttar >»l,l». «ullltta»« »l«id». « u.) 770 «e.. sei! a«»en> r MM. — >r««».»»«.. öchltt »-M. ry«n«mur»rr. n. ««um.: 17 " w., ntetr. Aussichten skr den 1. Oktober: stellenweise Niederschlage. Vorwiegend wolkig blS trübe. > Freitag, 1. Oktober. «»imiam. »ich k iH><. die Dulcignofrage scheint »u ..versumpfen". Die Seeprr, >«gde der europäischen Armada findet, allem Anschein nach, «tulchß glorreiche» End«, da» freilich einer unsterblichen Blamage s „ Vilich sieht. Montenegro» himmlische Erklärung, dass e» «er «nn in einen Krieg ziehen werde, wenn dem Feinde da» SchieM vutMW Nrd, hat dies« Umschwung zu Werk« gebracht. Diese heldrümüthsge Entrüstung der tapferen Söhne der Schwarzen Bevg« üb» die Kriegsbereitschaft der Türken giebt der Flotten- «xpedition Kuropas einen so unsäglich komischen Beigeschmack, dass die Admiräle selbst zu putzen beginnen. Die Stimmung der Völker Europa» erklärt sich immer erregter gegen die Vornahme von Gewaltmassregrln. Vor Allem in Frankreich fordert die öffentlich« Meinung gebieterisch die schleunige Heimbrrufung der französischen Schiffe. Der Oberadmiral Seymour hatte die Flotte bereit» in eine Gefechtsordnung formirt, dass die Schiffe der Franzosen, Oesterreicher und Deutschen auch gezwungen gewesen sein würden, ihr« Feuer- schlünde auf die armselig, Hafenstadt zu richten. Damit ist «» nun vorbei. Wenn Montenegro selbst Duleigno nicht eine» Kampfes für werth halt, so ist ja der ganz« Charakter der Flottenexpedition umgeändert. Die Gladstone'sche Poliük wird in Folge de» Fiasko» der Flotte allerding» dem höhnenden Spotte der Welt in einem Grade auSgesetzt, dass die englische Flagge selbst compromittirt erscheint. Da» wird sich ein so rechthaberischer Mann wie Gladstone nicht gefallen lassen. Zur Strafe, dass ihm die Ueschiessung Duleigno» in'» Wasser fällt, schlägt er eine stärkere Pression aus dm Sultan »or: eine Blokirung von Konftantinopel. Hier wird er jedoch, dessen darf sich wohl Europa von den Lenkern seiner Geschicke versehen, allein bleiben und höchsten» Russland würde er an seiner Seite finden. Eh« e» aber dazu kommt, hat «» noch gute Wege ; die Hauptsache ist zunächst, dass da» Panzergeschwader in den albanefischen Gewässern sich auflöse und unverrichteter Sache heimfahre. In zwischen haben die Albanesen Duleigno selbst angezündet: e» steht in Hellen Flammen. Lalle man doch di« Wett mit der Behauptung ungeschoren: die Ehre Europa« erheische eine strikte Ausführung de» Berliner Frieden»! Erstlich ist dieser Vertrag in wichtig«, zum Schutze der Türkei gefassten Bestimmung« unausgeführt, ohne dass man die» Ramm« der „Ehre" fordert; sodann haben die Diplomat« seiner Zeit in Berlin mit Nicht« dm Montenegrinern Duleigno zugesprochen, vielmehr war e» die türkische Hafenstadt Antivari, über die sie mir Nicht« Dir Nicht» so verfügt«. Nachträglich macht aber Russland di« Entdeckung, dass der Hafen Antivari so versandet ist, dass er keine russischen Kriegsschiffe aufnehmrn kann ; außerdem übt dort Oesterreich vertrazSmissig dt« Eeepolizei au». Russland verlangt für seinm Schützling Blontmegro also ein« ganz anderen Hafen, den will chm aber der Sultan nicht geben. Und wenn es zehnmal der ursprünglich bestimmte Hafen wäre, hat es venn einen Sinn, den Artikel eine« Vertrage« gewaltsam auszuführen, dm man