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Dresdner Nachrichten : 05.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 13-14 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-05
- Monat1880-09
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 05.09.1880
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Der Verlust der indische» Truppen ist unbekannt, („Evcning Standards" meidet, das, General Roberto lO.OiX» Gciangcnc i flohen sei. Kmäm'-O arövi'vbvü-AlüSrLLM von IZUSG, >Vil,ckrutst.riitrki»8c- 43 oinptiodlt vw roiollllnstißvs Ouelw ^ kür Kuabon uuij klLcivIiou vi« /uu> LItvr von lO ätckuvo. d, « tib8i>oUitllj;vu uaolr Mur«« vvoräan ju vigeuon ^tvlrsrs >' ^ vromiil vrioär^l. muctste^ Dtt Kdrpkr^ö^üsäietnend^M^st erinvrdeien Lieute nants ^taclaines wurde im Laaer vijub -Nbanö gesunden. Man verinutbet, bah Asub Äpa» in der Richtung aus Herat ge- Rr. 24i>. i Wlttemng vom l. Sevl^r.: Boromelcr noch OSkar Völold. Wnllllrabr l» rAbds. i U i j -K» MUl.. lcu gcllcni I MUNlu. vrjaUriv ryrlinomclrostr. n. Rcoum.: >v" Ä>.. utcdr. j Trmp. >2 - W.. I,öchstc 2» » Sü. LNd'Wtnd AiNNNlo^ Aussichten für den 5. Sevtembcr: Wenig Acnderung. I Sonntag, September. Lokales und Sächsisches Vvltttsche«. Mt der Fahne des deutschen Reiches geht man ln den Haupt städten der beiden größten Staaten des Reiches seltsam genug um. Wa» sich in München die Neichüfarben IO Jahre nach Sedan für eine Beschimpfung gefallen lassen mußten, da« empfindet jeder Patriot mit Groll und Scham. In anderer Weise befremdlich aber wirkt da« Verbot de« preußischen Justizministcr«, die preußischen VtaatSgebäude mit den deutschen Farben zu schmücken. Wer sich hier lediglich auf den bureaukratischen Standpunkt stellt, wird sich allenfalls mit der Erklärung beruhigen, das; Landesgebäude nur die Landesfarben herauözustccken haben. Ein tausendes Glück ist es jedenfalls, daß ein preußisches und nicht ein sächsisches oder hessisches Ministerium die Reichssahnen verbot! Den EntrüstungSskandal hätten wir erleben wollen, wenn etwa Herr v. Gerber am Friedrich städter Seminar, Or. v. Abelen am Justizpalast, oder gar Herr v. Fabrice das CadettenhauS am Sedanütage blos grün-weiße Fahnen hätten hcrauSstecken und schwarz iveiß-rothe Fahnen ver bieten lassen! Wie hätten sich die Generalpächter der Gesinnungs tüchtigkeit in die Brust geworfen und ihr „Kreuziget!" geschrieen. So aber kommt es nachträglich heraus, das; auch der preußlsche Kriegsminister daS Ministerium in Berlin und die sonstigen Militärgebäude am deutschen Nationalsest nur mit preußischen Fahnen schmücken ließ! Der gesunde preußische Partikulanomus, der auch im Reiche die tüchtigen Charaktereigenschaften und Volks tugenden seines preußischen Heimathsstaates zu bewahren sich be fleißigt, hat vollen Anspruch auf unsere Sympathie. Diese Ge sinnung wird sich, will's Gott! in allen Stämmen GermanienS auch für die Zukunft lebenskräftig erhalten, denn sie ist im Wesen des deutschen Volkes begründe«, naturgemäß und unausrottbar. Immerhin wird eS dem Preußenthum Nicht» verschlagen, wenn sich der spezifisch preußische Partikularismus, genau so wie der sächsische, schwäbische oder allemannische, vom allgemein deutschen Patriotismus durchglühen und erleuchten läßt. Der König von Baiern hat sich zum großen Schmerz und Verdruß seines loyalen Volkes nicht bewogen gefunden, bei dem Wlttelöbacher Jubiläum sein einsame« Bergschloß Linderhof zu ver lassen. Die einzige Theilnahme, die rr