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Dresdner Nachrichten : 23.11.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188011236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-11
- Tag1880-11-23
- Monat1880-11
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.11.1880
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durch die Volt Ot»«el. Num«. VrooSou INO, !ÄL«SgLU."L »,«>»»«>» »tertkllodrlich ß»»»»0Ü«,«. ckt»rk7»Piae. —.... loPs«>. . >un»i« 3808Ü «k «dl. KItrdi«N«^»»dk etnaelondrcc Mo- nulertpte macht sich die ütcdacliou nicht »erbiudUch. Inseraten Aiiualime audwiilt» chch»s«nsi«t„«>. iv-chter >>i vom- dura. Belli,i> Wien, ocipgn. ü-aicl, Brellau, AianklUlt ». -N. - iN»d. M»G« in Veiiui, erUpzis.. üilir», vamdura. ,zra»iiuei a M . Mün chen. —Oaudech Lo. iu »r»nkiuir a.M. — Aurciiur d. „Znvnttd»»- »««»". - ttnvu,, l »ilil>> llulilei L e«. in Paria. r». r»dr»»»§. jniieau »»»in »teeiendWd« »» in» «kd«. t ll»> Sonne,,«dt»»««,»Iiuk,. A» Neuiiadk nur an Sochentayen! är. Boiler,all «!e.dd,»Ii»chm.«U«l - »er Baum einer ei»I»alti,en vetit,»«, ioket l»^s^»m»«I»ndt Line »aranü?für l>»§ ndchit- t«, ,« Lricheinen der znstrote ' - licht,e, wird ni ,,ed«n. Autwiriiz, Annonceii- Ausirälie »on ui'» Uiidetannien Firmen und Pcrsone» in'ciilkn wir nur»-»-« Vrtnum«r»»»»>2»>it>»>»« durch Brieiniarlen edrr Poii>>N»iiiiuN!i. Ach' Liidl» toiirn > - Piae. ckü icratr lue a,e MonluK. lUnmiaec Uder nacheiiic», sieiiiage die Pei,i j-ilc 2<i PiSr. «« >ui> I»ollu,lot -die l, !1l I» Liclev eien- dpororgasso. "" Linz. Der siilltio» an- Hagekkatt für UokitiK. AiiterMong, Eefchästsverkehr. Lörsmbericht, Frtm-Ee. i» , D niit liliuen Veeorarinnen nini Ooslüinon vj iÜ K-'-rtsvr «ütv». « M ID RnUlKO ^ * ^ ^ oniplclllo lili!tU88(w3t icäncutoii 1'ivi8on ieo>u-ii«t<.-i- lioaclilun^. sß i ^ Oeloi': Vli üitliit mul v liüu^vr. ^ II»«letie Istimt<i»«r-I4i»<te»i»>»rttot«, ^ livmiLciin «Ponckh? in 4 Alitk.v. .lob. 8>rauLS. !-S4- II I hiw-tr»«'-«- I I. I. toineroali've"Pattcilaa nah»» die bekannte Re^i K o»,i antj » o p e I. Derwisch Pasaa zeigrc an j heute mit vtcr Bataillonen i» Duicigbv einmal»» ire» nerce i>'Liitii.ii!»: li.oil. Iied>»isr. ta>s cr rvnicrima vom eu uiovvr.: varomeier w>m r>»mi vuioio.nuuuiirade lü,»dd».«U.> ÄI r. 7Ü, Mlli . i'i, „>ii-.'N 5 MiU. „esallcii Tlicrmo.uriogr. aoiauii,.: n « LI., niedr. 1»«»e,-O» Lciiip': -- „öchsic Triii». u Osi LUiiii.. B.ie,!l. VluSsicdtkn sür trn Lt. November.- Lorwieriend trübe, etwas, wärmer, Nteberichläae. Für den Monat Dccember «verden Abonnements auf die,,Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie sür auswärts bei dm Postanstalten zu 92 Pfennigen angenommen. Politische». Unerwarteterweise ist die Debatte über die Judenfrage nicht schon am Sonnabend beendet worden. Es hat eines zweiten Tages bedurft. Beschlüsse werden nach Beendigung oer Judenvebatte nicht gefaßt, das verbietet die Geschäftsordnung des preußischen Abgeord netenhauses. Indessen, Beschlüsse oder nicht das fühlt das deutsche Volk instinktiv , mit ein-, zwei- oder auch dreitägigen De batten läßt sich die Volksbewegung in der Iudenfrage nicht aus der Welt schaffen. Plan hat bloS zu wünschen, daß diese Frage