leichtfertig, ohne Kmntniss von Geographie, Völkerkunde und faktisch« Verhältnissen am grün« Lisch beschloss, dessen Durchführung aber aus Hindernisse stößt und Menschen und Völker ins Verderben stürzen würde? Dir Tiplcmati« hat sich in der Art und Weise, wie sie sich mit dieser Angelegenheit befasste, so große Blössm gegeben, dass man fragt: wo find denn die Männer von gediegener BUdung. grosser Erfahrung und reich« Kenntnissen, die man sonst unter dm Staatsmännern zu such« gewohnt war? Die schwersten Anklagen werden ringsum gegm die Theilnehmer am Berliner Kongreffe laut, die nach dessen Beendigung der Welt erzählt«, dass nunmehr der Friede gesichert fei. Haben denn dieTtaat»mäuner blo» die Aufgabe, ein« unbesonnm gefasst« Beschluss eigmsinm, durchzuführm, mag die Welt darüber m Ua«»e» aufgehen oder sollt« sie nicht auch ein Wenig Rücksicht auf die wirthschaftlichen Faktoren ihrer Länder nehmen? Die KriegSbesargniffe haben in den letzten Wochen Verluste an Werth- papsirm und Besitzthümem aller Art herbeigeführt, sie lähm« I und Wandet so sehr, dass der CourSverlust und der entgangene ist de» Erwerbsleben« eine» einzig« Tag« auSrrichm würde, umbteStaatseinnahmen de»Fürst« »«Montenegro auf ein halbe» Jahrhundert zu deck« oder dem Sultan eine grosse Provinz abzu- kaufm. E» wäre, unsere» bescheiden« Erachten«, auch eine christliche Pflicht der Diplomaten, daran zu denk«, wie schwer die Steuerlast der Bürger drückt und sich zu überleg«, dass di« Fehler von ob« dm Böllern Million« über Million« kost«. Darum hoff« wir, dass sich Deutschland wenigsten» nicht an neu« Zwang«massregeln gegm ^iltan betheiligt. nebenbei möchte man England und Rußland, diese treiben- ! im Oriente, an ihr« eigen« inner« Zustände erinnern. Die, y«ht N«! ein« ^ niedres «ach nur l > Glasgow abaefanamm Nitroglycerin-Uhr«, um die Leib er Zaren, die Livadia, in die Luft zu sprengen, sowie die Mord in Irland leg« dies« Staat« doch die Sorge um ihre eige- ngelegenheitm nahe. Lord Mounthmorri» wurde, als er seiner in seiner eigenen Equipage erschossen. 6 Kugeln , Er lebte fett Jahr« mit seinm Pächtern in tte neulich die Friedensrichter seine» Bezirks zu einer an die Regierung vermocht, ZwangSmassregeln gegen die Her amuwendm. Seitdem umgab ihn stet» eine starke dt« e» jichoch nicht verhindern konnte, dass eine» Tage« t« Verschworener hinter einer Hecke ihn auflauert und Di« «glischm Großgrundbesitzer in Irland fühlen sich rmordung ihre» Etande«genoflen begreiflicher Weis« sicht mehr sicher. Sie schick« sich an, die grüne Insel Dadurch wird die allgemeine Verarmung auf der Jn- »rstetgrrl. Dir 2V Millionen Acre» Land, welche Jr- sind tm Besitz von 20,000 Gutsherren, von den« nm irisch« Güte« residirt. 10^5 weit über 3 Million« regelmässig an die im Auslande resivirenden Grundbesitzer; der Rest von der Gesammtrente, also ca. 7 Millionen Pfd. Sterl., geht nach England für Konsumartikel. Kapitalrente rc. Der AbsenteiSmu» — wie man da« auswärts Nesidiren der Grund besitzer bezeichnet — wird daher, und mit Recht, als der eigentliche Krebsschaden betrachtet. Dieses System muß beseitigt werden, darin stimmt die Regierung mit den irischen Abgeordneten überein. Eine Aenderung der Landbesitzverhältnisse, welche e» dm Bebauern des Boden» ermöglicht, dessen Besitzer zu