dem einzig dastehenden Feste eine« 700jährigen Jubiläum« eines Fürstengeschlcchtes widmete, war rin Erlaß: „An mein Volk" und die freundliche schriftliche Beantwortung einiger Huldigungsadressen. Die Präsidien beider Kammern des Landtages, welche die Adressen persönlich überreichen wollten, wurden bedeutet „sich nicht zu bemühen", sondern diese Schriftstücke auf dem ressortmäßigen Wege durch das Staats ministerium in die Kanzlei des Königs gelangen zu lassen. Dem Vortragenden Kabinetssekretär v. Ziegler hätten diese Vorgänge bald seine Stelle gekostet. Er erhob lebhafte Vorstellungen gegen dieses Einsiedlerleben seines königlichen Gebieters und drang darauf, daß dieser sich doch bei diesem einzigen Anlasse in der Mitte seines Volkes, wenn auch nur auf wenige Stunden zeige. Dcr König hat drese Vorstellungen jedoch sehr ungnädig ausgenommen und wenn Herr v. Ziegler nicht abermals seinen hohen Vertrauensposten räumen muß, so geschieht dies bloS deshalb, weil dcr König weiß, daß er mit einer Entlassung Ziegler's aus diesem Anlaß den gesun den Gefühlen des Volkes sehr empfindlich wchethun würde. Zwischen Gambetta und Freycinet ist dcr Entscheidungskampf entbrannt. Als Letzterer an die Spitze der jetzigen Regierung Frank reichs trat, ging die allgemeine Anschauung dahin, daß er nur dcr vorgeschobene Posten Gambetta'ö, dessen williges Werkzeug, oder doch Platzwarmhalter sein würde. Das Verhalten Freyeinet's ent kräftete jedoch sehr bald diese Vermuthung des Marioncttencharaktcrs Freycinet'«. Er, nicht Gambetta, war die Seele dcr nationalen Lertheidigung im 70/71er Kriege gewesen; er organisirte die Wehr kraft Frankreichs, schuf und rüstete jene republikanischen Armeen aus, die den Deutschen fast mehr zu schaffen machten, als die Heere de» AaiserthumS. Auf Gambetta jedoch fiel aller Ruhm und Schimmer dieser erstaunlichen militärisch-organisatorischen Leistungen. In der verhältnißmäßig kurzen Zeit seiner Ncgie- rungssührung hat Freycinet, dieser ausgezeichnete Ingenieur dem guten Rufe seines Organisations-Talentes den weiteren Ruhm eine« besonnenen und weisen Staatsmannes rasch beizusügen ver standen. Allerdings vermochte er sich dem Andrängen Gambctta's nicht zu entziehen, indem er, wenn auch widerstrebenden Herzens, in die ehrenvolle Hcimführung der Kommunarden willigte, aber die Diktatur Gambetta'ö hat er nie anerkannt. Er ebenso wenig als der Präsident Grvvy. Freycinet ist ein viel echterer Franzose als Gam betta, der die Verschlagenheit und kalte Berechnung seiner italienischen Abstammung nicht zu leugnen vermag. Gambetta, welchen die Niederlage schmerzte, die seine griechenfreundliche Politik bei den Franzosen gefunden hatte, suchte sich seinen Landsleuten dadurch wiederum mehr zu empfehlen, daß er in seiner Eherbourgcr Siede ihren Chauvinismus aufrief. Sofort antwortete ihm Freycinet in der Rede zu Montauban durch Betonung der friedfertigen Gcsin nungen Frankreich«. Gambetta kocht« Rache. Jetzt hat Freycinet durch seine Behandlung der religiösen Orden seinem Gegner das Kampffeld bezeichnet. Di« Sache liegt so: die Märzdekrcte bestim men die Schließung der Jesuitcnschulcn am 31. August unter allen Umständen, auch dann, wenn die Jesuiten die StaatSgcsetze für bin dend anerkennen und um Genehmigung nachsuchen. Bezüglich der anderen Orden aber gestatten die Mürzdekrete deren fernere Zu lassung, fall« die Oberen sich den Gesetzen unterwerfen und um Staatsduldung etnkommen. Freycinet hat nun