auch ferner so maßvoll und leidenschaftslos behandelt wird, wie am Sonn abend im Abgeordnetenhaus« zu Berlin. Es verdient alle Aner kennung, daß die religiöse Seite fast völlig in den Hintergrund trat. Niemand goß Oel ins Feuer. Die Verdunkelung des Sachbeslandes, als nähme nur Jrgendivcr an der Neligivn der Israeliten Anstoß, wagten freilich auch nicht die beredtesten Vertheidiger der Juden sache auSzuspielcn und damit entfiel sür die Veesechier des christlich germanischen Staates die Nvthivendigkeit, dieses Märchen zu zer gliedern. Nur der Abgeordnete Windthorst betrat in seiner Nede, der schwächsten, die er bisher hielt, das religiöse Gebiet, indem er die Parole ausgab ,Feine Judenhetze, aber auch keine Ehristcnhetze, vor Allem keine Äatholikenhetze"! Mit Verlaub, Excellenz, hier giebt ei kein prae, kein „Vor Allem" — die Glaubensverfolgung ist ohne allen Unterschied eine empörende Schmach. Wenn daher die in spezifischen Judenhanden befindliche Press« sich mit dem Verlaufe der Sabbathdebatte recht befriedigt erklärt, so haben auch die wenigen von rein Deutschen geschriebenen Zeitungen umsomehr Ursache, sich nach wie vor einer sachlichen, leidenschaftssreien und würdigen Be sprechung dieses TageS-Themas zu befleißigen. Einzig diese edle Position verbürgt den Sieg. Aus ihr soll man sich auch nicht durch die verletzende Kampfesart unwürdiger Gegner locken lassen. Die Freiheit freilich, Bewegungen, die tm Volle existiert», nicht todtzu- schweigen, sondern im Sinne des Schutzes der Schwachen zu behan dein, ivird man sich nicht verkümmern lassen dürfen. Die preußische Fortschrittspartei hat sich keinen Ruhmeskranz geflochten, als sie. die sonst immer die Freiheit im Munde führt, sofort nach der Polizei schrie, »veil sich das Voll gegen gewisse »noderne Geschäflsuiisitlen aufzulehnen beginnt. Der Versuch der Fortschrittspartei, daö Pe- tiüonSrecht der Staatsbürger zu unterdrücken, setzt den vielen unbe greiflichen Fehlern dieser Partei die Krone auf. Alle Einschuch terungsversuche, alle Drücker auf die preußische Regierung, ja selbst aus den Fürsten Bismarck, alles frivole Hineinziehen der Personen der Hohenzollernschen Kaiserfamilic in die Iudenfrage erwiesen sich als verfehlt. Lügen haben kurze Beine, das kam hier ivicdcr einmal zu Ehren. Die Erklärung der Regierung nahm nicht, »vie vorher ausgcsprengt worden »var, für die Juden Partei, sondern fixirte aus das Würdigste und Einfachste ihre Stellung zur Iudenfrage dahin, daß sic nicht beabsichtige, die Gleichberechtigung der religiösen Be kenntnisse in staatsbürgerlicher Beziehung abzuändern. Erwächst nun aber aus dem gesicherten Schutze der staats bürgerlichen Rechte der Juden für diese nicht auch eine Verpflichtung ? Den Juden entstand in der Erklärung einer Anzahl hochachtbarer Berliner Männer, welche die Deutschen zur Brüderlichkeit gegen die Juden mahnte, ein werthvoller Bundesgenosse. Aber ebenso ist das Verlangen begründet, daß die angesehenen Juden an ihre Stammcs- genossen eine ähnliche Ansprache richten, um sie zur Befolgung humaner, toleranter und erbarmender Grundsätze zu mahnen. Es kann doch unmöglich hier Alles in der Ordnung sein, daß sich der so zutmüthig gearteten Deutschen eine stellenweise so hochgradige Erregung bemächtigt hat. Die Anti Semiten-Bewegung greift z. B speziell in der deutschen Studentenschaft mächtig um sich. Da ist es denn nur anzuerkennen, daß au« dm Reihen der Juden selbst »varnende Stimmm kommm. Die „Nat.