werden, erscheint als das ein zige Auskunftsmittel. Die Anwendung von Waffengewalt bessert die gründlich verderbten Zustände jener unglücklichen Insel nicht, au» der heute stärker als je der schauerliche Ruf nach Brod und Ge rechtigkeit ertönt. ES gehört zu den vielen Unbegreiflichkeit« Gladstone'S, dass in einem Augenblicke, da ihm sehr viel darin liegen müsste, sich für seine OrimtplSne die französische HeereSsolge zu siche«, seine Zeitung« sich in den heftigsten Angriff« auf die französische Republik ergehen. Die Blätter derselben antwort« natürlich in gleich erregtem Tone und so scheint das gute Einvernehmen zwischen beiden Nationen zunächst gründlich erschüttert. Diese englisch« Angriffe richten sich theilweise auf Gambetta, dem jetzt ohnehin die radikal« Republi kaner arg einheizen. Diesen Rothen ist kein Mittel schlecht genug, die Popularität Gambetta'» zu Grunde zu richten. Die Rochefort'sche „Commune" treibt es ganz besonder» arg in diesem Handwerk, sie beschuldigt off« und direct Gambetta der Unterschlagung von Staatsgeldern. Ein andere« Schandblatt will aktmmähig Nach weisen, daß Gambetta während des Krieges als Diktator in Tours und Bordeaux mit seinen intimsten Freunden die Summe von 27,495,876 Frc». 27 Centime» unterschlag« oder ungesetzlich und in seinem oder seiner Vertraut« Interesse verwendet habe. ES ist die« Alle- so ungeheuerlich, so augenscheinlich erfunden, daß Gam betta wohl berechtigt ist, davon gar keine Notiz zu nehmen, obgleich andrerseits gerade der Ex-Diktator am besten wissen muß, daß in Frankreich auch das Unglaublichste Glauben findet. Der Sohn de» Fürst« Bismarck, Graf Wilhelm, hat, nachdem Een HerkulrStxck in Siebenbürgen eine erfrischend« Kur gebraucht, sich sein« Wähle« in Mühlhausen in Thüringen vorgestellt, um dort Rechenschaft über seine Thätigkeit als Abgeordneter zu erstatten. Es heißt, Graf Wilhelm solle und wolle Landrach werden; damit verlöre er sein Mandat; um dasselbe wieder zu erhalt«, suchte er seine Wähler auf. Sr führte n.A. Folgendes au«: Zur Erreichung der Sreuer- entlastuna der Einzelstaaten bedarf baö Reich noch !00 Millionen Mark. DaS Defizit bade die Camphausen-Delbrück'sche Struer- volitik verschuldet. Notbwendig sei eine Hope Stempel- und Bdrsenfteuer, sowie die Erhöhung der Viersteuer, aber nickt die Erhöhung der Branntweinsteuer. Ueber das Treiben der Korn- wuchrrer äußerte er sich so: An der Börse sind sogmannte Diffrrenzgrschäfte üblich, die eigentlich nur eine Wette aus das Steigen oder Fallen der Courie sind. Nun giebt eS aber an ver Börse Spekulanten, die, anstatt ihre Wette einfach mit Geld -u bezahlen, den Gewinnenden da durch schädigen, daß sie ihm da» Getreide. welckcS sie ihm verkauft haben, wirklich liefern. Zu diesem Zwecke ließen sie es über die russischen Grenzen Herkommen, was sie bisher zollfrei thun konn ten. Da nun der Empfänger daö Getreide gar nicht haben wollte, sondern nur seinen Geldgewinn aus der Wette, da er kerner baö Getreide schlrchthin nicht drauchen konnte, io stand dasselve müssia umher und drückte den Preis von deutschem Ge treide. Die Getrelrezölle haben diesem Unfug glücklicher Weise ein Ende grmackt; seitdem findet man ein Haar darin, russisches Getreide so ohne Weiteres über die Grenze herzuwinken. Die Vermehrung der Armee, <uhr er