den Jesuitentheil der Märzdekretc voll auSgeführt. Ende Juni wurden die Jesuiten- schulen geschlossen, Ende August war kein Jesuit mehr darin. Die Vögel waren auSgeflogrn, ihr« Sakristeien hatten sie vermauert, die Schulen werden nicht mehr von ihren Ordensangehörigen, sondern Weltpriestern oder Privatlehrern arleitet S»'« ^ Jesuiten nicht mehr am 3l. August d;e Komödie vom 30. Juni wiederholten und sich al« Märtyrer aufspielten, beweist, daß sie ihre Unpopularität in Frankreich erkennen. Selbst den frommgläubigen Franzosen waren die Jesuiten widerlich, dem Volke gar traditionell verhaßt. Anders die anderen Mönchs- und Nonnenorden. Diese zahl reichen Eongregationen stehen dem Volte näher, aus dem sie sich fortdauernd ergänzen, unter dem sie wirken. Ihre Auslösung wäre vielleicht nicht gerade gefährlich gewesen, aber gewiß in hohem Grade aufregend. Die Märzdekrete schreiben nun lein bestimmtes Datum ihrer Auflösung vor, sondern fordern nur ihre Anerkennung der Staatögesctze Freycinet hat das ihm nach de»; Eoneordat zustehende Recht ausgeübt und sich mit dem Papste über eine Untermürfigkcits- erklärung verständigt, welche die OrdenSgeneräle und Generälinnen ausstellen, die der Staat für genügend erklärt, um die fernere Dul dung dieser Orden zuzulasscn. Darüber schäumt nun Gambetta Wuth. Er findet es unerhört, daß Freycinet nicht alle Orden mit den Jesuiten in einen Topf wirft, er droht. ihm in der Kammer den Prozeß zu machen und thut, als sei lein Zweifel, daß er gestürzt werde. Die Kammern treten im nächsten Monat zusammen. Gewiß hat Freycinet, als er, die religiösen Gefühle der Katholiken Frank reicht, achtend, mit Schonung gegen die Orden vorging, nicht blos im Einverständnis; mit dem Präsidenten Gre-vy gehandelt, sondern auch sich gefragt: ob er für sein Vorgehen in der Kammer eine Mehrheit finden wird'? Im Ministerium hat er bei den Kreaturen Gambctta's nicht auf volle Unterstützung zu rechnen; die Kammer, taxirt man, zerfällt in ungefähr zwei gleiche Hälften und cs ist noch ungewiß, wohin sich die Schale neigt. Freycinet ist Protestant, er kann unmöglich Sympathien für die Münchs- und Nonnenorden empfinden. Als praktischer Staatsmann jedoch kann er es nicht ignoriren, daß, wenn er die zahlreichen Ordensschulen mit einem Federstriche beseitigte, Tausende von Kindern ohne allen Unterricht lange Zeit sein würden; er hat auch daran zu denken, wie die Katho liken über ihre Orden denken. Zudem bereitet er ein Vereinsgeseh vor, dem auch die Orden unterstehen sollen. Welcher Widerspruch wäre eS, sie jetzt zu sprengen und nach wenigen Monaten ihre Neu bildung aus Grund eines neuen Gesetzes gestatten zu müssen ? Tiefer aber als diese Frage greift augenblicklich d«r Gegensatz zwischen Frey cinet und Gambetta. Darüber urtheilt die „N. Ztg.": ..Galt Gambetta biö letzt als der nebcnbublerlose Daupdin der Repuslik, so llt Ilun plötzlich in Fredcinet ein gefährlicher Nebcnöiil lcr erwachse». Gamvctka ist ein pochvegadter Redner und ein Via»», der cs versteht, sich lestcnsch.astlich ergchciic per. söiiiiche Anhänger zn erwerbe». Allein cü gehe» ihm Eigen schaften ab, rie ter Fianzwc ungemein hoch schälst und tle er bei dem weniger glänzend aber solider begabten ^rcpcinet sintct, soziale Eigenschasten. ans die der Franzose gegenüber seine» ober sten Lciilcrn nickst tcickst verzichtet. Aus dem Programm Gam- bcita'o sielst die Versöhnung mir den Radikale», uncrvitilichec .strieg gegen de» .stielna und