-Ztg.", deren drei hervor ragendste Redacteure, vr. Salomon. Meyer und Dernburg jüdischen Stammes sind, macht Front gegen da« widerliche Treibm der speziellen Judenpresse. Ein herzlich unbedeutender Fall, das AuS- theilen einer Ohrfeige, war zu einer StaatSaffaire ersten Ranges ausgebauscht worden. Ursprünglich stellte man es so dar, daß zwei Berliner Gymnasiallehrer, vr. Jungfer und vr. Förster, in der Pferdebahn sich laut und so gehässig und provocirend gegen die Juden ausgesprochen haben, daß der jüdische SchnapSsabrilant Kantorowiq sich in seiner Empörung zu einer Realinjurie hinreißen ließ Heute weiß man, daß Kantorowicz ein Privataespräch belauscht, sich btnetngemengt und dem lahmen und gebrechlichm Lehrer »r. Jungfer einen Faustschlag in'« Gesicht versetzt hat. Wegen dieser Affaire finden erregte Stadtverordnetensitzungen statt und vr. Jungfer wird mit einer Brutalität behandelt, al« habe er secht bereichernde Scheinbankerotte auf dem Gewissen und seine Mitbürger um Tausende betrogen. Hatte angestcht« solchen widerlichen cynischen Treibm« die „Nat.-Ztg." nicht Recht, daß sie sagt, ,.e« werde in Deutschland bald nöthig sein, im Gegensatz zu früheren Bestrebung,-»», sür Emanctpation de, Christen zu agitiren?" Wir hoffen, daß au» der Judenschaft sich noch weitere Stiminm in ähnlichein Sinne erheben; auf diese Weise bricht man der Anti Semiten-Bewegung die Spitz, am ehesten ab. Mit innerer Berechtigung schloß «dgeord- neter v. Hrydebrand seine Rede mit folgendem Satze: Die Gegensätze lassen sich milder», wir kdnnm wieder zu einem friedliche» lusiand mit umeren iüdiüi'cn Mitdürgern ge lanam. de» wir Alle wünschen, wenn dteselven inlt mcdr Ptrt.it dm» Glaudm. den Sitten, kt» GeiSdie» de» deuischm Volke» argrutzder stehen, wem, sie mit etwa» medr Neipel» dm ^ Staate» begegnen wollten, dessen j »»giedigü Tienstl>g,23 Nodtmber. Weise schützen. Sind diese Forderungen underechtsgt? Wts,r» wir nicht, das» wir das ganze r!and dinter uns haven det der Per- tbeidigung dieier Position? tSebr gut' rcctiSi. Wenn dieser in der entgegenkommendsten und «riedlirventslen Weise an uniere südlichen Mitbürger gerichtete Appell auch dt,»mal nieder unge- hört und unbeachtet ln der Luit verhallen sollte, bann alierd«ngo wirb keine Macht der Interpellation, keine Macht etner geschickt retigirten Presse, kein anberev '.Machtmittel im Stande lein, eine Bewegung etnzubämmen und zu unlertrücken. die nach Ii-rer innersten Ucberzcugung den Grundsatz verihrtdigt und hochbält, das» wir ein christliches Volk sind und »leiden wollen. zLeb- haiter Veiiall recht«). In Irland ist bislang die Kartoffelgräberei auf der Boycott'schcn Farm unter dem Schutze der Bayonnette ruhig verlaufen. ES wurde aber für nothwendig erachtet, die Besatzung des Platzes noch um Jude» schlage Er . . >»g», die Liberalen aber meine man Er bestreitet die Berechtigung, von einem christlichen Staat zr spreche»; gerade tao (sentrum sollte sich davor hüten. Die For. derung, Katdolikeu sollten keine Bek-mn,schalt mit Ander», gläubigen eingebcn. nicht bei Antcrog'.