fort, war unbedingt notbwendig. indem Deutschland von Staaten umgeben ist, wo Strömungen von maß «ebendem Einfluß auf die Regierung sein können, von dm« wir acht Tage vorher noch keine Ahnung haben. Unter heftigen Angriffen auf die Fortschrittspartei und die national- liberalen Sezesstouisten schloß Gral Bismarck seine Rede. Wir entnehmm aus diesm Auslassungen des Sohnes des Reichskanzlers soviel, daß dem Reichstag angesonnen werden soll. 100 Mill. Mark neue Steuern zu bewilligen, daß aber die Groß grundbesitzer, soweit sie SchnapSbrmner sind, es nicht für passend find«, zu diesm Summ« das Geringste beizutragcn. zettelt» aus Grund günstiger Glaögow-Meltuna <51 > m >an.,Seourse ziemlich beträckilich. die An« Credit u. Franzoien je 1 Proc- besser. Bahne» fest. Berlin - Dlebbncr Stammprioritaten '/«Proc. besser. Oesterreickllche Prioritäten leickt bcienigt. Von Renten nvtire» Säcksiiche 3proc. >. Proc. höher Brief. Von Banken zogen Dresdner. Chemiiiver Bankoercin und leip ziger Credit Brucktheile a». Von säcki. Intuiirieii eriuhrcn nur Hartmann und Lauchhanimer Avancen unter l Proccni. Stick- maichtn« mußten dagegen über l'/r Proc. avgebcn. Das Ge- schält hielt fick In engen Grenzen; im Ganze» dolumcntirte sich noch immer eine abwartentc Haltung. i Ptmlek «vf seinm > ÜMMssMIgl jährlich Die grsammt« ^800,000 Pfd. Vtrrk.; davon geh« Neueste Telegramme »er..Dresdner Nachrichten." Berlin, NO.Stpt. DaS Gerücht, daß weg« brr Dulclgno- Frage eine Nackkonlerenz in Berlin am 10. Oct. bevorstehc. ge winnt an Bedeutung. — Kaiser Wilhelm antwortete aus ein teie. graphische» Ankuchen de» Sultans um sein Einschreiten bebuiS Verhinderung der Aktion gegen Dirwigno mit Bebauern ableb nenb; er kbnne sich nicht von ven übrigen Mächten trennen. Berlin, 30. September. Prinz Heinrich hat an den Staatssekretär vr Stephan ein Handschreiben gerichtet, um ihm besonder« Dank balür auözusprecken, baß vaS Marlne-Postbnrcau Berlin rem Prinz« alle Korrespondenz« stets richtig unv außer ordentlich prompt zugrienlgt. Sc habe es während der zwei Jahre seiner Reise empfunden, mit wie viel Ungeduld und Freude jenen Boten aus der Heimatb entgegengeiebrn werde. Türkei. Die votscha'ter Unterzeichneten rin Protokoll, wonach ihre Regierungen zum Beweise vollständiger Unrtgen» nützigkelt. womit sie die Ausführung des Berliner Vertrags ver folgten, sich verpflicht«, bei keinem Arrangement, welche» als Konsequenz ihrer behüt» Ausführung de» Berliner Vertrags be züglich ver inontenegrtniich-griechischcn Frage vereinbarten Aktion Unterteil könnte, irgendwelche Geblrtovcrartßernng. irgendwelchen ausschließlichen Einfluß oder kommerziell« Vonbeii anzuiireven, der nicht gleichmäßig auch anderen Nationen zu Gut« käme. Die Gerüchte über eine neue Koniereuz oder Flottendemonsiration sind bisher unbegründet. London, 30 September. Einer den „TimeS" aus N a gusa von gestern zug aut Beieist der olbane Berliner Börse Diilcigno'ö erkuhr zwar eine verschiedene Benriheilung. dock scheint die optimistische Auffassung schließlich vir Oberhand erlangt zu haben. Die Vörie letzte über arttria« Schluß ein. schwächte sich im verlaus« ab unv deleNiate sich schließ, lich wieder. Namentlich überschritt« Montan - Wertbc <Laura »nd voetnumv«) nach Feststellung be» offiziell« Cour». N281L o. September. Einer