die Revanche: das Programm Frcpcmet s lantet: Ausbau dcr Eisenbahnen und Kanäle. Friede mit dem Ausland. Daraus, bas; Frcvcinet den Kampf mit Gam betta jetzt oncu an'Nlmnst, darf man schließen, daß dieser nicht mebr lür io mächtig >» Frantreich gilt, als vor der Ehervourgcr Rede der Falt war." Die Uneinigteit der Ctammessürsteu Afghanistan's ist die Ret tung der Engländer gewesen. Ajuö Khan wurde von einem Thcile seiner Anhänger verlassen, ein anderer Theil meuterte; sein Neben buhler um die Emirschast Afghanistans, Abdur Rhaman, unterstützte den Vormarsch des Briten-Generals Roberts gegen Ajub auf alle Weise. Letzterer wollte mit Roberts verhandeln und suchte das Bündnis; der Engländer gegen Abdur Rhaman nach. Dcr englische General ließ sich jedoch nicht daraus ein, sondern griff Ajub au, schlug ihn und nahm ihm 27 Geschütze ab. Vielleicht reibt ihn nun sein Nebenbuhler Abdur Rhaman völlig auf. So hat sich Alles plötzlich zri Gunsten Englands in Afghanistan gewendet, weniger durch ihr Verdienst, als durch Zwiespalt und Eifersucht ihrer Geg ner. Die Türkei wird in dem herrischeren Auftreten Englands bald die Folgen dieses UmschivungcS in Asien wahrnehmen. Was Eng land aber mit Afghanistan vornehmen wird, bleibt trotz deü Sieges noch dunkel. Rcueste Telearamme der..Dresdner Nochrtchte»'." Verli n, 4. Septbr. Baron Hahmerle traf beute in Fried- richSrnh ein. Numänlen. Die Regierung schreibt eine Lieferung von 10,000 Miiitairzcltcn innerhalb dreier Mvnate anS. Frankreietr. DaS „Journal oistcicll" bementirt den Docu- mentcnraub im Kricgsininisierinin. — Der Pavit erklärte aus eine Anirage über die Ausweisung der betroffenen Eongregationen, sie könnte» der Negierung ihre Ergebenheit bezeugen mw die Unterwerfung unter die Skaatögcsctze, soweit nicht die kirch liche Autorität UND der Papslstuhl verletzt würden und sie dein canonischen Recht entsprechend. — Die Einrede der Fran zosen gegen eine event. Demonstration betraf die Unterstellung rer sranzösilcben Kriegsschiffe unter einen britischen Admiral; Icdoch Ist jetzt Einigung erzielt. England. Die wichtigsten Blätter verlangen die Räumung Afghanistans, »amcntlich Eantabarv. Berliner Börse vom 4. September. Die schon beim gestrige» Börsenschiusse bcmcrklich gewordene Geldknappheit übertrug sich i» erhöhtem Maße aus die beutige Börse und brückte derselben ihre Signatur aus. Dieser Gewalt gegen über stellte sich; brr PrivatdiScoist aus 4M Procent. Der in dcr Mitte der Börse erschienene Ausweis der Rcichöbank, welcher in Folge eines melieren Gvidadichlnstcö von ca. Ist Millionen eine DiSconterböhung auf 5M Proc.. für Lombard aus N Proc. mit sich brachte, trug natürlich nur dazu bei, die Börse weiter In die Ungeschlagene Richtung zu drängen. Aut allen Gebieten wichen die Eonrse zurück, wenn auch mit Widerstreben und nickst In solchem Maße, daß inan etwa von einer Baisse sprechen könnte. Waö sächsische Wcrtbe aniangt, so sind noch einige Avancen zu verzeichnen. So gewannen u. A. Sächsische Bank /« Procent; Leipziger DiScomotank, die schon gestern 1'/» Procent profiltrien. zogen heute weiter nahezu 1 Procrnt an. Dresdner Bank erhöhten sich um eine Kleinigkeit, während Leipziger Kredit '/» »bgabe». Von Intstlstrien gewannen nur Stickmaschinen und Aare«»»» ,»g»,rnd d<« »»rrgen ums «dlnllttertro. — Se. Mas. berKbn! g jagde mit hohem Gefolge am st. und 4. Septbr. aus Rcinharöötorser und KunnerSöorier Revier. Die Jagdbeute war sehr günstig, eine stattliche