äuvigen kau'en. sei antl. national. Man habe cs Mutb genannt, in da» Wespennest zu tikchen; daö iel lein Mutb, zuinal wenn man wisse, dass mächtige Leute den Jude» das gönnen. Herr Steller lawc ja gleich zum Staatöariwalt, wenn iv>» aus die Hühneraugen getreten wird. Di« christlich-soziale 'Bewegung sei gelährlieler alü die sozialistische, keine sei antimonarll-ischcr aiS icne, Die antisemitische Bewegung sei allgemein organMtt. i» Hambnrg. Berlin, Brctziau. Dresden ES wäre ivm lieb, zu criahren. daß der Neptilieniend hier nicht im Spiele tcl. Die Edrinlich - Soziale» sollten sich hüten, dir Bestie tn den Bottomasse» auizureizc» Dir Agitatoren gereichen inAw^ AOei >r»^» ! Deutschiand nill-tzur Ehre ».Würde. ('Veisali, gliche»., vr.Stöcker: wertere 400 Mann zu vermehren. Lough-Maük bietet den Anblick ist sich der ganzen Berantworklichkeit deS Augendiill« bewußt. eines befestigten Lagers m Krngszeiten. Eme Kette von Posten ist Hinter «hin stünden Millionen, auch Parlcigäuger de» Vorredner« allnächtlich aufgestellt, die Niemanden okne Parole passiren läßt; Wachtfeuer lodern und Alles ist beständig aus einen Angriff vor bereitet. Dieser wird jedoch, wie jetzt mit gutem Grunde anzunchmm. nicht erfolgen. Die Bauern wissen, der imposanten Militärmacht gegenüber, baß sie mit offener Gewalt an dieser Stelle Nichts aus zurichten vermögen. Für ihre Zwecke genügt auch die bisher ver folgte Taktik und. wenn es weiter so fortgeht, so werden sich ihnen die Landlords bald auf Gnade und Ungnade übergeben müssen. Daü Boycott-System ist übrigens jetzt erst recht in Schwung gekommen und wird nunmehr als ausgezeichnete Waffe von der irischen Land liga allgemein in Anwendung gebracht. Heute stehen schon mehr als 30 Farmen unter demselben Banne. Kann die Regierung überall das Gleiche thun. Abg. Richter, die Säule rer Ordnung und der Monarchie! Wenn sich kte Fortschrittspartei der Juden auch ierner so an- ncbnie wie jetzt, weite es ihr das Leben koste». Er wolle den Frleten. aber keinen faulen; bisher bältrn stc siebtes Friedens des gehetzten Wtltcö zu erlreucn gehabt. Seine Periamu lungen hätten nie aufgelöst zu werten brauchen; die Leute gingen alle begeistert fort. Der christliche GOst tilge zusammen, der fortschrittliche knt»essele. Austallend sei cs. daß Richter kein Ohr habe tür hc» Nothstand, der durch den iütüchcnWucher hervorgeruten. Die Judentrage tci kür ,hn keine religiöse, keine Racen-. keine staatörccbtilche, sonder» eine s-Ml - sittliche Frage. Der von den Juvcn ln wirthschaitstcher, kirchlicher rc. Beziehung geäußerte Einstuß sei unerträglich. Die über wiegendste Malorität des Staates sei christlich und bade deshalb das Reckst, als christliche GeicUschatt betrachtet, von einer christlichen Obrigkeit regiert zu werden. Alö er heute . wie in dem vorliegenden Falle? Das einzige _ , . Hilfsmittel, das dauernd Rettung verspricht, ist die Begründung emeS sreren BauerstandcS rn Irland. Vor Zähren schmg schon der > heutigen 2age" lHetterkeltl. Eine schönere Divbe alö ,etz»ge Mmrster Brrght dm allmäl,gen Ankauf de« brachlreger»den!..chrtst!Ich-!ozial" könne er sich gar nicht d.nken: der Unglaube und sonstigen Landes von den Gutsbesitzern aus Staatskosten vor, lei eine dünne EiSdcckc. über die ein Einzelner etwa geben könne um den Pächtern das Erwerben von Eigenthum zu ermöglichen. Eö geschah aber Nichts der Art. Tones wie LiHigs sind einig darin, daß die berechtigten Wünsche Irlands nicht befriedigt werden dürften, vielmehr die reichen Einkünfte au« den unrechtmäßig erworbenen Gütern in Irland der englischen Aristokratie erhalten werden müssen. Bright, inzwischen Minister geworden, nahm einen Anlauf, seinen vernünftigen Plan in der Regierung durchzusetzen, aber er predigte den tauben Ohren Gladstoncs und hat sich bedauerlicher Weise nicht einmal zu entschließen vermocht, aus einer so ungerechten Negie rung auvzutreten. — ein eö Volk Neueste Telegramme ver „DresdnerNachr."v 22. Novbr. Berlin. Abgeordnetenhaus. Fortgesetzte Bcra- tbung über die Jubensrage. vr. A. Melier: vr. Neumann, an erkannt a ö Sratiulker, babe nacbgewicsen, daß die Einwanderung von Inden keinen höheren Procentiatz auömache c»!S die anderer Eonicsstoncn, das! die Auswanderung der Inden zeittvcllig stärker ici, daß die Einwanderung von Westen und Norde» starker sei als von Osten. Wenn die Juden in den Parlamenten sieb links stellen, so beweise dies eben Achtung vor der vor- nebmllck' unter Mitwirkung dieser Secte zu Stande ge kommenen Gesetzgebung. sHelterkeit., Dle Alliance- israestiw sei kein politischer, sondern ein WohUbätigkeilSverein lAh!>; wenn Ercinieur gesagt habe: dieser Verein iel eine Mackst ge worden, so iel dies eben nur eine wohlgemeinte Phrase (Abu. Die Juden wünsckste» selbst. daß ihre Angehörigen zu schwerer Arbeit grillen; aber wie sei das mögiiih, wen» sich chrinliche 'Meister weigerten, jüdische Knaben als Lehrlinge zu nch nen! ES liege im Interesse aller Parlcie», die Juden! etze zu ersticken «Bravo!). Abaeordneter Bachem: die Interpellation iel iiioppor. tun und sormcll «ncorrect. Sie sei hervorgegange» a»S einer Verwechslung deö preußischen Abgeordnetenhauses mit dem, h,x ganzes Volk werde durchbrechen und ln der TiEe verlinken. Er weist den Vorwurf zurück, alS benütze er dle Religion alö Deckmantel sür secialMIsche Bewegung. Seine Ziele hätten mit denen der Soclaidcmokratie nichts gemein. Dle Inkenlrage lei lhm ausgedrängt worden durch die Iubrndiättre und durch Vr. Straßmann. Missionäre habe man chrlstltehe Bauernfänger genannt. Synoden habe man beschimpft. Der Abg. Birchow lacht; das thut mir leid! «Heiterkeit.» Er fuhrt noch eine Reihe von Auslassungen aus indischen Blättern, namentlich dem „Berk. Börsen-Eourier" und .Tgbl." au. welche Beziehungen zum Ehristentbuin lmbcn. Er wolle die staatsbürgerlichen Rechte rer Juden nicht elnschränken; er verlange nur etwas mehr Gleichheit, lei Daö eine Versündigung gegen die Majestät deö Judcntl'uniö? «Heiterkeit). Er sei mitten unter daö Volk ge treten. wie anders könnte er sich ihm vernehmlich machen? In die Kirche sei eö nicht mehr gekommen, letzt komme es wieder. Wenn eö scheine, alö ob der Stadtverordneten-Vorsteher durch fallen sollte, thue man alö lallte Berlin etaiallen! «Heiterkeit). Eine BeruiSstatisilk nach Konfessionen sei sehr wünschcnöwerth. Er habe die Petition willkommen geheißen «Aha!