den -Times' aus Na - zugeaangenrn Meldung zufolge soll Duleigno »anestschcn Liga nlrdergrbrannt worden sein, irse vom 30. Septbr. Die Einäscherung Lokales nnd Sächsisches. — Der Präsident des Lanlcs.KcnsistoriumöHerr Uhde wird nächstens einen niehlwdchenllichcn Urlaub antmcn. — In der vorgestrig« öffentlich« Sitzung der Stadt verordneten ward bei der zweiten ErgänzungSwahI iür die Ende dieses Jahres aus dem NatbSkolleaium ausickeitcndcn Herren Stadtratbe: Anger. Gottfchalck. Hultzsck, B inkwitz und Schöne, keine Wieder-, sondern eine Reu- Wahl vollzogen; mit 30 bez. 32 Stimmen vo» 55 ward der Ltadlvererdncle Kunst- möbeisabrlkant Friedrich zum Skattratd erwählt. Am 5. Octeber findet im RaihSfaale die andcrweiie Einweisung des vor mehreren Monaten wieder- und nunmehr .mi Lebenszeit gewählten Herrn Stadtratb Hendel statt, bet welchem Akt das Stadtvcrortncten- Kollegium kick durch drei Deputirte vertreten läßt. Dein Gemein nützigen Verein wird auch für die!« Winicr der Sitzungssaal iür die Abende, an denen er die öffentlichen, dem Puvlikum schon recht zum Bebürlniß gewordenen Voneiungcn zu halten denkt, überlassen. Im Uebrigen Ist c.uö der rageöerdnung nur wenig MittbrtlsameS zu entnehmen. Die letzte Formalität betreffs Abschlusses deS Kants über baS ehemalige Fietcher'sche Leminar- grunbstück, welches seiner Zeit um 330,000 Mart in städtisch« Besitz gebracht worden ist, wird cttebigt. I» der Angelegenheit des DurckbruchS der Marschallstraße wird dadurch wieder ein schritt vorwärts gethan, daß mit den Gebrüdern Herrmann nunmehr endlich ter schon früher erwähnte Arcalsadttetungs- verteag definitiv vollzog« und die zu dessen Erfüllung nölhigen 21.100 Mark ä lknto des zum Zwecke der Durchiührung der Marsckallstraße auSgesetztcn Berrchnungsgeldes von 250,000 Mark bewilligt werden. — Heute tritt rin verdienter treuer Staats- und Eommun- Beamter, der Inspektor im Asvl iür Siecke. Herr Eduard Dcneckaud, »ach 4?iädriger Dienstzeit in den wohlverdient« Ruhestand, der tbm noch reckt lange wohl bekommen mcgc. — Zum Präsidenten der nächsten SchwurgerichtSperlotr ist Herr LandgericktSbirector Trummler ernannt. — lieber den von uns vorgestern unter Polizeibericht ge meldeten Brand in einer Verlagsbuchhandlung aus der Streh- lenerstraße coursiren verschiedene Gerückte. War es schon auffallend, daß bei Ausdruck des Feuers alle drei GeschSitStbcil- baber »in Geschäften verreist" waren, so wurde die Aufmerksamkeit der Behörde noch durch einen In einem hier erscheinenden Blatte enthaltenen Artikel erregt, weicher schon in voriger Woche den AuSbruch eines Feuers in dem obengenannten Ver- iagSgeschäite mit ziemlicher Sicherheit vorausiagte und dabei beionte. baß ein gefüllter Petroleumballon zu dieiem Bedufe bereits in der Niederlage Ausstellung gesunden hätte. Nach uns gewordenen Mitthciluna« soll fick zwar bei AuS- Druch deS Feuers ein noch theilweiie mit Petroleum gefüllter Ballon in einein Nieverlagsraum vorgeinnden haben, weicher ieboch von dem Feuer nickt mit ergriffen worden ist und in welchem nach Aussage der anwesenden Personen der Vorrath an Leuchtstoff seit längerer Zeit auidewahrt wurde. Tbatiacke jedoch ist, daß der betr. Ballon auffälliger Welse gerade an diesem Tage in der Wiitte des Zimmers zwischen literarischen Erzeugnissen