Anzahl Hochwild lag aus der Strecke. Wie alljährlich, war auch tieicö Mal Scn- big'ö Villa Königin Earola in Schandau zum Rackst-Quartier erwählt worden. Die Hobe Geicuschatt versammelte sich an bei den Abenden zum königlichen Jagddiner im schönen Saale der Villa. Gegen io llbr Abcnöö tuhr Se. Mas. der König per Extrazug nach Pillnitz zurück. - Heute wird aus Anlaß der Truppenübungen In der Alb- rechtüburg zu Meißen größere Hoita>el abgebaltcn, an welcher II. MM. der König und die Königin undJJ.KK.HH.Prinz und Prinzessin Georg. Prinz Friedrich August und Prinzessin Mathilde Theil nehme». — Der Forstinipector Aug. Fricdr. Schaal zu Grünthal bat den Titel und Rang eines Forstmeisters, der BczirkSthierarzt Ferdinand Roscncranz in Pirna daS Ritterkreuz 2. Klasse be» AlbrcchtSordcnö erhalte». — Die Gattin und Tochter deS russischen Diktator Grafen Loriv MeIikoii, welche in Schandau l Lrndia'ö Hotel) und zuletzt in Dresden «Hotel Bellevue, einen großen Theil teS Som- incrS zugebrachl haben, sind jetzt über Berlin nach Petersburg zurückgercist. -"Der 15. September ist iür taö die Elbireibäber starkfccguentircnde Publikum der letzte Tag, an dem solche benutzt werde» können. Da lnteß dieser Sommer den Badenden höchst ungünstige Tage brachte, so bürste bei anhaltend schönem und warmem Wetter der obige Termin wohl etwas weiter hinaus, geschoben werden. — Wohl in nicht wenigen von den zahlreichen Besuchern der gestrigen Motette in der Kreuzkirche wird daS vom Organiste» wie vom Sängercbore auiS Trefflichste auügetührte Programm einen Nachhall an die soeben verlebten Tage de» Jubels hervorgcrnfcn baden. Da brauste schon nach wenigen einleitenden Akkorde» „der Ruf wie Donnerhall" durch die hehre» Räume, sicherlich das erstemal, und bald in den gewaltigen Bässen, bald in den übrigen Stimmen erklang daS allbekannte und geliebte VateriandSlied. Auch der adrige Theil konnte die Tendenz einer patriotiscben kirchlichen Feier nicht verleugnen, denn aui die sudelnden Akkorde des ersten OrgclvoripiclS tolgten webmütt lgc Klänge und versetzten den Zuhörer im Geiste an die zahlreichen Gräber der geiallrne» Lieben. Und alö ob her Or ganist selbst an Len erschütternden Ereignissen vor 10 Jahre» persönlichen Antbeil genommen, verband er ln seinem Tvema über daS an den sriich aufgeworfenen Gräbern erklingende: „Wie sie so samt rnh'n" die Klage mit dem icbenSfrilchen Gesancke der nichtsahnend in der Ferne vorüberziehenden Truppen. Doch: „Mer mit Tbränen säet, wirb mit Frenbcn ernten" schloß der jugendliche Ebor die so erbebende Gedächtnißseier und führte den zahlreichen Zuhörern bor die Angcn, wie viel herrliche Früchte der blutige» Saat entsprossen und wie die Opfer nicht zu groß waren, die daö deutsche Volk seiner Einigkeit entgegcntührten. — Die Institution der Sch ul spar fassen, um deren Eimulnimg und Vecbrcitnnc, in unserem Sachsenlande sich Herr Lebrcr Pötbig In Weißer Hirsch seit Iabrcn verdient macht, hat auch I» Kreist», in denen inan kaum Interesse für diese Sache erwarten durste, warme Freunde. So erbielt genannter Herr kürzlich vom Feltmarschall Grai v. Moltke einen Brief, in weicht», derselbe für Uebersenkuiig eines längeren von Herrn Pötbig verfaßten 'Artikels nbcr die Schulsparkassen, der s. Z. in der Lächs. Schnlzeitnng erschien, dankt, und die Einrichtung alö eine sehr nützliche und überall lcickst cinzusnhrcnde bezeichnet, wenn dcr gute Wille nicht lebst. Gras Moltke hat selbst inter Schule