> bieselbe sei Redner suckst nachzuwetjen, daß die Forder ungen der Petition durchaus berechtigt seien, steiler verlangten nicht Gleichbercchtigung. der au»re«cv«n granr diien «Nb an» nrn > Berliner Stadtverordncteniaale. Man rute zum Schutz tür die Juden aus und doch herrsche in Berlin, Breslau rc. ein iort- schrittllch-iüdischer Terroricmuo. Er iiihrte alö Beispiel die Ver folgungen und Verleumdungen on. die der General v. Wuillcn tn Breölau von semitischer Seite habe rrtahren müssen. AlS der virlgebetzte hochgestellte Mann schließlich zu einem Advckatcn seine Zuflucht nehmen wollte, weigerte sich icder Advokat in Breölau, auch die konservativen iemr Sache zu führen; io habe dort der jüdische Terrorismus geherrscht. «Un ruhe».) Gegen daö Won: „Liebet Eure «Feinde", daö «alsch an- gewenvct worben sei. iiihrte er das von dem Splitter und Batten an. «Heiterkeit.) DieVerichiebunq deöBcsitze-z»Gunsten drrJuden erklärt sichw-ientlich daraus, daß einverhältnißmäßig großer Lbeil der jüdischen Bevölkerung sich verwerfliche» und unmoralischer Mittel bedient l abe. Für dle Norddeutsche Anleihe seien an der Berliner Börse i. Z. nur 3 Millionen gezeichnet worden; erst nach der Schlackst bei Wörth hätten die jüdischen Bankiers sich ihres Patriotismus erinnert. Durch die jüdische Getreidebörse wcrve de« armen Mannes Brod vrrtbeuert. Gegen die bestehen den Mitzstanke müßte eine Reform der wtrthschatMchcn Gesetz gebung eintreken. Die östlichen Provinzen müßten sich gegen den jüdisch«» Wucher durch BottSbankrn schützen. SS gebe nichts CvnllchereS alö hie Berliner Prelle, nichts NickstSwürvIgereö al« hie Berliner Witzblätter, der«» Inhalt sick, zum aeiunben Humor wie Schwefelsäure zu Ebelweir» verhielten. «Widerspruch, Bestall). Er verliest ein Gedicht des „Kladderadatsch" über die Vertreibung der Jesuiten In Frankreich und «ragt: Wenn »vir nun statt „Je suiten" „Inden" setzten ? «Heiterkeit.» Er tdeile den Grundgedan ke» der christlich sozialen Bewegung durchaus. Komme die« und da eine Ausschreitung vor, io sei da» lediglich aus allzu steche Provokationen znrückzistüdrrn. «Ledbaster Bestall. Zischen.) Abgeordneter Richter: Die Rede Windlhorst S war die etneS Manneo. der von wirklichem religiösen Ernst durch drungen ist; unbortdelihait steci-r die des Vorredi-rr« dagegen ab. ^ Man dltiige immer nur allgemeine Verdächtigungen. Sic sprechen bon GründungSschivtndel: Wer stand a» der Spitze der Gründungen? '.'gar Fürst Puttdu» ei» Jude, i war Gedrimer Rach Wagener ein Jude? Nein,; ade» LaSstr. de» uelsi gegen de» Grüntungsschrvinktl vorglng, war ei» Inte! «Grewe U»»ude» Wer ttedr g» der Spitze der gegen de» Wucher t» Berlin nOchtest» Volksvank, vr. Stiaßman», rin Jude Da» ücnstum veraulcke die Sache mit dein Kulturkampf. Er bedauere den Kulturkompl, aber wer bade idn bervoigeni en f Dir. welche den Goetzen keinen Grdorkam leckst» vm stib übe» Waller zu dallen. pcr- fuchstn e» hie Eonsrrpiitfl'en mit den» Ralle"daß Die Jüdische Schritt- sondern Bevorzug ung iür die Juden. Die