vlac'.rt worden war, während er sonst In einer Ecke deö Zimmerö seinen Platz batte. Nach den-bisherig« Erörterungen ist aus alle Fälle Brandstiftung anzunehmcn, zumal die gänzlich werth- lolcn Broschüren „Zelt ist Geld", „Der Lcuci'tthurin" und „Gebeimnisie von Berlin", welche in großen Brassen aus der Straße zerstreut lagen, verbältnißmäßla sein hoch - man spricht von über 2?,000 Mark — versick ert waren. Auch eine Anzahl Oeldruckbilder, welche als Prämien an die Abonnenten verthcilt wurden, sind durch das Feuer vernichtet worden. - Mit großer TVeilnabme bestrickt man im Publikum die ^Schließung der beiden alänzcnden Läden des größten hiesigen Gummiwaar« - Fabrikanten Herrn Bä um eher, der sich aiö Kaufmann wie alSBürger deS beiien RuseS und derallacmei,Elen sstcktung In hohem Grade erstellte. Drrselde ist durch den Zusanimcn- stuß ungünstiger Verhältnisse zu dem Vorschläge gedrängt worbe», seinen Gläubigern einen Accorb von 25 Proc. anzubieten. Der vor 3 Javren eriolate Tob seines Bruders veranicmte ihn, der Wtltwe desselben dessen Kapitalien aus dem Geschälte auozuzad- len; die kehlende Summe konnte er zum großen rhcile nur unter drückenden Zins« <man spricht von 20 Proc.) fick wieder ver schaffen ; daö Geschält wari trotz aller Rührigsttt veö Inhabers natürlich da wenig Gewinn ab, und aiS ec einen Prozeß gegen die vereinigt« Gunniitwaarcn-Fabrikant« zu Haiburg, den er In erster Instanz gewonnen hatte, ln letzter Instanz dieser Tage verlor, wodurch er, statt lO.liOO st», zu e>halt«. verurtheilt wurde, 15,000 M. zu zahl«, war das Accork-Anerblet« unver meidlich. Man hofft allseitig aus rin Arrangement, um dstseö renommlrte Geschält zu erbauen. — Daß an Qnartalsragcn beim Wohnungswechsel dadurch, baß viele Auszügler den Umzugstag auö Nachlässigkeit oder auch geradezu böswillig hinauösckieben, viel Acraer und Schaden ver ursacht wird, ist bekannt. Der diesige Hausvcsltzerverein hat sich mit diesem Gegenstände eingehend beschäftigt und ist nun, wie die „D. GerichtS-Zeitung" mikwellt, bet ter königlich« Polizei- Direktion um den Erlaß einer ganz bestimmten Volvrcnung eingekommen, die den störenden Stockungen bei den Um zügen ein Ende machen soll. ES wird dabei aus eine In Berlin 1870 erlassene Verordnung hingcwlcsc», weiche lautet: ..Wenn UmzugStermIne aus den i. Januar, t. Avril, I. Juli ober I. Oktober lall«, so muß die Räumung ter Wohnung sei tens bcö abzicbenren MietbeiS I. bei kleinen Wohnung«, die aus höchstens 2 Wohnräumen bestehe», am l. O.uartaltaae, 2. bel mittleren, d. h. auö 3 4 Wohnzimmer» bestehenden Wohnungen, am 2. O.uartaltaae um 12 Uhr Mittag». 3. bei großen, v. b. mebr wie 4 Wohnzimmer umiassenden Wohnungen. c»n:i. Ouar- taltage um 12 Uhr Mittags beenhet icln". Der Wohnungs wechsel soll sich nun auch dort, wie In Hamburg, wo unter allen Umständen am 1. Qnartaltage geräumt werden muß, ohne Stö rung vollziehen. — Morgen Nachts l Uhr reisen die Nubier von hier ab nnd zwar direkt nach Triest, wo sie zu Schiffe gehe» unv in thunlichster Schnelle der warmen Hcimard zueilen. Nachdem bereit» mehrfach Sövne - und jetzt auch Töchter Nubiens vier gewesen, werden wohl in Javren keine mebr hierher gebracht werbe«, wer also die eiaevtbümlicd« fesselnden Leute «och nicht
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