seines Gnies Kreiiau i. Schl, eine Lcbulsparkasse gegründet. — Die zum Besten der tteberschweminten i» dcr sächsischen Oberlausitz beranstaltete Lotterie nimmt, wie wir ver« nebinen, einen günstigen Fortgang. Mit sehr dankenSwerther Bereitwilligkeit sind eine große Anzabl von Gewinnen— darunter namentlich auch viel Wäsche und Bekleidungsstücke für Arme — ais Geschenke cingegangcn. Loose sind an den früher bekannt gemachten VelkauiSstellen noch zu haben und wird die Ziehung am 14. d. M. slattfjntcn. — Die Zuwendung von Geschenken oder anderen Bor» tbeilen an die Gattin eines Beamten in der Annahme, daß sie dem Gatten übcrmistclt werden, um Ihn bei der Ver- lcibung einer Stelle für den Geschcnkgeber oder eine dritte Per son günstig zu stimme», macht nach einem Erkenntnis; deS Reichs gerichts, I. Strafsenats, vom W. April d. Z.. den Geschenkgcber dcr Bestechung schuldig. - »Nicht ganz die freundliche Aufnahme, wie der österreichisch: Staatsminister v. Havmcrle, hat der hiesige Ligucuriabrlkant Koch auf der fürstlich Biömarck'schen Besitzung Friedrick' Sruhe gesunden. Herr Kock' trat vorige Woche eine Geschäftsreise nach Lübeck allein und stdel a» und kam vieler Tage zwar auch stdel, aber unter polizeilicher Bedeckung hier wieder an. Und taö ging io zu. Aul seiner Rückreise nach hier persänmte er in Hamburg de» Schnellzug, fuhr jedoch noch mit einem Lokalzuge nach FrledrichSrube. um stüb Morgens die Reise sortzuietzen. Vorher jedoch wollte er in die vom Bahnhöfe nicht nett cntiernte Besisung deö Fürsten BiSmarck einen Blick werfen, trotz der Abmahnung deS Hotelbesitzers, daß er da leicht mit dcr Polizei i» Konflikt kommen könne. Unser Koch aber, sich seiner Harmlosigkeit bewußt, nahic sich im Morgengrauen vorsichtig der UimassungSmauer von Friekrichsruhe, guckte durch daö Schlüsselloch des Schloßthorcö und legte eben die Hand auf die Klinke, alö ihm ein starkes Halt da! von hinten entgrge»- bvnnerte und er sich flugd von nickst weniger alö ü köntgl. preußi schen Gendarmen umringt sah. Was er wolle? — Nu, BiS» marcken sehen. — Der sei jetzt nickst da. — O. erwisie baSGearn- tbcil. - Woher? — DaS sage er nicht. — WaS er mit ihm wolle? - Anck, daS sage er nicht. — Da sei er verhaftet. Und so geschah es kenn auch. Herr Koch konnte sich zwar durch sein direktes EiscnbavnbilletLübcck-DreSdc» äußerlich iegitimiren, auch traf auf polizeiliche telegraphisch eingebolte Erkundigungen die Bestätigung ein. daß ein Herr Koch anö Dresden in Geschälten nack' Lübeck abgereist ici; aber ohne polizeiliche Bedeckung durfte er nicht in dcr Nabe von Fliedrichörube bleiben, vielmehr wurde rr unter Begleitung eines Genkarmen nack' hier „verschoben". Notb bat er unterwegs nickst zn leiden gehabt, vielmehr bat die sehr anständige Vcrvstegung die köntgl. preußische Gendarmerie a»s ibrer Taick e bestritten. FrledrichSrube wird bon nickst weniger alö in Gendarmen bewacht und e« toll wöchentlich 3 dlö 4 Mal Vorkommen, daß Neugierige abgesaßt und aut Kosten der Gen. barmerlc nach Ihrer Heimath betörten werde». - R eich Sge r i cht S erken n tn i ß. Läßt der Käufer einer Maare durch einen seiner Arbeiter dieselbe von dem in einem anderen Orte bomlcilirte» Vertäuter adhoirn, ohne daß dcr Bote Vollmacht hat, die Maare auf ihre Vertrag-Mäßigkeit und Lic'erbarkeit zu prüfen, so ist der Kaui aiS ein Distanzgeschäfit zu betrachten d. h. ais der Kaut einer waare, dir dem Kluter
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