Alliance- iüürelite- sei keine bloie Wvblthätigkeitsorganstation. Dle antisemitische Bewegung sei nicht durch Haß hcrvorgcrulci», sondern lediglich eine berechtigte Ab- w-lst. Der Druck, den daö Judentdun» aus dle große Masse un seres deulsche» Volkes auöübe, erschwere die Gcsabrrn drr so zialen Lage. (Bcliall, Zischen.) Abgeordneter Löwe-Berlin: In seinen Volksversammlungen babe Stöcker offenbar zur Feind schaft gegen die Juden auigrreizt. Die Bemühung der Juben, sich auö hundertiährigem Drucke emporzuarbcitcn, sei gerecht fertigt: aus diesem Drucke, der bis in die neueste Zeit gebauert, erklärten sich viele geschäftlicheZu« »nre, die man den Juden zur Last gelegt. Abg. Kräder: Die Interpellation sei ein Mißerfolg iür Fortschrittspartei, die iür die antisemitische Bestrebung nur Propaganda mache. Zugleich habe Stöcker dadurch Gelegenheit gehabt, seine Thätigkeit vor hem Lande zu rechtstrtlgen. Abg.Rtckert, vertl-eidigt die Interpellation. Die Notbwendigkeit, hier die Juden- irage erörtern zu müssen, sei e!ne Schmach. Jedenfalls ober reiße diese Erörterung von allen Machinationen den Schleier ab. Abg. Stroster tadelt energisch das Vorgehen der JubenbläNer gegen Stöcker, die Angriffe derselben argen christliche Ein richtungen. Die achtbaren Juden sollten endlich ein mal Front gegen die unlauteren Elemente unter ihren GlaudmSgenoffen machen. ES gebe auch christliche Wucherer, aber die ärgsten Wucherer seien Juben. Er anerkenne, daß LaSker gegen den Gründung« Schwindel porgegauaen. aber derselbe hätte auch gegen den jüdischen Schwindel Vorgehen sollen. Mir bcrEmaneipatioi» kerJuden leien deren schlechteSigruichaitrn in unerträglichem Maße hervorgetrcten. Linz. Dem stmiervattvrn Parteitag strömen mallen hast Tbeiinehmer zn. vorziiiegentt Resolution: Frithalttma der Ver fassung und des Wahlrechte«. Berücksichtigung der Beschwerde!» wegen der Schule. Autonomie unteichadrt ter RetchSetnhett. Der Parteitag verwahrt sich gegen «ölkerverhetzang. Pari«. Die Kammer nahm mit rvb gegen ISS Sttmmev die Bestimmung an. wonach dte Unabsttzvarkrit de, Niedere ve- hui« Durchlübnrng der Reorganisation vr« Nie ein Jadr «uSpendirt wird. Agram. Am Sonnabend Nacht und gestern Nachmittag waren lokale Erichüttrrungrn. Konstantinopel. Der Sultan Geilte Ha»stitt mit. daß Derwi'ch die Mazurabrücke besetzte. Die Ocrupattou Dul- riano» ist bevorstehend. Rtza lst zum Mttgllede der Milltär Reiorm Koinmiision ernannt. Vrrliner B-rs«. Trctz höherer Wiener Meldungen war das Entree niedrig, wa- au« Realisationen zurückzu'üdrrn ist. die zuin Lheil au» einem Gerüchte basinru. wonach der Kaller von einem ernsten Unwohlsein befallen sti. Außer In öllerre<chi«chen Bahnen, namentlich Dürer, war e» recht leblos; alle übrigen EV-k-icke waren vernachläistgt. velonder» Overschlelllche. dir noch unke» dem Drucke der RlhtauSgabe der Lik. k>Aetten standen. E »rkikactici» 3. Franzosen 4 > Mark niedriger. PrIrardiScont3'.» vis e. Sä.hi. Wcrtdc wenig verändert. Richtrrstanve» ans von LvlirlH» uns Lächfische-. - Jd;e Mo eitäk d'c Köniain ist am Sonntag Bvrmtttag dem A»-llna nah Ovrlitalien »nd d«m «»mir. cki K ? iA »1 MM»!
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